Till Raether geht in "Hab ich noch Hoffnung oder muss ich mir welche machen?" genau dieser Frage nach - Leser*innen bekommen also das, was draufsteht. Zunächst findet er eine Begriffserklärung und Definition von Hoffnung in verschiedenen Kontexten und unter diversen Bedingungen. Dabei berücksichtigt er zum einen politische, historische und gesellschaftliche Mechanismen und Geschehnisse und zum anderen seine persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen seit seiner Kindheit und Jugend.
Da Hoffnung und Krisen untrennbar miteinander verbunden sind, stehen diese natürlich auch im Zentrum seiner Beobachtung. Dazu zählen Kriege, die Corona-Pandemie und die Klimakrise. Neben der Schwierigkeit, bei der weltlichen Lage Hoffnung zu haben, werden auch persönliche Herausforderungen wie Depressionen thematisiert.
Till Raether stellt heraus, wie wichtig es ist, Hoffnung und Zuversicht zu haben und wie wir uns selbst positive Perspektiven erhalten oder erschaffen können.
Der Schreibstil war angenehm leicht trotz der schwerwiegenden Thematik. Mich haben die Aussagen zum Nachdenken angeregt und mich darin bestärkt, dass es völlig okay ist, an manchen Tagen zu scheitern, grundsätzlich Hoffnung jedoch wichtige Voraussetzung zum Bestehen des (All)Tages ist.

Sloane Walton, die Bibliothekarin aus Knockemount, und der erfolgreiche Geschäftsmann Lucian Rollins kennen sich seit sie Kinder sind. Allerdings können sie sich nicht leiden. Durch den Tod von Sloanes Vater wird Lucian plötzlich wieder Teil ihres Lebens und er taucht immer dann auf, wenn sie ihn eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Obwohl sich beide nicht ausstehen können und dies für alle sichtbar ist, können beide eine starke Anziehung zueinander nicht leugnen. Und wie wir Leser*innen im Verlauf erfahren, geht diese Anziehung auf ihre Teeniejahre zurück.

Lucy Score hat mit "Things we left behind" einen spicy Enemies-to-lover-Roman geschrieben, dessen Ausgangsplot ich gut fand. Mit der Zeit erfahren wir, inwiefern Sloane und Lucian seit ihrer Kindheit verbunden sind und was in den Jahren zwischen damals und der Gegenwart geschehen ist. Schnell erliegen beide der körperlichen Anziehung, was zu sehr vielen expliziten Szenen führt. In der Fülle und Ausschmückung hätte ich die Schilderungen nicht gebraucht, fand sie jedoch ästhetisch und geschmackvoll.
Die Dialoge waren unterhaltsam und prickelnd.
Insgesamt ein schöner, spicy Liebesroman, bei dem es förmlich und spürbar knistert.

Ich habe Band 1 nicht gelesen, was gar kein Problem ist, da sich der Teil ganz unabhängig lesen lässt. Er handelt von der Tochter der Bjerregaards: Louise ist die Erbin der Luxus-Hotel-Kette Rosenborg und wird am Tag ihrer Hochzeit von ihrer großen Liebe Mads stehen gelassen - ohne eine wirkliche Erklärung verschwindet er einfach aus ihrem Leben. Zwei Jahre später kreuzen sich ihre Wege erneut, als Louises Magazin, das sie in Eigenregie geschaffen hat, durch ihren Vater ein jähes Ende noch vor Erscheinen beschert werden soll. Sie braucht dringend Geld und wird durch einen Freund auf einen erfolgreichen Geschäftsmann verwiesen, der ihr sicherlich helfen wird. Louise traut ihren Augen kaum, als bei diesem Treffen Mads vor ihr steht und die Anziehung zwischen ihnen größer als je zuvor ist. Schnell wird klar, dass eine rein geschäftliche Beziehung zwischen ihnen durch ihre Vergangenheit kaum möglich ist...

Ich mochte den Schreibstil und die Figurengestaltung von Inga Schneider sehr gern. Sowohl Louise als auch Mads werden anschaulich beschrieben und ihre Charakterzüge so detailliert herausgearbeitet, dass ihr Verhalten und ihr Handeln zumindest nachvollziehbar ist - auch wenn ich die eine oder andere Entscheidung so vielleicht nicht getroffen hätte. Die beiden haben eine enge Bindung zueinander, die allein Louises Vater zu unterbinden versucht. "Northern Nights" ist ein Liebesroman, der jedoch auch spannende Elemente enthält. Gerade das Ende lässt große Neugier auf Band 3 entstehen.

