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Veröffentlicht am 11.12.2022

Winterspaß in Kärnten fernab des Trubels

Winterzeit in Kärnten
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Obwohl als Taschenbuch angelegt, ist „Winterzeit in Kärnten“ ein hochwertiges Buch, das den Horizont für Unternehmungen und Erlebnisse im Süden Österreichs auf alle Fälle erweitert.

Eingeteilt in fünf ...

Obwohl als Taschenbuch angelegt, ist „Winterzeit in Kärnten“ ein hochwertiges Buch, das den Horizont für Unternehmungen und Erlebnisse im Süden Österreichs auf alle Fälle erweitert.

Eingeteilt in fünf Regionen macht das Buch Lust, auf Entdeckungsreise zu gehen. Während die Unternehmungen rund um Wolfsberg und den Wörthersee dicht beieinanderliegen, muss man für den Norden und Westen des Bundeslandes teilweise schon eine weitere Strecke zurücklegen, um mehrere Abenteuer auf einmal erleben zu können.

Das Buch ist perfekt für alle, die einen etwas anderen Winter erleben wollen – weg von den zahlreichen Christkindlmärkten (die es in Kärnten natürlich auch gibt) und der Schipistengaudi (auch die gibt es selbstverständlich) hin zu friedlichen Alpakawanderungen in der Winterlandschaft, lustigen Rodelpartien oder Schneeschuhwandern um Tiere zu beobachten.

Den „Best of“ Einstieg für Schlechtwetterprogramm, Zeit zu zweit und atemberaubend schöne Naturschauplätze finde ich besonders gelungen, weil es einen schnellen Überblick in bestimmten Themengebieten gibt.

Am besten hat mir aber gefallen, dass es so viele Erlebnisse gibt, die ich selbst noch nicht entdeckt habe und das, obwohl wir schon viele Winterwochenenden in Kärnten verbracht haben, etwa Nachtwächterführungen in Klagenfurt, Birdwatching am Ossiacher See oder eine Paddelfahrt in Völkermarkt. Und dazwischen gibt es Angebote, die ich bestimmt nie nutzen werden, etwa das Eisschwimmen im Wörthersee oder die gruseligen Perchtenläufe. Und dann sind da noch die Tipps, die ich selbst schon vorab wahrgenommen habe, etwa die Christkindlangebote in Felden (drei Jahre in Folge, weil die Kinder nicht genug davon bekommen konnten) oder eine Nachtwanderung im Naturpark Dobratsch.

Das Buch ist gespickt mit kleinen und großen Highlights, fabelhaften Bildern, jeder Menge Informationen und ganz persönlichen Tipps. Gerne empfehle ich es weiter, denn hier ist alleine das Lesen und Durchblättern bereits ein Erlebnis und die Vorfrage auf die tatsächliche Reise steigt mit jeder Seite.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Wunderbare Vorbereitung auf Weihnachten

Mein kunterbuntes Weihnachtsalbum
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Ich bin begeistert von Rüdiger Marmullas „Mein kunterbuntes Weihnachtsalbum“ und gerne erzähle ich euch auch warum. Ich arbeite in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung und unsere Kinder und Jugendlichen ...

Ich bin begeistert von Rüdiger Marmullas „Mein kunterbuntes Weihnachtsalbum“ und gerne erzähle ich euch auch warum. Ich arbeite in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung und unsere Kinder und Jugendlichen wissen meistens so gut wie gar nichts über Weihnachten. Und dieses Büchlein wird mir heuer helfen, das zu ändern.

Hier wird in kurzen, kleinen Geschichten – 24 an der Zahl – ein wunderschöner Weihnachtsbogen gespannt. Papa und Heike erzählen sich Geschichten. Okay, Papa erzählt und Heike stellt ganz viele Fragen. Was ich besonders gelungen finde ist, dass die Weihnachtsgeschichte in kleinen Dosen und Kapitel besprochen wird und dass auch andere Themen, wie z.B. „Weihnachten in alten Zeiten“ ihren Platz finden. Grundsätzlich geht es aber im die religiösen Hintergründe des Weihnachtsfestes und diese werden ein einfachen, pointierten Geschichten erzählt.

