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Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsame Familiengeschichte

Ein Märchen im Winter
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Grace steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr Mann hat sie verlassen, man fand nur seine Kleidung am Strand und einen Abschiedsbrief. Zurückgeblieben ist ein Haufen Schulden. Die Bank hat Grace das Haus weggenommen, ...

Grace steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr Mann hat sie verlassen, man fand nur seine Kleidung am Strand und einen Abschiedsbrief. Zurückgeblieben ist ein Haufen Schulden. Die Bank hat Grace das Haus weggenommen, ihr Schmuckdesign Geschäft hat sie auch verloren und lebt mit ihrer Tochter nun bei ihren Eltern. Ihre Großmutter schenkt Grace eine Brosche, damit sie sie verkaufen kann. Diese ist anscheinend Teil eines Diadems, vor vielen Jahren angefertigt für einen Mr. Stratton, wie eine der Schachtel beiliegende Quittung zeigt. Ein Mr. Stratton sucht doch gerade eine Sekretärin? Grace macht sich auf den Weg nach Wittering Manor, um das Geheimnis der Brosche zu lüften, und erhält den Job. Sie soll den kauzigen Fraser Stratton beim Schreiben seiner Memoiren unterstützen, kann auf dem Gut sogar auch in einem Cottage wohnen. Alles wendet sich zum Guten, wären da nicht die unheimlichen Botschaften und Edelsteine, die sie Monat für Monat auffindet und die Grace ängstigen. Denn sie kennt die einzelnen Steine. Wer spielt da mit ihr?

Die Story ist 1979 angesetzt und führt über Frazers Erinnerungen, die Grace zu ordnen hilft, Stück für Stück in die Vergangenheit bis ins Jahr 1939, in dem Fraser seine große Liebe verlor. Eine Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen, Lügen und unerwarteten Wendungen. Mir hat das Buch gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm leicht und locker und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Es ist nicht zu kitschig und in seiner Vielseitigkeit sehr unterhaltsam. Z.B. in die 70iger Jahre zurückgeführt zu werden mit der damaligen Musik, den Frisuren, Kleidung etc. war schön für mich persönlich und ich konnte mir das Setting stets sehr gut vorstellen. Schmuck und Edelsteine spielen eine große Rolle in diesem Buch. Es war interessant über die Schmuckherstellung zu lesen. Die Idee mit den Monatssteinen fand ich auch sehr gut. Mir hat aber auch Grace als Protagonistin gut gefallen. Eine starke Frau, die nie aufgegeben hat. Auch Fraser als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter mit seinen Ecken und Kanten gefiel mir. Familiengeschichten mit aufzudeckenden Geheimnissen gibt es heute viele. Oft werden nach dem gleichen Strickmuster dazu gefundene Briefe oder Tagebücher genutzt, dieses Buch hier war einmal erfreulich anders. Alles in allem eine runde Story, die mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Hatte mir mehr davon versprochen

Ihr tötet mich nicht
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Lisa ist 16 Jahre alt und schwanger. Auf dem Schulweg wird sie gekidnappt und in einem Versteck festgehalten. Man will ihr Baby und sie dann umbringen. Aber Lisa ist für ihre 16 Jahre sehr reif, dazu hoch ...

Lisa ist 16 Jahre alt und schwanger. Auf dem Schulweg wird sie gekidnappt und in einem Versteck festgehalten. Man will ihr Baby und sie dann umbringen. Aber Lisa ist für ihre 16 Jahre sehr reif, dazu hoch intelligent und hat ihre Emotionen 100 Prozent im Griff. Mit eiskaltem Kalkül nutzt Lisa jedes noch so kleine Detail, um ihre Flucht zu planen.

Eigentlich eine interessante Geschichte. Und weibliche Heldinnen mag ich auch gern. Aber dieses Buch war für mich leider doch nicht so spannend, wie ich gehofft hatte. Zum einen berichtet Lisa tageweise über ihre Gefangenschaft und ihre "Pluspunkte". Durchnummerierte Dinge, die ihr bei ihrem Fluchtplan helfen sollen. Wie z.B. eine rote Strickdecke, ein Fernseher, ein Eimerhenkel etc. Das ist ja anfänglich ganz okay, aber spätestens ab Nr. 30 nervte es. Und die Ausschweifungen in vergangene Erlebnisse. Okay, mag sie sich in ihrem Gefängns daran erinnern, aber die Story brachte es nicht voran. Zwischendurch kommt Detektive Liu zu Wort, der auf der Suche nach ihr und einem anderen Mädchen ist, zusammen mit seiner seltsamen Partnerin. Auch bei ihm zu viele Nebensächlichkeiten. Und Lisa war mir trotz der ganzen Situation, die sie durchmachen muss und ihren macgyver-artigen Einfällen einfach nicht sympathisch. Mir hat insgesamt das Tempo gefehlt, ich habe mich streckenweise ziemlich gelangweilt und etliches daher dann nur noch quer gelesen, bis es einen spannenden Abschnitt gab. Eigentlich hätte die Hälfte des Inhalts auch gereicht, um die Story zu erzählen. Mehr als 3 Sterne sind daher leider nicht drin.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Gute Unterhaltung

Federgrab
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Es wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Im Wald, nackt, auf einem Bett aus Federn und seltsam drapiert, drum herum Kerzen in Form eines Pentagramms, eine Lilie im Mund. Opfer eines Rituals? ...

Es wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Im Wald, nackt, auf einem Bett aus Federn und seltsam drapiert, drum herum Kerzen in Form eines Pentagramms, eine Lilie im Mund. Opfer eines Rituals? Das Mädchen kam aus einem Jugendheim, war anscheinend vorher gefangen gehalten worden. Kommissar Munch und sein Team nehmen die schwierigen Ermittlungen auf.

