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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2019

Staatsanwältin Chastity Riley ist zurück

Hotel Cartagena
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Simone Buchholz springt mitten ins Geschehen: Hamburg, Hafen, 13 Männer planen einen Coup. Über das Wiedersehen mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich mich gefreut. Alle sind gekommen, um Fallers ...


Simone Buchholz springt mitten ins Geschehen: Hamburg, Hafen, 13 Männer planen einen Coup. Über das Wiedersehen mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich mich gefreut. Alle sind gekommen, um Fallers Geburtstag zu feiern, in einer Hotelbar am Hafen.
Danach ein Rückblick ins Jahr 1984: Henning Garbarek heuert auf einem Schiff nach Südamerika an. Vierzehn Tage später geht er in Cartagena, Kolumbien, an Land. Nach 2 Jahren macht ihm jemand ein Angebot. Was wohl dahinter steckt?
Mal was anderes. Simone Buchholz schildert in „Hotel Cartagena“ die Geschichte einer Geiselnahme. Live dabei: Chas und ihre (Ex-)Kollegen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Chas. Wegen einer Blutvergiftung entwickelt sie Fieber und macht einen zunehmend verwirrten Eindruck. Als säße sie in einem sich drehenden Karussell.
In einem weiteren Handlungsstrang geht es um das Schicksal von Hennig. Sein Leben in Cartagena und die Drogengeschäfte. Dann der Verrat und seine Flucht nach Curacao. Später die Ermordung seiner Familie. Schließlich die Chance auf Vergeltung. Sukzessive laufen die Handlungsstränge in der Hotelbar zusammen und münden in ein furioses Finale.

Fazit: Krimi mal anders. Nichtsdestotrotz spannend, keine Frage.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Was geschah mit Rosa?

Böse Tränen
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„Böse Tränen“ ist nach „Böses Geheimnis“ der zweite Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Levi Kant, dem ehemaligen Leiter der Mordkommission Wien, und der Psychiaterin Olivia Hofmann. Worum geht es?
Bei ...


„Böse Tränen“ ist nach „Böses Geheimnis“ der zweite Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Levi Kant, dem ehemaligen Leiter der Mordkommission Wien, und der Psychiaterin Olivia Hofmann. Worum geht es?
Bei Bauarbeiten wird eine verweste Kinderleiche gefunden. Schnell steht fest, es handelt sich um die kleine Rosa, die vor 5 Jahren spurlos verschwand. Andreas Sperl, ein Schausteller, hatte den Mord zwar gestanden, aber nie verraten, wo die Leiche liegt.
Neben der toten Rosa wird ein Halstuch gefunden, in das der Name Juli eingestickt ist. Bald ist klar, es gehörte Olivias Tochter. Kannten sich die Mädchen? Ist Juli auch tot?
„Böse Tränen“ beginnt genau dort, wo „Böses Geheimnis“ aufgehört hatte. Olivias Ehemann Michael und die gemeinsame Tochter Juli sind immer noch verschwunden und Olivia bekommt weiterhin anonyme Postkarten mit dem Text „Es tut mir leid“.
Rosa war die jüngste Tochter der Familie Hohenwald. Der Vater ist inzwischen tot, aber die Geschwister Greta, Max und Alma leben noch in dem alten Schloss. Finanziert werden alle von Johannes Arnheim, dem Direktor der Wiener Staatsoper und Almas Ehemann.
B.C. Schiller haben ihren neuen Thriller abgründig in Szene gesetzt. Immer wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, eine Art Chronik eines angekündigten Todes. Sukzessive laufen so die Handlungsstränge zusammen und werden schlüssig aufgelöst.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Levi und Olivia kommen sympathisch rüber. Sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Die Hohenwalds haben mich ein wenig an die „Addams Family“ erinnert. Die waren auch ziemlich exzentrisch.
Das Rätsel um die Postkarten scheint endlich gelöst, aber viele Fragen bleiben offen. Denn das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen. Wenn auch etwas vorhersehbar. Das geht zu Lasten der Spannung. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung.

Fazit: Levi Kant und Olivia Hofmann ermitteln in Wien. Kurzweiliger Thriller.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Sex, Drogen und Gewalt in der Oberpfalz

Schmutzige Seelen
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„Schmutzige Seelen“ von Mark Franley ist der Auftakt einer Thriller-Reihe um den exzentrischen Sonderermittler Ruben Hattinger. Worum geht es?
In Velburg geht ein Racheengel um. Grausige Morde geschehen. ...


