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Veröffentlicht am 23.03.2024

Russisches Roulette

Der Nachtläufer
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Da ich schon lange nichts mehr von Karin Fossum gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. „Der Nachtläufer“ ist der erste Band einer neuen norwegischen Krimi-Reihe um Kommissar Eddie Feber. Worum geht ...


Da ich schon lange nichts mehr von Karin Fossum gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. „Der Nachtläufer“ ist der erste Band einer neuen norwegischen Krimi-Reihe um Kommissar Eddie Feber. Worum geht es?
Wir lernen den 18-jährigen Meidel Jonsson kennen. Er hatte eine schlimme Kindheit. Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter in einer psychiatrischen Einrichtung. Seit vier Jahren lebt er bei seinem Großvater Lennart, der in der Nacht verstorben ist. Als er das Haus durchsucht, findet er Patronen und die dazugehörige Waffe.
Ein anderer Handlungsstrang erzählt die Geschichte vom Nachläufer. Er bricht nachts in Wohnungen ein, bedroht die Schlafenden mit einem Revolver und betätigt den Abzug. Dann hinterlässt er einen Zettel mit einer mysteriösen Zahlenkombination. Drei Menschen haben überlebt - aber wie lange noch, bis der Erste stirbt?
Eddie Feber entdeckt einen Zusammenhang…
„Der Nachtäufer“ ist ein leiser Krimi mit literarischem Anspruch. Der Einstieg ist etwas zäh, aber dann geht die Post ab.
Eddie kommt sympathisch rüber, denn er hat viel Empathie. Er ist mit einer Krimi-Autorin verheiratet, hat mit ihr acht Kinder und sieht aus wie Rami Malek.
Mit ausgeprägtem psychologischen Einfühlungsvermögen beschreibt die Autorin, was ihre Protagonisten bewegt, was sie fühlen und warum sie so handeln, wie sie es tun.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und so freue ich mich schon auf Eddies nächsten Einsatz in »Familienbande«.

Fazit: Wow, was für ein Krimi! Frau Fossum hat es immer noch drauf.

Veröffentlicht am 19.03.2024

Von wegen siga, siga - ganz langsam

Kretisches Rätsel
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„Kretisches Rätsel“ von Nikos Milonás ist bereits der sechste Band einer Krimi-Reihe, die auf Kreta verortet ist. Kommissar Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios ermitteln diesmal an archäologischen ...

„Kretisches Rätsel“ von Nikos Milonás ist bereits der sechste Band einer Krimi-Reihe, die auf Kreta verortet ist. Kommissar Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios ermitteln diesmal an archäologischen Stätten. Die markanten roten Säulen auf dem Cover sind DAS Motiv vom Palast von Knossos.
Michalis und Hannah wollen heiraten, im großen Stil, wie es auf Kreta üblich ist. Doch dann werden die Kommissare zu einem Mord gerufen: ein Archäologe liegt tot im legendären minoischen Palast. Hat sein Tod etwas mit einem geheimnisvollen archäologischen Fund zu tun, ähnlich dem Diskos von Phaestos?
„Kretisches Rätsel“ ist spannend und unterhaltsam, rasant und actionreich. Es wird wieder viel Frappé und Raki getrunken. Aber auch die geschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant, da ich selbst schon Knossos besichtigt habe.
Über das Wiedersehen mit Michalis und Hannah habe ich mich sehr gefreut. Das Privatleben nimmt nicht so viel Raum ein wie befürchtet. Das hat mir gefallen. Auch, dass einige Szenen im Osten Kretas spielen. Schöne Ferien!

Fazit: Fall Nr. 6 für Michalis Charisteas. Hat mir richtig gut gefallen!

Veröffentlicht am 17.03.2024

Es geht weiter

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Marc Raabe (ver)folge ich von Anfang an und Band 1 der Art Mayer-Serie, „Der Morgen“, hatte mich begeistert. Doch „Die Dämmerung“ vermochte mich nicht zu überzeugen. Worum geht es?
Charlotte Tempel, eine ...

