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Veröffentlicht am 19.02.2017

Spreewald - Urlaubsidylle?

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Klaudia Wagner ist Kommissarin im Spreewald. Dort wo alle Urlaub machen, muss sie sich um einen Toten im Fließ kümmern. Mit ihrem verhassten Kollegen Demel versucht sie die Ermittlungen zu leiten und stößt ...

Klaudia Wagner ist Kommissarin im Spreewald. Dort wo alle Urlaub machen, muss sie sich um einen Toten im Fließ kümmern. Mit ihrem verhassten Kollegen Demel versucht sie die Ermittlungen zu leiten und stößt bald auf einen Gurkenbauern aus der Gegend, der den Erntehelfer beschäftigt hatte. Dieser stammte aus Rumänien und hieß Vlad. Hat die Tat etwa einen ausländerfeindlichen Hintergrund? Oder warum musste er wirklich sterben?

Der Roman ist der 2. Teil einer Reihe. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und fand es doch schon wichtig, diesen gelesen zu haben. Im 2. Teil wird immer wieder von Klaudias psychischem Zustand berichtet, der mit ihrem ersten Kriminalfall zu tun hatte. Und welcher auch Auswirkungen auf ihre Freunde und Kollegen hatte.
Leider steht man mit einem lückenhaften Stück da, und wird immer wieder darauf hingewiesen. Dies war ein bisschen schade. Dennoch hin ich jetzt neugierig, und werde mir den ersten Roman um Klaudia Wagner holen.

Das Cover gefällt mir sehr gut – es ist mysteriös und löst Urlaubsgefühle zu gleich aus.

Der Roman ist flüssig geschrieben und liest sich schnell dahin.
Man ist auf den ersten Seiten schon gefesselt und fühlt sich neben dem Kriminalroman, im Urlaubsidyll wieder.
Am Anfang denkt man noch schnell, dem Täter bin ich auf der Spur. Aber mit dem Ende und zwischendurch den Wendungen habe ich nicht gerechnet.

Klaudia als Protagonistin ist mir sympathisch. Sie ist stark und kämpft gegen ihre inneren Dämonen an. Jedoch lernt man sie nur langsam kennen. Sie ist nach außen sehr verschlossen und will alles selber schaffen.
Demel an sich ist für mich ganz nett. Im ersten Teil muss er nicht sehr freundlich zu Klaudia gewesen sein. Mit der gemeinsamen Ermittlung versucht er das Geschehene wieder gut zu machen, und weiß nicht, wie er sich richtig verhalten soll.

Die Idee zum Roman finde ich ganz gut. Man lernt dadurch die Region Spreewald kennen und wie es um den landwirtschaftlichen Bereich steht.

An sich ein schöner und schlüssiger Kriminalroman, mit Urlaubscharakter. Es waren teils zu viele private Probleme der Protagonisten im Roman vorhanden, dies hatte den Fall ein bisschen gemildert. Dennoch könnte ich mir das Buch als schönen Tatort-Streifen vorstellen und würde auch weitere Romane um Klaudia Wagner lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2017

beschauliches Inselleben - der Schein trügt...

Unter allen Beeten ist Ruh (Ein Pippa-Bolle-Krimi 1)
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Pippa hat sich von ihrem Mann Leo getrennt und ist wieder nach Berlin zu ihrer Familie gezogen. Dort versucht sie sich ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen zu finanzieren. Durch den turbulenten Alltag ...

Pippa hat sich von ihrem Mann Leo getrennt und ist wieder nach Berlin zu ihrer Familie gezogen. Dort versucht sie sich ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen zu finanzieren. Durch den turbulenten Alltag in der Familie kommt sie leider nicht wirklich dazu und ist über den Vorschlag ihrer Freundin Karin, das Haus dessen Vaters auf Schreberwerder zu hüten, dankbar.

Sofort macht sie sich auf die beschauliche Insel und genießt das Kleingarten-Leben und ihre Ruhe. Bald jedoch merkt Pippa, der Schein trügt: Streitigkeiten und Intrigen sind die Tagesordnung. Und bald stirbt eine Bewohnerin unter mysteriösen Umständen. War es ein Unfall oder hat jemand nachgeholfen?

