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Veröffentlicht am 21.03.2019

Gut gemachter Ermittlerkrimi

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Zwei Jungs, die ihre Drohnen fliegen lassen, entdecken am Kollunder Strand in der Nähe der deutsch-dänischen Grenze eine Leiche.
Rasmus Nyborg von der Esbjerger Polizei wird zum Fundort gerufen, und da ...

Zwei Jungs, die ihre Drohnen fliegen lassen, entdecken am Kollunder Strand in der Nähe der deutsch-dänischen Grenze eine Leiche.
Rasmus Nyborg von der Esbjerger Polizei wird zum Fundort gerufen, und da die Tote aber anscheinend aus Deutschland kam, wird auch Kriminalhauptkommissarin Vibeke Boisen vom der Mordkommission Flensburg hinzugezogen. Als man herausfindet, wer die Tote ist, sind die Ermittler überrascht. Bisher galt die junge Frau als das Opfer eines Serienkillers, der sie angeblich vor 12 Jahren ermordete. Wo war sie in der Zwischenzeit?

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich habe es an zwei Tagen durchgelesen gehabt, da die kurzen Kapitel mich immer dazu verführten, noch ein Kapitel und noch eines zu lesen. Der Schreibstil liest sich gut, man ist von Anfang an gefesselt.
Die beiden Ermittler könnten unterschiedlicher nicht sein. Rasmus Typ einsamer Wolf, wortkarg, impulsiv, eigenwillig, hat ein Disziplinarverfahren am Hals, lebt in seinem alten VW Bulli auf einem Campingplatz. Vibeke dagegen die Besonnene, sehr korrekt und regelkonform, aus privaten Gründen gerade erst nach Felsburg versetzt. Das Zusammenraufen für die gemeinsamen Ermittlungen ist nicht einfach. Beide Kommissare haben zudem ihr privates Päckchen zu tragen, was sie dem Leser näher bringt und sie menschlich macht. Das Private steht dennoch nicht im Vordergrund. Mir waren beide sehr sympathisch, ich finde sie glaubhaft dargestellt. Auch die Handlung fand ich glaubhaft, geschickt aufgebaut, mit Showdown am Ende. Zwar nicht übermäßig spannend, aber sehr unterhaltsam. Ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig beim Lesen war für mich, dass in Dänemark jeder jeden duzt.
Die Autorin kannte ich bisher nicht, werde aber nach diesem Buch mal nach weiteren Werken von ihr schauen. Und gern würde ich auch weitere Krimis mit Vibeke und Rasmus lesen.



Veröffentlicht am 10.03.2019

spannender Politthriller mit ein paar Längen

3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer
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Bei einer Großveranstaltung am Trafalgar Square, an der neben brittischen Politikern auch der gegenwärtige US Präsident und sein Amtsvorgänger Thompson teilnehmen, hat sich unter die Scharfschützen der ...

Bei einer Großveranstaltung am Trafalgar Square, an der neben brittischen Politikern auch der gegenwärtige US Präsident und sein Amtsvorgänger Thompson teilnehmen, hat sich unter die Scharfschützen der Sicherheitskräfte ein Auftragskiller geschlichen: Joshua soll einem Attentäter freies Schussfeld ermöglichen und ihn dann selbst auslöschen. Der Attentäter gelangt so auch zur Bühne und schießt auf den hochrangigen britischen Politiker Matthewson sowie auf Thompson. Sicherheitschef Joe Dempsey kann den Attentäter zu Boden reißen, bevor Joshua ihn eliminieren kann, er wird verhaftet. Der Attentäter ist Ire und der Ex-Präsident der USA hatte zuvor Drohungen der Wahren IRA erhalten, seine Teilnahme an der Veranstaltung jedoch dennoch durchgezogen. Matthewson stirbt und in Folge wird der britische Premierminister aufgrund seiner Irlandpolitik in Frage gestellt. Steckt die IRA hinter dem Anschlag? Der Attentäter erzählt seinem Anwalt etwas anderes, doch dieser wird kurz darauf ermordet...

Es handelt sich hier um einen politischen Thriller. Das ist nicht jedermanns Sache. Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht so leicht. Zum einen gleich zu Beginn sehr viele Personen, darunter immer wieder Namen, die mit D anfingen, insgesamt sechs. Das fand ich etwas verwirrend. Zudem wurde vieles sehr detailverliebt beschrieben. Und nach dem Attentat ist das nächste Kapitel das eines Kreuzverhörs. Über Seiten wird eine Gerichtsverhandlung dargestellt, die Null mit der Handlung zu tun hatte und die ich als Füllmaterial empfunden habe. Aber ich habe durchgehalten und nach einer Weile schälten sich dann doch die Konturen der Handlung heraus und die Story nahm an Fahrt auf. Sicherheitschef Dempsey und parallel dazu die CNN Journalistin Sarah sowie der Anwalt Michael Devlin recherchieren die Hintergründe für das Attentat und die nachfolgenden Ereignisse. Sie geraten dabei selbst ins Fadenkreuz der Drahtzieher. Es geht um eine geradezu ungeheuerliche Verschwörung. Man ahnt zwar, wer hinter den Geschehnissen steckt, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. So hat mich das Buch dann insgesamt doch noch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Zum Nägelkauen spannend

Lazarus
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In einer Wohnung in Norwegen, die die Polizei wegen heftigen Gestanks geöffnet hat, entdeckt man die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Anscheinend ein Grabschänder, denn in seiner Kühltruhe findet ...

