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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2020

Gelungener Trilogie-Auftakt

Das Lichtenstein: Modehaus der Träume
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Marlene Averbeck hat mit diesem ersten Teil eine schöne Einführung in die Charaktere und die Geschichte des Lichtensteins von 1913 bis 1918 geschaffen. Daher werden hier die einzelnen Charaktere, ihre ...

Marlene Averbeck hat mit diesem ersten Teil eine schöne Einführung in die Charaktere und die Geschichte des Lichtensteins von 1913 bis 1918 geschaffen. Daher werden hier die einzelnen Charaktere, ihre individuellen (Familien)geschichten und die Zusammenhänge und Verbindungen untereinander vorgestellt.

Hedi arbeitet als Ladenmädchen im Lichtenstein, wird jedoch schnell mit ihrem geschulten Blick für Stoffe, Farben und Schnitte befördert und arbeitet mit Näherin Thea zusammen. Die hingegen schwärmt für Ludwig, einen der beiden Lichtensteinsöhne, der ganz andere Pläne hat als sein Bruder Jakob. Der blickt sich in der Welt um, möchte sie gegen die Konkurrenz durchsetzen und auf dem aktuellen Stand sein.

Durch die Perspektivwechsel gelingt es Marlene Averbeck gut, ein Gefühl für die einzelnen Figuren zu bekommen und sich mit ihren Geschichten vertraut zu machen. Sandra Voss liest sehr ruhig und baut passende Atmosphären auf. So erleben wir den großen Brand, der das Lichtenstien vor eine große Herausforderung stellt, den langsamen Aufbau, die Züge des Krieges und die Konsequenzen für die einzelnen Mitarbeiter und das Modehaus.

Ein gelungener Beginn, der gespannt den zweiten Teil erwarten lässt!

Veröffentlicht am 08.11.2020

Familienroman in Umbruchszeiten

Die zitternde Welt
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Ende des 19. Jahrhunderts macht sich die hochschwangere Maria von Österreich auf den Weg nach Anatolien, wo Wilhelm als Ingeniuer am Bau der Bagdadbahn mitarbeitet. Gemeinsam ziehen sie dort ihre drei ...

Ende des 19. Jahrhunderts macht sich die hochschwangere Maria von Österreich auf den Weg nach Anatolien, wo Wilhelm als Ingeniuer am Bau der Bagdadbahn mitarbeitet. Gemeinsam ziehen sie dort ihre drei Kinder groß, Maria trägt Reformkleider, fühlt sich frei und kann sich selbst entfalten - bis zum Umschwung im 20. Jahrhunderts. Die Bagdadbahn fordert berufliche Veränderungen und der Krieg kündigt sich an. Für die Familie beginnt nun ein reger Ortswechsel in verschiedenen Zeiten und Regionen.

Tanja Paar hat einen ruhigen, atmosphärischen Schreibstil und hat mich gerade mit der ersten Hälfte des Romans in ihren Bann ziehen können. Die Figuren entwickeln sich, Heimat wird beschrieben und die Entwicklungen innerhalb der Familie, der wirtschaftlichen Situation und den wechselnden Orten.
Mit Beginn des ersten Weltkriegs muss sich jedes Familienmitglied die Frage nach Heimat, nach Selbstverwirklichung und Lebensstandards neu stellen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Draht zu den Figuren verloren, konnte ihre weitere Entwicklung oft nicht nachvollziehen und war mit dem Ende des Buchs auch nicht wirklich zufrieden. Ich hatte das Gefühl, ins Leere zu laufen - so wie teilweise die Romanfiguren selbst.

Veröffentlicht am 08.11.2020

Starke Protagonistin

Capitana
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Lola Vasquez ist im südlichen L.A. der Kopf eines Drogenrings und sichert sich mit ihrer Partnerin und Staatsanwältin Andrea so eine sichere finanzielle Grundlage. Ihren Nachbarn steht sie stets helfend ...

Lola Vasquez ist im südlichen L.A. der Kopf eines Drogenrings und sichert sich mit ihrer Partnerin und Staatsanwältin Andrea so eine sichere finanzielle Grundlage. Ihren Nachbarn steht sie stets helfend zur Seite, versorgt sie mit Lebensmitteln oder zahlt ihre Mieten, damit alles friedlich ist und es ihren Leuten gut geht. Draußen vor ihren Fußsoldaten ist sie die harte Killerin und Drogenboss, im Haus allerdings zeigt sie als Pflegemutter ihre weiche Seite und ihr hohes Verantwortungsgefühl sowie ihre Erziehungsfähigkeit und den Ehrgeit, dass ihre Tochter Lucy es gut hat im Leben. Die Situation im Viertel ändert sich, als eine schwangere Frau Lola bittet, dafür zu sorgen, dass ihr prügelnder Ehemann nicht aus dem Gefängnis kommt. Dieser sitzt in demselben Gefängnis wie Hector, Lolas Bruder, weshalb sich rasch eine Lösung findet. Dass sie damit einen Krieg auslöst, kann sie bis dahin nicht ahnen.

