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Veröffentlicht am 20.07.2021

Höllische Fahrt durch die Nacht

Eskalation
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Dina Martin ist kurz vor Mitternacht unterwegs nach Hause, sie war mit ihrer Freundin Linda in einer Cocktailbar und wie so oft ist es viel später geworden, als geplant. Zu Hause wartet ihre kleine Tochter ...


Dina Martin ist kurz vor Mitternacht unterwegs nach Hause, sie war mit ihrer Freundin Linda in einer Cocktailbar und wie so oft ist es viel später geworden, als geplant. Zu Hause wartet ihre kleine Tochter auf die Gutenachtgeschichte, Dina ärgert sich, dass es so spät geworden ist.
Ein Anruf von einer ihr unbekannten Nummer lässt einen Albtraum wahr werden. Der Unbekannte fährt direkt hinter ihr und gibt ihr Anweisungen, der sie Folge leisten muss. Er bedroht sie massiv, kennt sogar den Namen ihrer Tochter. Dina ist in Panik, als sie in eine Polizeikontrolle kommt weiß sie nicht, wie sie reagieren soll. Der Unbekannt nimmt ihr die Entscheidung ab.
Kriminalhauptkommissar Gerd Kaarst und sein Kollege Jürgen Lang ermitteln in dem Mordfall an einem Polizisten, bald steht fest, dass der Mord und Dinas Entführung zusammenhängen.
Aus unterschiedlichen Perspektiven rollt sich die Handlung auf, wir erleben Dinas Sicht, die ihrer Freundin Linda, ihrer Kollegin Alexa, ihres Mannes und der Kommissare Kaarst und Lang. Als Leser verfügen wir über mehr Informationen als die Ermittler und sind ihnen immer einen Schritt voraus.
Die Handlung ist spannend, man kann miträtseln und über den möglichen Täter spekulieren, seine eigenen Theorien aufstellen, was den Täter angeht. Erst gegen Ende wird klar, wer hinter den Taten steckt und welches Motiv er hat. Nur die Sache mit den neuen Identitäten war mir etwas 'too much'.

Fazit: Rasantes, spannendes Thrillerdebüt. Gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 15.07.2021

Mord am Slaughter Quay

Die Verlorenen
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Schlachterkai - welch passender Name. „Die Verlorenen“ ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe von Simon Beckett. Nach David Hunter nun also Jonah Colley. Was für ein erster Satz! „Als Jonah das Blut ...


Schlachterkai - welch passender Name. „Die Verlorenen“ ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe von Simon Beckett. Nach David Hunter nun also Jonah Colley. Was für ein erster Satz! „Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.“ Worum geht es?
Jonah ist Mitglied einer Spezialeinheit der Londoner Polizei. Seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, ist er ein gebrochener Mann. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Nun meldet Gavin sich überraschend und bittet um ein Treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus am Slaughter Quay findet Jonah nicht nur Gavins Leiche...
„Die Verlorenen“ ist ein düsteres Buch über in Plastikfolie eingewickelte Leichen. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, zehn Jahre zuvor, als der kleine Theo verschwand. Nichts ist wie es scheint. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Es geht um Verlust und Schuld - und Verrat.
Jonah ist ein ambivalenter Charakter mit einer traurigen Vergangenheit. Am Ende ist er nicht mehr Polizist. Es bleiben auch noch einige Fragen offen, die der Autor im nächsten Band vielleicht beantworten wird. Und so bin ich schon gespannt, wie diese Reihe weitergeht.

Fazit: Spannender Auftakt einer neuen Thrillerreihe. Hart und brutal!

Veröffentlicht am 12.07.2021

Das Familienbett

Das Nest
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„Das Nest“ von Katrine Engberg ist bereits der 4. Fall für Anette Werner und Jeppe Kørner, ein psychologisch raffinierter Krimi, der in Kopenhagen verortet ist. Worum geht es?
Der 15-jährige Oscar ist ...


