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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2018

Hyggelig

Hygge, Lykke und Lagom
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Hygge, Lykke und Lagom sind die skandinavischen Worte für das, was bei uns schlicht als Gemütlichkeit interpretiert wird. Und doch bezeichnet es mehr ein Lebensgefühl, für das es im Deutschen eigentlich ...

Hygge, Lykke und Lagom sind die skandinavischen Worte für das, was bei uns schlicht als Gemütlichkeit interpretiert wird. Und doch bezeichnet es mehr ein Lebensgefühl, für das es im Deutschen eigentlich gar kein Wort gibt.
Mit diesen Worten verbinden die meisten wohl Tee, eine warme Decke, ein Buch und Entspannung.
Das Buch dreht sich genau darum. Aufgeteilt ist es in drei Abschnitte, die sich jeweils mit Dänemark, Norwegen und Schweden beschäftigen. In jedem Abschnitt geht es um landestypische Eigenheiten, Rezepte und BAstelideen. Aufgepeppt wird das Ganze durch sehr schöne, stimmungsvolle Fotos.
Der Abschluss des Kapitels ist immer dem Thema Weihnachten gewidmet.

Mir hat das Buch recht gut gefallen, es ist ein wenig Alltagsflucht. Das passt natürlich gut zum Thema. Ein paar der Rezepte und Bastelideen werde ich wohl auch ausprobieren. Besonders die Bilder fangen das skandinavische Flair super ein und wecken die Lust, doch einmal eine Reise dorthin zu wagen.
Von mir daher eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.09.2018

Berührend!

Für immer und einen Herzschlag
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Nia und Jonny machen beide gerade eine schwere Zeit in ihrem Leben durch.

Nia hat ihren Zwillingsbruder Leo bei einem Unfall verloren, Jonny hat nach langer Krankheit endlich ein neues Herz bekommen.

Jonny ...

Nia und Jonny machen beide gerade eine schwere Zeit in ihrem Leben durch.

Nia hat ihren Zwillingsbruder Leo bei einem Unfall verloren, Jonny hat nach langer Krankheit endlich ein neues Herz bekommen.

Jonny macht sich auf die Suche nach seinem Spender, da er noch große Probleme hat, mit seinem neuen, geschenkten Leben zurecht zu kommen. Dabei trifft er auf Nia, und was erst dazu dienen sollte mehr über Leo herauszufinden, wird bald mehr.

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht Jonnys und Nias in der Ich-Form erzählt. So kommt man beiden Teenagern mit ihren Sorgen und Nöten sehr nahe.
Nia schafft es lange nicht den Tod ihres Bruders zu verarbeiten, da sie sich die Schuld daran gibt und kapselt sich immer mehr von ihrer Umwelt ab. Jonny bietet ihr da eine willkommene Abwechslung, da er Leo nicht kannte und an ihr interessiert ist.
Jonny wiederum ist es ganz klar bewusst, dass er Nia bezüglich ihres Bruders täuscht, hat aber bald zu viel Angst Nia wieder zu verlieren.

Mich hat das Buch sehr berührt, es sind auch mehrfach Tränen geflossen. Gerade an der Stelle, als Leo stirbt und Jonny sein Herz bekommt, wird es einem wieder einmal klar, wie nahe Leid und Freude doch manchmal liegen.

Trotz des schwierigen Themas gelingt es der Autorin jedoch auch die Normalität eines Teenagerlebens darzustellen. Obwohl beide ein ziemliches Päckchen zu tragen haben, machen sie sich Gedanken um Liebe und um ihr Aussehen bei einem Date. Hier wurde definitiv die richtige Mischung aus Tragik und Normalität gefunden.

Ich kann hier nur einen Leseempfehlung aussprechen für ein wirklich berührendes Buch zu einem schweren Thema.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Helikopter

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Lena Greiner erzählt in diesem Buch aus den Erfahrungen von Hebammen, Erzieherinnen Lehrern und Ärzten, die es in ihrem Alltag mit Helikopter-Eltern zu tun bekommen.

Es geht um Klobrillen, die fürs Kind ...

Lena Greiner erzählt in diesem Buch aus den Erfahrungen von Hebammen, Erzieherinnen Lehrern und Ärzten, die es in ihrem Alltag mit Helikopter-Eltern zu tun bekommen.

Es geht um Klobrillen, die fürs Kind vorgewärmt werden sollen, um Kinder, die in der Notaufnahme nicht behandelt werden können, weil die Eltern Traumata befürchten. Sprich es geht um den ganz normalen Wahnsinn von Eltern, die eigentlich nur das Beste für ihr Kind wollen.

Die Anekdoten sind manchmal wirklich witzig, aber meistens bleibt einem das Lachen doch im Hals stecken. Ich bin froh, dass ich bis jetzt meistens von dieser Sorte Eltern weitgehend verschont geblieben bin.

Es ist schon unglaublich, was Eltern alles einfällt, wenn es um ihr Kind geht.

Wem der erste Band „Verschieben Sie die Deutscharbeit – mein Sohn hat Geburtstag!“ gefallen hat, dem wird der Nachfolgeband sicher auch zusagen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Ein bisschen Downton Abbey

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Louisa lebt in London und wird von ihrem Onkel immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Über eine Freundin erfährt sie, daß die Familie Mitford ein Kindermädchen sucht und bewirbt sich dort. ...

