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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2021

Düster und verstörend

So eiskalt der Tod
6

„So blutig die Nacht“ von Robert Bryndza hatte mich begeistert. Und auch „So eiskalt der Tod“, der zweite Fall für Ex-Polizistin Kate Marshall hat mich nicht enttäuscht.

Was für ein heftiger Einstieg! ...

„So blutig die Nacht“ von Robert Bryndza hatte mich begeistert. Und auch „So eiskalt der Tod“, der zweite Fall für Ex-Polizistin Kate Marshall hat mich nicht enttäuscht.

Was für ein heftiger Einstieg! Der 18-jährige Simon Kendal wird in den Tod getrieben. Danach gibt es ein Wiedersehen mit Kate. Sie findet Simons Leiche beim Tauchen in einem Stausee.

Als der Fall als Unfall zu den Akten gelegt werden soll, forscht Kate auf Bitten von Simons Mutter weiter nach. Unterstützt wird sie von ihrem Assistenten Tristan Harper.

Kurz darauf wird eine junge Frau im Nebel an der A1328 entlang des Shadow Sands Stausees entführt. Schnell ist klar, dass hier ein Serienkiller am Werk sein muss.

War Simon zur falschen Zeit am falschen Ort?

Robert Bryndza hat seinen neuen Thriller spannend inszeniert. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer mal wieder sind Kapitel aus Opfersicht eingestreut. Gruselig. Man erhält auch tiefe Einblicke in die Gedanken des Täters. Ein Spiel mit der Angst.

Ab und zu gibt es Bezüge zum Vorgänger, Peter, der Nine Elms Cannibal. Er ist der Vater von Kates Sohn Jake. Auch das Privatleben nimmt viel Raum ein. Im Vorgänger stand Kate im Mittelpunkt. Diesmal erfahren wir mehr über Tristan.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, aber nicht ganz so gut wie Band 1. Hier haben mir ein bisschen die psychologischen Raffinessen gefehlt.

Nichtsdestotrotz werde ich die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird. Denn Kate und Tristan sind mir ans Herz gewachsen und ich bin schon gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 2 für Ex-Polizistin Kate Marshall. Nicht ganz so gut wie der Vorgänger.


  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.11.2021

Düstere Geheimnisse

Die falsche Zeugin
0

Sommer 1998: Wir lernen Callie kennen. Sie ist nicht mit Buddy verheiratet, sondern das 14-jährige Kindermädchen seines Sohnes. Schreckliche Dinge geschehen...
23 Jahre später, im Frühjahr 2021, begegnen ...

Sommer 1998: Wir lernen Callie kennen. Sie ist nicht mit Buddy verheiratet, sondern das 14-jährige Kindermädchen seines Sohnes. Schreckliche Dinge geschehen...
23 Jahre später, im Frühjahr 2021, begegnen wir Leigh. Sie ist Anwältin. Und auch dieses Kapitel endet mit einer Überraschung. Wie sich herausstellt, sind beide Frauen Schwestern. Ihre Kindheit war geprägt von Gewalt und wurde einst durch ein traumatisches Ereignis beendet.
Eines Tages bekommt Leigh den Auftrag, die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers zu übernehmen. Doch als sie dem Angeklagten gegenübersteht, wird ihr klar, warum er ausgerechnet sie als seine Anwältin auserkoren hat. Es handelt sich um den Sohn von Buddy.
Karin Slaughter hat ihren neuen Thriller wieder packend in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1998 und 2021, mit wechselnden Perspektiven. Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen die Autorin die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
Es geht um Gewalt gegen Frauen. Missbrauch, Vergewaltigung und Mord. Aber „Die falsche Zeugin“ ist auch ein Buch, das Corona thematisiert. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Seit damals sucht Leigh Schutz hinter der unauffälligen Fassade ihres gutbürgerlichen Lebens, während Callie sich in Drogen flüchtet.
Wirklich ein düsteres Szenario, das die Autorin hier beschreibt. Erschreckend real und manchmal kaum auszuhalten. Das Ende überrascht und schockiert.

Fazit: Harter Stoff in Wort und Tat.

Veröffentlicht am 28.11.2021

Wo ist Kieron?

Was dich nicht umbringt
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20 Jahre Tom Thorne, das Serienprequel „Was dich nicht umbringt“ hat mich überzeugt. Perfekt auch für Neueinsteiger. Worum geht es?
Sommer 1996: Fußball-EM in England. Keine Überwachungskameras, kaum Handys.
Der ...

20 Jahre Tom Thorne, das Serienprequel „Was dich nicht umbringt“ hat mich überzeugt. Perfekt auch für Neueinsteiger. Worum geht es?
Sommer 1996: Fußball-EM in England. Keine Überwachungskameras, kaum Handys.
Der siebenjährige Kieron und sein Freund Josh spielen im Wald. Plötzlich ist Kieron verschwunden. Wie es scheint, wurde er entführt. Wo liegt das Motiv? Eine Lösegeldforderung gibt es nicht. DS Tom Thorne ermittelt…
Der Thriller ist spannend und unterhaltsam - und nicht vorhersehbar. Viele falsche Fährten und akribische Polizeiarbeit ohne viel Action, das ist genau mein Fall. „Was dich nicht umbringt“ ist ein Buch, das Missbrauch nicht explizit erwähnt, aber Szenen aus Sicht von Kieron sind manchmal kaum auszuhalten. Das Ende überrascht und schockiert.
Es war interessant, dem jungen Tom zu begegnen. Wie er sich in den Fall verbeißt und ihn schließlich löst. Denn Tom ist mir ans Herz gewachsen, selbst wenn er gegen seine ganz eigenen Dämonen kämpft. Tom begegnet hier auch zum ersten Mal dem Pathologen Phil Hendricks. Ein ungleiches Paar, das sich dennoch perfekt ergänzt.

