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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2020

Putzbuch mit eigener Geschichte

Glanz und Gloria
1

Vreni Frost hat einen wunderbar leichten und humorvollen Schreibstil, der einen ungehemmten Lesefluss ermöglicht und das Buch in kürzester Zeit angenehm lesen lässt.

Das Buch ist nach Räumen angeordnet ...

Vreni Frost hat einen wunderbar leichten und humorvollen Schreibstil, der einen ungehemmten Lesefluss ermöglicht und das Buch in kürzester Zeit angenehm lesen lässt.

Das Buch ist nach Räumen angeordnet und in entsprechende Abschnitte eingeteilt. Jedem Raum ist ein innerer Bezug zugeordnet. So steht die Küche für Gesundheit, das Bad für das Selbstbild und das Schlafzimmer für Ruhe und Entspannung. Die Aufteilung finde ich sehr gelungen und die Einstiegsfragen zu Beginn jedes Kapitels sehr gelungen. So werden gleich die eigenen inneren Prozesse aktiviert, auf die sich Frost im Folgenden bezieht.

Obwohl mir durch den Untertitel und den Klappentext bewusst war, dass es sich nicht um ein klassisches Putzbuch, sondern auch um innere Einstellungen und Handlungen handelt, war ich von der Verteilung überrascht. Es ist interessant und inspirierend, Vreni Frosts Lebensgeschichte, einzelne Schlüsselmomente und Vorgehensweisen kennenzulernen. Dennoch nahmen diese für meinen Geschmack sehr viel mehr Platz ein als das (umweltfreundliche) Putzen an sich.
Dennoch sind die Einbindungen und die Übergänge immer gelungen und passend gewählt.

Mein wahrscheinlich größtes Manko: Die Rezepte für die Putzmittel befinden sich im Anhang, die einzelnen Anwendungsbereiche oder Tipps und Tricks für bestimmte Putzverfahren befinden sich hingegen im Fließtext und können nicht mal eben bei Bedarf wiedergefunden werden.

Ich war überrascht, dass es sich bei den Inhaltsstoffen im Groben um Natron, Zitronensäure und Essig handelt. Ich hatte neue Herangehensweisen erwartet. Dennoch kann man wohl sagen: Altbewährtes hält sich und wenn es funktioniert, muss ja nichts Neues her.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 20.03.2020

Romantische Selbstverwirklichung

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Nina ist am Boden zerstört, als die Bibliothek schließt, in der sie voller Leidenschaft gearbeitet und jedem Lesenden das richtige Buch empfohlen hat. Ohne Bücher kann und will sie nicht leben. ...

Nina ist am Boden zerstört, als die Bibliothek schließt, in der sie voller Leidenschaft gearbeitet und jedem Lesenden das richtige Buch empfohlen hat. Ohne Bücher kann und will sie nicht leben. Daher kauft sie kurz entschlossen einen Lieferwagen und macht sich mit ihrem eigenen Bücherbus auf den Weg durch die schottischen Highlands. Dabei ist sie nicht nur auf der Suche nach den perfekten Büchern für ihre Kunden, sondern auch nach dem Sinn im Leben und der Liebe.

Jenny Colgan hat einen tollen Schreibstil, der den Leserinnen pures Wohlgefühl vermittelt. Sie wählt oft zarte Worte, lässt tief in Ninas Gedanken und Gefühle einblicken und lässt die Leserinnen so gebannt die Geschehnisse verfolgen.
Es gelingt der Autorin nicht nur Nina ganz pointiert darzustellen, sondern sämtliche Charaktere haben eine Schärfe und Tiefe verliehen bekommen, sodass die Dorfgemeinschaft nahbar ist.

Ein schöner Wohlfühlroman, der Fragen zur Selbstfindung, die Liebe zum Lesen und die romantische Liebe thematisiert!

Veröffentlicht am 20.03.2020

Teilweise langatmig, richtige Spannung kommt erst spät auf

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Karen Eiken Hornby ist krankgeschrieben und erholt sich von den Verletzungen, die sie sich im letzten Fall zugezogen hat. An Weihnachten wird auf der Insel Noorö ein pensionierter Hochschullehrer ...

Karen Eiken Hornby ist krankgeschrieben und erholt sich von den Verletzungen, die sie sich im letzten Fall zugezogen hat. An Weihnachten wird auf der Insel Noorö ein pensionierter Hochschullehrer tot aufgefunden und weil es an Personal mangelt, bittet ihr Chef Karen, den Fall kurzfristig zu übernehmen. Recht schnell stellt sich heraus, dass sie damit länger beschäftigt sein wird als angenommen.