Pippa bemerkt Ungereimtheiten und beginnt zu ermitteln…

Dies ist der erste Roman um Pippa als Ermittlerin. Es erinnert mich ein bisschen an die Bücher um Miss Marple.
Pippa als Hauptprotagonistin ist sehr gut beschrieben, man lernt sie und ihre Familie und deren Leben näher kennen. Alle sind sehr sympathisch dargestellt und man kann Pippa nur mögen. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe und das setzt sie geschickt ein.

Das Cover passt wunderbar in diese Geschichte – man fühlt sich schon im beschaulichen Kleingartenidyll.

Der Krimi liest sich flüssig und schnell dahin. Man ist von der ersten Seite an gefesselt und fühlt sich bestens unterhalten. Es ist mit viel Scharfsinn und Humor geschrieben.

Immer wieder kommt es zu neuen Entwicklungen in dem Fall. Man weiß bis zum Schluss nicht, wie alles zusammen hängt und ist doch am Ende erstaunt, wie schlüssig die Geschichte aufgeklärt wird.

Das Buch mit Pippa als Ermittlerin kann ich nur weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 22.01.2017

Real oder Phantasie?

Das Paket
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Emma Stein ist Psychiaterin und hat dazu eine blühende Phantasie. Als sie bei einem Kongress in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Der „Friseur“, wie er von den Medien ...

Emma Stein ist Psychiaterin und hat dazu eine blühende Phantasie. Als sie bei einem Kongress in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Der „Friseur“, wie er von den Medien genannt wird, schert seinen Opfern die Haare und bringt sie anschließend um. Emma ist die einzige Überlebende und schließt sich seitdem in ihrem Haus ein. Sie leidet unter starker Paranoia und sieht in jeden Mann ihren Peiniger. Als sie dann für einen Nachbarn ein Paket annimmt, läuft alles aus dem Ruder du Emma weiß nicht mehr, was real oder Phantasie ist…

Ich habe bereits mehrere Bücher des Autors gelesen und bin immer wieder gefesselt und erstaunt, wie man mit einfachen sprachlichen Mitteln einen spannenden und unterhaltungsreichen Roman schreiben kann.
Man kann den Roman nicht mehr aus der Hand legen und will das Ende wissen.

Es geschieht ziemlich viel auf einmal und man denkt noch, das kann doch alles kein Zufall sein. Vieles ist zunächst unübersichtlich, es geschieht vieles Schlag auf Schlag und man kann sich nicht vorstellen, dass alles am Ende schlüssig aufgeklärt wird.
Aber der Autor versteht sein Handwerk und klärt alles logisch auf.

Die Hauptprotagonistin wurde sehr gut dem Leser näher gebracht. Man konnte sich in sie hineinversetzen und ihre Taten und Gedanken nachvollziehen, auch wenn man manchmal gedacht hatte, tue es nicht.
Dennoch war man hin und her gerissen. Sagt Emma die Wahrheit oder läuft doch alles in ihrem Kopf ab? Bis zu Schluss weiß man nicht, was man glauben soll bzw. wen man vertrauen kann. Und ist am Ende doch über den Ausgang überrascht.

Auch dies ist ein gelungener Fitzek-Thriller, dem einen nur die Gänsehaut über die Arme laufen lässt. Ein guter Jubiläumsroman, den man nur weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.01.2017

Die Idee ist gut, aber die Umsetzung hätte besser sein können

Die Magier Seiner Majestät
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Zacharias ist der Magier seiner Majestät in England. Er wurde als Kind von Sir Stephen aus der Sklaverei befreit und wuchs dort bei dessen Familie auf, trotz der Offensiven anderer wichtiger Herren in ...

Zacharias ist der Magier seiner Majestät in England. Er wurde als Kind von Sir Stephen aus der Sklaverei befreit und wuchs dort bei dessen Familie auf, trotz der Offensiven anderer wichtiger Herren in London.
Als auf mysteriöse Weise Sir Stephen ums Leben kommt und Zacharias zum königlichen Magier ernannt wird, kommt es immer mehr zu Anfeindungen seiner Person bis hin zu Mordanschlägen.
Zusätzlich versiegt die Quelle der Magie und Zacharias geht dem auf die Spur.
Durch Zufall begegnet er der eigenwilligen, starken Prunella. Diese ist magisch begabt und hat ein dunkles Geheimnis.
Zacharias bietet ihr an, sie in der Magie auszubilden und somit reist sie mit nach London.
Beide versuchen auf ihre jeweiligen Arten ans Ziel zu kommen…

Das Cover ist sehr verschnörkelt, spielerisch. Es passt meiner Meinung nach gut zu diesem Fantasy-Roman.

Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein.
Prunella ist eigenwillig, stur und sehr stark und versucht ihre Interessen durchzusetzen. Sie ist eine moderne Frau, die sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Zacharias leidet doch sehr unter der Ablehnung anderer ihm gegenüber und möchte alles richtig machen.
Dennoch gefällt mir das ungleiche Paar.

Die Idee des Romans ist sehr schön und ausgefallen. Jedoch hatte ich am Anfang meine Probleme damit, in die Geschichte zu finden. Es ist doch sehr hochtrabend und gestelzt geschrieben, und man musste das ein oder andere Mal die Passage nochmals lesen.
Aber je spannender und verzweigter die Geschichte wurde, umso interessierter war ich und wollte die Auflösung wissen.

Hier werden doch die ein oder anderen gesellschaftskritischen Themen behandelt. Unter anderem, dass Frauen in der damaligen Zeit nicht das Recht hatten Magie ausüben zu dürfen. Und zum anderen das Menschen anderer Hautfarbe Anfeindungen erdulden mussten.

Der Roman ist in der Idee gut, jedoch die Umsetzung hätte ein bisschen besser sein können. Aber an sich eine schöne Geschichte für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 31.12.2016

spannend, unterhaltsam und gefährlich...

Gefährliche Empfehlungen
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Der Gastroführer „Guide Gabin“ lädt zu einer Veranstaltung ein, indem auch erstmals alle Ausgaben des „Gabin Blue“ – dem berühmten Gastroreiseführer jedes Jahrgangs – zu bestaunen ist. Der Koch Xavier ...

Der Gastroführer „Guide Gabin“ lädt zu einer Veranstaltung ein, indem auch erstmals alle Ausgaben des „Gabin Blue“ – dem berühmten Gastroreiseführer jedes Jahrgangs – zu bestaunen ist. Der Koch Xavier Kieffer, der der Lebensgefährte von Gabin-Chefin Valerie ist, ist bei der Veranstaltung mit eingeladen. Bald darauf wird der seltene Gabin Blue 1939 gestohlen und Kieffer befindet sich mitten in den Ermittlungen, die ihn in die Geschehnisse des 2. Weltkrieges zurückführen und ihn somit in Lebensgefahr bringen…

Der Roman ist bereits der 5. Teil einer Reihe um den sympathischen Koch Xavier Kieffer.
Für mich ist es der erste Band den ich hier von dieser Reihe lese. Man muss nicht unbedingt die vorherigen gelesen haben, um diesen 5. Teil lesen zu können. Es gibt zwar ab und an kleine Anmerkungen darüber, das Kieffer bereits an mehrere Ermittlungen beteiligt war, aber diese bauen nicht auf den jetzigen Roman auf.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und der Krimi liest sich flüssig dahin. Man ist von der ersten Seite an gefesselt und möchte regelrecht mit rätseln.

Der Roman wird aus 2 Zeitepochen erzählt – einmal gibt es Ausschnitte während des 2. Weltkrieges und wie man den Gabin Blue dort verwendet hat.
Und aus der Gegenwart, indem der Diebstahl des Buches und Kieffers Recherchen dazu erzählt werden.

Nach und nach kann sich der Leser ein Bild machen, warum der Gabin Blue 1939 so wichtig und selten ist und was die Ausschnitte aus dem 2. Weltkrieg damit zu tun haben.
Auch fiebert man mit Kieffer mit, der doch so einiges einstecken musste und doch an sein Ziel gelangte.

Der Hauptprotagonist Kieffer wirkt auf mich sehr sympathisch, altmodisch und weiß was er will. Er liebt das Essen – als Koch, als auch als Genießer.

Die Recherche zu dem Roman ist sehr gut und hat mich doch selber neugierig gemacht. Der Autor hat dies gut in seinem Roman verarbeitet und dem Leser näher gebracht. Ich habe doch das ein oder andere über den 2. Weltkrieg als auch über das Kochen gelernt.

An sich ein schöner kulinarischer Kriminalroman für schöne Stunden auf dem Sofa. Ich werde definitiv weitere Romane um Xavier Kieffer lesen.