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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Von Freundschaft, Liebe, Hass und Rache

Nordwestnacht
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„Nordwestnacht“ von Svea Jensen, der dritte Fall für Anna Wagner und Hendrik Norberg von der Soko St. Peter-Ording, habe ich mit Freude gelesen. Worum geht es?
An die Stelzen eines Pfahlbaus gekettet, ...


„Nordwestnacht“ von Svea Jensen, der dritte Fall für Anna Wagner und Hendrik Norberg von der Soko St. Peter-Ording, habe ich mit Freude gelesen. Worum geht es?
An die Stelzen eines Pfahlbaus gekettet, ertrank Tim Förster bei steigendem Wasser. Ein qualvoller Tod. Das Opfer war Aufnahmeleiter-Praktikant einer Filmcrew, die gerade einen Küstenkrimi in St. Peter dreht.
Außerdem ist Julia Manshardt, eine der beiden Hauptdarstellerinnen, spurlos verschwunden. Gibt es einen Zusammenhang? Anna, Hendrik und Nils Scheffler ermitteln. Bald ist klar, Tim und Julia kannten sich von früher.
Über das Wiedersehen mit Hendrik und Anna habe ich mich sehr gefreut. Denn sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Nils dagegen ist nicht nur in Julia verliebt, sondern kommt auch ein bisschen unreif rüber.
Svea Jensen hat ihren neuen Krimi packend und mit viel Küsten-Flair inszeniert. Wie so oft, liegt die Lösung in der Vergangenheit. Der Fall berührt und schockiert. Die Autorin spendiert uns kein Happy End und das hat mir gefallen. Über eine Fortsetzung würde ich mich daher sehr freuen.

Fazit: Fall Nr. 3 für die Soko St. Peter Ording. Nicht ganz so gut wie die Vorgänger.

Veröffentlicht am 08.03.2022

Blutrache?

Der zweite Sohn
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Um es gleich vorwegzusagen, „Der zweite Sohn“ von Loraine Peck ist kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman, ein Familiendrama.
Die Autorin geht gleich in medias res: Was für ein heftiger Prolog!
Immer ...


Um es gleich vorwegzusagen, „Der zweite Sohn“ von Loraine Peck ist kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman, ein Familiendrama.
Die Autorin geht gleich in medias res: Was für ein heftiger Prolog!
Immer noch herrscht Krieg zwischen Serben und Kroaten. Selbst in Australien gibt es Leute, die den Hass nicht hinter sich lassen können. Als Ivan ermordet wird, soll Johnny, der jüngere Sohn der Novaks Rache üben an den Vucavecs.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd in der Ich-Perspektive aus Sicht von Johnny und Amy, seiner Frau.
Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar und vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.
Zu viel Gewalt und Testosteron, zu viel Familiengedöns voller Klischees. Zudem unsympathische Protagonisten. Denn Johnny und seine Familie sind kriminell: Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Raubüberfälle und Geldwäsche.
Die Frauen werden aus den Geschäften rausgehalten, kümmern sich um Küche, Kinder, Kirche. Amy kommt ziemlich naiv rüber, hat die kriminellen Elemente des Familienunternehmens immer ignoriert. Immerhin, das Ende überrascht und schockiert.

Fazit: Dieses Thriller-Debüt vermochte mich nicht zu packen. Schade…

Veröffentlicht am 06.03.2022

Ein perfider Racheplan

Monströs
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Unvergolten, Der Todesprophet und viele andere Thriller von Chris Karlden hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Auch Monströs hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Der ehemalige Strafverteidiger ...

Unvergolten, Der Todesprophet und viele andere Thriller von Chris Karlden hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Auch Monströs hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Der ehemalige Strafverteidiger Martin Waller hat sich auf das Restaurieren antiker Möbel spezialisiert. Ein Auftrag führt ihn während der Saisonferien in ein nobles Berghotel, wo sich neben dem Hoteldirektor und der Eigentümerin nur noch wenige Angestellte aufhalten.
Später am Abend liegt ein Mann bewusstlos vor dem Hotel. Martin kennt ihn. Es ist Eddie Kaltenbach, ein psychopathischer Mörder. Erst im Lauf der endlosen Nacht, in der die Zahl der Überlebenden unaufhörlich abnimmt, kommt Martin einem monströsen Plan auf die Spur...
Ein einsames Berghotel, das Szenario ist ja nicht ganz neu, aber ich mag Locked Room Mysteries: In einem abgeschlossenen Raum geschieht ein Mord; der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden, denen eine Flucht unmöglich ist. Und ich mag dieses klaustrophobische Setting eines wegen Schnee und Sturm völlig von der Außenwelt abgeschnittenen Hotels.
Zwei Schicksale treffen aufeinander. Zwei spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen, den von Eddie und den von Martin. Beide haben ihre Frauen verloren. Zufall? Oder hängen die Ereignisse zusammen? Nichts ist wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Chris Karlden lässt es hier so richtig krachen - bis zum überraschenden Ende.

