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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2019

Abgründig und düster

Die Maske der Gewalt
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„Die Maske der Gewalt“ ist mein erstes Buch von Jennifer B. Wind. Die Autorin geht gleich in medias res: Ein kleiner Junge muss mit ansehen, wie seine Mutter ermordet wird. Als wäre das nicht schon genug, ...


„Die Maske der Gewalt“ ist mein erstes Buch von Jennifer B. Wind. Die Autorin geht gleich in medias res: Ein kleiner Junge muss mit ansehen, wie seine Mutter ermordet wird. Als wäre das nicht schon genug, zieht er sich auch noch schwere Verbrennungen zu. Er wird gerettet und verbirgt seine Verletzungen hinter einer Maske. Nicht nur bei seinen Auftritten im Zirkus seiner Schwester Sarah. Heute ist Richard Schwarz LKA-Ermittler in Wien.
Als kurz nacheinander die Leichen zweier Frauen gefunden werden, setzt Richard alles daran, den Täter zu finden. Doch dann wird Sarah in München entführt. In einem weiteren Handlungsstrang begegnen wir Theres Lend. Sie ist Gerichtspsychiaterin und Gutachterin - und glaubt, den Mörder zu kennen…
„Die Maske der Gewalt“ ist ein Thriller, der das Zirkussterben in Österreich thematisiert. Aber es geht auch um häusliche Gewalt, Drogen und Spielsucht. In einem ganz eigenen Stil schildert die Autorin in vielen Rückblenden die Geschichte ihres Protagonisten. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Richard ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch, wenn er mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat. Nebenfigur Poldi Böckinger kommt ebenfalls sympathisch rüber. Mit Theres bin ich dagegen bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon heute auf Band 2, „Die Maske der Schuld“, der im Februar 2020 erscheinen soll.

Fazit: Gelungener Auftakt einer Thriller-Reihe um den Wiener Ermittler Richard Schwarz.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Ein Lied von Liebe, Verlust und einem Ort, an dem die Lichter leuchteten und alles gut sein würde.

Die Morde von Kinloch
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„Die Morde von Kinloch“ ist bereits der dritte Fall für DCI Jim Daley, mittlerweile Polizeichef von Kinloch, eine Kleinstadt an der schottischen Küste. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in ...


„Die Morde von Kinloch“ ist bereits der dritte Fall für DCI Jim Daley, mittlerweile Polizeichef von Kinloch, eine Kleinstadt an der schottischen Küste. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Walter Cudihey begeht Selbstmord. Er war ein hoher Beamter. Kurz darauf ist auch seine Kollegin Kirsteen tot. Als zwei weitere Leichen in Kinloch gefunden werden, bekommt Daley alle Hände voll zu tun. Denn beide Männer wurden brutal ermordet, quasi hingerichtet.
Denzil Meyrick hat seinen neuen Schottland-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Dem starken Anfang folgt ein etwas schwächerer Mittelteil. Der Plot ist kompliziert. Und das Privatleben des Protagonisten nimmt wieder viel Raum ein.
Über das Wiedersehen von Jim Daley und seinem guten Freund und Kollegen DC Brian Scott habe ich mich gefreut. Auch, wenn er hier zu viel Whisky trinkt. Das Ende ist überraschend, aber absolut stimmig. Wobei mir die Entwicklungen in Daleys Privatleben nicht wirklich gefallen.

Fazit: Politik und Geheimdienst, Korruption und Verrat. Blutig und brutal.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Wie weit würdest du gehen, für die, die du liebst?

Kalter Strand
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Um es gleich vorwegzunehmen, „Kalter Strand“ von Anne Nørdby hat mich begeistert. Schauplatz ist eine Ferienhaussiedlung in Dänemark. Ein Unbekannter, der sich selbst »Das Auge« nennt, beobachtet heimlich ...


