Profilbild von subechto

subechto

Lesejury Star
offline

subechto ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit subechto über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2024

Adventskalender des Grauens

Das Kalendermädchen
0

Oktober ist Fitzekzeit. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ (2006) bin ich ein Fan von Sebastian Fitzek und habe (fast) alles von ihm mit Freude gelesen. Auch sein neuer Psychothriller, „Das Kalendermädchen“, ...

Oktober ist Fitzekzeit. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ (2006) bin ich ein Fan von Sebastian Fitzek und habe (fast) alles von ihm mit Freude gelesen. Auch sein neuer Psychothriller, „Das Kalendermädchen“, überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung.
20. Dezember, 23:34 Uhr, Leitstelle Hof, Bayern: Valentina bestellt eine Pizza. Ein Notruf. Kurz darauf ist die Polizei vor Ort. Aber sie finden nur einen blutigen Zeigefinger.
Elf Jahre später, heute: Wir lernen Olivia Rauch kennen. Ihre Adoptivtochter Alma braucht dringend eine Knochenmarkspende und so begibt sich die Berliner Psychologin auf die Suche nach den leiblichen Eltern.
Einundzwanzig Jahre zuvor, Internat Schloss Lobbeshorn: Wir begegnen der 16-jährigen Valentina. Sie ist schwanger.
Was war damals geschehen und was hat es mit der Legende des Kalendermädchens auf sich?
Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Die Handlung ist komplex gestaltet: wechselnde Perspektiven (Olivia, Valentina etc.) und drei Zeitebenen: Olivia (heute), Valentina vor 21 Jahren und Valentina vor 11 Jahren.
Valentina ist das Kalendermädchen und Alma ihre Tochter. Aber wie passt Elias, Olivias Student, da rein? Alles ziemlich mysteriös. Ein modernes Märchen. Durch die verschiedenen Erzählstränge sind wir Lesende Olivia stets einige Schritte voraus.
Gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen. Dazu zahlreiche fiese Cliffhanger. Ja, eine irre, wirre Geschichte. Nichtsdestotrotz stimmig aufgelöst.
Alles in allem habe ich mich wieder gut unterhalten gefühlt. Allerdings fand ich die vielen Wendungen gegen Ende des Buchs doch etwas übertrieben.

Fazit: Vielschichtiger Psychothriller mit einem hohen Gruselfaktor.

Veröffentlicht am 06.11.2024

Es kann nur einen geben

Der König
0


„Ihr Königreich“ von Jo Nesbø hatte ich vor vier Jahren mit großer Freude gelesen und auch die Fortsetzung „Der König“ überzeugt. Ich empfehle dringend mit Band 1 zu beginnen, denn ich könnte mir vorstellen, ...


„Ihr Königreich“ von Jo Nesbø hatte ich vor vier Jahren mit großer Freude gelesen und auch die Fortsetzung „Der König“ überzeugt. Ich empfehle dringend mit Band 1 zu beginnen, denn ich könnte mir vorstellen, dass Lesende, die den Vorgänger nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
„Der König“ erzählt die Geschichte zweier Brüder, Roy und Carl. Roy ist ein Jahr älter als Carl und war immer für seinen jüngeren Bruder da, wenn der jemanden brauchte, der hinter ihm aufräumt. Zusammen haben sie sieben Menschen und einen Hund auf dem Gewissen.
Erzählt wird die Geschichte wieder in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Roy. Als Fragen nach dem Tod ihrer Eltern aufkommen, ist schnell klar, es kann nur einen König von Os geben. Carl oder Roy? Wer wird verlieren, wer wird gewinnen? Und um welchen Preis?
„Der König“ ist hart und brutal, herausfordernd und anspruchsvoll. Es geht um Bestechung, Macht und Ruhm, Rache und Vergeltung.
Roy kommt sympathisch rüber, auch wenn er eine dunkle Seite hat. Er mag J.J. Cale - und er ist verliebt. Carl ist ein Lügner, ein Betrüger.

Fazit: Packender Krimi. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 31.10.2024

Toxische Beziehungen

Mordscoach
0

„Mordscoach“ von Lilli Pabst erinnert an die „Achtsam Morden“-Reihe von Karsten Dusse und hat mich nicht überzeugt. Doch worum geht es?
Sophie Stach, Coachin und Psychoanalytische Supervisorin, findet ...