Fazit: Für mich nicht das beste Buch des Autors. Nichtsdestotrotz packend und actionreich.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Geklaute Millionen, Geldwäsche, Betrug

Das Jahr der Gier
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„Das Jahr der Gier“, der dritte Fall für Melia Adan und Vincent Veih, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn die Romane von Horst Eckert sind für mich immer etwas Besonderes.
„Das Jahr der Gier“ ist ...

„Das Jahr der Gier“, der dritte Fall für Melia Adan und Vincent Veih, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn die Romane von Horst Eckert sind für mich immer etwas Besonderes.
„Das Jahr der Gier“ ist ein globaler Thriller: Düsseldorf, München, London, Singapur - und basiert auf dem Wirecard-Skandel. Wobei man immer im Hinterkopf behalten sollte, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt.
Der Autor geht gleich in medias res: Ein Wirtschaftsprüfer verbrennt in einem Wald bei München. In Düsseldorf wird eine junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens und ein britischer Journalist mit dem Messer attackiert.
Natürlich gibt es einen Zusammenhang. Und wieder sind Wirtschaft, Politik und Geheimdienste darin verstrickt. Melia und Vincent geraten in einen Strudel aus Verschwörung und krimineller Machenschaften.
Über das Wiedersehen mit Melia und Vincent habe ich mich gefreut. Auch Brigitte und Zeinab sind wieder mit von der Partie. Wir begegnen alten Freunden und Feinden. Zum Glück gibt es vorne im Buch eine Übersicht der handelnden Personen.
Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dass der Autor im Finale nochmal Gas gibt, steigert das Lesevergnügen. Denn einige Überraschungen hält Horst Eckert für seine Leser noch bereit.
„Das Jahr der Gier“ ist spannend, dramatisch und hochaktuell - ein Thriller der unterhält, beklommen macht und einen nachdenklich zurücklässt.

Fazit: Fall Nr. 3 für Melia Adan und Vincent Veih. Ein Thriller, der auf realen Vorkommnissen basiert. Meine Empfehlung!

Veröffentlicht am 03.03.2022

Von der Vergangenheit eingeholt

DIE LÜGEN
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„Das Gerücht“ von Lesley Kara hatte mich begeistert und auch „Die Lügen“ habe ich mit Freude gelesen. Worum geht es?
Lizzie und Alice sind dreizehn und beste Freundinnen, bis Alice bei einem gemeinsamen ...

„Das Gerücht“ von Lesley Kara hatte mich begeistert und auch „Die Lügen“ habe ich mit Freude gelesen. Worum geht es?
Lizzie und Alice sind dreizehn und beste Freundinnen, bis Alice bei einem gemeinsamen Spaziergang von einem Zug überfahren wird. Lizzie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Freundin. Denn sie kann sich an nichts erinnern, weil sie einen epileptischen Anfall hatte.
Inzwischen ist Lizzie erwachsen und gerade mit ihrem Verlobten Ross, einem Arzt, zusammengezogen, als sie anonyme Anrufe von jemandem bekommt, der zu wissen scheint, was damals wirklich passiert ist.
Lesley Kara erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Lizzie und auf zwei Zeitebenen: Heute und im Jahr 2007, bevor das Unglück geschah sowie danach. Zwischendurch sind immer wieder Abschnitte in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Lizzie kommt mega unsympathisch und kindisch rüber. Und so plätschert die Handlung eine Weile vor sich hin. Erst ab der Mitte nimmt die Geschichte Fahrt auf und die Dinge überraschende Wendungen bis zum unerwarteten Ende. Nichts ist wie es scheint.

Fazit: Gut, aber nicht so gut wie „Das Gerücht“.