„Das Nest“ von Katrine Engberg ist bereits der 4. Fall für Anette Werner und Jeppe Kørner, ein psychologisch raffinierter Krimi, der in Kopenhagen verortet ist. Worum geht es?
Der 15-jährige Oscar ist verschwunden. Zunächst denkt man, er sei von zu Hause abgehauen. Doch dann wird ein mysteriöses Schreiben gefunden. Ein Erpresserbrief? Kurz darauf wird die Leiche eines jungen Mannes in einer Müllverbrennungsanlage entdeckt. Anette und Jeppe ermitteln und stoßen auf befremdliche Familiengeheimnisse…
Katrine Engberg hat ihren neuen Krimi packend in Szene gesetzt, mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen. Spannend, keine Frage und mit einem Plot, der nicht vorhersehbar, dennoch glaubwürdig ist. Eine Geschichte über Fotografie und Pädophilie. Harte Kost. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Über das Wiedersehen mit Anette und Jeppe habe ich mich sehr gefreut. Auch Esther de Laurenti, eine „alte“ Freundin von Jeppe, ist wieder mit von der Partie. Eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Fall Nr. 4 für Kørner & Werner. Beste Unterhaltung!

Veröffentlicht am 12.07.2021

Am Ende wird alles gut

Tod an der Alster
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„Tod an der Alster“ von Anke Küpper ist nach „Die Tote vom Elbhang“ der zweite Fall für Svea Kopetzki und ihre Kollegen von der Hamburger Mordkommission. Dennoch handelt es sich um einen eigenständigen ...


„Tod an der Alster“ von Anke Küpper ist nach „Die Tote vom Elbhang“ der zweite Fall für Svea Kopetzki und ihre Kollegen von der Hamburger Mordkommission. Dennoch handelt es sich um einen eigenständigen Roman, der auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Worum geht es?
Eine Frau läuft im farbenreichen Spektakel des Feuerwerks über der Alster vor einen Bus - und stirbt. Wie sich herausstellt, hatte Helena Pahde Stichspuren am Hals. Ist die bekannte Schönheitschirurgin aus ihrer nahen Praxis vor einem Angreifer geflüchtet? Verdächtige gibt es viele, allen voran die drei Männer in Helenas Leben: ihr Praxispartner, ihr Ehemann und ihr Lover. Aber wo liegt das Motiv? Svea und ihr Team ermitteln in der Welt der Schönen und Reichen...
Anke Küpper hat ihren neuen Krimi atmosphärisch in Szene gesetzt. Eine kurzweilige Geschichte mit viel Lokalkolorit, die zum Miträtseln einlädt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Schon früh wird die Tätersicht eingeführt, und so ist der Leser der Polizei immer ein paar Schritte voraus. Über das Wiedersehen mit Svea, Tamme und Franzi habe ich mich sehr gefreut. Denn sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Darum bin ich schon gespannt auf ihren nächsten Einsatz.

Fazit: Fall Nr. 2 für Svea und Tamme. Besser, spannender als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 10.07.2021

Räche mich

Tiefer Fjord
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Um es gleich vorwegzunehmen, „Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven hat mich begeistert! Schauplätze sind Oslo und Westnorwegen.
Was für ein verstörender Prolog: vor etwa 30 Jahren überlebt die kleine Clara ...

Um es gleich vorwegzunehmen, „Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven hat mich begeistert! Schauplätze sind Oslo und Westnorwegen.
Was für ein verstörender Prolog: vor etwa 30 Jahren überlebt die kleine Clara einen tragischen Autounfall bei dem ihr Stiefvater ertrinkt. Heute ist sie mit Haavard, einem Kinderarzt verheiratet, der einen kleinen Jungen behandeln soll. Plötzlich erscheint die Polizei im Krankenhaus...
Hut ab vor Ruth Lillegraven, eine gute Beobachterin und Kennerin menschlicher Abgründe, die eine spannende Geschichte erzählt. Wechselnde Perspektiven, aus Sicht von Clara und Haavard, aber auch aus Sicht von Claras Vater und einer Kollegin, sorgen für Dynamik.
Die Vergangenheit wirft lange Schatten, die die Autorin gründlich ausleuchtet. Es geht um Rache. Nebenbei erhalten wir auch einen tiefen Einblick in Claras Kindheit.
„Tiefer Fjord“ ist ein Buch, das familiäre Gewalt, rohe physische Gewalt thematisiert und daher manchmal kaum auszuhalten ist. Das Ende überrascht und schockiert.
Gefallen hat mir, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt: Blondie, Bruce Springsteen und Roxy Music…

Fazit: Spannungsgeladenes Debüt. Düster und Abgründig!