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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2021

Intelligenter, ruhiger Krimi

Der Malik
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Walter Denk, der im Auftrag des österreichischen Finanzministeriums auf Malta ist, verschwindet spurlos. Hinterlassen hat er die Notiz "Malik" auf seinem Schreibtisch, die die Ermittlung der Kommissare ...

Walter Denk, der im Auftrag des österreichischen Finanzministeriums auf Malta ist, verschwindet spurlos. Hinterlassen hat er die Notiz "Malik" auf seinem Schreibtisch, die die Ermittlung der Kommissare Michael Lenhart und Sabine Preiss ins Rollen bringen. In Verbindung mit einem anderen Verfahren kommen sie dem Malik und dessen wirtschaftskriminellen Machenschaffen langsam auf die Schliche.

Bernhard Kreutner überzeugt durch einne sehr ruhigen und informativen Schreibstil, spinnt ein komplexes Netz im Feld der Wirtschaftskriminalität und wartet durch Lenhrarts Wissen mit zahlreichen philosophischen Ausführungen und Vorträgen für seine Mitarbeitenden auf. Erzählt wird wechselnd aus der Perspektive des Maliks und des Ermittlerteams, das langsam die Spur aufnimmt. Da die Lesenden von Anfang an in die Machenschaften des Maliks involviert sind, liegt hier nicht die Spannung auf actionreichen Begegnungen und der Frage, wer der Täter ist, sondern wie Lenhart und Preiss es mit ihrem Team schaffen, diese zu enttarnen.

Die Auflösung war bis zum Schluss nicht absehbar und konnte mich daher überraschen. Insgesamt ein sehr inhaltsvoller, intelligent erzählter Fall, der Kriminalität mit viel Hintergrund- und Philosophiewissen kombiniert.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Humorvoller Cosy-Krimi

Kurschatten-Affäre
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Alexander Mariensäss, genannt Sascha, wird von seinem Freund gefragt, ob er kurzfristig als vermeintlicher Physiotherapeut in dessen Praxis einspringen könne. Ehe er sich versieht, ist der Croupier der ...

Alexander Mariensäss, genannt Sascha, wird von seinem Freund gefragt, ob er kurzfristig als vermeintlicher Physiotherapeut in dessen Praxis einspringen könne. Ehe er sich versieht, ist der Croupier der persönliche Physiotherapeut der Kurgästin Mira Schimmel und wird darüber hinaus im Casino noch mit krummen Machenschaften an seinem Roulettetisch und einer ewig kritischen Großtante Paulina konfrontiert.

Auch wenn die Geschichte recht lange vor sich herplätschert und sehr ausführlich beschreibt, wie Sascha immer mehr in die Hochstaplerschiene gerät und Gefühle für Mira entwickelt, ehe der Mord passiert, habe ich das Buch sehr gern gelesen. Ich mochte vor allem den sehr flüssigen, humorvollen Schreibstil der Autorin, mit der sie alle Figuren sehr anschaulich gestaltet hat und die Geschehnisse in Bad Reichenfall anschaulich schildert. Mit dem Mord und dessen Aufklärung setzt im letzten Drittel dann der Spannungsbogen ein, der mich gut aufgefangen und abgeholt hat.

Ingesamt ein schöner Cosy-Krimi, der mir unterhaltsame Lesestunden bereitet hat, und von dem ich auf jeden Fall einen zweiten Teil lesen würde.

Veröffentlicht am 04.01.2021

Ernstes Thema unterhaltsam betrachtet

Die große Pause
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Statt auf Tour zu sein findet sich Bastian Bielendorfer, wie viele während der Pandemie, im Home-Office wider. Zu seiner Zwangs-WG zählen seine Frau Nadja, deren Mutter und Hund Otto und gemeinsam bestreiten ...

Statt auf Tour zu sein findet sich Bastian Bielendorfer, wie viele während der Pandemie, im Home-Office wider. Zu seiner Zwangs-WG zählen seine Frau Nadja, deren Mutter und Hund Otto und gemeinsam bestreiten sie die ersten Monate der Pandemie, die Bastian Bielendorfer hier schriftlich in Tagebuchform festgehalten hat.

Gestaltet ist das Buch als Tagebuch, das in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen von den kleinen und großen Herausforderungen und Absurditäten zwischen März und Juni berichtet. Geschmückt sind die Seiten dabei durch unterhaltsame Zeichnungen, die zu jeweiligen Ausführungen passen.

Wie von Bielendorfers Bücher gewohnt, ist hier der Schreibstil wieder sehr locker, flüssig und humorvoll. Er präsentiert seine Wortgewandheit und seinen Witz und lässt den Leser an eigenen Erfahrungen teilhaben, in denen ich mich mehr als einmal wiederfinden konnte. Dabei entlockte er mir gelegentliches Schmunzeln und beleuchtete vor allem die humorvolle Perspektive auf das doch sehr ernste Thema bzw. deren Konsequenzen, die mit Humor betrachtet werden können.

Durch den guten Lesefluss und die recht geringe Seitenzahl ließ sich das Buch an einem Abend flott durchlesen und bescherte mir unterhaltsame Stunden.

Veröffentlicht am 04.01.2021

Fundierte Fachkenntnisse

Der Elternkompass
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Nicola Schmidt stellt in chronologischer Reihenfolge, beginnend mit der Geburt, die neuesten Studien zur Kindeserziehung vor und gleicht diese mit weit verbreiteten und traditionellen Ansichten ab. Dabei ...

Nicola Schmidt stellt in chronologischer Reihenfolge, beginnend mit der Geburt, die neuesten Studien zur Kindeserziehung vor und gleicht diese mit weit verbreiteten und traditionellen Ansichten ab. Dabei nimmt sie Bezug auf die Wissenschaftler, die Durchführung der Studien sowie deren Hintergründe und deren Repräsentation in verschiedenen Ländern und Bevölkerungsgruppen, was die Ergebnisse noch anschaulicher und nachvollziehbarer erscheinen lässt. Entgegen eventueller Bedenken ist das Buch überhaupt nicht trocken und dröge geschrieben, sondern lässt sich durch den flüssigen Schreibstil sehr leicht lesen. Die Inhalte sind selbstverständlich sehr wissenschaftlich und faktenreich und werden von der Autorin durch eigene Meinungen und Erfahrungen ergänzt. Dabei werden klare Einschätzungen und Meinungen zu den vorgestellten Studien getroffen, die zur Reflexion anregen und sicherlich einiges an Inspiration und Input bergen.
Ein tolles Sachbuch, das fundiertes Fachwissen auf fast schon sympathische Art vermittelt.

Veröffentlicht am 02.01.2021

Schöner Wohlfühl-Liebesroman

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Marie ist 30, hat bereits beide Elternteile verloren und kümmert sich liebevoll um ihren demenzkranken Opa im Heim und leitet dabei den Familienbetrieb, das "Petite Paulin" - ein Restaurant, das sich auf ...

Marie ist 30, hat bereits beide Elternteile verloren und kümmert sich liebevoll um ihren demenzkranken Opa im Heim und leitet dabei den Familienbetrieb, das "Petite Paulin" - ein Restaurant, das sich auf die französische Zubereitung von Enten spezialisiert hat. Doch die Rechnungen wachsen Marie schon lange über den Kopf und als dann noch der Herd kaputt geht und sie wegen der Brandschutzverordnung bauliche Veränderungen vornehmen muss, steht für sie fest: Das "Petite Pauline" muss vorübergehend geschlossen werden. Also heuert sie in einem kölschen Brauhaus als Köchin an, wo sie auf ihren Ex Anton trifft, bestmöglich Chaos in der Küche vermeidet und weiterhin verzweifelt eine Lösung zur Rettung ihres Restaurants sucht.

"Auch die große Liebe fängt mal klein an" ist ein wundervoller Liebesroman, der mit einer chaotischen, sprunghaften und streckenweise naiven Protagonistin, der kölschen Mentalität und humorvollen Dialogen besticht. Dabei ist nicht nur Marie als Figur gut gezeichnet, sondern auch Familie, Freunde und Kollegen bekommen Tiefe verliehen und wirken nahbar.
Die Geschichte überrascht (natürlich) nicht, aber der Weg zum Ziel ist durch den flüssigen und saloppen Schreibstil schön zu verfolgen.

Ein absoluter Wohlfühlroman für gemütliche, kurzweilige Stunden, der den einen oder anderen Schmunzler und romantischen Moment parathält.

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