Ein feinfühlig erzählter Roman, der mich dennoch fragend zurückließ
IntimitätenMeine Meinung:
Die Rezension zu diesem Roman der Schriftstellerin Katie Kitamura fällt mir tatsächlich besonders schwer, denn bis zuletzt wusste ich nicht, was ich von ihrem zweiten Roman "Intimitäten" ...
Meine Meinung:
Die Rezension zu diesem Roman der Schriftstellerin Katie Kitamura fällt mir tatsächlich besonders schwer, denn bis zuletzt wusste ich nicht, was ich von ihrem zweiten Roman "Intimitäten" wirklich halten sollte.
Klar ist, dass dieses Buch ein unheimlich ruhiger, sehr leise und bedacht erzählter Roman ist, der den Leser mit einer beinahe kristallklaren Sprache fasziniert, die nie emotional anrührend oder oberflächlich ist, sondern stehts den Spagat einer feinfühligen Klarheit schafft. Dieser so wunderbare und einnehmende Sprachstil der Autorin war auch einer der Gründe, die meine Faszination für dieses Buch aufrecht erhalten konnten.
Außerhalb dessen, bewegt sich die Autorin auf einer Reise zwischen Recht und der Frage nach Gerechtigkeit, aber auch der Umgang mit Grausamkeiten und der Frage der Emotionalität oder Professionalität. Dabei bedient sie sich brisanter Themen, die leider für mich zu oft an der Oberfläche blieben.
Generell neigt die Autorin in ihrem zweiten Buch dazu viele Fässer thematisch aufzumachen, sie dem Leser zu präsentieren, diese aber nicht zu schließen und den Leser damit ein wenig fragend zurückzulassen.
Dieser Grad des Vagen entwickelt sich leider oft in eine Art von Belanglosigkeit in der ich mich oft nach dem Grund des Erzählten fragte. Dennoch ist diese ruhige Geschichte nicht uninteressant, weil sie uns die Thematik des Berufes der Übersetzer näherbringt und diesem eine Kraft und Verantwortung zu gesteht, die mir in dieser Form gar nicht so bewusst war. Dieser Erzählstrang war definitiv sehr spannend und feinfühlig erzählt und konnte mich auch begeistern.
Leider verschenkte die Autorin in meinen Augen einiges an Potential, da viele Themen an der Oberfläche verweilten und sich in mir eine richtige Begeisterung entwickeln konnte.
Mein Fazit:
Ein feinfühliges und stark erzähltes Buch, dessen Sprache mir einige Sympathien abgewinnen konnte, welches mich allerdings an einigen Stellen eher fragend zurückließ. 3 Sterne