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Veröffentlicht am 06.10.2023

Noch Luft nach oben

Die Spur der Aale
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In Frankfurt wird eine Leiche aus dem Main gezogen: Es ist der Zollfahnder Lars Mathissen, der am Flughafen arbeitet. Da die Staatsanwältin Greta Vogelsang Bereitschaftsdienst hat, wird sie zum Tatort ...

In Frankfurt wird eine Leiche aus dem Main gezogen: Es ist der Zollfahnder Lars Mathissen, der am Flughafen arbeitet. Da die Staatsanwältin Greta Vogelsang Bereitschaftsdienst hat, wird sie zum Tatort bestellt und gerät ins Grübeln. Mathissen hat sie erst vor kurzem kontaktiert, da er einer Gruppe Schmugglerinnen auf die Spur gekommen sei und ihr entsprechende Informationen zukommen lassen wollte. Daher fällt es Vogelsang schwer, an einen Unfall zu denken. Auch Mathissens Tochter ist davon überzeugt, dass hier jemand nachgeholfen hat und ihr Vater nicht verunfallt ist. Daher macht sich Greta Vogelsang auf die Suche nach Lars Mathissens Mörder, der Fall wird nicht mehr nur als Kapitalverbrechen geführt und Greta gerät bald selbst in den Fokus der Schmugglerinnen.

"Die Spur der Aale" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe um die Staatsanwältin Greta Vogelsang. Florian Wacker schreibt einfach gehalten, flüssig und erzählt anschaulich von den verschiedenen Akteur*innen und Handlungsorten. Allerdings verfängt er sich dabei in Ausführungen, die oftmals belanglos wirkten und dessen Relevanz sich mir nicht erschloss. Den Plot finde ich interessant, da ich mich bis dahin noch nicht mit dem Schmuggeln von Aalen auseinandergesetzt habe. Allerdings fehlte es mir an einem straffen Spannungsbogen und an Tiefe in der Erzählung. Spannung kam wenig auf, die düstere Atmosphäre des Covers hingegen ließ sich an den entsprechenden Stellen gut herauslesen.
Leider blieb mir auch Greta Vogelsang zu blass. Wir erfahren noch nicht viel von ihr und ich empfand sie bis zum Schluss als eher oberflächlich und konnte keine Verbindung zu ihr herstellen, was für mich bei ermittelnden Figuren schon wünschenswert wäre.

In meinen Augen ein etwas schwacher Auftakt einer neuen Reihe, bei der das Potential auf jeden Fall da ist. Auch wenn mich "Die Spur der Aale" nicht gänzlich überzeugt hat, würde ich dem nächsten Band noch eine Chance geben.

Veröffentlicht am 01.10.2023

Perfekte Urlaubslektüre

Heartbreak
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Ich mag Tarkan Bagci als Podcaster und Moderator sehr gern und habe bereits seine anderen beiden Bücher gelesen, die mir mit seinem humorvollen und leichtfüßigen Schreibstil sehr gefallen haben.
Daher ...

Ich mag Tarkan Bagci als Podcaster und Moderator sehr gern und habe bereits seine anderen beiden Bücher gelesen, die mir mit seinem humorvollen und leichtfüßigen Schreibstil sehr gefallen haben.
Daher war ich nun sehr auf "Heartbreak" gespannt.

Maries Welt ändert sich von heute auf morgen, als ihr Freund Emil sich plötzlich nicht mehr bei ihr meldet und nicht mehr auf Anrufe oder Nachrichten reagiert. Gerade hatten sie noch ihren Jahrestag und in Maries Augen waren sie ein perfektes Paar. Daher muss sie unbedingt der Frage nachgehen, was mit Emil passiert ist und nutzt dafür ihre restlichen Urlaubstage.

Tom ist gerade offenbar auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Als Musiker hat er großen Erfolg und wurde nun für einen Kinofilm angefragt. In den Augen seines Managers ist das der nächste große Schritt für seine Karriere, doch ein Zwischenfall bringt alles ins Wanken.