Der Großteil der Lebensmittel ist (stark) verarbeitet und frische, unverarbeitete Lebensmitte landenl nicht in der Menge in unseren Mägen , wie es für unsere Gesundheit gut wäre. Die schnelle Verfügbarkeit, der hohe Zuckergehalt und/oder unbewusstes Essen führen daher nicht nur zu Gewichtsproblemen, sondern auch zu immer mehr Krankheiten und Risikofaktoren für die Gesundheit.

Daher verfolgt Fionna Zöllner in "Healthy Habits" den Ansatz, neue, gesündere Gewohnheiten in unseren Alltag zu integrieren und langfristig umzusetzen. In leicht verständlichem und flüssigem Erzählton schildert sie Erkenntnisse aus Studien, Fachwissen und den Forschungsstand zu Gewohnheiten und gesunder Ernährung sowie ihre eigenen Erfahrungen als Psychologin. Sie veranschaulicht beispielthaft und nachvollziehbar, welche Gewohnheiten hinzugefügt oder geändert werden können und welch große Wirkung schon die kleinsten Veränderungen mit sich bringen. Dabei werden auch die Hindernisse, Hürden und potentielle Rückschläge im Alltag thematisiert und mit praktischen Tipps und Ratschlägen untermauert, damit eine langfristige gesündere Lebensweise durch gesündere Gewohnheiten gelingen kann. Klar wird auch: Der Wille und Bereitschaft müssen vorhanden sein, dauerhafte Veränder und Umstellung brauchen jedoch auch Zeit.

Ich würde das Buch sowohl Einsteigerinnen ins Thema empfehlen als auch Leserinnen, die sich bereits mit der Thematik auseinandergesetzt haben und vor allem denjenigen, denen bisher eine langfristige Umsetzung gesünderer Gewohnheiten noch nicht gelungen ist.

Da ich "Die versteckte Apotheke" von Sarah Penner sehr gern gelesen habe, habe ich mich über ihr neues Werk "Die geheime Gesellschaft" sehr gefreut.

Das Buch spielt im späten 19. Jahrhundert. Vaudeline D'Allaire hält in eilnem verlassenen Château, etwas abgelegen von Paris, düstere Séancen ab. Als Spiritualistin und Wahrsagerin hat sie sich einen kleinen Stamm an Vertrauten aufgebaut, die ihre Fähigkeiten nutzen möchten - vor allem Verwitwete und Gesetzeshüter kommen zu Vaudeline, damit sie Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen und so ihr Mörder gefunden werden kann.
Lenna Wickes kommt nach Paris, um dort den Mord an ihrer Schwester Evie aufzuklären, die bei Vaudeline in Ausbildung war. Lenna hegt einige Vorurteile gegenüber Okkultismus, doch möchte den Mörder mit allen Mitteln finden.
Als Vaudeline nach England geht, um dort eine Mordermittlung zu unterstützen, begleitet Lenna sie als Gehilfin. Doch schon bald ahnen sie, dass sie nicht nur die Ermittlungen vorantreiben sollen, sondern selbst in ein Verbrechen verwickelt wurden.

Sarah Penner schreibt recht gemächlich und lässt sich Zeit mit der Figurengestaltung, weshalb ich einige Kapitel brauchte, um eine Beziehung zu Vaudeline und Lenna aufbauen und die anfängliche Distanz überwinden zu können.
Ich mochte, wie die Leser*innen mit der Zeit stückweise erfahren, was mit Evie geschehen ist. Währenddessen kommen sich Lenna und Vaudeline näher und bemühen sich um die Zusammenarbeit mit der geheimnisvollen Séance Society. Ich fühlte mich im viktorianischen Setting wohl und mochte die wechselnden Erzählperspektiven.
Außerdem hielt Sarah Penner die eine oder andere überraschende Wendung bereit, was die Spannung aufrechterhielt.

Nach "Die versteckte Apotheke" ein weiteres gelungenes Buch der Autorin!