„Schmutzige Seelen“ von Mark Franley ist der Auftakt einer Thriller-Reihe um den exzentrischen Sonderermittler Ruben Hattinger. Worum geht es?
In Velburg geht ein Racheengel um. Grausige Morde geschehen. Die Taten haben offenbar einen religiösen Hintergrund. Schmutzige Seelen, eben.
Oberkommissarin Eva Lange aus Parsberg ermittelt. Unterstützung ungeahnter Art bekommt sie von Ruben, der mit seiner Familie in der Nähe Urlaub macht.
Mark Franley hat seinen neuen Thriller packend in Szene gesetzt, mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen. Kriminelle Polizisten, Pädophile, Psychopathen und Sadisten, die vielleicht identisch mit dem Killer sind. Die Morde werden brutal und detailliert beschrieben. Immer mal wieder unappetitliche Stellen, ein Täter, der sein Opfer grausam foltert. Ich mag es da lieber, wenn sich solche Szenen in meinem Kopf abspielen.
Mit Sonderermittler Ruben Hattinger hat der Autor eine Figur geschaffen, die glaubhaft handelt und deren Privatleben authentisch wirkt. Ruben ist mir sofort ans Herz gewachsen Er hat eine spezielle Gabe und trägt m.E. autistische Züge. Ruben erinnert mich ein wenig an den Profiler Tony Hill in den Romanen von Val McDermid. Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet. Besonders der Racheengel. Eine kranke Seele, die einen bizarren Traum träumt.
„Schmutzige Seelen“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung. Nichtsdestotrotz Ruben ist ein unkonventioneller Held, der genug Potenzial hat, so dass man sich auf weitere Fälle durchaus freuen kann.

Fazit: Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor. Blutig und brutal. Definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Wer wird überleben?

Die Stille vor dem Sturm
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Um es gleich zu sagen, „Drei Meter unter Null“ hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Die drei Söhne des Kieler Reeders Wendelstein sollen eine Luxusyacht von ...


Um es gleich zu sagen, „Drei Meter unter Null“ hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Die drei Söhne des Kieler Reeders Wendelstein sollen eine Luxusyacht von den Kanaren in die Karibik überführen. Zusammen mit ihren Freundinnen gehen sie in Las Palmas an Bord. Außer Tim, er hat kurzfristig per SMS abgesagt.
Auf dem Weg zu den Kapverden müssen sie einen Schiffbrüchigen aufnehmen. Ein gruppendynamisches Intrigenspiel beginnt. Als auch noch ein Mord geschieht, machen sich Angst und Misstrauen auf der ‚Dorada‘ breit. Wer ist wohl der Nächste? Aber vor allem: Wer ist der Mörder?
Marina Heib beherrscht das Spiel mit Angst perfekt. Ein Schiff weit draußen auf dem Meer, ohne Verbindung zur Außenwelt, das hat ein bisschen was von einem Locked Room Mystery. Der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden, denen eine Flucht unmöglich ist.
„Die Stille vor dem Sturm“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht: Spannung, Action und überraschende Wendungen. Und mit dem Atlantik, Wind und Wellen, ein Setting, das nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern für die Handlung zwingend erforderlich ist.

Fazit: Fesselnder Thriller mit ungewöhnlichem Setting, der mich bestens unterhalten hat.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Das letzte Abenteuer für Akyl Borubaew

Erbarmungsloser Herbst
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„Erbarmungsloser Herbst“ ist das Finale der Tetralogie um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew und hat mich begeistert, wie schon die Vorgänger. Doch worum geht es?
Eine junge Frau hat sich offenbar ...


„Erbarmungsloser Herbst“ ist das Finale der Tetralogie um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew und hat mich begeistert, wie schon die Vorgänger. Doch worum geht es?
Eine junge Frau hat sich offenbar den „Goldenen Schuss“ gesetzt. Bevor Borubaew ermitteln kann, wird er vom Minister für Staatssicherheit, Michail Tynalijew, vom Dienst suspendiert. Daraufhin erschießt Borubaew seinen Erzfeind und ist nun auf der Flucht…
Es geht erneut um Drogen, Korruption und um Macht. Diesmal führt die Spur nach Bangkok. Dort trifft Borubaew auch auf seine Geliebte Saltanat, einer Killerin des usbekischen Geheimdienstes. Sie ist schwanger.
„Erbarmungsloser Herbst“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer mal wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte und Feinde.
Die Realität in Zentralasien ist auf kluge Weise abgebildet, mit erschreckenden Einsichten in die dortige Gesellschaft. Ja, es ist ein hartes Buch und nichts für zartbesaitete Gemüter. Aber letzten Endes muss sich der Leser diesen Geschehnissen stellen.
Inspektor Akyl Borubaew ist mir ans Herz gewachsen. Ich werde ihn vermissen. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf Tom Callaghans nächstes Projekt.

Fazit: Fulminanter Abschluss des Kirgisischen Quartetts. Ein Thriller mit Herzblut, der mich nachdenklich zurücklässt.