Tom und Marie, beide auf die eigene Art irgendwie verlassen und allein, lernen sich in der Toskana kennen und schmieden einen Plan für ihre weitere Leben, der eventuell in einer Katastrophe enden könnte.

Tarkan Bagci hat mich mit den ersten Seiten, die recht düster daherkommen, überrascht. Doch danach kehren die erwartete Leichtigkeit sowie der humorvolle Unterton zurück und die Figuren werden liebevoll, detailliert und sehr anschaulich ausgearbeitet.
Es handelt sich weder um eine Liebesgeschichte noch um eine klassische Trennungsgeschichte, sondern vielmehr um eine vielschichtige Geschichte über das Leben, in der unter anderem Liebeskummer, psychische Erkrankungen sowie Träume und Erwartungen thematisiert werden.

Ich habe "Heartbreak" im Urlaub gelesen und kann es als mein Lektüre-Sommer-Highlight bezeichnen.

Veröffentlicht am 01.10.2023

Dating in der Regency-Zeit

Secrets of the Campbell Sisters, Band 1: April & May. Der Skandal (Sinnliche Regency Romance von der Erfolgsautorin der Golden-Campus-Trilogie)
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Es ist Ballsaison, was bedeutet, dass auch die vier Campbell-Schwestern April, May, June und July nach der großen Liebe Ausschau halten. Doch die einzige Chance, damit die Schwestern jeweils eine Mitgift ...

Es ist Ballsaison, was bedeutet, dass auch die vier Campbell-Schwestern April, May, June und July nach der großen Liebe Ausschau halten. Doch die einzige Chance, damit die Schwestern jeweils eine Mitgift bekommen, besteht darin, dass sie in der Reihenfolge ihrer Geburt heiraten müssen. Allerdings gibt es ein Problem: Die älteste Schwester, April, hat sich in der letzten Ballsaison in Nathaniel Pembroke verliebt, ist jedoch auch seinetwegen mit einem sehr schlechten Ruf davongekommen und hat nun erschwerte Bedingungen für die anstehende Saison. Für May ist das kein Hindernis, sie möchte April unbedingt verkuppeln und bandelt dabei selbst mit Lord Richard an. Dann kehrt jedoch auch Nathaniel nach London zurück und es entstehen neue Gerüchte über April...

Lyla Payne erzählt um die Campbell-Schwestern vom Dating und dem Zusammenfinden in der Regency-Zeit, wobei London Dreh- und Angelpunkt ist. Der Schreibstil ist flüssig und konnte das Gefühl der anstehenden Bälle, der Begegnungen mit den Männern, Flirts, Aufregung und gewissermaßen (Zukunfts)Ängste gut thematisieren und transportieren. Auch wenn May und April vom Charakter her unterschiedlich sind, brauchte ich eine ganze Weile, um ein Gespür für sie zu bekommen und mit ihnen mitzufiebern.
Ich bin gespannt, was June und July im zweiten Teil alles erleben.

Veröffentlicht am 29.09.2023

Berührender Sommerroman

Sonnenküsse
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Aline ist von Stuttgart zurück zu ihrer Mutter nach Bochum gezogen, um diese in den letzten zwei Lebensjahren mit ihrer Krebserkrankung zu unterstützen und zu pflegen. Der Tod ihrer Mutter zieht Aline ...

