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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2021

Stimmungsvoller Roman über einen alles verändernden Sommer

Der große Sommer
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Frieders Vorfreude auf die Sommerferien und den anstehenden Familienurlaub verfliegt schnell, denn er muss die Nachprüfung in Mathe und Latein bestehen, um versetzt zu werden. Statt Sonne, Strand und Spaß ...

Frieders Vorfreude auf die Sommerferien und den anstehenden Familienurlaub verfliegt schnell, denn er muss die Nachprüfung in Mathe und Latein bestehen, um versetzt zu werden. Statt Sonne, Strand und Spaß mit der Familie erwarten ihn die liebevolle Nana und der strenge, regelgeleitete Großvater, bei denen er für die Zeit wohnen und lernen soll. Glücklicherweise sind da noch Frieders Schwester Alma, sein bester Freund Johann und Beate, das interessante Mädchen, das er im Schwimmbad kennengelernt hat und an das er ständig denken muss.

Ewald Arenz erzählt in "Der große Sommer" eine Geschichte über die Freundschaft, Familiengeheimnisse, die erste Begegnung mit dem Tod und das tiefe Glück der ersten großen Liebe. Mit Frieder schafft er einen jungen, dynamischen und adretten Jungen, der lernt, die Leichtigkeit der Kindheit und Jugend mit den ersten Problemen des Erwachsenwerdens zu vereinen, die Beziehungen innerhalb seiner Familie näher kennenlernt und die Grenzen von Freundschaft erlebt. Dabei ist das Setting stimmungsgeladen, wird sowohl von Euphorie als auch von Melancholie und Anflügen von Schwermut getragen und lässt die Leser*innen beinahe selbst den persönlichen großen Sommer, die erste große Liebe Revue passieren.

Ich kannte den Autor bis dahin nicht und bin begeistert von seinerm Erzählstil und der sorgfältigen Figurenausarbeitung und -entwicklung.

Ein bewegender und berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mir wunderschöne Lesetunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Hat mich positiv überrascht

Rosarotes Glück
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Über Susan Sideropoulos und ihre Karriere wusste ich fast nur, dass sie bei GZSZ war und Mila nach kurzer Zeit abgesetzt wurde. Noch viel weniger wusste ich über sie als Person und ihr (Privat)Leben. Umso ...

Über Susan Sideropoulos und ihre Karriere wusste ich fast nur, dass sie bei GZSZ war und Mila nach kurzer Zeit abgesetzt wurde. Noch viel weniger wusste ich über sie als Person und ihr (Privat)Leben. Umso gespannter war ich auf ihr biografisches Buch, dessen Leseprobe mich mit dem positiven, sonnigen, gut gelaunten Unterton wider aller Erwartungen gepackt hat.
Dieser Eindruck zog sich für mich durch die gesamte Lektüre. Ich war fasziniert davon, wie nahbar Sideropoulos auftritt, welche Momente sie mit den Leser:innen teilt und vor allem, welche Erkenntnisse und Schlüsse sie daraus zieht. Ihre Perspektive aufs Leben, den Mut, sich auch bei Rückschlägen nicht gänzlich unterkriegen zu lassen und den Kopf niemals ganz in den Sand zu stecken, beeindrucken mich sehr.
Dabei schreibt sie nahezu im Plauderton - als würde sie einem gegenüber sitzen und ein paar Geschichten aus ihrem Leben erzählen. Mir gefällt es, andere Perspektiven und Methoden kennenzulernen, private Erfahrungen und Einstellungen zu erfahren und diese als Input oder Inspiration für mein eigenes Leben und mein Erleben zu nutzen.

Ein sehr kraftvolles, positiv gestimmtes Buch, das mich völlig in seiner Intenistät, Tiefe und Offenheit völlig unerwartet abgeholt hat.

Veröffentlicht am 09.03.2021

Sehr informativ und flüssig zu lesen

Essen gut, alles gut
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Heike Niemeier informiert in "Essen gut, alles gut!" über die vielfältigen Aspekte der Ernährung und stellt diese immer in Beziehung zum Alltag. Als Ernährungsexpertin bringt sie anschauliche ...

Heike Niemeier informiert in "Essen gut, alles gut!" über die vielfältigen Aspekte der Ernährung und stellt diese immer in Beziehung zum Alltag. Als Ernährungsexpertin bringt sie anschauliche Beispiele ihrer Klienten ein und stellt so einen einschlägigen Praxisbezug zu eventuellen Herausforderungen beim täglichen Essen und dem Griff zu den "richtigen" Lebensmitteln her.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Autorin weiß komplexe Sachverhalte und Fakten verständlich und ansprechend zu vermitteln. Trotz der hohen Informationsdichte ist das Buch also keineswegs dröge oder langwierig.
Dabei sind die Themen sinnvoll in kleinere Abschnitte und Kapitel unterteilt, die als guter Leitfaden und Orientierung im Gesamtkontext dienen.

Die Tipps und Ratschläge zur eigenen Umsetzung konnte ich mir teilweise sehr gut zu Herzen nehmen und hoffentlich zukünftig berücksichtigen. Andere fand ich sehr pauschal formuliert, alles klingt so "einfach" umzusetzen, dabei sehe ich da potentiell individuelle Schwierigkeiten, weil das eigene Ernährungsverhalten ja durch Konventionen, Glaubenssätze und Emotionen geprägt ist und meiner Meinung nach nicht schlichtweg durch eine Änderung der Verhaltensmuster geändert werden kann. Dieser Aspekt fehlte mir bei den Betrachtungen.

