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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

Nette Lovestory mit kleineren Schwächen

Veganes Schnitzel zum Verlieben: Liebesroman
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Ella ist Influencerin und hat es mit ihrem veganen Foodblog in der Szene geschafft. An einem Galaabend, an dem sie sich zunächst gegen einen sexuellen Übergriff wehren muss, lernt sie den attraktiven Jo ...

Ella ist Influencerin und hat es mit ihrem veganen Foodblog in der Szene geschafft. An einem Galaabend, an dem sie sich zunächst gegen einen sexuellen Übergriff wehren muss, lernt sie den attraktiven Jo kennen, der nur sehr wenig über sich preisgeben möchte und für sie recht geheimnisvoll scheint. Die beiden bleiben in Kontakt, lernen sich besser kennen und stellen fest, dass sie einen Traum teilen: Sie wollen auf dem Land leben, selbst Gemüse anbauen und sich größtenteils selbst versorgen können. Doch neben Jo gibt es auch Ben, Ellas langjährigen besten Freund, der plötzlich doch mehr als Freundschaft möchte.

Annette Böhler hat einen sehr flüssigen Schreibstil und laut des Klappentextes einen ansprechenden Plot geschaffen. Allerdings habe ich recht schnell festgestellt, dass es hier gar nicht wirklich um Botschaften wie sexuelle Selbstbestimmung, Prävention von Gewalt o.Ä. geht, sondern es sich einfach um eine Liebesgeschichte handelt, in der eine Frau zwischen zwei Männern hin- und herpendelt und sich schlecht entscheiden kann. Ella blieb für mich recht unnahbar, ich konnte sie als Figur nicht wirklich greifen und ihre sprunghaften Entscheidungen und Handllungen oftmals nicht nachvollziehen.

Im Ganzen ist es eine nette Lovestory, in der die vegane Lebensweise und das Influencerleben in Kontrast zum Landleben und Natürlichkeit gestellt werden, mir aber nicht lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Überraschend starke Selbstdarstellung

Avas Geheimnis
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Bärbel Schäfer berichtet hier von Ava, der Schwester einer guten Freundin, derer sie sich annimmt. Dabei schildert sie Avas Gefühle, schreibt über Einsamkeit, Alleinsein und dessen Unterschiede. Während ...

Bärbel Schäfer berichtet hier von Ava, der Schwester einer guten Freundin, derer sie sich annimmt. Dabei schildert sie Avas Gefühle, schreibt über Einsamkeit, Alleinsein und dessen Unterschiede. Während Ava zwar immer wieder im Buch auftaucht, wirkt es fast so, als sei sie nur der Sprechanlass, damit Bärbel von ihrem Leben als erfolgreiche Frau und Mutter sprechen kann und einen kleinen Ausflug in Avas Gefühlswelt macht. Ava, die kurz vor einer Depression wirkt und für die ein bisschen Aufmunterung und Gesellschaft eigentlich nicht ausreichen kann.

Während ich eine Erzählung oder einen Roman erwartet habe, handelt es sich viel mehr um ein autobiographisches Werk, in das einige Fakten und zeitlich aktuelle Bezüge zu Corona und die Einsamkeit, die viele Menschen besonders in dieser Zeit spüren, hergestellt werden. Vielmehr handelt es sich jedoch meiner Wahrnehmung nach um eine Selbstdarstellung der Autorin.

Durch den flüssigen Schreibstil war das Buch ganz gut zu lesen, viel mitnehmen konnte ich jetzt jedoch nicht.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Guter Krimi

Boom Town Blues
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Patsy Logan arbeitet beim LKA in München und braucht gerade Abstand von allem, wehsalb sie ihre Cousine in Dublin besucht. Dort hofft sie, Abstand zu gewinnen zu der Krise ihrer Ehe, den beruflichen Herausforderungen ...

Patsy Logan arbeitet beim LKA in München und braucht gerade Abstand von allem, wehsalb sie ihre Cousine in Dublin besucht. Dort hofft sie, Abstand zu gewinnen zu der Krise ihrer Ehe, den beruflichen Herausforderungen und dem unerfüllten Kinderwunsch. Doch kaum ist sie dort, erhält sie einen Anruf: In der österreichischen Botschaft wurde eine deutsche Praktikantin Opfer eines Giftanschlags und stirbt.Gemeinsam mit dem Kollegen Sam Feuerstein und den irischen Kollegen beginnt sie zu ermitteln und kriminellen Machenschaften auf die Spur zu kommen.

