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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2022

Perfekt für den Strand

Kein Sommer ohne dich
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Poppy Wright liebt das Reisen und hat dies im Rahmen ihrer Kolumne fest in ihren Job integriert. Ihr bester Freund, Alex Nilsen, den sie auf dem College kennegelernt hat, war zehn Sommer lang ihr fester ...

Poppy Wright liebt das Reisen und hat dies im Rahmen ihrer Kolumne fest in ihren Job integriert. Ihr bester Freund, Alex Nilsen, den sie auf dem College kennegelernt hat, war zehn Sommer lang ihr fester Urlaubspartner für ihre Reisen - bis es in Kroationen zu einem Vorfall kam und der Kontakt zwischen den beiden abbrach. Doch Poppy möchte das nicht so stehen lassen, weshalb sie Alex noch einmal um seine Begleitung nach Palm Springs bittet, um noch einmal über alles zu reden, und zu ihrer Überraschung sagt er zu.

Schnell wird klar, wie unterschiedlich Poppy und Alex sind: Sie will die Welt entdecken, ist laut, chaotisch und extrovertiert. Er ist in seiner Heimatstadt geblieben, Lehrer geworden, eher still und pragmatisch. Und doch wird die tiefe Verbundenheit, die Vertrautheit und der Spaß zwischen beiden deutlich. Generell gefiel mir der Schreibstil von Emily Henry sehr gut. Er ist locker, angenehm und unanstrengend. Auch wenn die Ereignisse gerade zu Beginn etwas wirr wirken und ich die Informationen, die ich über beide bekam, zunächst einordnen musste, bekam ich recht schnell einen Überblick.
Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven: aus dem aktuellen Sommer sowie aus vergangenen Sommern, wodurch die Kennenlerngeschichte, die Annäherung und die Freundschaft der beiden deutlich wird.

Worum es bei den Ereignissen auf Kroatien ging, erfahren die Leserinnen recht spät und die Vorgeschichten der vorangehenden Sommer helfen dabei zu verstehen, weshalb diese eine so große Tragweite für die Protagonistinnen haben.
Tatsächlich war mir das Drama am Schluss etwas viel, aber ich verstehe, weshalb "Kein Sommer ohne dich" einen so großen Hype hat und habe das Buch sehr gern gelesen. Passend zum Geschehen lässt es sich sicherlich am besten am Strand oder am Pool lesen!

Veröffentlicht am 31.07.2022

Ermutigend für Betroffene

Echt ist mein Perfekt
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DominoKati macht 2019 ihre Krankheit Lipödem auf ihrem YouTube-Account öffentlich und schildert in "Echt ist mein Perfekt" ihren Kranhkeits- und Heilungsweg.

Das Buch setzt in der Kindheit bzw. frühen ...

DominoKati macht 2019 ihre Krankheit Lipödem auf ihrem YouTube-Account öffentlich und schildert in "Echt ist mein Perfekt" ihren Kranhkeits- und Heilungsweg.

Das Buch setzt in der Kindheit bzw. frühen Jugend ein, thematisiert die "dicken Beine", die Kati während der Pubertät bekommt und wegen der sie sehr unsicher ist, sich sogar schämt. Weiter geht es über ihre Anfänge auf YouTube, begleitet von zahlreichen Diäten, Wegen, ihre Beine zu verstecken, über ihre Zeit in den USA, einem Schub neuer Symptome in Form rascher Zunahme an den Beinen und den Armen bis hin zum Erkennen des Krankheitsbildes, der ärztlichen Beratung, der Operationen und der anschließenden monatelangen Heilung des Körpers.

Ich denke, gerade für Katis Zuschauer*innen ist das Buch nochmal eine tiefere Einsicht in ihren Weg, ihre Gedanken und Gefühle zur Krankheit. Doch auch für Betroffene und Interessierte am Lipödem bietet das Buch sehr viele Informationen, macht auf Symptome aufmerksam und sorgt sicherlich dafür, dass das Lipödem in immer mehr Köpfen als Krankheit wahrgenommen und bewusst wird.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und man hat fast das Gefühl, als würde Kati zu einer Freundin/einem Freund sprechen. Was mir besonders gut gefallen hat sind die Ergänzungen der Ärztin und Schilderungen von Betroffenen, die von ihren eigenen Erfahrungen sprechen.

Ein gutes Buch, das mir mehr Wissen über das Lipödem beschert hat!

Veröffentlicht am 30.06.2022

Fesselnd mit überraschendem Erzählstrang

Wo die Wölfe sind
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Inti Flynn ist Wolfsbiologin und darf nun in den schottischen Highlands endlich Wölfe auswildern. Durch ihr Wissen ist ihr einerseits bewusst, dass das Ökosystem zur Rettung dringend Wölfe braucht. Andererseits ...

Inti Flynn ist Wolfsbiologin und darf nun in den schottischen Highlands endlich Wölfe auswildern. Durch ihr Wissen ist ihr einerseits bewusst, dass das Ökosystem zur Rettung dringend Wölfe braucht. Andererseits ist sie sich auch des Argwohns und der Feindseligkeit der ansässigen Bauern und Landwirte "ihrer" Wölfe gegenüber bewusst. Und es dauert nicht lange, bis sie sich mit ihrer bestimmten, zielorientierten und etwas eigenbrötlerischen Art mit den Landbesitzern anlegt und negativ auffällt. Als einer von ihnen verschwindet, werden Intis Wölfe beschuldigt und die Jagd beginnt.

