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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2022

Ein perfider Plan

Das letzte Grab
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Lukas Erler ist zurück. „Das letzte Grab“ ist nicht einfach nur Krimi, sondern ein brisanter Politthriller - und hat mich begeistert. Worum geht es?
Carla Winter ist Rechtsanwältin in Frankfurt am Main ...


Lukas Erler ist zurück. „Das letzte Grab“ ist nicht einfach nur Krimi, sondern ein brisanter Politthriller - und hat mich begeistert. Worum geht es?
Carla Winter ist Rechtsanwältin in Frankfurt am Main mit eigener Kanzlei. Nach einem One-Night-Stand erfährt sie, dass ihr Exmann in der Türkei bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Als wäre das nicht genug, wird ihr Haus verwüstet und ihr Lover brutal getötet. Anscheinend ist Carla ins Visier eines Killers geraten, der auf der Jagd nach einem äußerst wertvollen Kunstwerk vor Mord nicht zurückschreckt. War ihr Exmann womöglich in kriminelle Machenschaften verstrickt? Auf der Suche nach der Wahrheit reist Carla in die Türkei…
Lukas Erler erzählt von großen Verbrechen und einer persönlichen Rache. Es geht um Raubkunst. Gräber, Schmuggler und Händler. Ein spannendes Thema, über das selten in den Medien berichtet wird. Ein temporeicher und actiongeladener Plot. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: »Ja, wer behauptet, Gewalt sei keine Lösung, hat einfach nicht hart genug zugeschlagen.« 288 Seiten kompakte Unterhaltung Kein Wort zu viel, keins zu wenig!
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Carla kommt sympathisch rüber. Sie und ihre Familie sind mir sofort ans Herz gewachsen. Gerne werde ich auch die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird.

Fazit: Hochspannung zwischen Frankfurt und Mesopotamien. Wow!

Veröffentlicht am 05.07.2022

Ein perfides Spiel

Schattenkrieger
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Die Krimis um den japanischen Inspektor Kenjiro Takeda, der in Hamburg ermittelt, haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Schattenkrieger“ von Henrik Siebold ist viel besser, spannender. Worum geht es?
Nacht ...


Die Krimis um den japanischen Inspektor Kenjiro Takeda, der in Hamburg ermittelt, haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Schattenkrieger“ von Henrik Siebold ist viel besser, spannender. Worum geht es?
Nacht für Nacht steht Manuel Jessen hinter dem Tresen seines Imbisses auf St. Pauli und serviert dort seine „Best Curry Worscht in Town“. Doch Manuel hütet ein dunkles Geheimnis.
Er war ein Elitesoldat, dann ein Gefangener der Taliban, später Schüler bei einem japanischen Zen-Meister - und nun ist er ein Auftragsmörder für „Das Netzwerk“, dem er seine Befreiung aus Afghanistan verdankt. Bis er verraten wird und sich in die falsche Frau verliebt.
Wie schon in den Takeda-Krimis spielt Japan hier eine große Rolle. Die Einblicke in die Kultur und Denke der Japaner sowie die zeitgeschichtlichen Hintergründe finde ich sehr interessant. Die Geschichte lässt sich leicht und locker lesen und enthält auch eine gewisse Ironie.
Ein gut recherchiertes Buch, mit einem ganz intensiven Spannungsbogen und einem überraschenden Finale. Viele Ebenen des organisierten Verbrechens und des Ermittlungsapparates werden berührt. Geheimdienstliche Aktivitäten sind im Spiel. Der einzelne Mensch wird oftmals hart getroffen von den Handlungen der Mächtigen und ihrer brutalen Handlanger.

Fazit: Ein lesens- und empfehlenswerter Thriller. Viel besser, spannender als Takeda-San.

Veröffentlicht am 03.07.2022

Feuer im Kopf

Im Feuer
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„Im Feuer“ von Pernilla Ericson ist der erste Fall für Polizistin Lilly Hed und Feuerwehrchef Jesper Hansson. Worum geht es?
Auch in Schweden steigen die Temperaturen und es gibt Bewässerungs- und Grillverbote. ...