Fazit: Eine gute Ergänzung, für mich jedoch nicht das beste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 17.11.2021

Ich weiß, was du getan hast.

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Nach dreijähriger Pause erscheint nun endlich der zehnte Taunuskrimi, „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus. Der neue Fall für Pia Sander und Oliver von Bodenstein vom K11 in Hofheim startet mit einem ...

Nach dreijähriger Pause erscheint nun endlich der zehnte Taunuskrimi, „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus. Der neue Fall für Pia Sander und Oliver von Bodenstein vom K11 in Hofheim startet mit einem geheimnisvollen Prolog aus dem Jahr 1983.
Danach ein Sprung ins Jahr 2018. Heike, eine aus der Clique von damals, wird vermisst und schließlich im Wald tot aufgefunden. Hat sie sich womöglich umgebracht, weil sie ihren Job bei einem renommierten Frankfurter Verlag verloren hat? Pia, Oliver und ihr Team ermitteln...
Der Leser erhält interessante Einblicke in die Welt des Verlagswesens. Das ist leidlich spannend. Erst zur Mitte hin nimmt die Geschichte Fahrt auf. Am Ende steht ein Familiendrama, fast schon Familien-Saga über drei Generationen, mit vielen über lange Jahre schweigenden Mitwissern. Denn wie so oft liegt das Motiv in der Vergangenheit.
Liebe, Freundschaft, aber auch Neid und Eifersucht bilden die Grundlage für diesen Roman. Große Gefühle! Dabei stehen nicht die eigentlichen Verbrechen im Vordergrund, sondern die Menschen, die davon betroffen sind, die ewigen Freunde - und ihre Opfer.
Witzig fand ich, dass es hier quasi eine Geschichte in der Geschichte gibt. Denn Rechtsmediziner Hennig Kirchhoff, Pias Ex, ist unter die Autoren gegangen. „Eine unbeliebte Frau“ hatte er vergangenes Jahr veröffentlicht, „Mordsfreunde“ soll in drei Wochen erscheinen. Bodenstein, der in Hennings Romanen Buchwaldt heißt, sieht wie Tim Bergmann aus.
Nele Neuhaus ist eine routinierte Erzählerin, die weiß, wie man Figuren zum Leben erweckt. Ihre Sprache ist leicht und mühelos zu lesen. Der Plot ist wohl durchdacht und nicht vorhersehbar. Man will einfach nur noch wissen, wie es weitergeht und wie die Geschichte endet.

Fazit: Eine ziemlich straight erzählte Geschichte. Für mich nicht das beste Buch der Reihe, aber interessante und kurzweilige Unterhaltung.

Veröffentlicht am 17.11.2021

Clever und packend

Thirteen
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„Thirteen“ von Steve Cavanagh „liest sich wie Grisham auf Speed“ (Irish Independent). Und das stimmt!
Eddie Flynn ist ein ehemaliger Trickbetrüger, der jetzt als Strafverteidiger in New York tätig ist. ...

„Thirteen“ von Steve Cavanagh „liest sich wie Grisham auf Speed“ (Irish Independent). Und das stimmt!
Eddie Flynn ist ein ehemaliger Trickbetrüger, der jetzt als Strafverteidiger in New York tätig ist. Der junge Hollywoodstar Robert »Bobby« Solomon soll schuldig gesprochen werden, seine Frau und deren Bodyguard umgebracht zu haben - und Eddie soll das verhindern...
Schon früh wird die Tätersicht eingeführt: Joshua Kane begeht einen Mord. Er will als Geschworener dafür sorgen, dass Bobby verurteilt wird. Das Morden geht weiter - und das macht ziemlich viel Spaß.
Erzählt wird die Geschichte zum einen in der Ich-Perspektive aus Sicht von Eddie, zum anderen folgen wir Kane in der dritten Person, erleben seine Gedanken, seine Beweggründe. Spannend, keine Frage.
„Thirteen“ ist ein Zahlenspiel. Ein cleverer Mix aus Justiz- und Serienkillerthriller. Eddie war mir sofort sympathisch. Auch wenn er, wie so viele Ermittler, private Probleme hat. Denn er hat ein großes Herz. Atemlos begleiten wir ihn bei dem Versuch, die Identität des Mörders aufzudecken.
Steve Cavanagh erzählt die Geschichte mit stetig steigender Spannung bis zum überraschenden Ende. Mit „Thirteen“ präsentiert sich der Autor als Meister der Irrungen und Wendungen. Und glaubt man, es sei keine Steigerung mehr möglich, dann setzt er noch einen drauf.

Fazit: Ein durch und durch fesselndes Buch, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Einer der besten Thriller, die ich dieses Jahr gelesen habe.