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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2020

Fesselnder Schreibstil

Diabolic – Fatales Vergehen
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Die drei Teenager Shiloh, Kat und Ruth schleichen sich nachts aus dem Haus zum Nacktbaden. Dabei werden sie von einem vermummten Mann überrascht, der Ruth vergewaltigt. Diese bittet die Mädchen Stillschweigen ...

Die drei Teenager Shiloh, Kat und Ruth schleichen sich nachts aus dem Haus zum Nacktbaden. Dabei werden sie von einem vermummten Mann überrascht, der Ruth vergewaltigt. Diese bittet die Mädchen Stillschweigen zu bewahren. Als 15 Jahre später alle drei wieder in Prairie Creek leben, erfahren sie, dass in der Zwischenzeit einie junge Mädchen verschwunden sind. Ruth vermutet, dass vielleicht ein Zusammenhang zu ihrer Vergewaltigung besteht, und wendet sich an die Polizei. Kurz darauf haben die Frauen ein Foto im Briefkasten, das sie damals nackt am See zeigt.


Gerade die ersten Passagen, die die Geschehnisse am See beschreiben, sind sehr gut gelungen und haben mich sofort in den Bann der Geschichte gesogen. Darauf folgen drei Abschnitte, die jeweils Shiloh, Kat und Ruth gewidmet sind, und von ihren jeweiligen Lebensgeschichten erzählen. Obwohl ich spannend fand, welchen Weg die drei gehen, kam mir hier die Spannung und die Thematik des Thrillers zu kurz. Die Liebesgeschichten und erotischen Szenen nahmen überhand.
Was die drei Autorinnen jedoch perfekt geschafft haben, ist die Angst und die Ungewissheit zu übermitteln, die die Frauen begleitet. Bei jeder Begegnung in Prairie Creek mit Männern fragen sie sich, ob es sich um Ruths Peiniger handelt.
Generell ist der Schreibstil sehr flüssig, fesselt die Leserinnen und war für mich Grund genug das Buch innerhalb weniger Tage durchzulesen.
Nach dem eher abgeflachten Mittelteil folgt ein spannendes letztes Drittel, das auch ganz am Ende den Täter entlarvt. Ich habe ihn zwar schon relativ früh als solchen vermutet, jedoch ließen die Autorinnen bis zum Schluss offen, ob es sich tatsächlich um ihn handelt, bzw. gab es kaum Hinweise für die Leser
innen, wer der Täter ist.
Einzig die Rache der "Bestie", die auf dem Klappentext angekündigt wurde, hat in der Intensität nicht stattgefunden, was die inhaltlichen Erwartungen in diesem Punkt nicht erfüllt hat.

Ein Thriller voller Angst und Ungwissheit, der mit fesselndem, flüssigen Schreibstil begeistert.

Veröffentlicht am 11.02.2020

Fesselnder zweiter Teil

Scheintod
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"Scheintod" ist der zweite Teil der Widerstandstrilogie von Louise Boije af Gennäs. Der erste Teil "Blutblume" sollte auf jeden Fall vorher gelesen werden, damit Personen und Zusammenhänge eingeordnet ...

"Scheintod" ist der zweite Teil der Widerstandstrilogie von Louise Boije af Gennäs. Der erste Teil "Blutblume" sollte auf jeden Fall vorher gelesen werden, damit Personen und Zusammenhänge eingeordnet werden können. Ohne dieses Vorwissen kann man hier sicher nur sehr schlecht folgen.


Sara hat harte Monate hinter sich, nachdem ihr ein Widersacher ordentlich zugesetzt hat. Sie nimmt einen neuen Spitzen-Job an, zieht um, findet neue Freunde in ihren Kolleginnen und hofft, endlich wieder zur Ruhe kommen zu können. Doch es dauert nicht lange, bis die neuen verwirrenden, mysteriösen und teilweise sehr bedrohlichen Situationen und Begegnungen in ihrem Alltag wieder sehr präsent sind. Stets muss sie sich die Frage stellen, wie sie ihre Familie schützen kann und wem sie überhaupt trauen kann.


Es werden zwar einige Fragen geklärt, die der erste Band offen gelassen hat, doch kommen mindestens genau so viele neue ungelöste Fragen hinzu. Das lässt hoffen, dass der dritte Teil alles auflöst.


Obwohl einige Entwicklungen durch die Vorgehensweise von Louise Boije af Gennäs in "Blutblume" vorhersehbar sind, besticht sie durch einen sehr flüssigen und fesselnden Schreibstil. Einziger Kritikpunkt ist die Entwicklung von Saras Charakterzügen/ihrer Verhaltensweise gegenüber den Freunden, die mir unwirklich vorkommt. Einerseits war sie beim Militär, ist sehr stark und zielstrebig. Andererseits bekommt sie die einfachsten Denkschritte nicht allein auf die Reihe und ist permanent auf zwischenmenschlicher Ebene verunsichert, was auf die Dauer durch die sich wiederholenden Dialoge etwas nervt.

Davon abgesehen handelt es sich um einen packenden, guten zweiten Teil!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Weniger spannend als erwartet

Abgefackelt
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Paul Herzfeld ist noch immer mitgenommen von seinem letzten Fall, weswegen er übergangsweise in der Pathologie in Itzehoe arbeiten und sich etwas erholen soll. Dort ist der vorherige Rechtsmediziner im ...

Paul Herzfeld ist noch immer mitgenommen von seinem letzten Fall, weswegen er übergangsweise in der Pathologie in Itzehoe arbeiten und sich etwas erholen soll. Dort ist der vorherige Rechtsmediziner im Archivgebäude auf tragische Weise ums Leben gekommen. Als Paul Herzfeld an den Umständen dessen Tod zweifelt und beginnt zu ermittlen, gerät er selbst in Gefahr.

