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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2021

Guter Einstieg in spirituelle Themen

Everyday Magic
3

Hannah und Marie Krutmann stellen in "Everyday Magic" spirituelle Übungen, Routinen und Praktiken vor, die sich gut in den Alltag integeieren lassen. Dabei beziehen sie sich auf verschiedene Autorinnen, ...

Hannah und Marie Krutmann stellen in "Everyday Magic" spirituelle Übungen, Routinen und Praktiken vor, die sich gut in den Alltag integeieren lassen. Dabei beziehen sie sich auf verschiedene Autorinnen, Ansätze und Konzepte, definieren den modernen Hexenbegriff und erzählen von persönlichen Erfahrungen, ihren Wegen zur Spiritualität und wie sie ihren magischen Lebensstil in den Alltag integrieren. Dabei gehen sie unter anderem auf Kristalle, Räucherei, Öle, Astrologie und den Mondzyklus ein. Im Fokus des vermittelten Bildes stehen Selbstliebe, Selbstfürsorge und Feminismus.
Was mir sehr gut gefällt ist der lockere, nahezu fröhliche Schreibstil. So habe ich das Gefühl, hier einem Austausch mit Gleichgesinnten oder Freundinnen zu folgen. Vor allem, da alles so offen und nahbar wirkt. Hannah und Marie sprechen keine Verpflichtungen oder strengen Empfehlungen aus, es gibt kein richtig oder falsch. Sie liefern vielfältige Vorschläge, umfangreiche Erklärungen und zeigen so für jede
n spirituell Interessierte*n oder Praktizierenden einen Ausgangspunkt und Anregungen zur eigenen Umsetzung auf.
Ich werde das Buch auf jeden Fall nochmal lesen und als Nachschlagewerk und Inspirationsquelle nutzen!

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Umsetzung
  • Cover
Veröffentlicht am 07.11.2021

Gelungener Trilogie-Auftakt

Liber Bellorum. Band I
0

Die beiden Brüder Kyle und Raven sind seit Jahren auf der Flucht und müssen sich immer wieder eine neue Unterkunft suchen, da Kyle mit seinem impulsiven und aggressiven Auftreten stets nach kurzer Zeit ...

Die beiden Brüder Kyle und Raven sind seit Jahren auf der Flucht und müssen sich immer wieder eine neue Unterkunft suchen, da Kyle mit seinem impulsiven und aggressiven Auftreten stets nach kurzer Zeit für Aufruhr sorgt. Raven hingegen ist ruhiger, schüchtern und sehnt sich nach einem sicheren und normalen Leben. Nicht nur die sehr unterschiedlichen Charaktere der beiden sorgen für Reibereien und Streitigkeiten. Als sie im Verbotenen Land ankommen, lüftet sich für sie das Geheimnis, weshalb sie sich so schwer getan haben, sich komisch fühlten und Probleme mit ihren Mitmenschen hatten. Schon nach kurzer Zeit auf der Akademie von Lunaris, einer Schule für Magier*innen, können sie ihre Magie erkennen und werden in ihren magischen Fähigkeiten unterrichtet.

Warda Moram verfügt über einen fesselnden und sehr bildhaften Schreibstil, sodass ich rasch den Zugang in die magische Welt von Lunaris fand und mich völlig in der Atmosphäre verlieren konnte. Dazu trugen neben der liebevoll gestalteten Welt auch die detaillierten Beschreibungen der Akademie, der Altmagier und des Waldes bei.

Mit den Hauptcharakteren Raven und Kyle schuf die Autorin zwei sehr unterschiedliche und komplexe Charaktere, die ich erst mit der Zeit greifen konnte, und die sich im Laufe der Handlung deutlich entwickeln. Durch die wechselnden Erzählperspektiven erhielt ich einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sodass ich ihr Verhalten besser nachvollziehen konnte.

Doch auch die Nebenfiguren sind sorgfältig und vielschichtig ausgearbeitet. So war es fast schade, dass sie im Laufe des Buches teilweise in den Hintergrund gerieten.

Ich habe den ersten Band von Liber Bellorum sehr gern gelesen und freue mich auf weitere Bände, die hoffentlich mehr über die Welt und deren Vergangenheit preisgeben. Insgesamt ein gelungener und fesselnder Auftakt der Trilogie!

Veröffentlicht am 07.11.2021

Fundierte Grundlage

Die perfiden Spiele der Narzissten
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Pablo Hagemeyer, Psychiater und offenkundig selbst Narzisst, veranschaulicht in diesem Sachbuch die verschiedenen Merkmale und Faktoren, die Narzissten ausmachen. Dabei beleuchtet er unterschiedliche Komponenten, ...