„Im Feuer“ von Pernilla Ericson ist der erste Fall für Polizistin Lilly Hed und Feuerwehrchef Jesper Hansson. Worum geht es?
Auch in Schweden steigen die Temperaturen und es gibt Bewässerungs- und Grillverbote. Dennoch kommt es zu verheerenden Waldbränden. Kenneth stirbt im Feuer, weil seine Schlafzimmerfenster von außen vernagelt sind. Gustaf kommt in seiner brennenden Sauna um.
Lilly, die sich aus Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste hat versetzen lassen, ermittelt zusammen mit ihrer Kollegin Katja. Unterstützt wird sie von Feuerwehrchef Jesper. Während sich die Polizistin und der Feuerwehrmann näherkommen, häufen sich die Brände…
Spannend, keine Frage. Auch flott und flüssig zu lesen. Geschickt legt die Autorin falsche Fährten, auf denen sich die Kommissarin Stück für Stück entlang robbt. Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
„Im Feuer“ ist ein Buch, das den fortschreitenden Klimawandel, aber auch Gewalt gegen Frauen thematisiert. Der Leser lernt viel über Feuer, Brandstiftung und Pyromanen, die eigentlich keine sind.
Lilly und Jesper kommen sympathisch, aber auch etwas klischeehaft rüber. Beide kämpfen gegen die Dämonen der Vergangenheit. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.

Fazit: Vielversprechender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die in Schweden verortet ist.

Veröffentlicht am 22.06.2022

Murphys gegen Morettis

City on Fire
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Goshen Beach, Rhode Island, August 1986: Wir lernen Danny, Pat und ihre Gang kennen. Sie sind Kleinkriminelle und machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung. Danny ist mit Pats Schwester ...


Goshen Beach, Rhode Island, August 1986: Wir lernen Danny, Pat und ihre Gang kennen. Sie sind Kleinkriminelle und machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung. Danny ist mit Pats Schwester Terri verheiratet.
Der Auftakt zu Don Winslows neuer Trilogie ist ein großes Drama, ein Werk, in der Tradition von Mario Puzos „Der Pate“. Zwei Banden, die eine irisch, die andere italienisch, kontrollieren in Providence, Rhode Island, gemeinsam das organisierte Verbrechen - bis die Liebe zu einer Frau mörderische Entwicklungen auslöst.
Ich habe fast alles von Don Winslow gelesen. Aber dieses Buch gehört meiner Meinung nach nicht zu seinen besten. Über weite Strecken empfand ich es als langatmig und langweilig. Die Schilderung von nackter Gewalt reicht eben nicht, um Spannung zu erzeugen.
Zudem unsympathische Protagonisten. Denn auch Danny, unser Held, und seine Familie sind kriminell. Last but not least endet Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger, der wohl Lust auf den nächsten Band machen soll.

Fazit: Großes Drama über den Krieg zweier Gangsterfamilien. Gut, für mich aber nicht das beste Buch des Autors.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Es war einmal...

Als das Böse kam
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…ein Mädchen, das war 16 Jahre alt und hieß Juno. Juno lebte in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel in einer Blockhütte, zusammen mit Mutter, Vater und ihrem kleinen Bruder Boy. ...

…ein Mädchen, das war 16 Jahre alt und hieß Juno. Juno lebte in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel in einer Blockhütte, zusammen mit Mutter, Vater und ihrem kleinen Bruder Boy.
Juno und Boy verbringen die Zeit mit Fischfang, Kuchenbacken und sonntäglichen Gesellschaftsspielen. Und in ständiger Angst. Denn schon auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Wenn Besuch kommt müssen sie sich verstecken. Bei Alarm versammeln sich alle in einem unterirdischen Schutzraum. Kein Wunder, dass die Kinder an Flucht denken.
„Als das Böse kam“ von Ivar Leon Menger liest sich eher wie ein Märchen, nicht wie ein packender Thriller. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Juno. Sie kommt ziemlich naiv und kindlich rüber.
An Begriffe wie Nordland, Südland, Fremdlinge und Wächter muss man sich erst einmal gewöhnen. Auch die Story vermochte mich nicht zu überzeugen. Zudem ist der Schreibstil einfach.
Schade, denn die Inhaltsangabe ließ auf einen spannenden Thriller hoffen. Aber mit diesem Buch konnte ich leider überhaupt nichts anfangen. Deshalb habe ich nach Kapitel 9 entnervt aufgegeben und abgebrochen.

Fazit: Abgebrochen. Leider war es so gar nicht meins.