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Veröffentlicht am 09.06.2019

nette Fortsetzung

Sommer im kleinen Brautladen am Strand
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Lilly kommt zurück nach Hause, nachdem sie erst den Mann und dann auch noch den Job verloren hat. Ein Glück, dass ihr Jess von „Brides By the Sea“ einen Job anbietet, bei dem sie nicht nur ihre Fähigkeiten ...

Lilly kommt zurück nach Hause, nachdem sie erst den Mann und dann auch noch den Job verloren hat. Ein Glück, dass ihr Jess von „Brides By the Sea“ einen Job anbietet, bei dem sie nicht nur ihre Fähigkeiten als Floristin nutzen kann. Sie soll als Styling-Beraterin den Bräuten helfen ihre Ideen auch wahr werden zu lassen.

Und der erste Auftrag lässt nicht lange auf sich warten, praktischerweise hat sie dabei auch gleich die Möglichkeit die neue Konkurrenz von Poppy und Rafe am Ort zu begutachten. Doch leider stellt sich Kip Penryn nicht so dumm an, wie alle gehofft haben.

Mir hat das Buch wieder gut gefallen, auch hier wird wieder in Tagebuchform aus der Ich-Perspektive erzählt. Allerdings hatte ich mit Lilly manchmal meine Probleme, ich habe teilweise nicht verstanden, ob ihr jetzt einer der Jungs gefällt und wenn denn dann , welcher. Erst ganz am Ende wird klar, für wen Lilly sich letztendlich entschieden hat. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist echt schwierig und ich fand es klug gelöst, wie die Autorin genau das dann aufgelöst hat.

Und auch das Ende war etwas überraschend, es hat sich nicht gleich alles in ein Happy End ergeben, da musste erst noch etwas gelitten werden.

Wem die ersten beiden Bände gefallen haben, der ist auch hier wieder richtig, es kommen doch auch die Figuren des ersten Bandes wieder zu ihrem Auftritt.

Von mir also eine Leseempfehlung, für diesen neuen Band aus der Reihe im den kleinen Brautladen am Strand (der so klein gar nicht ist )

Veröffentlicht am 08.06.2019

Ein tolles Buch über eine spannende Zeit

Space Girls
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Juni ist ein Sommerkind, das ständig in Bewegung ist. Schon seit ihrer Geburt, seit sie zusammen mit ihrer Mutter aus Köln über Frankreich in die USA geflüchtet ist. Und auch da will sie eigentlich nur ...

Juni ist ein Sommerkind, das ständig in Bewegung ist. Schon seit ihrer Geburt, seit sie zusammen mit ihrer Mutter aus Köln über Frankreich in die USA geflüchtet ist. Und auch da will sie eigentlich nur eines: Laufen und natürlich fliegen!
So hilft sie ihrem Stiefvater auf dem Flugplatz auf dem er arbeitet und macht bereits früh ihren Pilotenschein. Sie fliegt Rennen und überführt Flugzeuge nach Südamerika.
Als sie das Angebot bekommt an einem Auswahltraining für Astronautinnen teilzunehmen, sagt sie natürlich sofort zu, würde sich doch nur so der Traum, zum Mond zu fliegen, verwirklichen lassen.

Maiken Nielsen nimmt uns mit in eine Zeit, als Frauen als Piloten noch sehr unüblich waren, und Frauen generell lieber am Herd, als in der Luft gesehen wurden. Sie erzählt uns die Geschichte der 13 Mercury Pilotinnen, die die Tests auf sich nahmen, mit Bravour bestanden und dann aber trotzdem wieder ausgemustert wurden. Die Anhörung im Kongress, bei der diese Entscheidung getroffen wurde, wird im Buch wiedergegeben. Hier hätte ich schreien können, so unqualifiziert und überheblich wurde hier von Männern über Frauen geurteilt. Leider nur ein Beispiel dessen, was damals wohl Gang und gäbe war.

Die Geschichte der Raumfahrt in den USA ist aber nicht ohne einen Deutschen zu erzählen, ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre: Wernher von Braun. Seine Geschichte und die Zeichnung seiner Person fand ich sehr interessant. Wenn er nur ansatzweise so war , wie hier beschrieben, war er ein Mann mit großen Zielen, für die er alles getan hat, egal welche Konsequenzen das für andere hatte. Und dabei hatte er das Glück auf Menschen zu treffen, denen seine Leistungen wichtiger waren, als seine Verstrickungen in der Nazi-Zeit.