Louisa lebt in London und wird von ihrem Onkel immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Über eine Freundin erfährt sie, daß die Familie Mitford ein Kindermädchen sucht und bewirbt sich dort. Nach abenteuerlichen Umständen schafft sie es die Stellung zu bekommen und freundet sich in Mitford Manor angekommen mit der ältesten Tochter Nancy an.
Parallel dazu wird Florence Nightingale Shore auf dem Weg zu einer Freundin im Zug ermordet. In die Ermittlungen wird auch der Bahnpolizist Guy verwickelt, der sich mit dem offiziellen Ausgang der Ermittlungen nicht zufrieden gibt. Zusammen mit Louisa und Nancy beginnt er weiter zu ermitteln.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es war so richtig schön britisch, ein bisschen wie Downton Abbey. Kein Wunder, ist die Autorin ja wohl auch die Nichte des Autors von Downton Abbey. Die Ermittlungen stehen nicht unbedingt im Vordergrund, wir erfahren auch viel, was im Hause Mitford vor sich geht.
Nancy fand ich manchmal ein wenig anstrengend in ihrer absoluten Selbstüberzeugtheit. Louisa hingegen war mir sehr sympathisch. Sie versucht etwas aus ihrem Leben zu machen und aus den Fängen ihres Onkels zu entkommen. Und auch Guy versucht alles um aus seinem Leben etwas zu machen. Gemeinsam schaffen sie es tatsächlich herauszufinden, was denn nun hinter dem mysteriösen Mord an Florence Nightingale Shore steckt.

Zwischendrin hat es sich ein wenig gezogen, da ging es mehr um das Leben von Louisa und Guy im allgemeinen und weniger um den Fall. Hier hätte das Ganze durchaus gestrafft werden können. Das Ende war hingegen noch einmal sehr spannend und auch ein wenig überraschend.
Das Buch scheint das erste einer Reihe um die Mitford Schwestern zu sein, die in den dreißiger Jahren als Hitler -Fans zu Berühmtheit gelangten. In diesem Buch sind sie allerdings alle noch Kinder.

Von mir gibt es durchaus eine Leseempfehlung für ein nettes, sehr britisches Buch, dass mich gut unterhalten hat und sich flüssig lesen lies.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Ungewöhnliche Science Fiction

Binti Sammelband
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Binti ist ein Mädchen aus dem Stamme der Himba. Sie ist die erste Himba, die an der Oomza Universität angenommen wurde, aber Himba verlassen ihr Heimatdorf nicht. Und doch ist Binti sich sicher, dass ...


Binti ist ein Mädchen aus dem Stamme der Himba. Sie ist die erste Himba, die an der Oomza Universität angenommen wurde, aber Himba verlassen ihr Heimatdorf nicht. Und doch ist Binti sich sicher, dass der Weg zur Uni für sie der Richtige ist und schleicht sich heimlich davon.
Damit beginnt für sie das Abenteuer ihres Lebens, das nicht nur ihr Leben, sondern das vieler verändern wird.Ich muss sagen, ich war skeptisch, ob das Buch wirklich etwas für mich ist. Ich habe es weder mit afrikanischen Autoren, noch mit Preisträgern. Aber nachdem mir Children of Blood and Bone schon so gut gefallen hatte, dachte ich mir, dass das hier auch etwas für mich sein könnte.
Das Buch besteht aus drei Kurzgeschichten die im Abstand von jeweils einem Jahr entstanden sind und nun erstmals als ein Buch erscheinen. Alle drei Kurzgeschichten waren vorher schon einzeln erschienen. An manchen Stellen der Geschichten merkt man, dass es eigentlich einzeln stehende Geschichten sind, da hier auf das Geschehen der Vorgänger ausführlicher Bezug genommen wird und Dinge erklärt werden, die einem klar sind, wenn man die drei Geschichten am Stück liest. Das war aber nur ganz selten der Fall und hat nicht wirklich gestört.
Ich bin sehr froh, dass ich Bintis Geschichte vom Anfang bis zum jetzigen Ende am Stück verfolgen konnte. Bintis Entwicklung ist unglaublich spannend, sowie eigentlich das gesamte Setting. Der Handlungsort ist zu großen Teilen Bintis Heimat am Rande der Namib Wüste, irgendwann in unserer Zukunft. Die Oomza Universität liegt auf einem eigenen Planeten und dorthin reist Binti auf einem lebenden Raumschiff. Dort angekommen lernt sie viele weitere Spezies kennen und akzeptieren.Auch die Medusen, die auf der Erde gegen die Khoush, einem Nachbarstamm, Krieg geführt haben, lernt sie dort besser kennen und verstehen.
Zurück auf der Erde kommt es dann aber wieder zu Feindseligkeiten zwischen Khoush und Medusen und Binti versucht hier zu klären. Dafür nutzt sie die ihr eigene Magie.Das Buch bietet immer wieder erstaunliche Wendungen und bleibt damit bis zu Schluss unglaublich spannend. Der Schreibstil war so bildhaft, dass ich mir die fremden Kulturen bildhaft vorstellen konnte. Ich war sozusagen sofort in meinem eigenen Film gefangen.
Für mich war dieses Buch auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights, ich werde die Autorin sicher im Auge behalten und ihre weiteren Bücher auch noch lesen. Vielleicht gibt es ja auch noch einmal etwas über Binti und ihre Freunde. Darüber würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen.

Von mir daher eine volle und dringende Leseempfehlung!