Ich werde versuchen, aus einigen der Geschichten einen kurzen Satz herauszunehmen und mit den Kids zu besprechen. Dazu eignet sich z.B. „Es ist schön, dass wir uns haben“, „Das Segel ist die Liebe“ oder „Wunder kann man nicht erklären“. Wenn junge Menschen nämlich eines gut können – wenn sie sich darauf einlassen – dann ist es zu philosophieren.

Gut ist, dass die Sprache einfach ist und die Geschichte derart kurz, dass Kinder und Jugendliche auch selbst vorlesen können ohne ob der Länge des Textes genervt zu sein. Und wenn es doch einmal so ist, dann kann man sich die Geschichten auch dank der dazugehörigen App auch einfach erzählen lassen.

Sehr gelungen, ich freue mich auf den Advent mit „Mein kunterbuntes Weihnachtsalbum.“.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Camino im Winter - geht auch!

Pilgern 4.0
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Wieder ein neues Jakobswegbuch? Ja, klar, unbedingt! Denn die Reiseerlebnisse der Autorin sind nicht nur detailreiche und informativ sondern vor allem motivierend und inspirierend. Ich habe schon das eine ...

Wieder ein neues Jakobswegbuch? Ja, klar, unbedingt! Denn die Reiseerlebnisse der Autorin sind nicht nur detailreiche und informativ sondern vor allem motivierend und inspirierend. Ich habe schon das eine oder andere Buch über diesen Weg gelesen und obwohl sich Beate Zaschke selbst als Atheistin bezeichnet, erlebt sie hier so viel mehr Spirituelles und Wunderbares, als ich es von anderen Werken kenne. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin nicht urteilend oder bewertend ist, sondern sich dem Tag so hingibt, wie er ihr begegnet und aus jedem das Beste macht – und ist das Beste mal eine Busfahrt zur nächsten Ortschaft, dann ist das auch in Ordnung. Schließlich ist es ihr ganz persönlicher Weg, den sie gestalten kann, wie sie es möchte.

Das Buch ist abwechslungsreich und nimmt einem mit auf eine bewegende Reise. Freundschaft, Strapazen, frisch gepresster Orangensaft, schmerzende Füße, Nässe, Kälte – als war, als wäre ich direkt neben ihr gewandert.

Der Aufbruch in etwas Neues, Unbekanntes und Abenteuerliches nach der Trennung von ihrem Arbeitgeber ist der Autorin wunderbar gelungen. Authentisch erzählt sie ihre Erlebnisse, bleibt dabei aber ganz bei sich und gibt sich keiner Wichtigtuerei oder Besserwisserei hin. Sie erzählt einfach, was ihr passiert ist und das ist herrlich.

Ich hoffe, dass Beate Zaschke noch oft unterwegs ist und uns wieder lesetechnisch auf eine ihrer Wanderreisen mitnimmt. Danke für die tolle Zeit mit diesem Buch.

Veröffentlicht am 23.10.2022

Gelungener Debütroman, gerne mehr!

Die Partnerschaft
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Sandra Novaks Debütroman ist meiner Ansicht nach ganz wunderbar gelungen. Abgesehen von der Geschichte, bei der man von Anfang an das Gefühl hat, dass da mehr dahintersteckt als uns die Autorin als man ...

Sandra Novaks Debütroman ist meiner Ansicht nach ganz wunderbar gelungen. Abgesehen von der Geschichte, bei der man von Anfang an das Gefühl hat, dass da mehr dahintersteckt als uns die Autorin als man auf den ersten Blick sieht bzw. liest, regt der Roman dazu an, sich selbst zu reflektieren.

