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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2024

Kate ist zurück

Zorniges Herz
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„Zorniges Herz“ von Linda Castillo ist bereits der 15. Fall für Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio. Und wieder ermittelt Kate, die selbst amische Wurzeln hat, im amischen Umfeld.
Der ...


„Zorniges Herz“ von Linda Castillo ist bereits der 15. Fall für Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio. Und wieder ermittelt Kate, die selbst amische Wurzeln hat, im amischen Umfeld.
Der junge Amische Aden Karn wurde mit einer Armbrust ermordet. Aden war überall beliebt. Ein Musterknabe? Wie es scheint hatte Aden aber auch eine dunkle Seite: »Ich ertrage nicht, was du tust,« sagte der Schütze. Es geht um sexuellen Missbrauch. Hatte das Opfer also seine Strafe verdient?
Linda Castillo hat ihren neuen Krimi packend und ungewöhnlich hart in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Kate und John Tomasetti wollen endlich heiraten. Das Privatleben nimmt viel Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
Am Ende ist der Fall gelöst und ich bin gespannt, ob die Reihe weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 15 für Kate Burkholder. Auch Amische haben eine dunkle Seite.

Veröffentlicht am 09.07.2024

Mehrfachmord in Grimmbach

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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„Glutmoor“ von Lars Engels ist der 2. Band einer Krimireihe, die in der Rhön verortet ist. „Totes Moor“ hatte mich begeistert. Und auch die Fortsetzung überzeugt. Worum geht es?
Point Alpha im August 1983: ...

„Glutmoor“ von Lars Engels ist der 2. Band einer Krimireihe, die in der Rhön verortet ist. „Totes Moor“ hatte mich begeistert. Und auch die Fortsetzung überzeugt. Worum geht es?
Point Alpha im August 1983: zwei Männer auf der Flucht aus der DDR in den Westen. Einer überlebt…
39 Jahre später: eine ganze Familie wird ausgelöscht. Nur Carina Sander überlebt. Sie war zur Tatzeit nicht zu Hause.
Kriminalhauptkommissar Janosch Janssen und Kriminaloberrätin Diana Quester ermitteln…
Lars Engels hat erneut einen atmosphärischen Krimi mit viel Lokalkolorit geschrieben. Immer wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut.
Über das Wiedersehen mit Diana und Janosch habe ich mich gefreut. Das Privatleben nimmt viel Raum ein. Das Kindergedöns jedoch nicht so viel wie anfangs befürchtet.
Die Geschichte ist m.E. thematisch ein wenig überfrachtet. Die Flüchtlingsproblematik, Schändung einer Gedenkstätte, Rechtsradikale, ein Maulwurf und und und…
Aber der Krimiplot ist spannend und bietet eine überraschende Auflösung. Leider spielt das Moor diesmal keine große Rolle, außer, dass es brennt, damals wie heute.

Fazit: Fall Nr. 2 für Janosch Janssen. Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 03.07.2024

Der Engländer

Feuerjagd
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„Feuerjagd“ ist die Fortsetzung von „Der Sucher“, das ich vor etwa drei Jahren mit großer Freude gelesen hatte. Und auch Tana Frenchs neues Werk überzeugt. Worum geht es?
Es geht um Rache und Vergeltung, ...


„Feuerjagd“ ist die Fortsetzung von „Der Sucher“, das ich vor etwa drei Jahren mit großer Freude gelesen hatte. Und auch Tana Frenchs neues Werk überzeugt. Worum geht es?
Es geht um Rache und Vergeltung, Intrigen und Geheimnisse. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago. Wie schon im Vorgänger kümmert er sich rührend um die inzwischen 15-jährige Theresa „Trey“ Reddy, die Schreinerin werden will. Auch Cals Freundin Lena ist wieder mit von der Partie.
Es ist ungewöhnlich heiß in Ardnakelty, im Westen von Irland, als Treys Vater Johnny völlig unerwartet nach vier Jahren Abwesenheit aus London zurückkehrt. Gefolgt von einem Fremden, der sich Cillian Rushborough nennt. Sie wollen nach Gold suchen, das hier angeblich liegen soll.
Ein Mord passiert und es gibt auch einen Ermittler. Nichtsdestotrotz ist „Feuerjagd“ kein klassischer Kriminalroman. Die Geschichte ist vielschichtig und komplex, herausfordernd und anspruchsvoll. Dazu ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Die Spannung wird langsam aufgebaut und steigert sich bis zum dramatischen Ende.
Wie so oft hätte der Originaltitel »The Hunter« (Der Jäger) m.E. besser gepasst. Ich empfehle dringend, „Der Sucher“ gelesen zu haben. Denn ab und zu finden sich Verknüpfungen zum Vorgänger.