Pablo Hagemeyer, Psychiater und offenkundig selbst Narzisst, veranschaulicht in diesem Sachbuch die verschiedenen Merkmale und Faktoren, die Narzissten ausmachen. Dabei beleuchtet er unterschiedliche Komponenten, wobei die Beziehungsebene eindeutig im Fokus steht. Untermauert werden seine faktischen Ausführungen und Auflistungen durch Fallbeispiele. Hagemeyer erzählt von der Geschichte seiner Patient*innen, deren Entwicklung / Hintergründe und gibt Tipps und Redewerkzeuge an die Hand, die den Umgang mit Narzissten erleichtern sollen. Außerdem stützen diverse Schaubilder seine Ausführungen und bringen das Wesentliche auf den Punkt.

Insgesamt lässt sich das Sachbuch flüssig lesen, Inhalte sind gut verständlich und nachvollziehbar formuliert. Obwohl ich bereits einiges Wissen über Narzissten mitbrachte, konnte ich hier noch einige Schlüsse ziehen und mochte vor allem die Bezüge und praxisnahen Fallbeispiele.

Einziger und für mich nicht unwesentlicher Kritikpunkt: Mir fehlten Bezüge und Informationen zu weiblichen Narzistinnen deutlich. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass hier ein sehr normativer, auf den Mann fokussierter, Ton herrschte und - vor allem in den Fallbeispielen und Tipps - klassische Rollenbilder dominierten und reproduziert wurden. Auch wenn es sich vermutlich bei Fällen von Narzissmus (in Beziehungen) hauptsächlich um Männer handelt, hätte ich mir hier einen irgendwie offeneren und differenzierteren Blick gewünscht.

Alles in allem ein informatives Sachbuch, das eine fundierte Grundlage über Narzissmus bildet.


Veröffentlicht am 07.11.2021

Gefühlvolle Liebesgeschichte, die sich Zeit nimmt

Play & Pretend
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Die Schauspiel-Studentin Briony spricht gemeinsam mit ihrem Mitstudenten Sebastian für eine Rolle vor, bei der sich beide näher kommen. Doch die zwei treffen sich nicht zum ersten Mal: Erst wenige Wochen ...

Die Schauspiel-Studentin Briony spricht gemeinsam mit ihrem Mitstudenten Sebastian für eine Rolle vor, bei der sich beide näher kommen. Doch die zwei treffen sich nicht zum ersten Mal: Erst wenige Wochen zuvor ließ Briony Sebastian auf einer Party abblitzen. Nun müssen sie für ihre Hauptrollen viel Zeit miteinander verbringen, intensiv üben und lernen sich auch von ganz anderen Seiten als im Studium kennen.

Nene Tramountani konnte mich mit ihrem flüssigen und gefühlvollen Schreibstil begeistern, der die Figuren Briony und Sebastian ideal einführt, sie an sich selbst und miteinander wachsen lässt. Dabei schafft sie es, die verschiedenen Stimmungen und Gedanken ideal aufzufangen, einzubetten und einen Draht zu den Figuren zu finden. Neben Flirts, romantischen Gefühlen und Selbstzweifeln werden hier freundschaftliche Werte, psychische Krankheiten und Ängste thematisiert, ohne ins Plakative abzurutschen. Die Autorin schafft zwei vielschichtige Figuren, deren Entwicklung deutlich spürbar und nachvollziehbar ist. Dabei bleiben selbstverständlich Herzklopfen und romantische Gefühle nicht auf der Strecke.

Ich habe die vorangehenden Teile über die WG nicht gelesen, aber kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte von Briony und Sebastian einen gelungenen Abschluss bilden.

Veröffentlicht am 24.10.2021

Transportiert französisches Flair

Die Zeit der Kirschen
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André möchte Aurélie am Valentinstag einen Heiratsantrag machen. Doch die hat dafür gar keinen Sinn, denn ihr kleines Restaurant hat ganz überraschend einen Michelin-Stern bekommen. Aurélies ...

André möchte Aurélie am Valentinstag einen Heiratsantrag machen. Doch die hat dafür gar keinen Sinn, denn ihr kleines Restaurant hat ganz überraschend einen Michelin-Stern bekommen. Aurélies Enttäuschung ist groß, als sie herausfindet, dass es sich dabei um eine Verwechslung handelt und einem namensgleichen Restaurant eines auf den ersten Blick sehr arroganten Sternekochs galt. Aurélie entschließt sich zu einem Kochkurs bei ihm und lehrt André, wie sich Eifersucht anfühlt.

Erst nach der Lektüre habe ich erfahren, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt, was mir beim Lesen und Verstehen allerdings nicht aufgefallen ist. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, was ich bei Liebesromanen sehr mag. Erzählt wird wechselnd aus Andrés und Aurélies Perspektive, sodass das Innenleben der Figuren beleuchtet und dem Buch einen gewissen Schwung verliehen wird. Außerdem wird hier mittels Schilderungen in der Küche und der Umgebung ein gewisses Paris-Flair übertragen. Leider bleiben die Figuren eher oberflächlich und es wurde stark mit Klischees gespielt, was für mich nicht notwendig gewesen wäre, sicherlich zum Charme gehören soll. Trotzdem überzeugte mich die humorvolle Ebene, die mich oftmals zum Schmunzeln brachte.

Ein etwas kitschiger Liebesroman, den ich in der Art zwischendurch sehr gern lese!