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Veröffentlicht am 29.05.2022

Ein Buch über Hoffnung und Trauerbewältigung

Die Telefonzelle am Ende der Welt
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„The Phone Box at the Edge of the World“ von Messina, vom italienischen ins Englische übersetzt von Lucy Rand, handelt von Yui und Takeshi, die beide ihre engsten Angehörigen verloren haben und Zuflucht ...

„The Phone Box at the Edge of the World“ von Messina, vom italienischen ins Englische übersetzt von Lucy Rand, handelt von Yui und Takeshi, die beide ihre engsten Angehörigen verloren haben und Zuflucht in einer ungenutzten Telefonzelle suchen. Diese steht in Japan auf einem windigen Hügel und verbindet die Lebenden mit den verstorbenen.
Dieses Buch ist unfassbar traurig. Es gibt den Protagonisten Zeit, ihren Schmerz zu überwinden. Beide schwelgen in Erinnerungen und müssen lernen, in die die Zukunft zu blicken. Die Kapitel erfolgen im Wechsel zwischen Handlung und einem genaueren Detail zur Stelle. Das kann z.B. ein Bild oder eine Playlist sein. Diese Detail Verliebtheit hat mich begeistert. Dennoch ist das Buch kein Wohlfühlbuch, auch wenn einzelne Momente einem ein Lächeln zaubern. Es handelt von Schmerz, Trauer und Verlust, aber auch der Verzweiflung, einen Weg zurück ins Leben zu finden. Dieses Buch handelt von denen, die zurückbleiben.
Die englische Sprache lässt sich gut verstehen. Es gibt einige japanische Verweise und japanische Kultur. Letztendlich liegt der Fokus aber auf dem Menschen, sodass man die Geschichte gut nachvollziehen kann.
Das Buch würde ich an die empfehlen, die kein Problem mit einem vorwiegend traurigen Ton haben und über Verlust und langsame Hoffnung lesen wollen.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Ein hilfreicher Ratgeber für alle angehenden Autoren

Autorenwegweiser
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Der „Autorenwegweiser“ von Cziehso befasst sich entsprechend seines Titels zur Hälfte mit dem Schreiben eines Buches und in der zweiten Hälfte mit dessen Vermarktung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. ...

Der „Autorenwegweiser“ von Cziehso befasst sich entsprechend seines Titels zur Hälfte mit dem Schreiben eines Buches und in der zweiten Hälfte mit dessen Vermarktung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist logisch aufgebaut. Es gibt viele Erklärungen, Anwendungen und Beispiele. Gegen Ende enthält es auch eine Zusammenfassung aller Kapitel. Über das Buch hinaus erhält man noch einen gratis Zugang zu zusätzlichen Materialien. Das Buch weißt auf vieles hin und klärt auf. Daneben würde ich es auch als motivierend beschreiben, weil ich mich nun besser vorbereitet fühle, da ich jetzt weiß, welche Möglichkeiten vorhanden sind. Ich denke daher, dass sich das Buch vor allem für alle eignet, die selbst noch keinen ganzen Roman geschrieben oder veröffentlicht haben. Ich konnte viel aus dem Buch mitnehmen und hatte auch das Gefühl, dass es sehr ehrlich und objektiv geschrieben ist.
Ich kann das Buch wärmstens für alle angehenden Autoren empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Ein Buch zum hübsch ansehen

Little Book of Prada
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„Little Book of Prada“ stellt mit vielen Bildern und verschiedenen Texten das Unternehmen Prada und dessen Produkte vor.
Ich fürchte fast, dass das Cover mir am besten vom ganzen Buch gefallen hat. Es ...

„Little Book of Prada“ stellt mit vielen Bildern und verschiedenen Texten das Unternehmen Prada und dessen Produkte vor.
Ich fürchte fast, dass das Cover mir am besten vom ganzen Buch gefallen hat. Es reiht sich damit perfekt in die dazugehörige Reihe aber auch dem typischen Coffee Table Genre ein.
Inhaltlich gibt das Buch einige erste grobe Fakten zum Unternehmen. Dabei konnte ich unter anderem lernen, dass Miu Miu ein Tochterunternehmen ist und das Spitzname der Gründerin ist. Ansonsten war die Präsentation vom Inhalt ehr nüchtern und weniger bewegend. Kritikpunkt hier ist auch, dass ich optisch schlecht Text von Bildbeschreibung unterscheiden konnte und ich mir hier eine deutliche Trennung gewünscht hätte.
Im Buch ist eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen Bildern enthalten. Es hat mir Freude bereitet, sie anzuschauen. Daher würde ich auch sagen, dass der Sinn des Buches weniger der des Lesen, sondern zum Betrachten und schön aussehen ist.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Ein Versuch, der Endlichkeit die Schwere zu nehmen

Filona am Ende der Zeit
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Filona ist der letzte Mensch auf Erden in dem gleichnamigen Buch. Jeden Tag lernt sie Einheiten über die Menschheit und wird dabei vom digitalen SYZTHEM und dessen Diener Gilgamensch betreut. Auch der ...