„Mordscoach“ von Lilli Pabst erinnert an die „Achtsam Morden“-Reihe von Karsten Dusse und hat mich nicht überzeugt. Doch worum geht es?
Sophie Stach, Coachin und Psychoanalytische Supervisorin, findet eines Tages heraus, dass ihr Mann Jakob eine Geliebte hat. Also muss Amelie weg. Und wie das so ist, bleibt es nicht bei einem Mord. Auf den ersten folgt der zweite und so weiter…
Lilli Pabst ist ein Pseudonym. Die Autorin arbeitet als Psychotherapeutin. Und so erfährt man hier, ob man will oder nicht, einiges über dieses Thema.
Die Handlung ist konstruiert und unglaubwürdig. Ja, die Geschichte lässt sich flott und flüssig lesen. Aber mir hat der Humor gefehlt. Dazu sind die Morde einfach zu brutal. Diesbezüglich gefällt mir die „Richter morden besser“-Reihe von Thorsten Schleif besser.
Sophie ist schon sehr speziell. Sie war mir von Anfang an unsympathisch. So viel Wut und Hass. Entschuldigt eine verkorkste Kindheit alles? Außerdem raucht sie zu viel. Last but not least teilweise derbe Sprache. Man könnte meinen, Sophie denkt nur an das Eine.
„Mordscoach“ ist ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Ich werde diese Reihe jedenfalls nicht weiterverfolgen. Denn die nächsten Opfer sind ja vorhersehbar: Christine, Andreas oder doch nicht?

Fazit: Ein Krimi für zwischendurch. Nicht mehr und nicht weniger.

Veröffentlicht am 29.10.2024

Opfer oder Täter?

The Killer Profile
0


„The Institution“ von Helen Fields schlummert noch auf meinem eBook-SUB. Jetzt folgt „The Killer Profile“. Schade, aber dieser Thriller, der in London verortet ist, hat mich nicht überzeugt. Worum geht ...


„The Institution“ von Helen Fields schlummert noch auf meinem eBook-SUB. Jetzt folgt „The Killer Profile“. Schade, aber dieser Thriller, der in London verortet ist, hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Midnight Jones, Anfang 30, wertet für Necto psychometrische Tests aus, mit denen Verhaltens- und Denkkompetenzen von Bewerbern gemessen werden. Eines Tages stößt sie dabei auf ein noch nie dagewesenes „Profil K“: das Profil eines Killers.
Selbstverständlich wird das seitens Necto vertuscht. Doch der Test weckt das Monster in einem Bewerber und so hat er schon bald zwei Frauen auf dem Gewissen. Ist Midnight die nächste?
Der Einstieg ist hart und brutal. Danach dann Langeweile. Midnights Tätigkeitsbeschreibung war mir zu detailliert, zu technisch. Midnight kommt sympathisch rüber. Sie kümmert sich rührend um ihre behinderte Zwillingsschwester Dawn.
Immer wieder sind Kapitel aus Tätersicht eingestreut mit dem Titel „DER BEWERBER“. Das ist mäßig spannend. Natürlich hatte der Täter eine verkorkste Kindheit. Nun stillt er sein Bedürfnis nach Blut. Und es ist klar, worauf das hinausläuft…
Die Autorin lässt uns in den Abgrund der menschlichen Psyche schauen. Wie leicht sie manipuliert und gereizt werden kann. Kleine Trigger reichen scheinbar, um jahrelange Therapien zu konterkarieren.

Fazit: Serienkillerthriller. Vorhersehbar.

Veröffentlicht am 18.10.2024

Ewig leben?

Bis in alle Endlichkeit
0


„Bis in alle Endlichkeit“ von James Kestrel aka Jonathan Moore ist bereits 2019 unter dem Titel „Blood Relations“ erschienen. Also lange vor seinem preisgekrönten Epos „Fünf Winter“. Worum geht es?
San ...


„Bis in alle Endlichkeit“ von James Kestrel aka Jonathan Moore ist bereits 2019 unter dem Titel „Blood Relations“ erschienen. Also lange vor seinem preisgekrönten Epos „Fünf Winter“. Worum geht es?
San Francisco, Juni 2019: Der Privatermittler Leland »Lee« Crowe ist auf dem Weg in sein Büro, als er in einem heruntergekommenen Viertel eine Entdeckung macht. Eine junge Frau liegt tot auf dem eingedrückten Dach eines Rolls-Royce.
Bei der Toten handelt es sich um die 20-jährige Claire Gravesend. Alles deutet auf Selbstmord hin, aber Claires megareiche Mutter Olivia glaubt den ermittelnden Beamten nicht. Stattdessen bittet sie Lee, den Tod ihrer Tochter aufzuklären.
„Bis in alle Endlichkeit“ erinnert an die Krimis von Raymond Chandler mit dem Privatdetektiv Philip Marlowe. Zweimal war ich kurz davor, das Buch abzubrechen. Denn die ersten 80 Seiten sind ein einziger Monolog des Ich-Erzählers Lee.
Was wie ein Detektivroman beginnt, entwickelt sich zu einer spannenden Horrorgeschichte. Wie man dem deutschen Titel entnehmen kann, geht es um irgendetwas, bei dem Genetik eine Rolle spielt. Womöglich illegale Experimente.
Lee, ein ehemaliger Anwalt, schlägt sich als Privatdetektiv mit Jobs für den Strafverteidiger Jim Gardner durch. Er bewegt sich stets im Graubereich und schreckt auch nicht vor Gewalt zurück. Am Ende mutiert er gar zu Supermann.

Fazit: Kurzweilige Unterhaltung, die nachdenklich stimmt.