In einer Wohnung in Norwegen, die die Polizei wegen heftigen Gestanks geöffnet hat, entdeckt man die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Anscheinend ein Grabschänder, denn in seiner Kühltruhe findet man diverse Leichenteile. Darunter auch den Schädel von Joona Linnas verstorbener Frau. In Deutschland wird ein Straftäter tot aufgefunden, der vor kurzem versuchte Joona anzurufen. Der Zustand der Leiche erinnert Joona an den Bruder seines alten Feindes Jurek Walter. Und es werden weitere Leichenfunde in Europa gemeldet, alles ermordete Straftäter. Joona ist überzeugt, dass Jurek Walter dafür verantwortlich ist und noch lebt. Seine Kollegen halten Jurek aber aufgrund der Geschehnisse im letzten Band der Reihe für tot. Da Jurek seinerzeit Joona geschworen hatte, ihm alles wegzunehmen, was ihm lieb ist, muss Joona selbst Maßnahmen ergreifen, seine Lieben und sich zu schützen.

Da die Handlung auf den Vorgängerbänden aufbaut, wäre es gut, sie schon gelesen zu haben. Aber in diesem Buch wird das Wichtigste auch kurz erklärt, so dass man meiner Meinung nach das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann.

Die Handlung ist zum Teil recht brutal und ist nichts für Zartbesaitete, aber das Buch war auch unglaublich spannend. Man ist von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und verfolgt das Geschehen einfach nur in atemloser Spannung. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Immer, wenn man mal dachte, man könne durchschnaufen, kam wieder eine absolut spannende Episode. Ich habe bisher alle Bücher aus der Reihe um Joona Linna gelesen, einiges aber schon wieder vergessen. Daher erscheint mir dieses Buch als bisher bestes. Und obwohl das Jahr noch jung ist, denke ich, dass es mein Jahreshighlight ist. Ich weiß nicht, was das an Spannung noch toppen könnte. Hier würde ich gern mehr als 5 Sterne vergeben können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.02.2019

Unterhaltsam

Kälter als die Angst
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Katrin ist nach einem traumatischen Erlebnis und der Scheidung von ihrem Mann gerade in eine neue Wohnung eingezogen, da erfährt sie bei der Einweihungsfeier von ihren Nachbarn, dass diese mit bedrohlichen ...

Katrin ist nach einem traumatischen Erlebnis und der Scheidung von ihrem Mann gerade in eine neue Wohnung eingezogen, da erfährt sie bei der Einweihungsfeier von ihren Nachbarn, dass diese mit bedrohlichen anonymen Briefen daran erinnert werden, dass in den Achtzigern im Keller ihres Hauses angeblich jemand umgebracht wurde.
Am Tag darauf erhält auch Katrin so einen Brief, in dem steht, dass sie die nächste sein könnte, die das Todeshaus holt. Ihre Nachbarn halten die Briefe für einen Dummejungenstreich, Katrin aber wendet sich an ihre Freundin Charlotte Schneidmann bei der Polizei. Die Polizei ermittelt gerade in einem Mordfall. In einer Tischlerei wurde Carla Delbrück erschlagen aufgefunden. Sie wohnte vorher in Katrins Wohnung und hatte ebenfalls Drohbriefe erhalten...

Ich hatte bisher noch nichts von der Autorin gelesen, konnte mich aber gut einfinden in diesen fünften Band um Charlotte Schneidmann. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch las sich schnell weg. Ich fand es zwar nicht allzu spannend, dennoch überraschte es am Ende und hat mich insgesamt gut unterhalten. Die Auszüge aus einem Buch eines Protagonisten fand ich allerdings langweilig, daher nur vier Sterne.

Veröffentlicht am 17.02.2019

würdiger Abschluß

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Drei ehemalige Verbrechensschauplätze: Ein Paar möchte sich gruseln und direkt dort am Verbrechensort Sex haben. Eine Gruppe ist auf einem Mörder Ausflug und ein paar Jungen wollen in zerfallenes Haus ...


Drei ehemalige Verbrechensschauplätze: Ein Paar möchte sich gruseln und direkt dort am Verbrechensort Sex haben. Eine Gruppe ist auf einem Mörder Ausflug und ein paar Jungen wollen in zerfallenes Haus einsteigen. Aber am jeden Ort finden sie etwas mehr Nervenkitzel als erwünscht, denn sie stoßen auf eine Leiche. Drei Orte, drei erhängte Männer. In den Jackentaschen jeweils eine Tarotkarte: der Gehängte. Und Phil Brennans Name darauf.
Phil Brennan wird hinzugezogen, zumal die Erhängten ihm ähnlich sehen. Aber er kommt nicht am Zielort an, sondern wird entführt. Seiner Frau Marina ist sofort klar, wer dahinter steckt: Die Frau, die sich Fiona Walsh nennt.

Dieses ist leider der letzte Band aus der Reihe um Phil und Marina. Ich fand das Buch wieder sehr unterhaltsam, zumal man endlich erfährt, was es mit der Entführerin auf sich hat, die uns schon in den letzten Bänden auf Trab gehalten hat. Auch hier ist wieder die Spannung hoch. Schafft Marina es, ihren Mann zu retten? Das Buch liest sich schnell, ich habe es an zwei Tagen ausgelesen gehabt. Die kurzen Kapitel führen dazu, dass man immer noch eines und nur noch eines liest. Auch, wenn es mir gefiel, dass die Story, die sich durch mehrere Bände zog, nun abgeschlossen ist, werden mir Marina und Phil fehlen. Ich bin aber auch gespannt darauf, was die Autorin als nächstes schreibt. Wo eine Tür sich schließt, öffnet sich bekanntlich eine neue.