Marc Raabe (ver)folge ich von Anfang an und Band 1 der Art Mayer-Serie, „Der Morgen“, hatte mich begeistert. Doch „Die Dämmerung“ vermochte mich nicht zu überzeugen. Worum geht es?
Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, wird tot aufgefunden. Mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf. Sie war für einen Medienpreis nominiert: Der Hirsch! Auch eine weitere Nominierte stirbt. Charlottes Tochter Leo gerät unter Verdacht. Aber wo liegt das Motiv?
Art Mayer und Nele Tschaikowski ermitteln in ihrem zweiten Fall. Es empfiehlt sich, den Vorgänger gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit.
Mit „Die Dämmerung“ hat der Autor einen fesselnden, psychologisch raffinierten Thriller über ein wichtiges Thema geschrieben. Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum.
Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut: Bell & Bo, die Geschichte einer großen Liebe. Über das Wiedersehen mit Art und Nele habe ich mich gefreut. Nele ist schwanger. Genauso wie Bell damals.
Der Fall ist komplex. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wer sich hinter Bell & Bo versteckt. Spannend, keine Frage. Aber das ganze Schwangerschaftsgedöns war mir dann doch etwas too much. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung, „Die Nacht“.

Fazit: Fall Nr. 2 für die Berliner Ermittler Art Mayer und Nele Tschaikowski. Gut, aber nicht so gut wie Band 1.

Veröffentlicht am 17.03.2024

Das literarische Sextett

Bitteres Ende
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„Bitteres Ende“ von Eva Ehley, der elfte Fall für die Sylter Kult-Kommissare Silja Blanck, Bastian Kreuzer und Sven Winterberg, habe ich erneut mit großer Freude gelesen, wie alle Bände dieser Krimi-Reihe ...

„Bitteres Ende“ von Eva Ehley, der elfte Fall für die Sylter Kult-Kommissare Silja Blanck, Bastian Kreuzer und Sven Winterberg, habe ich erneut mit großer Freude gelesen, wie alle Bände dieser Krimi-Reihe zuvor. Worum geht es?
Der allseits unbeliebte Literaturkritiker Konrad Otze wird mit sechs Messern im Körper auf einer Bank in der Kampener Vogelkoje gefunden - und stirbt. Silja, Bastian und Sven ermitteln...
Alle Spuren führen ins Leere. Denn die sechs Teilnehmenden eines literarischen Colloquiums, unter ihnen auch Fred Hübner, haben allesamt ein Alibi.
Wer hat wen gehasst und warum? Erst als die Kommissare der Spur der Messer folgen, geraten weitere Personen unter Verdacht.
„Bitteres Ende“ ist spannend und unterhaltsam. Für Fred und seine Staatsanwältin gibt es sogar Hoffnung auf einen zweiten Honeymoon.
Wendungsreiche Fälle, atmosphärische Schauplätze und charmant-skurrile Figuren: Ich liebe diese Reihe!

Fazit: Fall Nr. 11 für das Sylt-Ermittlertrio Blanck, Kreuzer und Winterberg. Die Reihe wird immer besser!

Veröffentlicht am 05.03.2024

Lügen und Geheimnisse

Das Waldhaus
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„Das Waldhaus“, das Thrillerdebüt von Liz Webb, ist ein Buch, das Demenz thematisiert. Mehr Drama als Thriller. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Worum geht es?
Hannah kehrt mit 37 Jahren in ihr ...

„Das Waldhaus“, das Thrillerdebüt von Liz Webb, ist ein Buch, das Demenz thematisiert. Mehr Drama als Thriller. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Worum geht es?
Hannah kehrt mit 37 Jahren in ihr Elternhaus zurück, um sich um ihren dementen Vater zu kümmern. Überraschung! Er hält sie für ihre Mutter Jen, die vor 23 Jahren unter mysteriösen Umständen im Wald hinter dem Haus ums Leben kam. Ihr Bruder Reece, der als Schauspieler Karriere gemacht hat, ist ihr keine große Hilfe.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Hannah. Hannah kommt mega unsympathisch rüber. Sie trinkt zu viel und hat ihre Tabletten abgesetzt. Nichtsdestotrotz ist sie fest entschlossen, zusammen mit dem pensionierten Detective, der damals für den Fall zuständig war, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Schon bald ist klar, ihre geliebte Mutter war nicht die, für die Hannah sie hielt...
„Das Waldhaus“ ist gut geschrieben und leicht zu lesen. Es geht um Lügen und Schuldgefühle. Betrug und Rache. Kleine schmutzige Geheimnisse. Leider habe ich vor kurzem eine ähnliche Geschichte gelesen. Deshalb war die Auflösung für mich vorhersehbar.

Fazit: Harter Stoff!