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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2022

Temporeicher Reihenaufakt

Die Filiale
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Laura Jacobs hat sich auf Wertpapiere spezialisiert und arbeitet in einer Berliner Bankfiliale. Als sie einen Brief ihres Arbeitgebers bekommt, kann sie den Schock kaum überwinden: Die Bank hat ihre Wohnung ...

Laura Jacobs hat sich auf Wertpapiere spezialisiert und arbeitet in einer Berliner Bankfiliale. Als sie einen Brief ihres Arbeitgebers bekommt, kann sie den Schock kaum überwinden: Die Bank hat ihre Wohnung gekündigt, in der sie mit ihrem Mann lebt. Der Bank gehört eine ganze Reihe von Immobilien in der Gegend. Diese Grundstücke sollen an einen Investor verkauft werden, sodass alle Mieter*innen ausziehen müssen. Doch nicht nur dieser Schreck sitzt tief. Am gleichen Tag gibt es einen Banküberfall, bei dem Laura mit klarem Kopf und fokussiert reagiert, weshalb die Führungsebene auf sie aufmerksam wird und ihr einen neuen Job anbietet.
Während sie sichauf die Beförderung vorbereitet, kämpft sie darum, das Haus behalen zu dürfen und nicht ausziehen zu müssen. Doch als sie in merkwürdige interne Kontobewegungen verstrickt und ihr ehemaliger Chef des Mordes an einer Prostituierten beschuldigt wird, dämmert ihr, dass hier noch viel Größeres vor sich geht.

Veit Etzold stellt hier unter Beweis, dass er ein breites Wissen im Banken- und Finanzwesen hat. Während mir viele Begriffe geläufig waren, hätte ich einige Zusammenhänge so nicht ziehen können. Sein Erzählstil ist trotz des Finanzfokusses sehr spannend, packend und mitreißend. Laura ist mir sympathisch, obwohl von der ersten Seite an klar ist, dass es hier keinen guten Lauf geben wird.
Ein spannender Auftakt für die neue Reihe um Laura Jacobs, der durch den Cliffhanger auf einen bald erscheinenden nächsten Teil hoffen lässt!

Veröffentlicht am 28.11.2022

Kurzweilig und unterhaltsam

Liebe machen
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Susanne Fröhlich und Constanze Kleis haben schon einige Bücher geschrieben und landen in regelmäßigen Abständen auf der Spiegel Bestsellerliste. In "Liebe machen" widmen sie sich auf unterhaltsame und ...

Susanne Fröhlich und Constanze Kleis haben schon einige Bücher geschrieben und landen in regelmäßigen Abständen auf der Spiegel Bestsellerliste. In "Liebe machen" widmen sie sich auf unterhaltsame und ironische Art und Weise dem Thema Liebe. Sie erzählen von ihren eigenen Erfahrungen mit Liebschaften, Liebe und Dating sowie von Geschichten aus ihrem Bekanntinnen- und Freundinnenkreis.
Auch wenn gegenwärtige (problematische bzw. gesellschaftskritische) Themen angesprochen werden, sollte das Buch in jedem Fall mit einem Augenzwinkern und unter dem Aspekt der Unterhaltung gelesen werden. Sicherlich kann der*die eine oder andere hier etwas mitnehmen, aber es handelt sich keineswegs um einen Ratgeber oder ein Sachbuch - eher um ein Sammelsurium an Liebes-Erfahrungen.
Dennoch sehr erfrischend für zwischendurch!

Veröffentlicht am 28.11.2022

Wieder ein grandioser Fall

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Chris Carter ist für seine Brutalität, die expliziten Mordbeschreibungen und den Thrill bekannt, die er in seinen Büchern der Hunter-Reihe zur Schau stellt.
Auch in "Blutige Stufen", dem 12. Band der Reihe, ...

Chris Carter ist für seine Brutalität, die expliziten Mordbeschreibungen und den Thrill bekannt, die er in seinen Büchern der Hunter-Reihe zur Schau stellt.
Auch in "Blutige Stufen", dem 12. Band der Reihe, geht es um einen grausamen Täter: Die Opfer bekommen Nachrichten per Handy, die ihre Urängste entfachen und werden dann gewaltsam gequält und gefoltert. Die Tatorte sind nichts für schwache Nerven. Schnell wird Robert Hunter und Carlos Garcia, den Ermittlern vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit, klar, dass die Opfer sorgfältig ausgewählt werden und sie gegen die Zeit ermitteln.