Ich konnte mich in Teilen der Figur gut wiederfinden. Auch ich stecke in einem Job, der mir alles abverlangt und hinter dem vor allem mein Sozialleben immer zurückstecken muss. Und diese Geschichte fordert zum Nachdenken auf: muss es das wirklich? Ist es das alles wert? Wie viel ist genug? Wie groß ist der Einfluss von Eltern selbst im Erwachsenenleben? Wer bereit ist, sich diesen Fragen zu stellen, der wird schnell herausfinden, dass „Die Parterschaft – Neue Horizonte“ mehr ist als nur ein Roman über eine Rechtsanwältin auf der Suche nach dem wirklich Wichtigen im Leben.

Nachdem ich elf Jahre selbst bei einem Rechtsanwalt gearbeitet habe, ist mir klar geworden, dass dies – so interessant sie in Teilen ist – nicht meine Welt ist und ich habe nochmals neu angefangen. Es war für mich daher sehr einfach, mich mit der Protagonistin zu identifizieren, obwohl ich einige ihrer Entscheidungen wohl anders getroffen hätte.

Der Roman besticht vor allem durch die Entwicklung und den Weg der Hauptfigur, der gut nachvollziehbar und authentisch ist und das ist eine herrliche Abwechslung zu anderen Frauenromanen, daher gibt es von mir ein ganz klare Leseempfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 10.09.2022

Frauen wie du und ich

Das Geschenk der Adlerin
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Ich lese nur selten Romane, aber dieser hier hat mich absolut gefesselt. Vier Freundinnen, die sich über die Jahre aus den Augen verloren haben, brechen zwanzig Jahre später zu einer Hüttenwanderung auf. ...

Ich lese nur selten Romane, aber dieser hier hat mich absolut gefesselt. Vier Freundinnen, die sich über die Jahre aus den Augen verloren haben, brechen zwanzig Jahre später zu einer Hüttenwanderung auf. Mit dem dabei: ein kleiner Rucksack für die Nacht und ein für jede einzelne viel zu großer Rucksack an emotionalen Erfahrungen und Entscheidungen, die ihren Lebensweg in den letzten zwei Jahrzehnten bestimmt haben.

Die Autorin lässt uns nach und nach hinter jede einzelne Fassade schauen, und zwar in einer einfühlsamen und nachvollziehbaren Art und Weise, die es unmöglich macht, nicht wissen zu wollen, welche lebensverändernden Momente sie auf ihren Weg geführt haben und ob es nicht langsam Zeit werden würde, diesen zu verlassen. Die einzelnen Schicksale sind sehr unterschiedlich und dennoch fordern sie jeder viel Kraft und Durchhaltevermögen ab. Während Linda bereits den Mut zur Veränderung hatte, steckt Franziska starr in ihren Mustern fest, Susanna meistert im Grunde ihr Leben und muss nur an ein paar Schrauben drehen, um glücklich zu sein und mit Katja konnte ich mich am meisten identifizieren, da auch ich Mutter von Kindern bin, die ich nicht selbst geboren habe. Die Angst, dass sie das gegen dich verwenden und dass sie dir wieder weggenommen werden, ist sehr groß – doch wäre sie von Anfang an ehrlich gewesen, wäre ihr wohl einiges erspart geblieben. Doch auch die anderen Frauen haben Teile in ihrer Geschichte, in die ich mich hineinversetzen kann bzw. die ich auch selbst schon erlebt habe. Ich weiß, wie unfassbar anstrengend ein Schreibaby ist, wie schwierig es ist, sich genug Zeit für sich selbst zu nehmen – vor allem, wenn man von anderen als selbstverständlich angenommen wird – und wer war noch nie auf der Suche nach dem Sinn des Lebens?

Daniela Alge lässt die Geschichten jeder einzelnen gekonnt zusammenlaufen und ich hatte zum Schluss fast das Gefühl, die fünfte auf der Bergwanderung zu sein. Auch ich könnte einige Geschichten erzählen.

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