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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Genialer Plot, toller Schreibstil

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Mit "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" griff ich zum ersten Mal zu einem von Joël Dickers Büchern - und ließ mich begeistern.

Am ersen Theaterfestival in Orphea kommt es im Juli 1994 zu einem Vierfachmord, ...

Mit "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" griff ich zum ersten Mal zu einem von Joël Dickers Büchern - und ließ mich begeistern.

Am ersen Theaterfestival in Orphea kommt es im Juli 1994 zu einem Vierfachmord, bei dem die Familie des Bürgermeisters und eine unbeteiligte Joggerin ermordet wurden. Die jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott wurden mit den Ermittlungen beauftragt und fanden den Täter recht zügig.
Nun, 20 Jahre später, taucht die Journalistin Stephanie Mailer bei Jesse Rosenberg auf, der sich freiwillig aus dem Polizeidienst verabschieden will, und gibt ihm einen Hinweis, der die Schuld des verurteilten Mörders in Frage stellt. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Nun fühlen sich Rosenberg und Scott dazu gezwungen, den Fall erneut aufzurollen. Es dauert nicht lange, bis sich die Hinweise verdichten, dass sie damals nicht den richtigen Täter geschnappt haben.

Joël Dicker schreibt vielschichtig, intensiv, führt seine Figuren sehr gelungen ein und lässt ihnen einen großen Raum sich zu entwickeln und für den Leser greifbar und spürbar zu sein. Die Handlung ist komplex, es tauchen immer neue Hinweise auf, Dicker legt verschiedene Fährten, denen er streckenweise folgt, bis eine neue Spur auftaucht, auf die er den Leser lockt.
Die vielen Perspektivwechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, die Wechsel der Erzählperspektive und die starke Einbindung sämtlicher Figuren führen zu einer dichten Erzählung. Sie gibt Einblick über die einzelnen Zusammenhänge und Verstrickungen der Figuren und berichten über die jetzigen und damaligen Ermittlungen.

Ich war in jeder Hinsicht überrascht, obwohl ich bereits im Vorfeld nur großartiges von Joël Dickers Büchern gehört habe. "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" ist genial geplottet und durch die intensive Atmosphäre eine sehr gelungene Mischung von Krimi, Roman und Thriller. Grandios!

Veröffentlicht am 28.04.2019

Aus Feindschaft wird Leidenschaft

My Dearest Enemy
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Daisy kann ihr Glück kaum fassen, als sie die Praxis des Hausarztes in ihrer Heimatstadt übernehmen soll. Was sich zu dem Zeitpunkt der Zusage nicht ahnt, ist, dass sie sich diesen Job mit Lucas teilen ...

Daisy kann ihr Glück kaum fassen, als sie die Praxis des Hausarztes in ihrer Heimatstadt übernehmen soll. Was sich zu dem Zeitpunkt der Zusage nicht ahnt, ist, dass sie sich diesen Job mit Lucas teilen soll. Die beiden sind als Nachbarskinder miteinander aufgewachsen und führten einen regelrechten Kleinkrieg, der aus stetigem Wettstreit bestand.
Nun, elf Jahre später, besteht dieser Kampf für Daisy noch immer, denn für sie ist klar: Nur einer kann Dr. McCormicks Praxis übernehmen. Und das würde sie sein!

Der Einstieg in den Roman gelingt schnell, der Schreibstil ist locker-leicht und lässt den Leser durch die Kapitel treiben.
Die "Kriegshandlungen" und das gebieterische Verhalten, das Daisy an den Tag legt, hat mich an einigen Stellen genervt, ist jedoch durch die von der Autorin eingebauten Witze und die Reaktionen von Lucas' jedoch auch unterhaltsam.
Der Autorin gelingt es, eine immer weiter aufbauende Spannung und Leidenschaft zwischen Lucas und Daisy zu entwickeln, sodass der erste Kuss nur so herbeigesehnt wird.
Obwohl die Handlung nicht überraschend, sondern hervorsehbar ist, hat mich der Roman gut unterhalten und für schöne Lesestunden gesorgt!

Veröffentlicht am 28.04.2019

Sehr gelungener Auftakt!

Auris
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Für mich war sofort klar, dass ich "Auris" lesen muss, wenn Sebastian Fitzek und Vincent Kliesch, die mich in der Vergangenheit mit ihren Büchern begeistern konnten, ein Projekt gemeinsam angehen.

Matthias ...

Für mich war sofort klar, dass ich "Auris" lesen muss, wenn Sebastian Fitzek und Vincent Kliesch, die mich in der Vergangenheit mit ihren Büchern begeistern konnten, ein Projekt gemeinsam angehen.

Matthias Hegel ist forensischer Phonetiker. Er kann allein aus der Stimme sämtliche Informationen über einen Menschen generieren, wie Alter, Herkunft, psychische Situierung etc. Er berät die Polizei jedoch nicht mehr bei Einsätzen, sondern sitzt im Gefängnis, weil er bereitwillig einen Mord an einer Obdachlosen gestanden hat.
Julia Ansorge ist True-Crime-Podcasterin, seit sie in der Vergangenheit selbst Opfer eines Übergriffs wurde und ihren Bruder verloren hat. Sie beschäftigt sich mit Justizirrtümern und stößt bei ihrer Recherche auf Matthias Hegels Fall, bei dem es für sie einige Ungereimtheiten gibt.