Ich habe das Buch sehr genossen. Junis Geschichte hat mich fasziniert und ich muss sie und ihre Mutter für ihre Art, sich ihre Träume zu erfüllen nur bewundern. Auch wenn sie dabei immer wieder herbe Rückschläge hinnehmen mussten.

Die Geschichte der ersten Mondlandung aus der Sicht von Michael Collins hat mich mitgenommen, ich hatte das Gefühl mit in Apollo 11 zu reisen und den Mond zu umrunden.
Die Bilder, die man damals im Fernsehen sehen konnte, standen mir dabei direkt vor Augen, auch wenn ich die Mondlandung selbst nicht erlebt habe.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen, wer etwas über die Gesellschaft in Amerika in den 50er und 60er Jahren wissen möchte, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Vergangen ist nicht vergangen

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci und Tino Dühnfort sind Eltern geworden. Ihre kleine Chiara ist ein Sonnenschein, allerdings hat sie das Down-Syndrom. Nun ist es ander Zeit für Tino in Elternzeit zu gehen und Gina fängt ...

Gina Angelucci und Tino Dühnfort sind Eltern geworden. Ihre kleine Chiara ist ein Sonnenschein, allerdings hat sie das Down-Syndrom. Nun ist es ander Zeit für Tino in Elternzeit zu gehen und Gina fängt wieder an zu arbeiten. Als erstes kommt ihr ein Fall auf den Tisch, bei dem 2 Skelette in Altbruck gefunden wurden. Sie scheinen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu stammen. Gina und ihre Kollegen fangen an zu ermitteln und graben Stück für Stück einen eher unrühmlichen Teil der Geschichte Altbrucks aus. Im Krieg wurde dort von Zwangsarbeitern aus dem Osten Munition hergestellt. Nun stellt sich die Frage, was den beiden Toten passiert ist.
Währenddessen werden Gina und Tino auf eine Frau aufmerksam, die ihnen nachzustellen scheint. Schnell stellt sich heraus, dass diese es auf das Liebste der beiden abgesehen hat.

Ich habe diesen neuen Band rund um Gina und Tino innerhalb eines Tages verschlungen, so sehr war ich davon gefesselt. Sowohl der Fall in Altbruck, als auch die Geschichte um die Stalkerin fand ich sehr spannend. Mit dem Fall in Altbruck zeigt Inge Löhnig, dass die Vergangenheit eben nicht immer vergangen ist, sondern auch die Gegenwart immer noch beeinflusst. Auch wenn viele das gerne verleugnen und sich damit nicht mehr auseinandersetzen wollen. Inge Löhnig bezieht auch die aktuelle politische Situation mit in ihr Buch ein, so geht es um Denkmäler für Zwangsarbeiter und das Erstarken der Rechten in Bayern kurz vor der Landtagswahl. Mir hat die Art und Weise, wie das in die Handlung einfliesst, sehr gut gefallen.

Die Geschichte der Zwangsarbeiterin Kairi wird aus ihrer Sicht erzählt, hier verlässt das Buch die Gegenwart. So bekommt man als Leser mehr Hintergründe mit, als die Ermittler selbst herausfinden können. Auch der Sichtwechsel zu Toni, der einzigen Überlebenden, die noch berichten könnte was wirklich passiert ist, fand ich stilistisch gut gelöst. So gibt es für den Leser eine vollständige Aufklärung des Falles, während für Gina manche Vermutungen nicht mehr bestätigt werden können. So gelangt das Buch zu einem runden und umfassenden Ende, das allen Beteiligten mehr als gerecht wird.

Das Buch hatte von der ersten Seite an etwas von heimkommen. Ich war sofort wieder im Fluß und es fühlte sich an, wie Freunde zu besuchen, die man lange nicht mehr gesehen hat. Ich hoffe Inge Löhnig bietet uns noch mehr Gelegenheiten Tino und Gina weiter zu begleiten, ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen.

Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.05.2019

Bin im Garten

Bin im Garten
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Es gibt Bücher, die liest man und möchte das, was der Autor da tut am liebsten sofort auch machen. Das ging mir bei Hape Kekerlings „Ich bin dann mal weg“ so und jetzt auch bei Meike Winnemuths „Ich bin ...