Den Schreibstil von Michael Tsokos mag ich sehr, weil er flüssig und locker ist, die Kapitel kurz sind und die Erzählperspektiven wechseln, was den Lesefluss begünstigen.
Für Paul Herzfeld stehen nicht nur seine Fälle im Vorderpunkt, sondern auch die Streitpunkte mit seiner Verlobten, die relativ viel Raum einnehmen. Alle anderen Figuren bleiben eher oberflächlich beschrieben und sind nicht leicht zu greifen.
Wer regelmäßig Krimis oder Thriller liest, wird sehr schnell auf den richtigen Pfad kommen, auf den Tsokos hinaus will. Dennoch ist es interessant zu lesen, wie Herzfeld zum Ziel der Ermittlungen gelangt.

Ein Thriller, der zwar vorhersehbar und dadurch nicht so spannend ist wie andere, dennoch durch den Schreibstil und das eingebundene True-Crime-Wissen gerade für Tsokos-Fans empfehlenswert ist!

Veröffentlicht am 02.01.2020

Spannend und clever durchdacht

Nebeljagd
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In Ochsenwang, ein Dorf auf der Schwäbischen Alb, wird die Leiche der ermordeten Ines Schneider aufgefunden. Sofort wird Jo Haug, ihr Pflegesohn, verdächtigt, zu dem die mittlerweile alte Frau kein sonderlich ...

In Ochsenwang, ein Dorf auf der Schwäbischen Alb, wird die Leiche der ermordeten Ines Schneider aufgefunden. Sofort wird Jo Haug, ihr Pflegesohn, verdächtigt, zu dem die mittlerweile alte Frau kein sonderlich gutes Verhältnis hatte. Schließlich ist er vorbestraft, im Dorf nicht beliebt und hat Gerüchten zufolge als Jugendlicher seine Freundin Vanessa Beckmann auf brutale Weise ermordet.

Rechtsanwältin Linn Geller nimmt den Fall an und zweifelt an Haugs Unschuld, weil alle Fakten gegen ihn sprechen. Dennoch hält sie an der Unschuldsvermutung fest, ermittelt auf eigene Faust, geht jedem Hinweis nach und entdeckt bald, dass der Fall Jo Haug viel komplexer ist, als sie zu Beginn dachte.

Julia Hofelich konnte mich bereits auf den ersten Seiten mit ihrem Schreibstil für sich gewinnen. Sie hat eine ruhige Art zu schreiben, die Verhältnisse und die Atmophäre in dem Ort werden anschaulich dargestellt und sowohl Linn Geller als auch Jo Haug, Götz und Faber sind gut ausgearbeitete Figuren.
Die Bezeichnung Kriminalroman ist hier sehr treffend: Durch die privaten Beziehungen, Probleme und Geschehnisse lassen sich einige Passagen wie in einem Roman lesen, andere wiederum sind spannend und lassen die Leser_innen mitfiebern.

Die einzelnen Erkenntnisse, Entwicklungen und vor allem die Wendungen sind sehr gut durchdacht. Die Personen handeln realistisch und nachvollziehbar, Linn Geller wirkt sehr professionell und kommt im richtigen Tempo der Auflösung des Falls auf die Spur.

Obwohl ich den ersten Band (noch) nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Verständnisschwierigkeiten.
"Nebeljagd" ist ein spannender Krimi, der durch einen angenehmen Schreibstil, intelligente Wendungen und Überraschungseffekte überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2020

Hält auf Trab

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Maxwell Cho vom FBI ist an seinem freien Tag im Shenandoah Nationalpark wandern, als sein Leichenspürhund Kona plötzlich Alarm gibt. Er entdeckt eine Höhle voller menschlicher Knochen und als ...

Maxwell Cho vom FBI ist an seinem freien Tag im Shenandoah Nationalpark wandern, als sein Leichenspürhund Kona plötzlich Alarm gibt. Er entdeckt eine Höhle voller menschlicher Knochen und als FBI-Special-Agent Sayer Alair und die Spurensicherung vor Ort sind, werden zwei sehr frische Leichen geborgen.
Für Sayer Altair und Maxwell Cho, der in diesem Band als ihr Partner fungiert, beginnt die Ermittlung des Serienmörders, der für die Höhle voller Knochen verantwortlich ist, und es stellt sich die Frage, ob und inwiefern die erst vor Kurzem ermordeten Frauen damit zusammenhängen.

Von Ellison Coopers erstem Teil "Todeskäfig" war ich total begeistert und habe mich daher sehr auf den zweiten Teil der Reihe um Sayer Altair gefreut. Die Autorin hat einen sehr flüssigen und dynamischen Schreibstil, der mich nach wenigen Seiten komplett in den Fall eintauchen ließ. Auch wenn es ein wenig Vorlauf brauchte, bis tatsächliche Ermittlungsergebnisse vorlagen, war der Spannungsbogen von Beginn an vorhanden und hat sich konsequent bis zum Ende gehalten.
Sayer Altair ist eine intelligente Ermittlerin, sie und alle anderen Figuren sind so scharf und anschaulich gezeichnet, sodass sämtliche Reaktionen und Handlungen für die Leser_innen nachvollziehbar sind.

Der Fall ist grausig und brutal, die Ermittlung nicht nur für das Team, sondern auch die Leserschaft, nervenaufreibend, die Wendungen und wichtigen Erkenntnisse sind sehr gelungen gelegt und das Ende überrascht noch einmal.

Ein gelungener, spannender zweiter Band, der jeder Fan von Sayer Altair oder Ellison Cooper lesen sollte!