Aline ist von Stuttgart zurück zu ihrer Mutter nach Bochum gezogen, um diese in den letzten zwei Lebensjahren mit ihrer Krebserkrankung zu unterstützen und zu pflegen. Der Tod ihrer Mutter zieht Aline den Boden unter den Füßen weg, noch dazu hat ihre Tante eine Andeutung über ihren Vater gemacht und behauptet, dass Alines Mutter sie diesbezüglich belogen hat, was Aline natürlich noch mehr verletzt. Doch dann findet sie im Nachlass ihrer Mutter alte Briefe, unterzeichnet mit "J" und schnell wird ihr klar, dass es sich dabei um ihren Vater handeln muss. Die Spur führt nach Flensburg, in die Brauerei. Wie passend, dass dort gerade dringend Servicekräfte gesucht werden. So kann Aline sich einschleichen und einen ersten Eindruck des Inhabers und ihres vermutlichen Vaters Jens Martens machen. Doch dieser ist zurzeit gar nicht in Flensburg und sein Geschäftspartner Tom, den Aline sehr sympathisch und attraktiv findet, ertappt sie beim Schnüffeln. So hat sich Aline ihre Zeit in Flensburg natürlich nicht vorgestellt.

Ich kannte die "Küstenliebe"-Reihe von Svenja Lassen noch gar nicht, bin jedoch von der Figurenausarbeitung und dem flüssigen, sehr stimmungsgeladenen Schreibstil begeistert. Aline wurde in Flensburg sehr gut aufgenommen und es lässt sich auf jeden Fall lesen, wie sie dort aufblüht und wieder beginnt, zu leben. Sowohl die Abläufe in der Bar, die Stimmung im Team als auch die Landschaft sind so anschaulich beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, selbst mit Aline dort zu sein.

Svenja Lassen hat mit "Sonnenküsse" einen sehr berührenden Roman über den Tod, Trauer, Freundschaft und Liebe geschrieben, der ohne Plattitüden daherkommt und mich sowohl zum Lachen als auch zu feuchten Augen gebracht hat. Eine schöne Geschichte, die ich sehr gern im Sommer gelesen habe! Die anderen Bände der Reihe werde ich mir sicherlich ebenfalls ansehen.

Veröffentlicht am 29.09.2023

Ermittlungsarbeit gerät immer mal wieder in den Hintergrund

Die Akte Madrid
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In einem Luxushotel in Granada wird im Jahr 2016 ein surrealistisches Gemälde gestohlen und der Besitzer Franziskus Ritter, der deutsche Verteidigungsminister, gerät in Erklärungsnot. Lennard Lomberg wird ...

In einem Luxushotel in Granada wird im Jahr 2016 ein surrealistisches Gemälde gestohlen und der Besitzer Franziskus Ritter, der deutsche Verteidigungsminister, gerät in Erklärungsnot. Lennard Lomberg wird daher von seinem Mentor Peter Barrington damit beauftragt, das Verschwinden des Bildes aufzuklären und macht sich auf die Suche und verfolgt die blutigen Spuren des Gemäldes. Dabei wird er unterstützt von der Kriminalrätin Sina Röhm und entdeckt mit ihm die politische Brisanz des Gemäldes.

Andreas Storm unterfüttert den Ermittlungsplot mit zahlreichen historischen Fakten und Zusammenhängen, die von den Folterkelltern aus der Franco-Diktatur bis hin zu Ministerien der Bonner Republik reichen. Dabei geht es um politische Intrigen und persönliche Konflikte, die die Figuren miteinander haben und die den Leser*innen peu à peu offenbart werden. Auch wenn für die Kunsthistorik das detaillierte Wissen sicherlich hilfreich und interessant ist, hat es mich im Lesefluss streckenweise eher genervt bzw. habe ich viele Abschnitte als Längen wahrgenommen, bin mit den Gedanken abgeschweift und konnte mir die einzelnen Fakten nicht ansatzweise merken. Leider verschwand der Ermittlungsplot für mich an einigen Stellen dahinter zurück, mir fehlten Spannung, überraschende Wendungen und Action.

Das Ende war dann schlüssig, offene Fragen wurden weitestgehend geklärt und die Konflikte sowie die politische Sprengkraft des Gemäldes wurden hinreichend beschrieben. Ein wissensgeladener Kriminalroman, der mich leider nicht fesseln konnte.