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Veröffentlicht am 17.01.2018

Der erste Fall für Tom Babylon

Schlüssel 17
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Ich bin ein großer Fan von Marc Raabe und habe alle seine Krimis und Thriller gelesen. „Schlüssel 17“ stand deshalb schon lange auf meiner Wunschliste. Die Leseprobe ließ erneut auf einen abgründigen ...


Ich bin ein großer Fan von Marc Raabe und habe alle seine Krimis und Thriller gelesen. „Schlüssel 17“ stand deshalb schon lange auf meiner Wunschliste. Die Leseprobe ließ erneut auf einen abgründigen Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Organist Bernhard Winkler findet im Berliner Dom die grausam zugerichtete Leiche der Pfarrerin Brigitte Riss. Sie wurde unterhalb der Kuppel an Seilen aufgehängt. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, auf dem die Zahl 17 eingeritzt ist. Zwanzig Jahre alte Erinnerungen werden wach…
Anschließend lernen wir Tom Babylon vom LKA Berlin kennen. Auch er verbindet mit dem Schlüssel schmerzhafte Erinnerungen. Denn mit diesem Schlüssel verschwand damals spurlos seine kleine Schwester Viola.
Zitat: „Das ist meiner. Wieso hat die Frau meinen Schlüssel?“ Bald ist klar, dass das Motiv in der Vergangenheit zu suchen ist.
Ein weiterer Handlungsstrang ist in einer Psychiatrischen Privatklinik verortet. Friderike macht dort eine Ausbildung. Klärchen, eine Patientin, weckt ihr Interesse. Handelt es sich um Viola?
Marc Raabe hat seinen aktuellen Thriller wieder packend in Szene gesetzt. Schnelle Szenen- und Perspektivwechsel sorgen für Dynamik, dunkle Keller für Gänsehautgarantie. Ab und zu sind Rückblenden in das Jahr 1998 eingestreut, als Tom und seine Freunde den Schlüssel fanden…
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Tom war mir sofort sympathisch. Ein Mann mit Ecken und Kanten. Auch seine Partnerin, die Psychologin Sita Johanns, halb Kubanerin, halb Deutsche, ist gut gezeichnet. Beide kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit.
Nebenbei erhält der Leser Einblicke in unvorstellbare Verbrechen, die in der ehemaligen DDR geschahen und auch nach der Maueröffnung nicht aufhörten. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis und mündet in einen fulminanten Showdown im Berliner Dom.

Fazit: Tolles Setting, fesselnder Plot. Großes Kino!

Veröffentlicht am 17.01.2018

Ein seltsames Paar

Die Frau des Kommissars
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Wer kennt den Film mit Jack Lemmon und Walter Matthau nicht? Die Handlung funktioniert ausschließlich aufgrund des Zusammenpralls der beiden unterschiedlichen Charaktere. Auch Marlies, die Frau des Kommissars, ...


Wer kennt den Film mit Jack Lemmon und Walter Matthau nicht? Die Handlung funktioniert ausschließlich aufgrund des Zusammenpralls der beiden unterschiedlichen Charaktere. Auch Marlies, die Frau des Kommissars, und ihr Mann Joe sind sehr unterschiedlich. Marlies ist sehr neugierig, Joe eher zurückhaltend. Das kann nicht gut gehen - und funktioniert auf seltsame Weise eben doch. Denn die beiden finden sich immer wieder - auf äußerst humorvolle Art. Doch worum geht es?

Marlies und Joe sind im Skiurlaub. Im Hotel fällt ihnen eine Deutsche auf. Am nächsten Tag ist Anke tot, im Nebel abseits der Piste abgestürzt, ihr Begleiter verschwunden. Hat Kurt seine Geliebte auf dem Gewissen? Kurt ist ein Ekelpaket, ein Kotzbrocken, hat jede Menge Dreck am Stecken. Nicht nur Frauengeschichten. Aber, ist er deshalb auch ein Mörder? Marlies ermittelt - und entdeckt nicht nur verräterische Spuren im Schnee.

