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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein Anschlag des Asozialen Netzwerks auf den Pinguin

Die Känguru-Offenbarung (Die Känguru-Werke 3)
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Im dritten Teil versuchen Marc-Uwe und das Känguru, das nach seiner Abschiebung wieder aus dem Untergrund auftaucht, den Pinguin zu finden. Sie wollen dessen Weltverschlechterungsplan zerstören. Dazu reisen ...

Im dritten Teil versuchen Marc-Uwe und das Känguru, das nach seiner Abschiebung wieder aus dem Untergrund auftaucht, den Pinguin zu finden. Sie wollen dessen Weltverschlechterungsplan zerstören. Dazu reisen sie quer durch die Welt.

Mir haben die beiden ersten Teile schon hervorragend gefallen und der dritte hat dort angeknüpft, wo der zweite aufhörte. Ich liebe die Art, wie Marc-Uwe Kling schreibt: witzig, kritisch, authentisch und absolut kreativ. Die Erlebnisse mit dem Känguru wirken zwar abstrakt, sind jedoch im Prinzip völlig real. Jeder hat einen Pinguin in seinem Leben!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Lieblingsbuch aus der Jugend

Zwischen jetzt und immer
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Macy vermeidet seit dem Tod ihres Vaters Chaos. Sie baut sich eine perfekte Fassade auf und fühlt sich hinter ihr sicher. Als ihr "perfekter" Freund eine Beziehungspause fordert, bricht etwas in ihr zusammen. ...

Macy vermeidet seit dem Tod ihres Vaters Chaos. Sie baut sich eine perfekte Fassade auf und fühlt sich hinter ihr sicher. Als ihr "perfekter" Freund eine Beziehungspause fordert, bricht etwas in ihr zusammen. Sie fängt einen Job bei einer Cateringfirma an, in der das Chaos herrscht. Dort lernt sie Wes kennen, der ihr eine andere Sicht auf das Leben zeigt.

"Zwischen jetzt und immer" habe ich mir mit 15 oder 16 Jahren gekauft. Mittlerweile ist es so abgegriffen, dass es fast auseinanderfällt, weil ich es schon so oft gelesen habe. Ich liebe die Atmosphäre im Buch. Macy und Wes sind mir beide so sympathisch, ich fiebere immer wieder mit ihnen mit und genieße jeden Satz in dem Buch. Ich liebe den Schreibstil, die Atmosphäre, die Sarah Dessen konstruiert und die Charaktere, die sie erschafft. Die Geschichte war für mich nicht überraschend, aber dennoch kein Grund für eine Enttäuschung oder das Gefühl von Langeweile. Die Geschichte war von Anfang an gut, ich wurde mit zu den Höhepunkten und den Tiefpunken bis zum abgerundeten Ende mitgenommen. Es ist mein absolutes Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein wunderbares Buch

Morgen kommt ein neuer Himmel
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Bretts Mutter stirbt an Krebs und hinterlässt ihrer Tochter Briefe, in denen sie Brett Aufgaben stellt. Brett soll durch sie ihr Leben zu einem besseren verändern.

Ich habe zunächst nach dem Buch gegriffen, ...

Bretts Mutter stirbt an Krebs und hinterlässt ihrer Tochter Briefe, in denen sie Brett Aufgaben stellt. Brett soll durch sie ihr Leben zu einem besseren verändern.

Ich habe zunächst nach dem Buch gegriffen, weil mich das Cover ansprach. Da der Klappentext ebenfalls vielversprechend klang, nahm ich es mit. Und ich bereue es nicht. Das Buch ist mit so viel Gefühl und Empathie geschrieben, es liest sich so flüssig und lebendig, dass ich schon von der ersten Seite an mitten in der Geschichte hing. Ich mochte die Charaktere und finde das Ende super - genau so hatte ich es mir vorgestellt. Ich konnte oftmals laut auflachen, an anderen Stellen war ich den Tränen nahe - einfach fantastisch. Und obwohl ich es an einem Abend hätte durchlesen können, hob ich mir die zweite Hälfte für den nächsten auf.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Wut statt Kritik und Reflexion

Im Blick
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Marie Luise Lehners Roman "Im Blick" verspricht laut Klappentext eine Erzählung "vom Schauen und vom Angeschautwerden, von Rollen, in die Frauen gedrängt werden, und von alltäglicher sexueller Gewalt. ...

Marie Luise Lehners Roman "Im Blick" verspricht laut Klappentext eine Erzählung "vom Schauen und vom Angeschautwerden, von Rollen, in die Frauen gedrängt werden, und von alltäglicher sexueller Gewalt. Minutiös zeichnet sie die Momente nach, in denen Frauen in unangenehme, oft gefährliche Situationen geraten, und lässt Wut in ihren Figuren aufkeimen. Eine Wut, die groß genug ist, um gegen Sexismus zu kämpfen."

