Platzhalter für Profilbild

sveso

Lesejury Star
offline

sveso ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sveso über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2022

Langatmig und irgendwie langweilig

Bullauge
0

Polizist Kay Oleander hat bei einer Demonstration eine Bierflasche abbekommen und als Folge sein linkes Auge verloren. Seitdem ist er vom Dienst freigestellt und ist von trüber Stimmung geprägt. Als er ...

Polizist Kay Oleander hat bei einer Demonstration eine Bierflasche abbekommen und als Folge sein linkes Auge verloren. Seitdem ist er vom Dienst freigestellt und ist von trüber Stimmung geprägt. Als er auf Silvia Glaser trifft, die für diese Tat verdächtigt wird, beginnen die Tage wieder sinnvoller zu werden und er hat etwas zu tun. Silvia Glaser ist selbst durch einen Fahrradunfall eingeschränkt und hat nach dem Unfall Halt und Zuversicht in einer rechtspopulistischen Partei gefunden. Dort möchte sie gern rauskommen, fürchtet jedoch Repressalien. Sie weiht Oleander ein, als sie von einem geplanten Attentat erfährt und die beiden schmieden einen Plan.

Friedrich Ani wurde ständig in den Kritiken gelobt, weshalb ich mit sehr hohen Erwartungen an die Lektüre gegangen bin. Ich habe keinen Vergleich zu seinen vorangehenden Veröffentlichungen, aber "Bullauge" konnte mich nicht überzeugen. Die Thematik ist zwar sehr aktuell und gut gewählt, die Umsetzung hat meines Erachtens nach jedoch nicht sämtliches Potential genutzt. Es gab sehr viele Längen, viele Schilderungen waren langatmig und das Erzähltempo hat zu keinem Zeitpunkt Spannung aufgebaut. Alles dümpelte irgendwie vor sich hin und es war schwer, mich auf die Lektüre zu konzentrieren, weil meine Gedanken oftmals abgeschweift sind.
Ich werde eventuell noch zu einem anderen Buch von Friedrich Ani greifen und dann hoffentlich ebenfalls die positiven Kritiken nachvollziehen können.

Veröffentlicht am 05.12.2022

Verbindung der Geschwister

People Person
0

"People Person" erzählt davon, wie fünf Halbgeschwister zueinander finden und Teil ihrer jeweiligen Leben werden. Auf den ersten Blick haben sie nur eines gemeinsam: Der umtriebige, gesellige und extrovertierte ...

"People Person" erzählt davon, wie fünf Halbgeschwister zueinander finden und Teil ihrer jeweiligen Leben werden. Auf den ersten Blick haben sie nur eines gemeinsam: Der umtriebige, gesellige und extrovertierte Cyril Pennington ist ihr Vater, denn er hat fünf Kinder mit vier unterschiedlichen Frauen gezeugt. Danach ist er allerdings kein bedeutsamer Teil ihres Lebens. Eines Tages holt er alle Kinder, im Alter von neun bis neunzehn Jahren, in seinem goldenen Jeep ab, fährt mit ihnen in den Park und offenbart ihnen, dass sie Geschwister sind. Was als merkwürdiges Treffen beginnt, ist der Anfang der Geschichte, wie die fünf zueinander finden, Beziehungen aufbauen und feststellen, dass sie vielleicht doch mehr gemeinsam haben als nur ihren Vater.

Candice Carty-Williams hat fünf sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen, die sehr gut miteinander harmonieren und sich ergänzen. Die unterschiedlichen Facetten, das Tempo und die Art und Weise der Annäherung haben mir sehr gut gefallen. Mir war am Anfang überhaupt nicht klar, in welche Richtung die Geschichte geht und welches Ereignis die fünf so zusmmenbringt und miteinander verbindet. Auch wenn einige Ausführungen etwas überzogen oder unrealistisch wirkten, finde ich "People Person" sehr gelungen und werde noch das ein oder andere Mal an diese Lektüre denken!

Veröffentlicht am 01.12.2022

Ein solider Poznanski

Stille blutet
0

Die Wiener Fernsehmoderatorin liest wie immer vom Teleprompter - diesmal allerdings die Ankündigung ihrer eigenen Ermordung. Bevor jemand eingreifen kann, sind die Worte bereits live gesendet. Zwei Stunden ...

