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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2020

Hat mich achtsam unterhalten

Achtsam scheitern
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Christin Henkel hatte ich als Musikerin und Kabarettistin noch gar nicht so auf dem Schirm, aber nach diesem Buch werde ich sie im Auge behalten.

Mit pointierten Beobachtungen und scharfsinnigen Beobachtungen ...

Christin Henkel hatte ich als Musikerin und Kabarettistin noch gar nicht so auf dem Schirm, aber nach diesem Buch werde ich sie im Auge behalten.

Mit pointierten Beobachtungen und scharfsinnigen Beobachtungen nimmt sie die Mechanismen der Achtsamkeit und der Nachhaltigkeit aufs Korn - dazu gehören Unverpacktläden und ihre eigene Wissenschaft, Stoffwindeln, Momfluencer, Tantrafestivals oder selbstversorgendes Gärtnern mitten in Brandenburg.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Dialoge sind authentisch und witzig und der pointierte (Sprach)Witz hat mich oft zum Lachen gebracht. Trotz der Überzogenheit und dem belächelnden Blick nimmt Christin Henkel die Achtsamkeitsprozesse ihrer im Buch beschriebenen Freunde und Freundinnen ernst und zeigt auf, dass ein richtiges Maß ein guter Mittelweg wäre.

Ein unterhaltsames und inspirierendes Buch, das ich an einem Nachmittag verschlungen habe und sehr empfehlen kann!

Veröffentlicht am 26.10.2020

Inspirierende Geschichte einer starken Sportlerin

Dream Big
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Zeina Nassar will seit ihrem dreizehnten Lebensjahr boxen und träumt von großen Erfolgen. Zu große Träume gibt es für sie nicht. In ihrem Buch erzählt sie jedoch nicht nur von ihren harten Kämpfen im ...

Zeina Nassar will seit ihrem dreizehnten Lebensjahr boxen und träumt von großen Erfolgen. Zu große Träume gibt es für sie nicht. In ihrem Buch erzählt sie jedoch nicht nur von ihren harten Kämpfen im Ring, sondern auch von ihren Kämpfen außerhalb in der Gesellschaft. Sie ist Muslima, trägt einen Hijab und setzt sich für Gleichberechtigung ein. Mithilfe ihrer Trainerin schafft sie, dass sie bei der Deutschen Meisterschaft mit Kopfbedeckung boxen darf und durch sie wurde 2019 die Kopfbedeckung auch international zugelassen.

Nassar ist Leistungssportlerin durch und durch. Sie hat eine sehr hohe Meinung von sich und ihrer Leistung, ist ehrgeizig und geht prinzipiell davon aus, dass sie alles schaffen kann. Wer damit ein Problem hat, mag hier des Öfteren genervt sein oder ihre Ausführungen als Selbstbeweihräucherung wahrnehmen.

Ein wichtiger Aspekt neben gesellschaftlichem Engagement, persönlichen Überzeugungen und Zielen sind die körperlichen Grenzen, an die sie sich selbst treibt, und dessen Umfang sie offen schildert.

Ein kleines Manko ist für mich der Schreibstil, der manchmal einem Stakkato gleichkommt und inhaltlich einige Sprünge hin und her macht. Davon abgesehen empfand ich die Lektüre als sehr interessant und inspirierend.


Veröffentlicht am 18.10.2020

Lehrreich und inspirierend

Das Think Like a Monk-Prinzip
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Jay Shetty absolviert sein Wirtschaftsstudium, begiebt sich jedoch nicht in Anzug und gut bezahlten Job, sondern in ein indisches Ashram. Nach seiner dreijährigen Ausbildung zum Mönch kehrt er nach London ...

Jay Shetty absolviert sein Wirtschaftsstudium, begiebt sich jedoch nicht in Anzug und gut bezahlten Job, sondern in ein indisches Ashram. Nach seiner dreijährigen Ausbildung zum Mönch kehrt er nach London zurück und tut, was er gut kann: Er vermittelt sein Wissen, das er im Ashram gelernt hat, in den sozialen Medien, hält Vorträge und inspiriert Menschen mit seinen Weisheiten.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben. Shetty untermauert jede Aussage mit einem persönlichen Beispiel, das anschaulich ist und die Botschaften zugänglich vermittelt. Gespickt sind die einzelnen Kapitel mit gezielten Übungen zur Feststellung der eigenen Werte oder verschiedenen Meditationstechniken.
Jay Shettys Lebensweg finde ich sehr inspirierend, seine Empfehlungen und Weltansichten sagen mir zu. Auch wenn alles nicht neu für mich ist, tut es gut, Dinge noch einmal aus einer anderen Perspektive, aus eigener Erfahrung und anhand verschiedener persönlicher Beispiele zu lesen.
Absolut empfehlenswert und ein toller Input für den eigenen Weg.