Karen ist auf der Insel aufgewachsen und hat dort Verwandte, von denen einer in den Fall verwickelt zu sein scheint, was den Fall für die Ermittlerin teilweise zur persönlichen Angelegenheit werden lässt.
Ich habe den ersten Band nicht gelesen und habe daher kein Vorwissen, was die letzten Ermittlungen oder die konkreten Entwicklungen Karens Privatleben angeht.
Der Schreibstil von Maria Adolffson ist sehr angenehm, ruhig und durch die Landschaftsbeschreibungen können sich die Leser_innen den kalten Wind und den Schnee gut vorstellen. Dennoch, obwohl sich das Buch angenehm lesen lässt, muss ich sagen, dass der Fall eher schwach ist und sich die Ermittlungen arg in die Länge ziehen ohne dass viel passiert. Eine fast größere Rolle spielt Karens Privatleben, die häusliche Situation, mit der sie hadert und das Problem ihrer Freundin Aylin, bei der sie sie unterstützen muss.
Richtige Spannung kommt erst auf den letzten 100 Seiten auf, in denen der Fall dann auch in Fahrt gekommen ist. Bis dahin plätschert alles eher gemächlich dahin.

Ein netter Krimi, der an Spannung jedoch nicht allzu viel bietet.

Veröffentlicht am 20.03.2020

Ein vielversprechendes, ganzheitliches Konzept

Wohlfühlgewicht
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Dr. Mareike Awe klingt in ihrem Buch nicht nur sehr begeistert und überzeugt von ihrem Konzept des "Wohlfühlgewichts" durch intuitives Essen, sondern stellt einen logischen und nachvollziehbaren ...

Dr. Mareike Awe klingt in ihrem Buch nicht nur sehr begeistert und überzeugt von ihrem Konzept des "Wohlfühlgewichts" durch intuitives Essen, sondern stellt einen logischen und nachvollziehbaren Ansatz dar. Dieser baut nicht auf einer Diät, einer Ernährungsumstellung oder einem strikten Sportprogramm auf, sondern fokussiert innere Prozesse. Zwar entsteht Übergewicht durch übermäßiges Essen, die Ursachen dafür liegen jedoch nicht in fehlenden Regeln, Verboten oder mangelnder Disziplin, sondern in psychischen Prozessen. Und genau diese erklärt die Autorin, stellt das Zusammenwirken, die Folgen und Konsequenzen sehr bildlich und nachvollziehbar dar und bietet mentale Übungen, um diese positiv zu verändern.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, der Schreibstil ist zwar informativ und hat einen wissenschaftlichen Grundton, jedoch ist alles sehr lesernah, anschaulich und humorvoll geschrieben, sodass das Buch schnell und unkompliziert gelesen werden kann.

Da es erst vor Kurzem erschienen ist, kann ich nichts zur Erfolgsquote des Ansatzes sagen. Dennoch erscheint er mir als erster in der Abnehm-Branche logisch und ist vor allem ganzheitlich.

Veröffentlicht am 20.03.2020

Komplex und fesselnd erzählt

Je tiefer das Wasser
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Die Autoren Marianne und Dennis Lomack führten einst eine intensive Beziehung, aus der zwei Töchter entstanden. Doch zu denen hat Dennis seit 12 Jahren keinen Kontakt mehr. Als Marianne nach ...

Die Autoren Marianne und Dennis Lomack führten einst eine intensive Beziehung, aus der zwei Töchter entstanden. Doch zu denen hat Dennis seit 12 Jahren keinen Kontakt mehr. Als Marianne nach einem gescheiterten Suizidversuch in einer psychiatrischen Klinik unterkommt, ziehen die 16-jährige Edie und die zwei Jahre jüngere Mae nach New York zu ihrem Vater.
Während Mae in die bipolare Störung der Mutter eng eingebunden war, in deren dunkle Momente hineingezogen und zu sämtlichen nächtlichen Ausflügen und zerstörerischen Aktionen mitgenommen wurde, ist Edie mit mehr Distanz zu ihrer Mutter aufgewachsen. Mae genießt also die neue Umgebung, ist fasziniert von ihrem Vater und will endlich frei leben und ankommen. Edie hingegen kann es kaum ertragen, will keine Nähe zu ihrem Vater aufbauen und unbedingt zurück nach Louisiana und sich um ihre kranke Mutter kümmern.

Katya Apekina hat viele verschiedene Erzählperspektiven gewählt, die das komplexe Beziehungskonstrukt beleuchten. Einerseits spielt sich das Geschehen in der Gegenwart in New York ab, andererseits wird das unterstützt mit Telefongesprächen, Briefen, Gedichten und Notizen aus der Klinik. So werden die LeserInnen in die emotionalen Verbindungen und ungesunden Beziehungen einbezogen.
Auch wenn es verschiedene Perspektiven und oftmals sehr kurze Kapitel gibt, kann die Autorin die Geschichte um die zwei Töchter und die Beziehung der Eltern fesselnd und intensiv erzählen.
Ein sehr gelungener Debütroman, der von der ersten Seite an in den Bann zieht!