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Veröffentlicht am 04.11.2023

Weihnachtsmärchen mit Zuckerguss

All unsere Wünsche und Wunder
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Für mich ist „All unsere Wünsche und Wunder“ all das, was ich mir unter einem Weihnachtsmärchen vorstelle – und das ist dieses Buch auch, ein Märchen.

Es bedient ziemlich viele Klischees, etwa das kleine ...

Für mich ist „All unsere Wünsche und Wunder“ all das, was ich mir unter einem Weihnachtsmärchen vorstelle – und das ist dieses Buch auch, ein Märchen.

Es bedient ziemlich viele Klischees, etwa das kleine naive Mädchen, das wie ein Wirbelwind die Welt anderer auf den Kopf stellt und doch bei sich selbst noch nicht angekommen ist. Der attraktive, aber Ich-Bezogene Anwalt, dem der Schein und seine Vorstellung von Menschen wichtiger ist als die Menschen direkt um ihn herum und dann Vater und Kind, die die weibliche Bezugsperson verloren haben und die zwar eine Einheit bilden, ihnen aber zur Familie eine Mama fehlt.

Ich finde, es ist wichtig, hier einfach die Szenerie zu genießen und die Magie auf einen wirken zu lassen, denn dies ist kein Roman, der hinterfragt werden sollte. Denn bis auf den liebenswerten Hund hat hier jeder ein enormes Päckchen zu tragen, das sich nie und nimmer in ein paar weihnachtlichen Wintertagen in Wohlgefallen auflösen können. Aber wie gesagt, es ist eben ein Märchen.

Die Detailverliebtheit der Beschreibung, der flüssige Schreibstil und die unterschiedlichen Blickwinkel der handelnden Personen machen es sehr leicht, eine glitzernde Winterwunderszenerie vor Augen zu haben und ich habe das Buch auch wirklich gerne gelesen.

Was mir persönlich dann aber nicht gefallen hat ist, dass Aron zum zweiten Mal eine Frau von David quasi „übernimmt“. Es wäre meiner Meinung nach besser gewesen, wenn Emmis Mutter nicht zuvor Davids Freundin gewesen wäre und sich die beiden Brüder wegen etwas anderem überworfen hätten. Mich hat dieser Plot von Beginn an gestört und das hat sich leider bis zum Schluss durchgezogen. Und ich glaube, dass es bei diesem Buch auch toll gewesen wäre, einen Epilog zu haben, so etwas wie „1 Jahr später“ wenn sich die Familie wieder zu Weihnachten oder Silvester trifft und wir erfahren, was in diesem Jahr passiert ist. Das Baby wäre da, Millie und Aron würden vielleicht Hochzeitspläne schmieden – oder bei deren Tempo wären sie vielleicht schon verheiratet – und David und Lydia würden vielleicht gemeinsam in Davids neuer Kanzlei am Land arbeiten. Und Emmi hätte endlich gleichaltrige Freundinnen gefunden. Das wäre ein gelungener Abschluss gewesen. So habe ich irgendwie das Gefühl, die Geschichte ist noch nicht fertigerzählt.

Ich habe das Buch sehr gerne und für meine Verhältnisse auch schnell gelesen, aber durch die beiden obigen Punkte kann ich leider nicht alle Sterne vergeben. Dennoch auf jeden Fall eine Empfehlung für einen kuscheligen Dezembertag mit ganz viel Vorfreude auf Weihnachten.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2023

Genug Liebe?

Liebe zur Diät: Was Liebe mit Diät zu tun hat
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„Liebe zur Diät“ ist ein Nachschlagewerk der Sonderklasse. Ein dicker Schmöker, ja, aber einer, der so gut aufbereitet ist, dass man ihn entweder komplett durchlesen oder das für einen selbst Wichtige ...

„Liebe zur Diät“ ist ein Nachschlagewerk der Sonderklasse. Ein dicker Schmöker, ja, aber einer, der so gut aufbereitet ist, dass man ihn entweder komplett durchlesen oder das für einen selbst Wichtige herausfiltern kann.

Eines kommt klar zum Ausdruck – und das wissen die meisten, die sich schon lange mit dem Thema Abnehmen beschäftigen – Liebe und Diät sind untrennbar miteinander verbunden. Zu wenig Liebe (egal ob von anderen oder von einem selbst) lässt uns im wahrsten Sinne des Wortes nach Sättigungsmustern suchen.

Das Vorwort in Bezug auf „Wie wir andere behandeln, so behandeln wir auch uns selbst“ oder eben umgekehrt, möchte ich zumindest hinterfragen. Ich wünsche mir tatsächlich öfter, dass ich mich selbst so gut behandle und wertschätze, wie es für mich bei anderen selbstverständlich ist, aber das ist bestimmt eine abendfüllende Diskussion. Anderen Dingen kann ich allerdings viel abgewinnen, etwa im Bereich der Kinesiologie oder der fünf Elemente aber natürlich auch in der Aufklärung der allgemeinen Begriffe. Wieder andere Schlagwörter sind mir zu einseitig oder dann doch zu schnell abgehandelt. Aber viel passt ja nicht auf eine Seite. Bei einigen allerdings fehlt mir etwas die Sensibilität dem ganzen bzw. den Menschen gegenüber, die damit zu tun haben (Fressanfall, Bulimie, Fettabsaugung), andere Begriffe, wie Sterbefasten habe ich noch nie zuvor gehört.

Auf alle Fälle hat die Autorin es aber geschafft, dass ich mich darauf eingelassen habe, mir wichtige Fragen über mich, mein Verhalten, meiner Auffassung und meiner Beziehung zu meinem Körper zu stellen. Teilweise konnte ich diese auch beantworten, teilweise arbeite ich noch daran.

„Liebe zur Diät“ ist quasi ein Rundumschlag zur Erklärung vieler Begriffe, doch wenn man dadurch vielleicht sein persönliches Thema gefunden hat, dann braucht es natürlich viel mehr in diese Richtung. Dieses Buch ist auf alle Fälle ein bunter Mix von Themen rund um Diät, Liebe und vieles mehr.