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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Knoblauch geht immer!

Knoblauch
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Jenny Linford führt uns mit dem Kochbuch in die Welt des Knoblauchs und startet mit einer informativen Einführung über die jeweiligen Arten, ihre Zubereitungsart und die Geschmacksvielfalt von Knoblauch.

Das ...

Jenny Linford führt uns mit dem Kochbuch in die Welt des Knoblauchs und startet mit einer informativen Einführung über die jeweiligen Arten, ihre Zubereitungsart und die Geschmacksvielfalt von Knoblauch.

Das Kochbuch ist hochwertig gestaltet, sehr übersichtlich und die Rezepte sind dem Knoblauch nach in Kategorien unterteilt, was einen guten Überblick ermöglicht. Die Erklärungen sind simpel, lassen sich super leicht nebenbei oder zwischendurch lesen und offenbaren viele Fakten über die Knolle.

Mir gefällt vor allem die Vielseitigkeit der Rezepte. So stammen sie aus diversen Küchen der Welt, beispielsweise aus der indischen oder türkischen.
Einziges Manko für mich: Der Großteil der Rezepte sind fleischhaltig. Für Vegetarier kommen daher nicht alle Rezepte, sondern nur einige in Frage. Die sind dann jedoch sehr leicht nachzukochen und köstlich!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Schonungslos ehrliche Dorfstimmen zur irischen Finanzkrise

Die Gesichter der Wahrheit
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Donal Ryan erzählt von der Finanzkrise in Irland. Ort des Geschehens ist ein Dorf, dessen Baufirma durch falsch kalkulierte Immobilienkäufe pleite geht. Der korrupte Chef Pokey Burke hat sich abgesetzt ...

Donal Ryan erzählt von der Finanzkrise in Irland. Ort des Geschehens ist ein Dorf, dessen Baufirma durch falsch kalkulierte Immobilienkäufe pleite geht. Der korrupte Chef Pokey Burke hat sich abgesetzt - ohne ausgezahlte Löhne und ohne Alterssicherung für seine Angestellten. Doch nicht nur Pokeys ehemaligen Angestellten sind betroffen: alle Dorfbewohner leiden auf verschiedene Weise unter der Krise.
In "Gesichter der Wahrheit" erzählen 21 Menschen, wie sie zur Krise stehen und welchen Hürden sie ausgesetzt sind. Darunter befindet sich der ehemalige Vorarbeiter Bobby, der einst gut bezahlt wurde und nun ohne Job seine schöne Frau und seinen Sohn versorgen muss, ein Zuwanderer, die örtliche Prostituierte, die ganz allein lebt, und Bobbys Vater, der nur noch aus Boshaftigkeit lebt.

Der Autor gibt jedem Bewohner im jeweiligen Kapitel eine Stimme, lässt sie sagen, was sie auf der Zunge haben, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die einen pöbeln, die anderen hassen, wieder andere weinen. Es wird deutlich, dass der dörfliche Unmut durch die Krise steigt - jeder ist auf sein Leben und seinen Vorteil bedacht. Hass gegenüber anderen wird geschürt, es wird gelästert und geprügelt. Es kommt zu einer gemunkelten Affäre, einer Kindesentführung und zu Mord.

Der Leser kann sich kurz dem Leben der einzelnen Menschen annähren, ihre Geschichte hören, ihre Wut, ihren Hass oder ihre Trauer spüren und im Laufe der Kapitel spüren, wie zerrüttet die Dorfgemeinschaft ist und wie getroffen das Dorf ist - durch Pokey Burke, der nun der meist gehasste Mann der Gegend ist.

Donal Ryans Schreibstil ist klar, umgangsprachlich, bildhaft und lässt den Leser auf den Wellen der Emotionen und Schimpfereien treiben.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Psychologisch hervorragend aufgearbeitet

Die Einsamkeit des Bösen
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Alexandra führt scheinbar ein gutes Leben: Sie ist mit Anton verheiratet, hat einen guten Job im Verlagswesen und zwei Kinder, auf die sie stolz ist. Doch dann gewinnt Anton 24 Millionen im Lotto und zeigt ...

Alexandra führt scheinbar ein gutes Leben: Sie ist mit Anton verheiratet, hat einen guten Job im Verlagswesen und zwei Kinder, auf die sie stolz ist. Doch dann gewinnt Anton 24 Millionen im Lotto und zeigt Wesenszüge, die Alexandra bis dato nicht kannte. Wünsche, Träume, Pflichten und Prinzipien müssen neu geordnet werden. Währenddessen zeigt auch Alexandra Wesenszüge, die sie lange unterdrückt hat.