Vincent Kliesch schreibt so flüssig, jeder Satz sitzt, und mir ist beim Lesen des öfteren das Atmen schwergefallen. Da Kliesch drei Jahre an dem Buch gearbeitet hat, kann man wohl sagen, dass es absolut gelungen ist. Ich habe das Buch nach den ersten 80 Seiten in nur einem Rutsch durchgelesen. Die Handlung ist dicht, Julia findet schnell wichtige Hinweise, die sie auf neue Personen und Zusammenhänge stoßen lässt. Auch von Hegels Arbeit bekommt der Leser genaue Eindrücke, sowohl aus der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.
Obwohl das Erzähltempo sowieso an Schnelligkeit kaum zu überwinden ist und der Spannungsbogen arg gespannt ist, endet das Buch mit einem großen Finale, inklusive Wendungen und Cliffhanger. Es bleibt also zu hoffen, dass der nächste Teil der Reihe bald erscheint!
Für alle Thriller-Fans, gerade von Sebastian Fitzek und Vincent Kliesch, eine absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 13.04.2019

Wieder ein gelungener Pia Korittki-Krimi

Ostseeangst
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Becca macht mit einer jugendlichen Wohngruppe eine Kanu-Tour, bei der sie selbst in eine lebensgefährliche Situation gerät. Als sie kurz darauf endlich in der Jugendherberge ankommen, ist sie erleichtert, ...

Becca macht mit einer jugendlichen Wohngruppe eine Kanu-Tour, bei der sie selbst in eine lebensgefährliche Situation gerät. Als sie kurz darauf endlich in der Jugendherberge ankommen, ist sie erleichtert, dass sich alle erholen können. Die Jugendlichen finden jedoch eine abgetrennte, verkohlte Hand. Auf einem Grundstück in der Nähe wird ein abgetrennter Unterarm gefunden. Der ist jedoch von einer anderen Leiche.
Pia Korittki ist noch immer schwer von der Trauer um ihren Freund Lars eingenommen, merkt jedoch selbst, dass ihr die Einsamkeit nicht immer gut tut. Daher setzt sie alles daran, wieder fest im Ermittlungsteam arbeiten zu können und rauszufinden, um wessen Leichen es handelt und wer deren Mörder ist. Teilen muss sie sich die Ermittlungsarbeit mit dem LKA.

Eva Almstädt kann auch mit Pias 14. Fall wieder begeistern. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, bindet den Leser von der ersten Seite an in die Geschehnisse ein, lässt ihn Spekulationen und Vermutungen aufstellen, die im weiteren Verlauf des Öfteren verworfen werden müssen.
Auch wenn einige Erzählstränge leider im Nichts verlaufen und nicht die Präsenz bekommen, wie nach den ersten Seiten erwartet, lösen sich alle anderen Erzählstränge in einem brisanten Finale in einer plausiblen Erklärung auf und finden zueinander.

.Wie auch die anderen bereits gelesenen Bücher der Reihe, habe ich "Ostseeangst" mit seinen kurzen und nicht selten spannend endenden Kapiteln geradezu verschlungen und kann es jedem Fan der Reihe - und allen anderen Krimiliebhabern - empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.04.2019

Eine wunderschöne Liebesgeschichte

Immer noch wir
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Lina und Joe lernen sich auf einer Party kennen, wo es bereits gewaltig zwischen ihnen knistert. Dabei haben sie sich gerade erst getroffen - denken sie. Tatsächlich waren sie enge Freunde in Kindheitstagen. ...

Lina und Joe lernen sich auf einer Party kennen, wo es bereits gewaltig zwischen ihnen knistert. Dabei haben sie sich gerade erst getroffen - denken sie. Tatsächlich waren sie enge Freunde in Kindheitstagen. Und obwohl sie sich so sehr über ihr Wiedertreffen freuen, scheint eine Beziehung unmöglich.

Elja Janus hat mit ihrer Idee ein schönes Setting geschaffen, das direkt Intimität und Verbundenheit durch die Kindheitserinnerungen mit Neuem, Ängsten und Sorgen aus den Jahren der weiteren Entwicklung verbindet. Daher scheinen diese Ängste, Sorgen und Sehnsüchte, die beide hegen, sich jedoch völlig voneinander unterscheiden und anders verkankert sind, sehr realistisch.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, locker und gleichzeitig sehr berührend und intensiv, was sicher an der sehr bildhaften und oftmals nahezu poetischen Sprache liegt.
Sehr authentisch neben den geschilderten Schwierigkeiten für die beiden, eine für beide passende Beziehung zu führen, sind die Dialoge. Sie sind der mündlichen Sprache sehr nahe, wirken unverkrampft und sind nicht holprig, und vor allem immer passend zu den beschriebenen Gefühlen, der Leichtigkeit oder der Schwere, formuliert und zu lesen.

Elja Janus konnte mich mit ihrem Debüt-Roman begeistern und in intensiven Lesestunden mit Joes und Linas Geschichte mitreißen und berühren!