Für mich war "Boom Town Blues" das erste Buch von Ellen Dunne und ich mag die Figur der Patsy Logan, die sie erschaffen hat. Sie hat Ecken und Kanten, weiß um ihre Schwächen und ist taff. Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich - gerade in Bezug auf die Rückbleden - vermutlich schneller mehr Zusammenhänge zwischen den Figuren und der Vergangenheit hätte knüpfen können, hätte ich die Vorgänger gelesen.

Mir gefällt Ellen Dunnes recht schlichter Schreibstil, die Mischung aus Darstellung von Ermittlung und Erklärung von Systemen und Abläufen, zu denen ich bislang wenig bis keinen Zugang hatte. Um nicht zu spoilern, gehe ich nicht weiter auf den Inhalt ein. Allerdings habe ich während des Lesens Vermutungen angestellt, wie alles zusammenhängen könnte und wurde einerseits bestätigt, andererseits überrascht durch die Wendungen und Verknüpfungen.

Ein spannender Krimi mit einer sympathischen Ermittlerin, die gern öfter in den Einsatz kommen darf!

Veröffentlicht am 24.04.2022

Rückkehr nach Bagdad

Der Erinnerungsfälscher
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Said Al-Wahid ist gerade auf dem Heimweg nach Berlin zu seiner Frau und seinem Sohn, als ihn sein Bruder Hakim kontatkiert. Ihre Mutter liegt in Bagdad im Krankenhaus und hat vermutlich nicht ...

Said Al-Wahid ist gerade auf dem Heimweg nach Berlin zu seiner Frau und seinem Sohn, als ihn sein Bruder Hakim kontatkiert. Ihre Mutter liegt in Bagdad im Krankenhaus und hat vermutlich nicht mehr lange zu leben. Um sie noch ein letztes Mal sehen und sich von ihr verabschieden zu können, macht sich Said Al-Wahid auf direktem Weg zurück nach Bagdad - von wo er einst auf verschiedenen Umwegen seine Flucht nach Deutschland antritt.
Auf seiner Reise zurück in den Irak und in Erwartung an das Wiedersehen mit seinem Bruder und seiner Mutter holen ihn Erinnerungen aus seiner Kindheit, seiner Jugend und seinen ersten Jahren in Deutschland ein. Allerdings weiß er nicht mehr genau, welche Erinnerungen real und welche fiktiv sind. Die Leser*innen erfahren dies ebenso wenig, aber bekommen einen Einblick in Said Al-Wahids Vergangenheit, seine Wahrnehmung und seinen Blick auf die Welt.
Erzählerisch war ich nicht allzu begeistert, da mich Abbas Khider irgendwie nicht vollständig erreichen konnte. Vieles blieb für mich sehr oberflächlich, hat mich nicht berührt und ist nahezu an mir vorbeigezogen.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Krimi mit britischem Humor

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Ich habe den ersten Teil des Donnerstagsmordclubs noch nicht gelesen, aber hatte keine Probleme, mich bei den Figuren zurechtzufinden. Die vier Renter*innen Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim haben es mit ...

Ich habe den ersten Teil des Donnerstagsmordclubs noch nicht gelesen, aber hatte keine Probleme, mich bei den Figuren zurechtzufinden. Die vier Renter*innen Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim haben es mit der Drogenszene, der New Yorker Mafia und der MI5 zu tun und machen sich auf die gefährliche Suche nach wertvollen Diamanten. Auslöser ist ein Brief, den Elizabeth von einem vermeintlich Verstorbenen Bekannten bekommt und bei ihr Alarmglocken klingeln lässt.

Richard Osman verbindet schrullige Seiten der vier Figuren mit schwarzem, britischem Humor und baut dennoch kontinuierlich spannend auf. Bei einigen Dialogen musste ich schmunzeln, andere Szenen waren einfach absurd und ich habe permanent gerätselt, was wohl hinter den Ermittlungen des Donnerstagsmordclubs steckt bzw. wer der eigentliche Übeltäter ist, den es zu überlisten und zu stellen gilt.
Die Tagebucheinträge und Perspektivwechsel ermöglichen einen guten Lesefluss und offenbaren Einblicke in die Vergangenheit - vor allem in die von Elizabeth.

Wer die Verbindung von ein wenig schrulligen Figuren, britischem Humor und Krimi mag, ist hier gut bedient!

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