Melissa Scrivner-Love hat mit Lola eine starke weibliche Protagonistin geschaffen, die pragmatisch und strategisch handelt und dabei stets ein Wohlwollen gegenüber ihren Mitmenschen hegt. Allerdings zeigt sie Stärke und Härte gegenüber sich selbst und allen Widersachern.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, sie schreibt clever, nüchtern und fordert trotz konstant ansteigender Spannung, dass man mitdenkt, um allen Entwicklungen folgen zu können.

Ein spannender Thriller im Drogenmilieu mit einer harten und taffen Lady an der Front!

Veröffentlicht am 07.11.2020

Sehr inspirierend

12 Neue Leben
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Sebastian hat für das Jahr 2018 ein ganz besonderes Ziel. Er stellt sich jedem Monat einer neuen Herausforderung, schlüpft in eine andere Rolle und probiert so im Selbstversuch verschiedene Lebensstile ...

Sebastian hat für das Jahr 2018 ein ganz besonderes Ziel. Er stellt sich jedem Monat einer neuen Herausforderung, schlüpft in eine andere Rolle und probiert so im Selbstversuch verschiedene Lebensstile aus. Angefangen als Anonymer, dann als Frutarier, Philantrop, Muskelmann, Selbstversorger, Naturist, Müllsammler, Einsiedler, Schlafloser, Pilger, Sinnsucher und abschließend als Selbstopitimierer. Es sollte vorweggenommen werden, dass Sebastian Kühn keinen festen Wohnsitz hat, von fast überall arbeiten kann und so in der Vorstellung vieler bereits einen sehr flexiblen Lebensstil hat, der diese Art der Versuche eventuell begünstigt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und locker, die Leser*innen werden in verschiedene Situationen, Höhepunkte, Krisenmomente, Sehnsuchts- und Hoffnungsmomente genauso wie in Glücksmomente mitgenommen. Konventionen und Vorurteile werden ausgemacht, durch eigene Erfahrungen widerlegt bzw. genauer beleuchtet. Dabei klingt im Hintergrund stets die Frage mit, wer man ist, wenn niemand hinsieht.

Die Lektüre regt dazu an, die eigene Lebensweise zu hinterfragen, neue Inspirationen und Routinen kennenzulernen, die man selbst einsetzen kann und regt dazu an, die eigene Komfortzone zu verlassen - und das alles, indem mehr oder weniger ungewöhnliche Lebensstile ausprobiert und deren individuelle Positiv- und Negativaspekte aus Kühns Sicht erläutert werden.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Einfach, hilfreich und inspirierend

Zero Waste - so geht´s
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Verena Klaus hat mich mit ihrem Zero Waste-Buch vollkommen abgeholt. Sie schreibt sehr locker und leicht, beleuchtet sämtliche Lebensbereiche - von Küche, über Bad, Mobilität und Kinder. Dabei behandelt ...

Verena Klaus hat mich mit ihrem Zero Waste-Buch vollkommen abgeholt. Sie schreibt sehr locker und leicht, beleuchtet sämtliche Lebensbereiche - von Küche, über Bad, Mobilität und Kinder. Dabei behandelt sie auch die Klassiker Müllvermeidung und unverpacktes Einkaufen, was mir bei Zero Waste als Allererstes in den Sinn kommt. Doch die Autorin zeigt auf, dass es noch so viel mehr Ebenen gibt - in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und manche weniger komplex als andere. Mich konnte sie mit ihren alltäglichen Tipps, Rezepten, Alltagsstrategien und ihrem umfangreichen Wissen inspirieren. Manche Dinge kamen mir so noch nicht in den Sinn.

Was mir besonders gut gefällt, dass Verena Klaus lediglich ihr Wissen teilt, aus ihren eigenen Erfahrungen und von ihrem persönlichen Proozess erzählt, ohne dabei zu moralisieren oder den Zeigefinger zu erheben.
Ich schätze, hier findet jeder und jede etwas, unabhängig davon, wie weit man schon im Zero Waste-Thema ist.

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