Filona ist der letzte Mensch auf Erden in dem gleichnamigen Buch. Jeden Tag lernt sie Einheiten über die Menschheit und wird dabei vom digitalen SYZTHEM und dessen Diener Gilgamensch betreut. Auch der Wolfshybride Lucius trägt in der Geschichte Rolle.
Zunächst fand ich den Wir-Erzähler als auch die Abfallende Kapitelnummerierung eine gelungene Idee, sodass das Buch heraussticht. Filona`s Charakter ist nüchtern. Man kann ihre Gefühle erahnen, aber sie unterdrückt sie. Obwohl sie der letzte Mensch ist, fehlt ihr das menschliche.
Die Handlung selbst wird durch eine Vielzahl von Rückblicken erzählt. Auch tatsächliche Fakten, wie bspw., dass der Mond Jahr für Jahr von der Erde wegrückt, werden miteingebunden. Leider wirkte die Geschichte für mich wie eine überlange Kurzgeschichte oder ein Roman ohne Tiefe, ein Zwischending, aber unvollendet. Der Fokus lag damit darauf, den Leser zum Nachdenken anzuregen, aber auch der Endlichkeit die Last zu nehmen.
Meiner Meinung nach ist das „Zeigen statt erklären“ nicht gelungen. Hingegen war ich total begeistert von der unabhängigen Bonus-Kurzgeschichte. Tatsächlich hat die es für mich herausgerissen. Da sie auch ein Jahr später vom Autor geschrieben wurde, merkt man wie positiv sich der Autor in seinem Schreiben weiterentwickelt hat und ich kann mir daher vorstellen, weiteres von ihm zukünftig zu lesen.
Filona selbst konnte mich leider nicht überzeugen, da ich in diesem Themenbereich bereits besseres gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Über die Schönheit der Natur, des Weltalls und des Anders seins

Erstaunen
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„Bewilderment“ von Richard Powers erzählt eine Vater-Sohn Geschichte durch die Augen des Vaters. Der Sohn Robbie hat das Asperger-Syndrom und kämpft mit dem Tod seiner Mutter. Das Leben stellt für ihn ...

„Bewilderment“ von Richard Powers erzählt eine Vater-Sohn Geschichte durch die Augen des Vaters. Der Sohn Robbie hat das Asperger-Syndrom und kämpft mit dem Tod seiner Mutter. Das Leben stellt für ihn eine Herausforderung dar. Sein Vater ist Astrobiologe und mit der Erziehung als auch dem Verlust seiner Frau überfordert.
Das Cover gefällt mir unfassbar gut, da es auf den Inhalt durch die Vögel und die Natur sehr gut abgestimmt ist. Die Kapitel sind oft nur zweiseitig, so dass sie wie einzelne Gedankenfetzen wirken, sich aber sehr gut lesen lassen. Wer das Buch auf Englisch lesen möchte, dem will ich mitteilen, dass der Wortschatz, insbesondere die Fachbegriffe rund um den Weltraum und die Wissenschaft, sehr umfangreich sind, sodass es mir ein wenig schwer fiel, alles zu verstehen. Man sollte daher ein erfahrener Englischleser sein.
Der Fokus in diesem Buch liegt auf der Komplexität der beiden Charaktere. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Beide stehen für ihre Schwächen, Stärken und Leidenschaften. Die Natur hat einen großen Platz in der Geschichte. Sie dient als Zufluchtsort, aber ihr Schutz ist auch unabdingbar. Die Geschichte gibt Mut, anders zu sein und zeigt, dass das nicht schlecht sein muss. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass das kein idealisierter Roman ist, der Gruppen repräsentiert, die ein Elternteil verloren haben oder Kinder/selbst Asperger haben. Dieses Buch zeigt das Leben wie es ist, gibt Mut, beschönigt nicht. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass, wer sich selbst als sensibler betrachtet, mit Vorsicht an das Buch geht. Mich hat es sowohl positiv erfreut als auch brutal traurig, fassungslos gemacht.
Neben der Natur und dem Menschlichen, nimmt auch die Wissenschaft einen großen Raum ein. Die Grenzen des Möglichen werden betrachtet. Der Leser kann selbst seine Meinung dazu kreieren. Auch die Gesellschaft beweist, wie unfair sie sein kann. Zu guter Letzt möchte ich auf das Ende zu sprechen kommen. Ohne zu Spoilern, damit wirst du nicht rechnen; ich selbst war vollkommen überrascht. Allerdings frage ich mich auch nach der Notwendigkeit dieser Wendung und ob es die Message des Buches nicht ein wenig verfehlt. Kann jemand mit mir darüber reden?
Abschließend kann ich sagen, dass ich verstehe, warum dieses Buch in der Shortlist des Booker Preises stand. Es ist wirklich gut.

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