Um es gleich vorwegzunehmen, „Kalter Strand“ von Anne Nørdby hat mich begeistert. Schauplatz ist eine Ferienhaussiedlung in Dänemark. Ein Unbekannter, der sich selbst »Das Auge« nennt, beobachtet heimlich die Bewohner und zwingt sie, schreckliche Dinge zu tun. Wie konnte es dazu kommen?
Währenddessen ermitteln Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol aus Hamburg und seine Chefin Jette Vestergaard in Dänemark im Fall einer jungen Deutschen, die tot am Strand von Ringkøbing aufgefunden wurde. Handelt es sich um einen Unfall, Selbstmord oder gar Mord?
Anne Nørdby alias Anette Strohmeyer hat ihren Thriller atmosphärisch in Szene gesetzt. Im Mittelpunkt steht die Ermittlertätigkeit. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis. Die Auflösung ist überraschend, aber absolut stimmig.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Tom ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch, wenn er mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat. Mit Jette bin ich dagegen bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Obwohl sie verheiratet ist und eine Tochter hat, geht sie fremd. Noch dazu mit einem Kollegen aus der SOKO.
Nichtsdestotrotz würde ich mich über eine Fortsetzung sehr freuen.

Fazit: Grausam und perfide. Danish Dynamite!

Veröffentlicht am 08.06.2019

Das perfekte Paar. Das perfekte Verbrechen?

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Während der Flitterwochen auf Bora Bora finden Erin und Mark etwas im Wasser, das ihre Ehe auf die Probe stellt und ihr Leben gefährdet.

Das Buch beginnt damit, dass Erin das Grab ihres Mannes aushebt. ...

Während der Flitterwochen auf Bora Bora finden Erin und Mark etwas im Wasser, das ihre Ehe auf die Probe stellt und ihr Leben gefährdet.

Das Buch beginnt damit, dass Erin das Grab ihres Mannes aushebt. Wie konnte es dazu kommen?

Drei Monate zuvor. Erin ist Dokumentarfilmerin. Mark Investmentbanker. Das perfekte Paar - bis Mark seinen Job verliert.

Doch für ihre Hochzeitsreise wollen sie sich noch einmal etwas gönnen. Bei einem Tauchausflug auf Bora Bora finden sie eine Tasche mit wertvollem Inhalt. Erin und Mark beschließen, die Tasche zu behalten...

Zurück in London beginnt ihr Geheimnis schon bald, sie in den Abgrund zu ziehen. Seltsame Dinge geschehen. Erin und Mark geraten in einen Sog aus internationaler Spionage und nationalen Katastrophen.

„Something in the Water - Im Sog des Verbrechens“ ist das Debüt der englischen Schriftstellerin und Schauspielerin Catherine Steadman.

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Erin. Eine wendungsreiche Geschichte, die nach kleinen Anlaufschwierigkeiten deutlich an Tempo zulegt. Die Figurenzeichnung fand ich dagegen eher dürftig.

Fazit: Spannender Psychothriller. Die ideale Strandlektüre - nicht nur für den Südsee-Urlaub.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Terroralarm in Hamburg

Geisterfahrt
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Um es gleich vorwegzunehmen, „Geisterfahrt“ ist nach „Hell-Go-Land“ und „Sturmfeuer“ der 3. Band um die Helgoländer Polizistin Anna Krüger - und für mich das bisher beste Buch der Reihe. Schauplatz ist ...


Um es gleich vorwegzunehmen, „Geisterfahrt“ ist nach „Hell-Go-Land“ und „Sturmfeuer“ der 3. Band um die Helgoländer Polizistin Anna Krüger - und für mich das bisher beste Buch der Reihe. Schauplatz ist diesmal der Hamburger Dom, das größte Volksfest im Norden. Worum geht es?
Anna und ihre Kollegin Saskia begleiten ihren Vorgesetzten Paul nach Hamburg, um dessen Dienstjubiläum zu feiern. Auch Pauls neunjährige Tochter Pauline ist mit dabei. Gleich am Eingang findet Anna einen Ausweis. Die Zeichen deuten auf einen terroristischen Anschlag hin. Als wäre das nicht schon genug, ist Paula plötzlich verschwunden…
Die ganze Geschichte spielt an einem einzigen Abend innerhalb von zwei Stunden. Es wird sofort Spannung aufgebaut - und durchgehend gehalten. Wechselnde Perspektiven und ein Heer von Protagonisten sorgen für Dynamik. Abschnitte in fett formatierter Schrift verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Tim Erzberg ist mit seinem neuen Thriller ein packender Pageturner mit irrwitzigen Situationen gelungen. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der flüssige Schreibstil tut sein Übriges dazu, so dass man hier wirklich von Verschlingen statt Lesen sprechen kann. Das Karussell dreht sich immer schneller. Und am Ende ist nichts, wie es scheint.

Fazit: Fall Nr. 3 für Anna und Paul. Spannende Unterhaltung garantiert.