Die Wiener Fernsehmoderatorin liest wie immer vom Teleprompter - diesmal allerdings die Ankündigung ihrer eigenen Ermordung. Bevor jemand eingreifen kann, sind die Worte bereits live gesendet. Zwei Stunden später wird Nora tot aufgefunden. Ähnlich geht es dem Blogger Gunther Marzik, der seinen Tod auf ähnliche Art verkündet. Schnell entwickelt sich der Hashtag #inkürzetod zum Trend und regiert die österreichischen Medien. Währenddessen versucht die Ermittlerin Fina Plank in ihrem Team der Mordgruppe herauszufinden, was dahintersteckt und wer für diese grausamen Morde verantwortlich ist.

"Stille blutet" ist nicht mein erster Poznanski, allerdings ist seit meinem letzten schon eine Weile her. Ich mag den flüssigen und leichten Schreibstil der Autorin sehr gern, da sich ihre Bücher so in einem Rutsch lesen lassen. Die wechselnden Perspektiven - auch die Einsicht in die Tätersicht - gefallen mir sehr, allerdings gibt es auch einige Längen. Und das Auftreten sowie die Ausgestaltung von Fina Planks Kollegen, Oliver Homburg, ist sehr plakativ und geht wirklich gar nicht. Da hätte mir eine andere Kombination besser gefallen.
Dennoch handelt es sich um einen spannenden Auftakt und ich bin gespannt, was um Fina Plank noch alles passieren wird.

Veröffentlicht am 01.12.2022

Temporeicher Reihenaufakt

Die Filiale
0

Laura Jacobs hat sich auf Wertpapiere spezialisiert und arbeitet in einer Berliner Bankfiliale. Als sie einen Brief ihres Arbeitgebers bekommt, kann sie den Schock kaum überwinden: Die Bank hat ihre Wohnung ...

Laura Jacobs hat sich auf Wertpapiere spezialisiert und arbeitet in einer Berliner Bankfiliale. Als sie einen Brief ihres Arbeitgebers bekommt, kann sie den Schock kaum überwinden: Die Bank hat ihre Wohnung gekündigt, in der sie mit ihrem Mann lebt. Der Bank gehört eine ganze Reihe von Immobilien in der Gegend. Diese Grundstücke sollen an einen Investor verkauft werden, sodass alle Mieter*innen ausziehen müssen. Doch nicht nur dieser Schreck sitzt tief. Am gleichen Tag gibt es einen Banküberfall, bei dem Laura mit klarem Kopf und fokussiert reagiert, weshalb die Führungsebene auf sie aufmerksam wird und ihr einen neuen Job anbietet.
Während sie sichauf die Beförderung vorbereitet, kämpft sie darum, das Haus behalen zu dürfen und nicht ausziehen zu müssen. Doch als sie in merkwürdige interne Kontobewegungen verstrickt und ihr ehemaliger Chef des Mordes an einer Prostituierten beschuldigt wird, dämmert ihr, dass hier noch viel Größeres vor sich geht.

Veit Etzold stellt hier unter Beweis, dass er ein breites Wissen im Banken- und Finanzwesen hat. Während mir viele Begriffe geläufig waren, hätte ich einige Zusammenhänge so nicht ziehen können. Sein Erzählstil ist trotz des Finanzfokusses sehr spannend, packend und mitreißend. Laura ist mir sympathisch, obwohl von der ersten Seite an klar ist, dass es hier keinen guten Lauf geben wird.
Ein spannender Auftakt für die neue Reihe um Laura Jacobs, der durch den Cliffhanger auf einen bald erscheinenden nächsten Teil hoffen lässt!

Veröffentlicht am 28.11.2022

Kurzweilig und unterhaltsam

Liebe machen
0

Susanne Fröhlich und Constanze Kleis haben schon einige Bücher geschrieben und landen in regelmäßigen Abständen auf der Spiegel Bestsellerliste. In "Liebe machen" widmen sie sich auf unterhaltsame und ...

Susanne Fröhlich und Constanze Kleis haben schon einige Bücher geschrieben und landen in regelmäßigen Abständen auf der Spiegel Bestsellerliste. In "Liebe machen" widmen sie sich auf unterhaltsame und ironische Art und Weise dem Thema Liebe. Sie erzählen von ihren eigenen Erfahrungen mit Liebschaften, Liebe und Dating sowie von Geschichten aus ihrem Bekanntinnen- und Freundinnenkreis.
Auch wenn gegenwärtige (problematische bzw. gesellschaftskritische) Themen angesprochen werden, sollte das Buch in jedem Fall mit einem Augenzwinkern und unter dem Aspekt der Unterhaltung gelesen werden. Sicherlich kann der*die eine oder andere hier etwas mitnehmen, aber es handelt sich keineswegs um einen Ratgeber oder ein Sachbuch - eher um ein Sammelsurium an Liebes-Erfahrungen.
Dennoch sehr erfrischend für zwischendurch!