Der Kriminalroman ist auf zwei Zeitebenen aufgeteilt und berichtet sowohl von Alexandras Kindheit bis hin zur Jugend als auch von der gegenwärtigen Entwicklung. Der Leser erfährt im Laufe der Kapitel, dass Alexandras Kindheit alles andere als rosig war und zwischen dieser Zeit und der Gegenwart einiges passiert sein muss, da sie ein so gut situiertes Leben führt. Allerdings ist nicht alles so wie es scheint und Vergangenes bleibt oftmals im Verborgenen bestehen und wartet darauf, an die Oberfläche zu gelangen. Herbert Dutzler versteht, dies auf psychologischer Ebene erzählerisch darzustellen. Kapitel für Kapitel erfährt der Leser mehr, kann einzelne Puzzlestücke zu einem großen Bild zusammenfügen und wird auf dem Weg dahin immer wieder eines Besseren belehrt. Oftmals passen die einzelnen Teile viel besser zusammen als zuvor gedacht. Und obwohl die Puzzleteile offen sichtbar sind, ist das Ganze trotzdem schockierend und gewissermaßen überraschend, da die Ausmaße nicht gänzlich einzuschätzen waren.

Mit "Die Einsamkeit des Bösen" schafft Herbert Dutzler ein psychologisch clever erzähltes Buch, das Böses offenbart und trotz allem gänzlich ohne Urteile auskommt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Der Märchenwald hat Schauriges zu bieten!

Märchenwald
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Max und Ellie werden von ihrer Mutter im Wandschrank versteckt - mit dem Auftrag, zum Opa zu gehen. Das letzte, was die beiden hören, ist das Knallen der Haustür. Ihre Mutter ist weg. Das Geschwisterpaar ...

Max und Ellie werden von ihrer Mutter im Wandschrank versteckt - mit dem Auftrag, zum Opa zu gehen. Das letzte, was die beiden hören, ist das Knallen der Haustür. Ihre Mutter ist weg. Das Geschwisterpaar macht sich nun quer durch Berlin auf den Weg zu ihrem Opa. Währenddessen erzählt Max seiner Schwester die Geschichte vom Märchenwald.
Zum selben Zeitpunkt kommt auf dem Alexanderplatz eine junge Frau zu sich - körperlich zugerichtet und ohne Erinnerung. Allerdings wird sie von einem vermeintlichen "Freund" bedroht und begibt sich auf die Flucht durch Berlin - auf der Suche nach ihrer Erinnerung.


Paul Kalkbrenner und Sera Muth ermitteln hier in einem sehr spannenden Fall, der auf den ersten Blick überhaupt nichts mit Max, Ellie und der jungen Frau vom Alexanderplatz zu tun hat.
Martin Krist startet den Thriller rasant. Der Leser braucht keine Eingewöhnungszeit, sondern ist sofort mitten in den Geschehnissen.
Die Kapitel sind kurz und auf die unterschiedlichen Handlungsstränge fokussiert.
Obwohl von Beginn an klar ist, dass die Erzählstränge schließlich ein großes Ganzes ergeben müssen, steckt der Weg voller Spannung, Entwicklungen und schaurigen Hintergründen. Denn im Märchenwald gibt es nicht nur Ritter und gute Riesen.

Martin Krist hat mit "Märchenwald" gezeigt, dass er sein Handwerk versteht. Er hat aus einem interessanten Fall, temporeicher Erzählweise, sympathischen Ermittlern und einem rasanten Finale einen absolut spannenden Thriller vorgelegt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Was alles hinter einem Bestseller stecken muss

Bestseller
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Elmar Weixlbaumer und Monika B. Paitl beleuchten in ihrem Werk den Buchmarkt, das Verlagswesen und die Arbeit, die auf einen Autor nach Beendigung des Buches auf ihn zukommen.

Der Informationsteil ist ...

Elmar Weixlbaumer und Monika B. Paitl beleuchten in ihrem Werk den Buchmarkt, das Verlagswesen und die Arbeit, die auf einen Autor nach Beendigung des Buches auf ihn zukommen.

Der Informationsteil ist gut gelungen: Er ist informativ, beleuchtet sowohl den Buchmarkt als auch die Verlagsarbeit und betont, dass Verlage unter'm Strich erst einmal Business machen. Dass nicht jedes Buch in diesen Businessplan passt, sollte jedem klar sein. Das vorliegende Sachbuch soll also helfen, herauszufinden was alles dazugehört, damit das eigene Buch richtig vermarktet wird und zum Bestseller wird.
Das Versprechen finde ich sehr gewagt und beim Lesen hat sich auch herausgestellt, dass dies definitiv nicht allen möglich ist. Selfpublisher haben zwar eine Möglichkeit zur Veröffentlichung, haben es mit der Vermarktung jedoch um einiges schwerer als AutorInnen mit Verlagsvertrag.
Im theoretischen Teil bekommt der Leser Einblicke in diese und andere Weisheiten und vor allem in das Geschäft der Vermarktung.

Die praktischen Tipps hingegen beschränken sich auf SachbuchautorInnen oder jene, die es werden wollen. Selbstverständlich ist es einfacher, ein Sachbuch einschlägig zu vermarkten. Dennoch wird ebenfalls versucht, die Tipps allgemein zu halten, was in diesem Fall eher misslingt. Schließlich bringen Belletristikautoren schwammige Tipps auch nichts, nur, um mit ins Boot geholt zu werden.

Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch sehr informativ ist und grundlegende Strukturen und Vermarktungsstrategien beleuchtet. Allerdings sind die praktischen Tipps primär für SachbuchautorInnen geeignet. Daher wäre es eventuell hilfreicher, den Titel dementsprechend anzugleichen - oder den Inhalt auf den Titel.