Charlotte McConaghy hat einen sehr angenehmen Schreibstil, mit dem sie die schottischen Highlands, das Lebensgefühl dort und die raue Natur sowie das Verhalten der Wölfe in der Wildnis beschreibt. Inty Flynn hat sie mit reichlich Kanten versehen, die ihrer Persönlichkeit eine gewisse Tiefe verleihen. Da sie das Mirror-Touch-Syndrom hat, kann sie die Gefühle und Emotionen ihres Gegenübers in gleichem Maße nachempfinden, was die perfekte Voraussetzung für ihren Job ist. Doch auch privat trägt sie einige Last mit sich, die erst im Verlauf des Buchs offenbart wird. Auf diesen Handlungsstrang war ich anhand des Klappentextes nicht vorbereitet und mir ist auch keine Triggerwarnung bezüglich mehrfach vorkommener Gewalt aufgefallen. Auch wenn ich diese Erzählebene als Thrillerliebhaberin gern gelesen habe, hätte ich sie in "Wo die Wölfe sind" tatsächlich nicht gebraucht, sondern der Fokus auf die Wölfe hätte mir ausgereicht.

Dennoch habe ich die Lesestunden sehr genossen und mit Inti und ihren Wölfen mitgefühlt.

Veröffentlicht am 22.06.2022

Spannender Krimi

Nordwestnacht
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"Nordwestnacht" ist der dritte Band um das Team der Soko St. Peter-Ording, für mich war es jedoch der erste Teil der Reihe, den ich gelesen habe. Da es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall handelt, ...

"Nordwestnacht" ist der dritte Band um das Team der Soko St. Peter-Ording, für mich war es jedoch der erste Teil der Reihe, den ich gelesen habe. Da es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall handelt, war das jedoch überhaupt kein Problem. Auch über die Ermittler*innen habe ich sowohl aus beruflicher als auch aus familiärer Perspektive so viel erfahren, dass ich gut folgen konnte und mir keine Hintergründe aus den ersten Teilen fehlten.

St. Peter-Ordnung wurde als Drehort für eine Fernsehserie ausgewählt, bei der Polizeiobermeister Nils Scheffler fachlich beratend tätig ist, um für authentische Polizeiauftritte zu sorgen. Er verguckt sich in die zweite Hauptdarstellerin Julia, die von einem Stalker bedroht wird und plötzlich verschwunden ist. Da bereits einer der Aufnahmeleiter, angekettet an einem Pfahlbau und infolgedessen ertrunken, tot aufgefunden wurde, ist sich Nils sciher, dass die beiden Fälle zusammenhängen. Gemeinsam mit den Kommissaren Hendrik Norberg und Anna Wagner untersuchen sie das Team der Filmcrew und gehen den Hinweisen nach. Über allem schwebt die Frage, wer den Aufnahmeleiter Tim so qualvoll hat sterben lassen und wo Julia steckt.

Svea Jensen hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil, mit dem sie sowohl die Vorgänge am Set als auch die Ermittlungsschritte und die privaten Geschehnisse schildert. Während recht schnell klar ist, dass der Mord und Julias Verschwinden irgendwie zusammenhängen, ist die Ursache bzw. der Knotenpunkt nicht offensichtlich und Jensen überrascht mit Wirrungen und Wendungen. So habe ich mit der Auflösung nicht gerechnet, fand aber alles schlüssig dargestellt und erläutert. Die Spannung findet dabei eher unterschwellig statt, hat mich jedoch konstant dazu bewegt, weiterzulesen um zu erfahren, was hinter allem steckt und wie die Soko St. Peter-Ording daraufkommt.

Mich konnte die Reihe überzeugen und ich werde mir auch die Vorgänger ansehen!

Veröffentlicht am 19.06.2022

Sommerliche Urlaubslektüre

Wir am Meer
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Anna ist Mitte zwanzig und besucht ihre Schwester Johanna und deren Familie in New York. Kurzerhand wird Johanna samt Freunden in ein Sommerhaus in den Hamptons eingeladen - von Bestseller-Autor Kilian ...

Anna ist Mitte zwanzig und besucht ihre Schwester Johanna und deren Familie in New York. Kurzerhand wird Johanna samt Freunden in ein Sommerhaus in den Hamptons eingeladen - von Bestseller-Autor Kilian Brand, der nicht nur Annas Lieblingsautor ist, sondern auch erstaunlich gutaussehend.
Während sich die Urlaubsgesellschaft immer wieder wegen der Kindererziehung in die Haare bekommt, bleibt Kilian verdächtig still und hält sich zurück. Alle haben den Eindruck, als fühle er sich gestört und fragen sich, weshalb er sie dann überhaupt zu sich eingeladen hat. Während Anna dieser Frage mit ihrem detektivischen Gespür auf den Grund geht, fasziniert Kilian sie immer mehr.

"Wir am Meer" ist mein erstes Buch von Nina Resinek und ich mochte ihren Schreibstil auf Anhieb. Anna war mir von Grund auf sympathisch und auch Kilian fand ich anziehend und irgendwie aufregend. Die restlichen Figuren fand ich - ausgenommen Annas Nichte - recht nervig und habe mich immer wieder gefragt, weshalb niemand die Reißleine zieht. Für die Story waren die Zusammenstellung der Gruppe, die unterschiedlichen Charaktere und die Streitgespräche jedoch unabdingbar. Außerdem waren die Dialoge teilweise so absurd, die Schlagabtäusche witzig, sodass ich das meiste als sehr humorvoll und überspitzt empfunden habe und trotz der Nervigkeit - insbesondere Johannas - genießen und mich unterhalten lassen konnte. Außerdem kamen bei mir Urlaubsgefühle durch die sommerlichen Schilderungen auf und gerade das Verhältnis zwischen Anna und Kilian gefiel mir sehr.
Eine schöne Sommer-Urlaubslektüre, die mir sicherlich nicht lange in Erinnerung bleiben wird, aber für entspannte Lesestunden gesorgt hat!

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