Viel Lokalkolorit und Frauenpower, witzige Dialoge und Dialekt, zahlreiche Verdächtige und falsche Fährten, das sind die Zutaten für diesen österreichischen Krimi. Mart Schreiber erzählt die Geschichte spannend und sehr amüsant. Am Ende wird alles schlüssig aufgelöst. Zudem gibt es auch einen Soundtrack zum Roman.

Fazit: Alles in allem hat mir „Die Frau des Kommissars“ wirklich gut gefallen und so empfehle ich das Buch hiermit gerne weiter.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Langweilig und ermüdend

Im Traum kannst du nicht lügen
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Um es gleich vorwegzunehmen, ich habe „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito nach etwa 100 Seiten abgebrochen. Schade, denn die Inhaltsangabe ließ auf einen packenden Thriller hoffen.

Zitat: ...

Um es gleich vorwegzunehmen, ich habe „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito nach etwa 100 Seiten abgebrochen. Schade, denn die Inhaltsangabe ließ auf einen packenden Thriller hoffen.

Zitat: »Die Luft ist grau und verschwommen vom Pulverrauch. Außer mir sind alle von Kugeln durchsiebt. Und ich habe noch nicht einmal einen blauen Fleck. «

Das Buch wurde als bester Kriminalroman Schwedens 2016 ausgezeichnet. Leider wurde ich enttäuscht. Doch worum geht es?

Nach einem Amoklauf an einem Gymnasium steht die 18-jährige Maria Norberg, genannt Maja, vor Gericht. Sie soll ihre beste Freundin Amanda, ihren Freund Sebastian und den Lehrer Christer erschossen haben. Zuvor war bereits Sebastians Vater erschossen worden. Aber, ist sie wirklich eine Mörderin?

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Maja erzählt. Majas Schilderungen der Gerichtsverhandlungen und des Gefängnisalltags fand ich langweilig und ermüdend. Auch haben mir die Emotionen gefehlt. Deshalb habe ich nach ca. 100 Seiten aufgegeben und das Buch abgebrochen.

Fazit: Bar jeglicher Emotionen. Vermochte mich nicht zu fesseln.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Mord an Bord?

Woman in Cabin 10
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Da ich vom Kreuzfahrtvirus infiziert bin, musste ich dieses Buch unbedingt haben. Zudem hatte ich „Im dunklen, dunklen Wald“ von Ruth Ware begeistert verschlungen. Und so war ich schon gespannt auf „Woman ...


Da ich vom Kreuzfahrtvirus infiziert bin, musste ich dieses Buch unbedingt haben. Zudem hatte ich „Im dunklen, dunklen Wald“ von Ruth Ware begeistert verschlungen. Und so war ich schon gespannt auf „Woman in Cabin 10“. Die Inhaltsangabe ließ erneut auf einen spannenden Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Laura Blacklock, genannt Lo, ist Journalistin bei einem Reisemagazin. Da ihre Chefin schwanger ist, bekommt sie die Chance, an einer Jungfernfahrt zu den norwegischen Fjorden teilzunehmen. Die Aurora Borealis, ist ein kleines, exklusives Luxuskreuzfahrtschiff mit nur zehn Kabinen.
Lo leidet unter Panikattacken. In der ersten Nacht auf See erwacht sie und hört, wie etwas Schweres über Bord geworfen wird. Ein menschlicher Körper? Am Nachbarbalkon entdeckt sie Blutspuren. Lo alarmiert den Sicherheitsoffizier, aber niemand glaubt ihr. Denn niemand wird vermisst.
Die Nachbarkabine ist leer. Es finden sich keinerlei Spuren eines Verbrechens. Hat sich Lo die junge Frau aus Kabine 10, mit der sie gestern noch gesprochen hat, nur eingebildet? Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis ihrer Fantasie? Was aber, wenn ihr Wahn Wirklichkeit ist. Immer tiefer gerät Lo in einen Strudel von gefährlichen Ereignissen...
„Woman in Cabin 10“ ist ein atmosphärischer Thriller voller unerwarteter Wendungen und einem klaustrophobischen Setting. Ähnlich wie bei Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ gibt es nur eine kleine, begrenzte Anzahl Figuren, denen eine Flucht auf hoher See unmöglich ist. Ist eine von ihnen ein Mörder? Wem kann Lo noch trauen?
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nur mit Lo bin ich nicht wirklich warm geworden. Mit ihr konnte ich mich nicht identifizieren, ihr Handeln oft nicht nachvollziehen. Die Auflösung ist überraschend, aber absolut stimmig.