Fazit: Band 2 der Cal Hooper-Reihe. Atmosphärisch!

Veröffentlicht am 19.06.2024

Jemand weiß, was du getan hast

Dunkler Abgrund
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„Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven hatte mich begeistert und auch Band 2 der Thriller-Trilogie, „Dunkler Abgrund“, überzeugt. Worum geht es?
Clara Lofthus wird kurz nach dem Tod ihres Ehemannes Haavard ...


„Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven hatte mich begeistert und auch Band 2 der Thriller-Trilogie, „Dunkler Abgrund“, überzeugt. Worum geht es?
Clara Lofthus wird kurz nach dem Tod ihres Ehemannes Haavard zur neuen Justizministerin Norwegens ernannt. Einen Monat später verschwinden ihre 8-jährigen Zwillingssöhne Andreas und Nikolai. Wurden sie entführt? Von wem und warum? Liegt das Motiv in der Vergangenheit? Denn Clara hütet mehr als ein dunkles Geheimnis.
Zusammen mit ihrem Fahrer und Leibwächter Stian begibt sich Clara auf eine verzweifelte Suche…
Man sollte den Vorgänger gelesen haben. Denn „Dunkler Abgrund“ ist die direkte Fortsetzung und ich könnte mir vorstellen, dass Lesende, die „Tiefer Fjord“ nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
„Dunkler Abgrund“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven aus Sicht von Andreas, Clara, Claras Vater Leif usw. sorgen für Dynamik. Nebenbei erhalten wir auch einen Einblick in Claras fiese Geheimnisse.
„Dunkler Abgrund“ ist ein typisches Mittelstück einer Trilogie. Nichtsdestotrotz das Ende überrascht und schockiert, denn letztlich ist dann doch alles nicht so, wie es schien. Und so freue ich mich schon heute auf das Finale. Hoffentlich müssen wir nicht wieder 3 Jahre warten.

Fazit: Gut, aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger.


Veröffentlicht am 16.06.2024

Schlimmer geht immer

Signum
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„Refugium“ von John Ajvide Lindqvist hatte mich enttäuscht. Aber jeder hat eine 2. Chance verdient, dachte ich. Worum geht es?
In „Signum“, Band 2 der Stormland-Reihe um Julia Malmros und Kim Ribbing, ...


„Refugium“ von John Ajvide Lindqvist hatte mich enttäuscht. Aber jeder hat eine 2. Chance verdient, dachte ich. Worum geht es?
In „Signum“, Band 2 der Stormland-Reihe um Julia Malmros und Kim Ribbing, geht es um Sex, Drogen und Gewalt: Doc Martin kriegt nur einen hoch, wenn Kinder sexuell misshandelt werden. Auch Kim und Julia rammeln wie die Karnickel (O-Ton).
Kim Cracker entführt seinen Peiniger Dr. Martin Rudbeck, hält ihn im Keller seines neuen Hauses gefangen - und foltert ihn: „Ich will verstehen“. Als Astrid Helander, die Überlebende aus Band 1, „versehentlich“ auf einen Knopf drückt, muss Kim improvisieren.
Währenddessen recherchiert Julia zusammen mit Irma Ryding, einer Krimiautorin und Freundin, über die rechtsextreme Partei „Die Wahren Schweden“ und ihre Verbindungen zum Motorradclub „Apostates“. Um sich zu entspannen, wird Alkohol getrunken und eine Tüte geraucht.
Es dauert weit über hundert Seiten, bis die Polizei endlich feststellt, dass Martin Rudbeck tatsächlich verschwunden ist und Jonny Munther, Julias Ex, ermittelt...
Dass die vermeintlich Guten Verbrechen begehen, bei der Vertuschung helfen und damit auch noch durchkommen, hat mir nicht gefallen. Zudem viel wirres Geschwafel, manchmal ist weniger mehr.
Man sollte den Vorgänger gelesen haben. Denn „Signum“ ist die direkte Fortsetzung und ich könnte mir vorstellen, dass Lesende, die „Refugium“ nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Lindqvists Enttäuschung, dass er den Zuschlag für Millennium nicht bekommen hat, hat der Autor anscheinend immer noch nicht verwunden. Also nichts Neues unter der Sonne.

Fazit: Das Buch war ein bisschen langatmig gewesen, um es milde auszudrücken (O-Ton des Autors).