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Veröffentlicht am 19.11.2022

Waldeskälte 2.0

Wintersterben
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„Wintersterben“ von Martin Krüger ist nach „Waldeskälte“ der zweite Fall für die Interpol-Agentin Valeria Ravelli, der wieder in den Schweizer Bergen verortet ist, diesmal in Steinberg, einem Dorf in ...


„Wintersterben“ von Martin Krüger ist nach „Waldeskälte“ der zweite Fall für die Interpol-Agentin Valeria Ravelli, der wieder in den Schweizer Bergen verortet ist, diesmal in Steinberg, einem Dorf in den Walliser Alpen. Und wieder geht es um verschwundene Mädchen bzw. junge Frauen.
In einer Höhle wird die Leiche eines ehemaligen Fremdenlegionärs gefunden. Thomas Gress wurde zu Tode gefoltert. Da er auch ein deutscher Ex-BKA-Beamter war, schaltet sich Interpol ein. Unterstützt wird Valeria diesmal von ihrem neuen Kollegen Colin Bain. Bald ist klar, dass Gress auf der Suche nach den Vermissten war.
Martin Krüger hat seinen Thriller düster inszeniert. Ein Bergdorf hoch oben in den Schweizer Alpen, im Schatten bedrohlicher Berge. Aber nur mäßig spannend. Die Geschichte plätschert vor sich hin und nimmt erst am Ende Fahrt auf - und eine überraschende Wendung.
Die Bewohner von Steinberg, eine verschworene Gemeinschaft. Dazu Richard Rochat, ein geheimnisvoller Comte, ein Graf. Und eine mysteriöse Gestalt, kaum größer als ein Kind, mit einem roten Kapuzenmantel. Sie hat mich an einen Horror-Film aus den 70er Jahren erinnert: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ mit Donald Sutherland.

Fazit: Fortsetzung einer Thriller-Reihe mit Mystery-Touch voller Abgründe und unerwarteter Wendungen.

Veröffentlicht am 15.11.2022

Willkommen in Nesbøs Gruselkabinett!

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Als Fan der 1. Stunde habe ich bisher kein Buch dieser Reihe versäumt und auch „Blutmond“, der 13. Fall für Harry Hole, hat alles, was man von einem perfekten Thriller erwartet. Worum geht es?
Harry ist ...


Als Fan der 1. Stunde habe ich bisher kein Buch dieser Reihe versäumt und auch „Blutmond“, der 13. Fall für Harry Hole, hat alles, was man von einem perfekten Thriller erwartet. Worum geht es?
Harry ist nach dem Tod seiner großen Liebe Rakel in Los Angeles gestrandet und hat wieder mit dem Trinken angefangen.
Zur gleichen Zeit werden in Oslo zwei junge Frauen ermordet. Susanne und Bertine waren auf derselben Party und hatten denselben Sugar Daddy, einen reichen Immobilienhai. Kommissarin Katrine Bratt fordert Harry vergeblich an, doch der tatverdächtige Markus Røed bietet ihm ein Vermögen, damit er privat für ihn ermittelt.
Harrys Team besteht aus dem Kokain-dealendem Schulfreund Øystein, dem korrupten Polizisten Trune und dem schwer an Krebs erkrankten Psychologen Aune.
„Blutmond“ ist ein echter Slow Burner, der einen längeren Anlauf benötigt, um Spannung aufzubauen, bis die Achterbahn dann richtig loslegt, ähnlich wie in „Messer“. Schon früh wird die Tätersicht eingeführt. Eine ziemlich gestörte Person, die Parasiten züchtet und einen gesunden Appetit hat auf Hirn und Augen ihrer Opfer.
Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns. Wenn man denkt, der Fall ist gelöst, dann geht der Albtraum erst richtig los. Bizarr fand ich die Szene, in der Hetero Harry maskiert in einem dunklen Schwulenclub ermittelt. Und ein Ende, das geradezu nach einem neuen Einsatz schreit. Ich bin bereit!

Fazit: Ein Harry Hole-Krimi der Extraklasse. Nesbø at his best!

Veröffentlicht am 12.11.2022

Neues aus Pori

Was wir verbergen
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„Was wir verbergen“ ist nach „Was wir verschweigen“ der zweite Band einer finnischen Krimi-Reihe von Arttu Tuominen - und hat erneut überzeugt. Worum geht es?
Auf einen Nachtclub, der bei Schwulen und ...