Inhaltlich und formal trifft diese Beschreibung zwar, wurde jedoch nur ansatzweise umgesetzt. Die Autorin lässt die Ich-Erzählerin auf zwei Zeitebenen erzählen. Zum einen sind da Rückblenden in die Jugend mit der besten Freundin Anja, wie sie zusammen aufwachsen, in die Pubertät kommen, erste sexuelle Erfahrungen machen und die Protagonistin sich outet. Zeitlich orientieren sich die Rückbleden an Jahren, beginnend bei zehn Jahren bis hoch in die zwanzig. Trotz der groben Einteilung wirken sie assoziativ, unzusammenhängend und beschreiben plakativ einzelne Situationen, oftmals ohne nähre Beleuchtung. Zum anderen erzählt sie von der On-/Off-Beziehung in der Gegenwart, die einvernehmlichen Sex, Zuneigung, Sicherheit und Geborgenheit thematisieren.

Im ersten Teil des Romans thematisiert die Autorin wichtige Themen, sie beschreibt durch konkrete Situationen, welchen Erwartungen sie und ihre Freundin Anja sich ausgesetzt fühlten, welche Rollen sie einnahmen und einnehmen sollten. Bereits wenn die ersten sexuellen Erfahrungen geschildert werden, fällt auf, dass Sex nicht immer einvernehmlich ist und einige Mädchen überfordert sind. Während die Freundinnen vergewaltigt oder zum Sex gedrängt werden, wählt die Protagonistin, Feministin und links, ihre Sexpartnerinnen selbstbewusst.
Je älter die beiden Mädchen werden, desto mehr sexuelle Übergriffe werden beschrieben, bis es sich ausschließlich um die Aneinanderreihung derer handelt. Dabei spielen Alkohol, Drogen und das Mitgehen mit Fremden trotz Unwohlsein oftmals eine Rolle. Während die Erzählerin ihr Verhalten als Kampf um ihre Freiheit sieht, setzt sie sich diesen Situationen aus, und entwickelt gleichzeitig eine enorme Wut auf die Männer, die sich übergriffig verhalten.

Dabei wird leider nicht kritisch oder reflektiert mit sexuellen Übergriffen und Rollenzuschreibungen umgegangen. Vielmehr vermittelt Marie Luise Lehner das Bild, dass Frauen und Mädchen nicht allein draußen sein oder allein mit einem Mann im Aufzug fahren können. Alle ihre Freundinnen, jedes Mädchen, das sie kennt wurde vergewaltigt oder zum Sex gedrängt. Es entsteht eine enorme, plakative Wut, die sich jedoch nicht auflöst in Kritik, Reflexion und einen bewussten Umgang mit und gegen den Sexismus (im Alltag) und Belästigung. Stattdessen bleibt sie bis zum Schluss bestehen.
Wie zu Beginn angedeutet, scheint die gegenwärtige Liebesbeziehung als Gegenpol zu den Erfahrugen in der Jugend zu stehen, allerdings wird deren Bedeutung an keiner Stelle so dargestellt.

Während die Autorin Machtstrukturen, Geschlechterkonventionen und Grenzüberschreitungen im Alltag anprangert, prangert sie die Männerwelt als Ganzes an, entwickelt Wut und richtet sie in einem aggressiven Tonfall gegen sie. Leider überzeugt mich diese Denkweise des Feminismus so gar nicht, sondern stumpft mich durch den plakativ aggressiven Tonfall und das fehlende Diskussionsangebot eher ab.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Ein Weg zur klaren Haltung

Mut braucht eine Stimme
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Peter Holzer veranschaulicht in "Mut braucht eine Stimme" wie wichtig es ist, seine innere Stimme zu hören, eine klare Haltung, Orientierung und Ziele im Leben zu haben.

Die Schlüsselfragen, die Holzer ...

Peter Holzer veranschaulicht in "Mut braucht eine Stimme" wie wichtig es ist, seine innere Stimme zu hören, eine klare Haltung, Orientierung und Ziele im Leben zu haben.

Die Schlüsselfragen, die Holzer dem Leser unterfüttert mit Faktenwissen und einem großen Anteil persönlicher Erfahrung stellt, fragen nach dem aktuellen Stand, dem gewünschten Ziel und den Erfolgen, die auf diesem Weg liegen sollen.
Überreizt von dem Trubel in der Gesellschaft, dem täglichen Input und unzähligen online-Äußerungen zeigt er durch biographische Ereignisse, in welchen Situationen die Stimme fehlt, keine klare Kommunikation stattfindet und wie notwendig ein solch offensives Verhalten statt Schweigen wäre.

Mit einem sehr sachlichen, klaren und direkten Tonfall fordert Peter Holzer den Leser zur Selbstreflexion auf. Durch kleine Übersichten von Schlüsselfragen kann sich jeder selbst Wünsche und Ziele für die Zukunft setzen, Mut zur Haltung aufbauen, der eigenen Stimme folgen und so ein glückliches und selbstbestimmtes Leben anzustreben. Dabei wird kein moralischer Zeigefinger erhoben, sondern angeregt und inspiriert - glaubwürdig untermauert mit Studien und Phänomenen aus den Bereichen Soziologie und Psychologie.