Chris Carter startet direkt mit dem ersten Überfall, der mir die Gänsehaut bescherte und mich sämtliche Härchen aufstellen ließ. Mir gefallen seine Art der Darstellungen, das Ermittlungstempo sowie die zahlreichen Perspektivwechsel sehr. Die Wendungen sind gelungen und die Auflösung für mich erst ab einem gewissen Punkt des Geschehens absehbar.

Ohne viel zu spoilern: Auch hier herrschen wieder Spannung, Angst und Brutalität vor - ein grandioser Fall für alle Chris Carter-Fans. Es ist nicht notwendig, dass alle vorangehenden Bände bekannt sind, aber um die Figuren besser zu verstehen, ist es von Vorteil.

Veröffentlicht am 28.11.2022

Spannender Pageturner

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Eigentlich möchte Patrick Dostert seinen freuen Tag seiner Frau Julia in vollen Zügen genießen. Doch vom Türklingeln wird er jäh aus seinem Alltag gerissen: Vor der Tür steht die Kripo Weimar und Patrick ...

Eigentlich möchte Patrick Dostert seinen freuen Tag seiner Frau Julia in vollen Zügen genießen. Doch vom Türklingeln wird er jäh aus seinem Alltag gerissen: Vor der Tür steht die Kripo Weimar und Patrick wird verdächtigt, eine Frau drei Tage zuvor misshandelt und entführt zu haben. Die beste Freundin der verschwundenen Frau belastet ihn stark. Patrick hat ein Alibi, doch der Kunde, mit dem er an besagtem Tag zu Abend gegessen hat, ist nicht auffindbar und somit sein Alibi geplatzt. Und dann taucht im Internet auch noch ein sehr belastendes Video auf, in dem er eindeutig zu erkennen ist. Patrick Dostert nimmt den Kampf gegen die Justiz auf und muss sich tagtäglich der Frage stellen, was Fakt und was Fake ist.

Arno Strobel ist für seine aktuellen Thematiken, Spannung und überraschende Wendungen bekannt. Ich habe schon eine Weile keinen Strobel mehr gelesen, war hier jedoch wieder schnell im Sog des Geschehens. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz und enden nicht selten mit einem Cliffhanger, sodass man sofort weiterlesen möchte. Spuren werden gelegt, einige Logikfehler habe ich bemerkt, konnte sie jedoch zugunsten der Spannung ausblenden und habe die Geschehnisse gebannt verfolgt. Das Ende kam recht plötzlich und unvorhergesehen, was mir sehr gut gefallen hat.

Ein spannender Pageturner, der sicherlich allen Strobel- und Spannungs-Liebhaber*innen gefällt.

Veröffentlicht am 28.11.2022

Tragisch, berührend und gefühlvoll

Alle Farben meines Lebens
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Alice entdeckt als Kind, dass sie die Gefühle der Menschen in ihrem Umfeld in Farben sieht. So kann sie immer direkt auf den Gemütszustand schließen, setzt sich jedoch auch immer wieder Überreizung aus ...

Alice entdeckt als Kind, dass sie die Gefühle der Menschen in ihrem Umfeld in Farben sieht. So kann sie immer direkt auf den Gemütszustand schließen, setzt sich jedoch auch immer wieder Überreizung aus und erntet nicht von allen Menschen Verständnis für ihr situatives Verhalten oder ihre Gabe.

Wer bereits Bücher von Cecelia Ahern gelesen hat, weiß, dass sie zwar Liebesgeschichten einarbeitet, die Figuren jedoch immer mit schrecklichen Erlebnissen konfrontiert werden und auf der Suche nach dem Lebenssinn sowie der eigenen Identität sind. Auch Alice hat es im Leben nicht leicht. Als Kind von einer psychisch kranken Mutter eher schlecht als recht aufgezogen, die Schulzeit auf einem Internat für psychisch auffällige Kinder und die schwierigen Beziehungen zu ihren Brüdern. Die Synästhesie, die sie im Alter von acht Jahren entdeckt, vereinfacht ihre Orientierung in der Welt nicht. Es dauert, bis sie sich abnabelt, ein eigenes Leben starten und einen Mann kennenlernen kann.

Cecelia Ahern wechselt in den Zeiten, was an einigen Stellen verwirrend war. Auch wenn Alices Vergangenheit schwierig ist und mich die Erzählungen emotional ergriffen haben, genoss ich diese Passagen sehr, denn sie erzeugen die Figurentiefe, ließen mich mit Alice mitfühlen und ihr Verhalten sowie ihre Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Ich mag die Bücher von Cecelia Ahern gern und kann daher auch "Alle Farben meines Lebens" wärmstens empfehlen.