Ich fand das Buch sehr spannend. Kontinuierlich steigert der Autor den Spannungsbogen. Wer den ersten Band gelesen hat, kennt die Protagonisten ja schon. Für Neueinsteiger wird auf Wichtiges aus der Vergangenheit nochmals eingegangen. Dabei arbeitet der Autor die Charaktere gut heraus, was mir fast ein wenig zu viel des Guten war. Kommissar Munch, der Kettenraucher mit privaten Problemen, Mia hadert noch immer mit dem Tod ihrer Zwillingsschwester und hat gelegentlich Suizidgedanken. Sie hat wirklich ziemliche psychische Probleme, kann sich aber gut in Täter hineinversetzen, weshalb sie für das Team wichtig ist. Mir war es zum Teil ein wenig zu viel des privaten "Gepäcks". Zwar hat jeder Ermittlerkrimi heutzutage Protagonisten mit mehr oder weniger privatem Hintergrund, aber ein wenig hat der Autor das Ganze überzeichnet finde ich. Von Lisbeth Salander inspiriert? Vielleicht. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung so geschickt aufgebaut, dass der Leser nicht weiß, wie es weitergeht. Man tappt hinsichtlich des Täters im Dunkeln und oft auch auf falscher Fährte. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Da mir aber die Dialoge z.T. zu holperig waren mit vielen unvollendeten Sätzen und es mir ein wenig zu viel von Mias und Munchs Problemen gab, ziehe ich einen Stern ab. Und der Schluss war meiner Meinung nach zu konstruiert. Denoch würde ich weitere Krimis der Reihe natürlich auch gern lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

gelungene Fortsetzung

Lügennacht
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Das Autokino von Promise Falls hat zu einer letzten Vorstellung eingeladen. Das Gelände ist verkauft, das Kino muss schließen. Doch plötzlich lassen Explosionen die Leinwand auf die davor geparkten Autos ...

Das Autokino von Promise Falls hat zu einer letzten Vorstellung eingeladen. Das Gelände ist verkauft, das Kino muss schließen. Doch plötzlich lassen Explosionen die Leinwand auf die davor geparkten Autos stürzen. Hatte der beauftragte Abbruchuntenehmer zu früh mit dem Abriss gestartet oder steckt mehr dahinter? Umgekommen ist bei dem Unfall auch Adam Chalmers. Als seine Tochter feststellt, dass jemand im Haus ihres Vaters gewesen ist, beauftragt sie Cal Weaver, einen Privatdetektiv. Denn aus dem Haus sind pikante Videoaufnahmen verschwunden.

Dieser zweite Band der Trilogie aus Promise Falls ist eine Fortsetzung von "Lügennest". Auch hier geht es neben dem Geschehen um das Autokino um den 23iger-Mörder aus dem ersten Band. Hier ist es Cal Weaver, der in Ich-Form berichtet. Cal kennt der Leser der Romane des Autors schon aus "Nachts kommt der Tod". Aber auch die früheren Protagonisten wie Derek (aus "dem Tode nah") und David Harwood (aus "kein Entkommen" und "Lügennest"), Detektive Barry Duckworth, alle sind wieder dabei. Der Autor schafft es immer wieder, von Anfang an einen Spannungsbogen aufzubauen und den Leser bei der Stange zu halten. Mit einem flüssigen Schreibstil liest sich das Buch auch dieses Mal wieder schnell weg. Das Geschehen spielt sich innerhalb weniger Tage ab, mit den nötigen Rückblenden in die Vergangenheit, damit auch Einsteiger der Handlung folgen können, ohne Wesentliches verpasst zu haben. Natürlich gibt es auch immer wieder Überraschungen. So fand ich auch diesen Teil der Reihe wieder sehr gelungen. Erwartungsgemäß endet er mit einem Clifhanger, was ich dem Autor aber nicht übel nehme, wusste man ja gleich, dass es sich um eine Trilogie handelt. Eine kleine Vermutung habe ich schon und bin gespannt auf die Fortsetzung "Lügenfalle", um zu sehen, ob ich richtig liege.

Veröffentlicht am 18.01.2017

vielschichtig und spannend

Abrechnung
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Zwei Frauen verschwinden am gleichen Tag. Beide hatten sich in einem Flüchtlingsheim engagiert. Eine taucht tot wieder auf, in ihren Körper jede Menge Zeichen eingeritzt, die den Täter in der rechten Szene ...

Zwei Frauen verschwinden am gleichen Tag. Beide hatten sich in einem Flüchtlingsheim engagiert. Eine taucht tot wieder auf, in ihren Körper jede Menge Zeichen eingeritzt, die den Täter in der rechten Szene vermuten lassen. Lebt die andere Frau noch? Hannah, Kriminalpsychologin und spezialisiert auf Vermisstenfälle beginnt zu ermitteln. Da stellt sie eine Verbindung zu ihrer vor vielen Jahren verschwundenen Schwester fest....

Ich lese die Krimis der Autorin immer wieder gern. Ich mag die Vielschichtigkeit und wie sie den Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten weiß. Ich bewundere, wie sie immer die vielen Handlungsfäden in der Hand und den Durchblick bis zum Schluss behält, wo sich dann alles aufklärt. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht, ich konnte es wieder kaum aus der Hand legen. Sehr gut aufgebaut, viele Wendungen und falsche Fährten und ein Täter, auf den man nicht gekommen wäre. Dazu ist mir auch die Ermittlerin sehr sympathisch, natürlich auch ihr Hund Kotti. Der Schreibstil ist gut zu lesen. Es wäre übrigens hilfreich, "Wachkoma" vorher gelesen zu haben. Dann versteht man auch, wer Sven ist. Ich freue mich schon auf weitere Bände dieser Reihe.