Veröffentlicht am 11.10.2020

Brutal und sehr spannend

Raum der Angst
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Hannah kommt erschöpft von ihrem Job aus der Bar nach Hause, macht es sich auf der Couch gemütlich und wacht plötzlich in einem kalten Raum auf. Sie wurde betäubt, entführt und weiß nicht weshalb - ihren ...

Hannah kommt erschöpft von ihrem Job aus der Bar nach Hause, macht es sich auf der Couch gemütlich und wacht plötzlich in einem kalten Raum auf. Sie wurde betäubt, entführt und weiß nicht weshalb - ihren Entfüher sieht sie nach dem Aufwachen nämlich nicht. Stattdessen trifft sie auf sieben Mitspieler in einem Experiment. Gemeinsam müssen sie Rätsel lösen und aus jeweiligen Räumen entkommen. Doch schnell stellt sich heraus, dass nie alle aus dem gelösten Raum entkommen - ein Spieler muss immer sterben.

Marc Meller hat hier einen sehr spannenden Thriller geschrieben, der die Leser*innen mit einem packenden Schreibstil und einem straffen Spannungsbogen in das brutale Experiment mitnimmt. Die Erzählpassagen wechseln und berichten von den Ermittlungen, dem Experimentdurchführer und den Entwicklungen im Escape-Room-Schloss.
Einige Sequenzen sind sehr anschaulich und brutal. Meller spielt förmlich mit der Angst seiner Figuren und lässt Machtverhältnisse schwanken und regelmäßig wechseln.

In sich ist der Thriller durchdacht, die Kapitel sind clever angeordent und die Auflösung hält ebenfalls noch einiges an Spannung bereit.

Veröffentlicht am 11.10.2020

Leider überwiegend langweilig

Was uns verbindet
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Die vielgereiste indische Diplomatentochter Jaya und Geschäftsmann Keith lernten sich in einem Londoner Pub kennen, verliebten sich schnell, heirateten und bekamen zwei Kinder. Vor allem die ältere Tochter, ...

Die vielgereiste indische Diplomatentochter Jaya und Geschäftsmann Keith lernten sich in einem Londoner Pub kennen, verliebten sich schnell, heirateten und bekamen zwei Kinder. Vor allem die ältere Tochter, Karina, hatte mit ihren äußerlich sichtbaren indischen Wurzeln zu kämpfen, die sie stets als "anders" kennzeichneten. Die Bindung zu ihrem hellhäutigen Bruder Prem war dennoch sehr innig - bis ein schweres Schicksal die Familie zerrüttete.

Shilpi Somaya Gowda thematisiert den plötzlichen Kindstod und verschiedene Wege mit dem Umgang von Trauer. Während Jaya sich dem Glauben und den Gebeten widmet, stürzt sich Keith voller Tatendrang in die Arbeit und Karina verletzt sich selbst.

Das erste Drittel des Buches fand ich sehr mitreißend und bewegend, ich fühlte mich emotional eingebunden und verfolgte das Handeln und die Gedanken der Figuren mit großem Interesse. Bald jedoch verlief sich das irgendwie, das Geschehen und der Erzählton hatten etwas Langweiliges an sich, vieles fand ich übertrieben oder nicht nachvollziehbar dargestellt und insgesamt trieben die einzelnen Familienmitglieder vermehrt auseinander. Durchbrochen wurde das Geschehen durch fast schon bizarre und absurde Passagen.
Das Ende kam für mich zu schnell und gemessen an allem, was davor geschah, auch zu überstürzt. Ich habe von dem Buch erwartet, dass es tatsächlich beschreibt, was verbindet, aber ich hatte eher das Gefühl, dass alles thematisiert und ausgeschmückt wurde, was (dauerhaft) trennt.