Fazit: Eine mörderische Kreuzfahrt! Spannend, auch wenn mir die Protagonistin nicht wirklich sympathisch war.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Es gibt keinen Gott.

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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„Hangman. Das Spiel des Mörders“ ist der zweite Band der New-Scotland-Yard-Thrillers „Ragdoll. Dein letzter Tag“. Wer Band 1 nicht gelesen hat, für den könnte es etwas schwierig werden. Denn es wird immer ...


„Hangman. Das Spiel des Mörders“ ist der zweite Band der New-Scotland-Yard-Thrillers „Ragdoll. Dein letzter Tag“. Wer Band 1 nicht gelesen hat, für den könnte es etwas schwierig werden. Denn es wird immer wieder Bezug genommen auf Personen und Ereignisse des Vorgängers. Doch worum geht es?
Zitat: Achtzehn Monate sind seit dem dramatischen Ende der Ragdoll-Morde vergangen. Wir begegnen Detective Chief Inspector Emily Baxter in einem klaustrophobischen Vernehmungsraum, angeschlagen, blutend und gebrochen, hat sie den brutalsten Fall ihres Lebens nur mit knapper Not überlebt.
Fünf Wochen zuvor wurde Baxter nach New York beordert, um Special Agent Elliot Curtis vom FBI und Special Agent Damien Rouche von der CIA bei der Aufklärung einer Mordserie zu unterstützen. Die Parallelen zum Londoner Ragdoll-Fall sind offensichtlich. Täter und Opfer sterben jeweils im Doppelpack. Einer hat das Wort „Puppe“, der andere das Wort „Köder“ in die Brust geritzt. Wer zieht im Hintergrund die Fäden und wo liegt das Motiv?
Daniel Cole hat seinen neuen Thriller wieder packend in Szene gesetzt. Die Morde sind grausam und brutal, der modus operandi ist echt abgedreht. Die Geschichte ist dieses Mal größer und dunkler, aber auch witziger. Der Autor nimmt sich sogar selbst auf die Schippe. Es geht um „Kevin allein zu Haus“.
Zitat: Der erste Film war insgeheim einer ihrer absoluten Lieblingsfilme, den zweiten hielt sie für eine uninspirierte Kopie. Man hatte den uralten Fehler gemacht zu glauben, die Fortsetzung würde erfolgreicher und besser, wenn man dieselbe Geschichte einfach nach New York City verlagerte.
Also genauso wie hier? Diverse Handlungsstränge gilt es zu verfolgen, viele Perspektivwechsel sorgen für Dynamik. Zwischendurch sind auch immer wieder Aufzeichnungen von Therapie-Sitzungen eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Über das Wiedersehen mit Baxter und Alex Edmunds, ihren Freund und ehemaligen Kollegen, habe ich mich sehr gefreut. Curtis und Rouche sind mir sofort ans Herz gewachsen. Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, wird zwar namentlich genannt, hat diesmal jedoch nur einen Cameo-Auftritt.
Hangman ist ein rasanter und actionreicher Thriller, voller unerwarteter Wendungen, perfekte und spannende Unterhaltung. Nach einem fulminanten Showdown gelingt Daniel Cole ein Cliffhanger der neugierig macht, wie der Autor diese geniale Reihe fortsetzen wird.

Fazit: Atemberaubende Fortsetzung von Ragdoll. Härter, abgründiger, abgedrehter!