Es gibt Bücher, die liest man und möchte das, was der Autor da tut am liebsten sofort auch machen. Das ging mir bei Hape Kekerlings „Ich bin dann mal weg“ so und jetzt auch bei Meike Winnemuths „Ich bin im Garten“. Meike Winnemuth hat beschlossen ein Jahr lang in ihrem Garten intensiv zu arbeiten und sich, wenn möglich, von den Früchten ihres Tuns zu ernähren. Dabei hat sie eine Art Tagebuch geführt, in der sie also nicht nur ihre Erfahrungen beim Gärtnern, sondern auch das, was es mit ihr tut, im Garten zu leben, zu beschreiben.
An vielen Ecken habe ich mich auch selbst in mir erkannt und musste dann doch schhmunzeln, wenn sie sich erst einmal allerlei Gartenbücher anschafft um sich auch theoretisch mit dem Thema zu beschäftigen. Das könnte (und ist sicher in manchen Bereichen) mir auch passieren ? .
Zur Aufmachung des Buches muss ich sagen, dass es mich echt begeistert, Es liegt gut und etwas schwerer in dern Hand und ist auch unter dem Schutzumschlag noch einmal hübsch gestaltet. Unterteilt ist das Buch dann einfach in die zwölf Monate des Jahres. Jeder Monat hat ein aufwänig, zum Monat passend gestaltetes Vorsetzblatt mit einer Kurzzusammenfassung. Und im Text sind immer wieder Fotos des Gartens, Frau Winnemuths, ihrer Reiseziele und natürlich ihrer Blumen und Ernte eingebettet.

Wer einen Gartenratgeber erwartet wird sicherlich enttäuscht sein. Frau Winnemuth erzählt hier ihre Geschichte und die ihres Gartens, wie sie sie im letzten Jahr erlebt hat. Daran teilhaben zu dürfen hat mich sehr begeistert. Ihre Art zu schreiben ist einfach lebensnah und man hat das Gefühl mit der Autorin zusammen zu sitzen. Und es weckt die Lust auf mehr Garten, auch wenn man vielleicht keine Erfahrung hat, macht ja nix. Einfach machen!

Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung! Ich bin dann mal im Garten ?

Veröffentlicht am 30.05.2019

Ein Wohlführoman

Das kleine Cottage am Meer
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Annie Marlow hat ihre Familie verloren. Ihre Trauer darüber ist so groß, dass sie kaum mehr ins normale Leben zurückkehren kann. Als ihr geraten wird, an einen Ort zu fahren, an dem sie immer glücklich ...

Annie Marlow hat ihre Familie verloren. Ihre Trauer darüber ist so groß, dass sie kaum mehr ins normale Leben zurückkehren kann. Als ihr geraten wird, an einen Ort zu fahren, an dem sie immer glücklich war, fällt ihr Oceanside ein, wo sie viele Jahre mit ihrer Familie Urlaub gemacht hat. Dort angekommen gelingt es ihe das Cottage zu mieten, in dem sie damals auch mit ihrer Familie gelebt hat. Und einen Job findet sie glücklicherweise auch. So gibt sie sich ersteinmal ein Jahr um wieder zu sich selbst zu finden.

Keaton lebt in Oceanside und hat sich schon als Teenager in Annie verkuckt, allerdings hat er sich nie getraut sie anzusprechen. Dass sie jetzt wieder da ist, ist für ihn wie ein Wink des Schicksals.

Debbie Macomber hat hier einen sehr warmherzigen Roman über Menschen geschrieben, die es alle nicht leicht im Leben hatten. Annie, die schwer am Verlust ihrer Familie und ihren Schuldgefühlen zu knabbern hat, Keaton, der nie Liebe erfahren hat und zusätzlich noch Mellie, Annies Vermieterin, die es nicht mehr schafft das Haus zu verlassen. Alle haben ihre Macken und sind doch auf ihre Art Liebenswert.

Annie blüht in ihrem Job und in ihrem Cottage regelrecht auf. Manchmal fand ich es etwas seltsam, dass sie in Oceanside plötzlich wieder normal leben konnte, während sie in Seattle kaum aus ihrer schwarzen Wolke herausgekommen ist. Aber gut, diese magische Wirkung des Ortes auf Annie wollte die Autorin wohl genau so schildern. Ihre Beziehung zu Keaton war auch für mich ein wenig seltsam, welches erwachsene Paar begnügt sich schon über Monate hinweg nur mit zarten Küssen? Aber die Geschichte drum rum hat mich doch versöhnt mit diesen Punkten.

Das Buch war locker und flüssig zu lesen und ich konnte mir Oceanside gut vorstellen. Ein hübscher Ort, an dem es sich sicherlich gut Urlauben und leben lässt. Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich hatte ein paar schöne Lesestunden damit. Auf jeden Fall ein Buch zum Wohlfühlen.


Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung.