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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2024

Familienroman über das Leben auf dem Land

Mühlensommer
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Eigentlich ist Maria gerade mit ihren beiden Töchtern auf dem Weg raus aus der Stadt, um sich ein bisschen zu entspannen und das trubelige Stadtleben für ein paar Tage hinter sich zu lassen. Doch ihre ...

Eigentlich ist Maria gerade mit ihren beiden Töchtern auf dem Weg raus aus der Stadt, um sich ein bisschen zu entspannen und das trubelige Stadtleben für ein paar Tage hinter sich zu lassen. Doch ihre Mutter ruft an, da sich ihr Vater bei einem Unfall verletzt hat und im Krankenhaus liegt. Nun muss Maria mit ihren Kindern zurück auf den Bauernhof, wo sie ihre Kindheit verbracht hat, und sich um den Hof und ihre Mutter kümmern.

Martina Bogdahn erzählt in „Mühlensommer“ von der Rückkehr aufs Land, den Erinnerungen an die Kindheit, Hürden und Problemen, die es gab und noch immer gibt und von familiären Konflikten, die (wieder) hochkommen.
Auf den Hof erwartet Maria nicht nur die Versorgung der Tiere, sondern auch die demente Großmutter,die betreut werden muss. Dazu gehören auch die Wiederbegegnung mit ihrem Bruder Thomas und das jahrelange Schweigen, das nun gebrochen wird.

Erzählt wird sowohl in der Gegenwart als auch in Rückblenden, sodass die Leser*innen einen guten Eindruck von Marias und Thomas‘ Kindheit und frühe Jugend auf dem Hof und die ganzen Rückschläge im Kontakt zu den anderen Kindern hatten. Das Erzähltempo ist gemächlich, alles plätschert vor sich hin und die Konflikte innerhalb der Familie werden mit der Zeit offenbart und benannt.
Ein Familienroman, der mich etappenweise an meine eigene Kindheit erinnert hat.

Veröffentlicht am 27.06.2024

Ein neuer Fall für die Hausboot-Detektei

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
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Arie wird Zeuge eines Unfalls, bei dem ein stadtbekannter Unternehmer tödlich verunglückt. Arie kann sich jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann einfach so vor das Müllauto gelaufen ...

Arie wird Zeuge eines Unfalls, bei dem ein stadtbekannter Unternehmer tödlich verunglückt. Arie kann sich jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann einfach so vor das Müllauto gelaufen sei. Das Gutachten de Rechtsmedizin bestätigt dieses Gefühl: Im Blut des Opfers sind Spuren von LSD. Kurz darauf meldet sich die Tochter des Toten bei der Hausboot-Detektei, denn auch sie ist felsenfest davon überzeugt, dass es sich hier um einen Mordfall handelt.

„Tödlicher Stoff“ ist der dritte Teil um die fünf Detektiv*innen auf dem Amsterdamer Hausboot. Ich kenne Arie, Maddie, Jack, Jan, Elin und Isa bereits aus den beiden anderen Büchern der Reihe und habe die Gruppe liebgewonnen. Jede Figur hat eigene Schrulligkeiten und Eigenschaften und gemeinsam bilden sie eine unterhaltsame Truppe mit kreativen Ideen, um die Fälle zu lösen. Auch hier müssen sie wieder einmal feststellen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Was die Strickliebhaberin Kaatje Hommel damit zu tun hat, erfahren wir früh genug,

Ich mag sowohl den Schreibstil als auch das Erzähltempo und die Entwicklungen immer sehr gern. Obwohl der Spannungsbogen recht flach ist, es wenig überraschende Wendungen gibt und das Ende auch eher gemächlich daherkommt, habe ich den Krimi sehr gern gelesen, über die Dialoge geschmunzelt und entspannte Lesestunden genossen.

Ich freue mich auf den nächsten Teil der Reihe!

Veröffentlicht am 27.06.2024

Tiefe Geschwisterliebe

You'd be Home Now
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Emory und ihr großer Bruder hatten immer ein gutes Verhältnis, konnten über alles sprechen und wussten alles übereinander. Doch dann beginnt Joey Drogen zu konsumieren und ein Unfall verändert alles. Seitdem ...

Emory und ihr großer Bruder hatten immer ein gutes Verhältnis, konnten über alles sprechen und wussten alles übereinander. Doch dann beginnt Joey Drogen zu konsumieren und ein Unfall verändert alles. Seitdem muss sich Emory in der Schule mit herben Konfrontationen auseinandersetzen und Joey kämpft zunächst in einer Klinik und anschließend zuhause darum, clean zu werden, zu bleiben und in den Alltag zurückzufinden.


Ich habe „You‘d be home now“ als Hörbuch gehört und empfand die Sprecherin als sehr angenehm. Eindringlich wird erzählt, mit welchen Hürden Emory und Joey jeweils kämpfen, wobei ihre enge Verbindung jedoch immer noch besteht. Von den Eltern bekommen wir zunächst eher wenig mit, sie finden in ihren Rollen statt, von der Beziehung zu ihnen ergibt sich ein tieferer Eindruck erst im Verlauf der Lektüre.

Kathleen Glasgow schreibt ungeschönt, es ist keine feel-good-story, sondern eine herzzerreißende Geschichte um den ewigen Kampf der Sucht und die soziale und emotionale Belastung im Umfeld Süchtiger. Der Unfall spielt dabei ebenfalls eine erhebliche Rolle.

Leser*innen, die sich mit dieser Thematik gern auseinandersetzen und eine vermutlich gar nicht seltene, sondern eher typische Geschichte über Drogenkoonsum und -entzug lesen möchte, kann ich „You‘d be home now“ empfehlen.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Perfekt für zwischendurch

My Mechanical Romance – Gegensätze ziehen sich an (Von Olivie Blake, der Bestseller-Autorin von The Atlas Six)
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Bel ist gar nicht dazu bereit, sich mit der großen College-Frage auseinanderzusetzen und hat sowieso sehr damit zu kämpfen, Aufgaben rechtzeitig zu schaffen, an alles zu denken und sich selbst zu organisieren. ...

Bel ist gar nicht dazu bereit, sich mit der großen College-Frage auseinanderzusetzen und hat sowieso sehr damit zu kämpfen, Aufgaben rechtzeitig zu schaffen, an alles zu denken und sich selbst zu organisieren. Dann wird sie von ihrer Lehrerin Mrs. Voss in die Robotik AG, wo sie sich am Bau eines Kampfroboters beteiligen soll. Sofort hat sie das Gefühl, dass ihr die Jungs dort nichts zutrauen und sie als Mädchen eine gesonderte Stellung hat und sich beweisen muss.Teo, der Kapitän, sieht in Bel jedoch Potential, weshalb sie nach der Schule zusammen am Roboter bauen und sich auch zwischenmenschlich näher kommen.

Alexene Farol Follmuths Schreibstil ist sehr flüssig, leicht und unterhatlsam. Vor allem der humorvolle, teilweise auch selbstironische, Ton gefällt mir gut. Erzählt wird wechseld aus Bels und Teos Perspektive, was mir gut gefällt. Sowohl das Setting als auch das Tempo, in dem sich Bel und Teo näherkommen, fand ich passend. Auch der Fokus auf den Naturwissenschaften bzw. der Technik ist für mich in solchen Büchern ungewohnt und fand ich sehr abwechslungsreich. Das Aufbrechen und Benennen von Klischees und Vorurteilen ist teilweise gut gelungen, andere Situationen und Gespräche hätten meinem Geschmack nach tiefer gestaltet werden können.

"My Mechanical Romance" war für mich ein schönes Buch, das ich gern zur Auflockerung zwischendurch gelesen habe.

Veröffentlicht am 19.06.2024

Ausbaufähiger New-Adult-Band

Not Worth Saving
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Brooke muss über den Sommer in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie seit zwei Jahren nicht mehr war. Mit ihrem Bruder Greyson hat sie seitdem auch nicht mehr gesprochen, weshalb sie mit einem mulmigen ...

Brooke muss über den Sommer in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie seit zwei Jahren nicht mehr war. Mit ihrem Bruder Greyson hat sie seitdem auch nicht mehr gesprochen, weshalb sie mit einem mulmigen Gefühl nach Hause fährt. Dort soll sie sich mit Greyson und dessen besten Freund Noah um das Repair-Café ihres Vaters kümmern, der krankheitsbedingt ausfällt. Zu Noah verspürt sie direkt eine starke Anziehung. Doch als bester Freund ihres Bruders ist er für sie absolut tabu. Doch allzu lang können sie und Noah ihrer sexuellen Anziehung nicht widerstehen...

"Not worth saving" ist der erste Teil einer Dilogie um Noah und Brooke. An Brooke gefiel mir zu Beginn, dass sie schlagfertig ist und direkt kommuniziert. Vermutlich ist das ein nicht unerheblicher Aspekt für die Anziehung zu Noah. Greyson ist mürrisch, wirkt engstirnig und verbissen, was die Beziehung zwischen ihm und Brooke sowie die Dreierbeziehung nicht vereinfacht.
Marie Niebler schreibt einfach, flüssig und aus wechselnden Perspektiven, was mir gefällt. Außerdem war die starke sexuelle Anziehung zwischen Brooke und Noah bereits zu Beginn vorhanden und baute sich spürbar auf, was den Lesefluss beschleunigte. Was mich auf Dauer genervt hat, waren Greysons mürrisches und abweisendes Verhalten sowie die stetigen Anspielungen auf die Vergangenheit. Allerdings hat es mir viel zu lange gedauert, bis dann endlich bruchstückhaft offengelegt wurde, was damals vorgefalllen ist und weshalb Brooke so lange nicht mehr in der Heimat war.

Insgesamt ein nettes Buch, das viele Funken und prickelnde Szenen enthält, mich jedoch im Plot drumherum nicht überzeugen konnte.