„Was wir verbergen“ ist nach „Was wir verschweigen“ der zweite Band einer finnischen Krimi-Reihe von Arttu Tuominen - und hat erneut überzeugt. Worum geht es?
Auf einen Nachtclub, der bei Schwulen und Lesben beliebt ist, wird ein Anschlag verübt. Ein Fanatiker, der sich in einem Bekennervideo "Der Gesandte“ nennt, hat Handgranaten in den Nachtclub geworfen. Fünf Menschen werden getötet und viele schwer verletzt. Kommissar Henrik Oksman ermittelt. Doch er hat etwas zu verbergen. Denn er war kurz vor dem Anschlag selbst im Club.
„Was wir verbergen“ ist nicht nur Krimi, sondern spannendes Drama. Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil, in dem es um viel Gesellschaftskritik geht. Rechtsradikale Gruppierungen, Hass gegen Homosexuelle, die Flüchtlingswelle. Die Spannung wird langsam aufgebaut bis zum fulminanten Ende.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Jari Paloviita aus Band 1 ist wieder mit von der Partie. Aber diesmal steht Henrik Oksman im Mittelpunkt. Ein Mann, der gerne Frauenkleider trägt. Seine Gedanken und Gefühle. Der zweite Band ist in sich abgeschlossen. Gerne werde ich die Fortsetzung lesen.

Fazit: Aktuell und brisant. Aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 08.11.2022

Zwischen England und Wales

Die letzte Party
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„Die letzte Party“ von Clare Mackintosh ist mein erstes Buch der Autorin - und hat mich begeistert. Worum geht es?
An Silvester gibt Rhys Lloyd die Party aller Partys: Seine Ferienhäuser an einem See ...


„Die letzte Party“ von Clare Mackintosh ist mein erstes Buch der Autorin - und hat mich begeistert. Worum geht es?
An Silvester gibt Rhys Lloyd die Party aller Partys: Seine Ferienhäuser an einem See in Wales sind ein voller Erfolg, und er hat die Dorfbewohner eingeladen, mit ihren neuen Nachbarn Champagner zu trinken. Doch am nächsten Morgen treibt Lloyds Leiche im See.
Detective Constable Ffion Morgan von der North Wales Police und ihr englischer Kollege Detective Constable Leo Brady von der Cheshire Constabulary ermitteln...
„Die letzte Party“ hat ein bisschen was von einem Locked Room Mystery. Eine geschlossene Gesellschaft. Jede Menge Verdächtige und alle hatten ein Motiv. Wechselnde Perspektiven: FFION, LEO, RHYS etc., sorgen für Dynamik. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Denn beide Ermittler haben gelogen, was ihre Identität betrifft. Ffion Morgan ist tough. Leo Brady ein Softie.
Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen die Autorin die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt. Ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Wer glaubt, die Auflösung vorzeitig zu erraten, der liegt bis zum Ende falsch. Nichts ist, wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut. Fast jeder hat ein Geheimnis.

Fazit: Gelungener Start einer neuen Krimi-Reihe. Überraschend!

Veröffentlicht am 04.11.2022

Rache und Gerechtigkeit

Amissa. Die Überlebenden
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„Amissa. Die Überlebenden“ von Frank Kodiak aka Andreas Winkelmann ist der dritte und abschließende Teil einer Thriller-Reihe um Jan und Rica Kantzius, der mich nicht zu fesseln vermochte. Worum geht es?
»Amissa« ...

„Amissa. Die Überlebenden“ von Frank Kodiak aka Andreas Winkelmann ist der dritte und abschließende Teil einer Thriller-Reihe um Jan und Rica Kantzius, der mich nicht zu fesseln vermochte. Worum geht es?
»Amissa« ist eine nach vermissten Personen suchende Organisation. Aber Amissa ist auch ein Netzwerk, in dem Frauen missbraucht werden. Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius sowie die Kommissare Maja Krebsfänger und Olav Thorn wollen den Menschenhändlern von „Missing Order“ ein für alle Mal das Handwerk legen...
„Amissa“ ist ein typischer Winkelmann. Mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Rückblenden in die Vergangenheit mit dem Titel DAMALS erzählen von perfiden Machenschaften in einem rumänischen Kinderheim.
Immer wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängern. Aber gerade diese ständigen Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Und Schockieren allein reicht nicht, um Spannung zu erzeugen.
„Amissa“ ist ein Thriller, der einige Überraschungen bereithält, bringt aber nichts wirklich Neues. Am besten gefallen haben mir die Szenen, die auf Jamaika spielen: Ricas Cousine Tiana und ihr Voodoo.
Last but not least ich schreibe sonst nie etwas zum Cover. Aber das Cover von „Amissa. Die Überlebenden“ ist m. E. misslungen, denn es passt so gar nicht zu den beiden Vorgängern.

Fazit: Dritter und finaler Band der Amissa-Trilogie. Solider, aber kein herausragender Thriller.