Dennoch handelt es sich hier um ein sehr informatives Buch, das als guter Einstieg in die gesunde Ernährung und einen bewussten Umgang mit dem eigenen Körper dient.

Veröffentlicht am 07.03.2021

Sehr offener und tiefer Einblick

Nie wieder Opfer
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Auf Aline Bachmann und ihre vermeintlich provokante Aktion am Alexanderplatz wurde ich erst durch ihr Buch aufmerksam. Darin schildert sie sehr offen von ihrer Fresssucht, die bereits im Kindergartenalter ...

Auf Aline Bachmann und ihre vermeintlich provokante Aktion am Alexanderplatz wurde ich erst durch ihr Buch aufmerksam. Darin schildert sie sehr offen von ihrer Fresssucht, die bereits im Kindergartenalter begann, Mobbing, tiefen Abstürzen mit vermeintlichen Freunden, der Enttäuschung der ersten großen Liebe und anschließend ihrem harten Weg daraus.

Der flüssige und nahezu plauderhafte Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, da sich die Kapitel rasch lesen ließen und ich das Gefühl hatte, dass Aline Bachmann genau die Schlüsselerlebnisse schildert, die ihr in den jeweiligen Erzählkontexten einfallen. Dass ihre Kindheit und ihre Jugend sehr traumatisch waren und ihr emotionaler Halt durch Eltern und Freunden bereits ab frühen Jahren fehlten, wird sehr schnell klar. Selbstverständlich muss ich sagen, dass das Buch sicherlich lesenswert ist - gerade für Fans oder jüngere LeserInnen, die sich selbst in derartigen Krisen befinden und Mut benötigen von jemandem, der den Weg hinein ein ein gutes, selbstbestimmtes Leben gefunden hat.

Was mich stark gestört hat, war der oft sehr anklagende, vorwurfsvolle Ton, in dem Aline offenbar immer den anderen die Schuld an ihrem Lebensweg gegeben hat, und sehr schlecht über Menschen in ihrem Umfeld spricht. Inwieweit das stimmt oder nicht, darf ich als Leserin absolut nicht beurteilen. Allerdings zwängte sich mir immer wieder der Gedanke und somit das Gefühl auf, dass Aline Bachmann noch sehr viel zu verarbeiten und zu reflektieren hat, und sich vielleicht noch selbst davon überzeugen muss, dass sie jetzt selbstbewusst und unabhängig ist, indem sie es sich und den LeserInnen immer wieder beteuert. Zwischenzeitlich dachte ich, dass es vielleicht noch zu früh für dieses Buch war und ein wenig mehr Distanz und Reflexion nicht geschadet hätten.

Das Buch schildert ungeschönt von ihrem harten Lebensweg, traumatischen Erfahrungen und kontinuierlichen Rückschlägen.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Irreführender Titel

Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen
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Nachdem ich "Generation Beziehungsunfähig" gelesen habe, war ich gespannt, was Nast nun dazugelernt hat, da ich damals nicht allzu viel aus dem Buch mitnehmen konnte als seine eigenen Datingerfahrungen ...

Nachdem ich "Generation Beziehungsunfähig" gelesen habe, war ich gespannt, was Nast nun dazugelernt hat, da ich damals nicht allzu viel aus dem Buch mitnehmen konnte als seine eigenen Datingerfahrungen und Beobachtungen / Bewertungen, woran eine womöglich entstehende Beziehung hat scheitern können.

Nun muss ich sagen: Offenbar ist Nast nicht viel weiter, denn entgegend des vielversprechenden Titels "Lösungen" gesteht er sich durch weitere Dating- und Beziehungserfahrungen ein, dass auch er noch immer nicht weiß, wie man gute Beziehungen führt bzw. gute PartnerInnen findet. Teilweise gewinnt er in der Theorie wichtige Erkenntnisse über sich, weshalb es mit wem auch immer in der Vergangenheit nicht geklappt hat, und sein Verhalten / das seiner Dates wohl keine Ausnahme ist. Einzige Botschaft also: Irgendwie funktioniert es nicht und wir müssen uns selbst reflektieren, uns fragen, was wir von einer Beziehung wollen und und dann mit diesem Wissen durchs Leben und das Dating gehen. Überraschung - das war mir tatsächlich auch schon klar, obwohl ich noch nicht annähernd 40 bin, noch nie Tinder benutzt habe und auch nicht zahlreiche Dates hatte. Vielleicht weiß ich ohne die ganzen Erfahrungen, die Nast gemacht hat, gar nicht, was ich alles (noch) nicht weiß und bin auch absolut auf dem Holzweg?

Was mir an der Lektüre gefallen hat ist der flüssige und teilweise witzige Schreibstil. Unterm Strich war es für mich ganz nett, Nast beim Denken zu folgen und teilweise absurde Datinggeschichten zu lesen. Darüber hinaus hatte das Buch für mich keinen Mehrwert. Obwohl ich ohne große Erwartungen - vor allem nicht in Bezug auf Lösungen - an das Buch gegangen bin, war ich überrascht, wie wenig neuen Input es enthält. Wer sich hier tatsächlich einen lösungsorientierten Ratgeber wünscht, würde ich sagen: Mehr Lösung als im Klappentext aufgeführt ist, gibt es meines Erachtens nicht in der Lektüre.

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