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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2021

Zeitlos, berührend und mitreißend

Little Women. Beth und ihre Schwestern
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Dieses Buch ist ein echter Klassiker und bestimmt schon vielen Leser*Innen bekannt. Auch zahlreiche Verfilmungen sind im Laufe der Jahre entstanden. Doch immer wieder finde ich diese Geschichte sehr berührend. ...

Dieses Buch ist ein echter Klassiker und bestimmt schon vielen Leser*Innen bekannt. Auch zahlreiche Verfilmungen sind im Laufe der Jahre entstanden. Doch immer wieder finde ich diese Geschichte sehr berührend.
Die in Armut geratene Familie March hat 4 Töchter, die sanftmütige Meg, die burschikose Jo, die schüchterne Beth und die noble Amy. Ihr Vater nennt sie liebevoll meine „kleinen Frauen“. Doch so verschieden sie auch sind, herrscht Harmonie und Liebe unter ihnen. Die herzensgute Mutter erzieht ihre Töchter zur Eigenständigkeit, jede mag glücklich werden auf ihrem Weg. Der betuchte Nachbarssohn Laurie wächst wie ein Bruder mit den Mädchen auf. Der erste Teil des Buches handelt über die Zeit des Erwachsenwerdens, der zweite Teil widmet sich dem eigenen Leben mit Ehepartner und Kindern.
Auch mit der neuen Übersetzung konnte mich die bezaubernde und berührende Geschichte der Schwestern begeistern. Der mitreißende und lebhafte Schreibstil gibt einem das Gefühl, , als wäre man mittendrin und würde jedes Erlebnis – sei es nun gut oder schlecht – persönlich miterleben. Ich habe gelacht, geweint, mitgefiebert, gehofft und mich auf einer endlosen Wellenbewegung ins Amerika der 1860er Jahre tragen lassen. Jeder einzelne Charakter des Buches ist einzigartig und bis ins kleinste Detail authentisch dargestellt. Dies bestimmt aus dem Grund, dass die Autorin ihre eigene Lebensgeschichte hat einfließen lassen. Allen voran mag ich Jo am liebsten, mit ihrem Willen, sich nicht dem gesellschaftlichen Zwang zu beugen und ihren Traum zu verfolgen. Immer wieder bin ich glücklich, dass auch sie ihre Liebe findet.

Fazit:
Eine wunderschöne und zu Herzen gehende Geschichte, die man auch in Jahren noch gerne lesen wird mit. Auch mit der neuen Übersetzung lebt der Charme und die Ausstrahlung des Klassikers weiter. Die Gestaltung des Schutzumschlages, des Hardcovers sind eine wahre Augenweide und schmücken jedes Bücherregal. Noch hinreißender sind die zahlreichen Illustrationen von Kera Till im Inneren des Buches. Die liebevollen und verspielten kleinen Details sowie große ein- und doppelseitige Bilder in zarten, pastelligen Farben vereinen hervorragend die moderne Darstellung einer Geschichte aus vergangenen Zeiten. Ein absolutes Lesehighlight und Augenschaums.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Die Welt der Düfte

Das Haus der Düfte
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Hinter dem Pseudonym Pauline Lambert versteckt sich eine Bestsellerautorin, die mich im letzten Jahr mit einer Trilogie begeistern konnte. Auch hier bin ich sehr eingenommen von ihrem bildhaften Schreibstil, ...

Hinter dem Pseudonym Pauline Lambert versteckt sich eine Bestsellerautorin, die mich im letzten Jahr mit einer Trilogie begeistern konnte. Auch hier bin ich sehr eingenommen von ihrem bildhaften Schreibstil, der mich lebhaft die erwähnten Duftkompositionen wahrnehmen ließ.
Die junge Anouk ist mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet, die es ihr ermöglicht sämtliche Gerüche in ihre einzelnen Komponenten aufzuschlüsseln Die Begegnung mit einem besonderen Duft in der Jugend verstärkt in ihr den Traum, einmal als Parfümeurin zu arbeiten. Leider hat ihre Mutter andere Pläne, sie soll einmal ihre Apotheke in Paris übernehmen. Durch eine Zufallsbekanntschaft mit dem Sohn eines der größten Parfümhäuser „Girard“ erhält sie die Möglichkeit ihr Talent in Grasse, der Parfümstadt schlechthin unter Beweis zu stellen. Man ermöglicht ihr den Besuch einer exklusiven Schule. Doch die Familie Girard entpuppt sich als intrigant und nur auf Ruhm bedacht, wer nicht spurt wird der Familie verwiesen.
In zahlreichen Rückblicken erfahren wir den Aufbau des Parfümimperiums Girard sowie den langjährigen Streit mit dem Parfümhersteller Bonnet. Zahlreiche Schicksale und Intrigen begleiten die Familien durch die Jahre.
Als Anouk sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht, macht sie eine unerwartete Entdeckung. Welchen Einfluss nimmt dies auf Ihre Liebe zu Jean-Paul und die zerstrittenen Familien?

Fazit:
Mit der talentierten Anouk hat Pauline Lambert eine entzückende Protagonistin geschaffen, die Anmut und Stärke vereint. Zielsicher verfolgt sie ihren Traum, ohne sich von der sie fördernden Familie Girard beeinflussen zu lassen. Einziger Kritikpunkt ist kompakte Darstellung der umfangreichen Familiengeschichten, die an eine Auflistung erinnert. Auch sind einige „Zufälle“ etwas fadenscheinig. Doch unter dem Aspekt, dass es eine fiktive Geschichte ist, konnte ich über diese Schwäche hinwegsehen. Schlussendlich habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Vielen Dank Pauline Lambert für den berauschenden Ausflug in die Welt der Düfte. Der nächste Besuch einer Parfümerie ist mir sicher.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Feelgood mit Tiefgang

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Da mich bereits die ersten beiden Bücher von Frida Skybäck begeistert haben, war für mich klar, dass ich auch ihr aktuelles Buch unbedingt lesen möchte. Die Covergestaltung in gemütlich warmen Farben sowie ...

Da mich bereits die ersten beiden Bücher von Frida Skybäck begeistert haben, war für mich klar, dass ich auch ihr aktuelles Buch unbedingt lesen möchte. Die Covergestaltung in gemütlich warmen Farben sowie die Darstellung des Bücherschrankes passen optimal zum Titel.
Das Setting führt nach Südschweden In die Nähe des Küstenortes Helsingborg am Öresund. Rebecka, die seit Jahren in Stockholm lebt und arbeitet, reist kurzentschlossen zurück in ihre Heimat um Ihrer Großmutter Anna, die im Krankenhaus liegt, zur Seite zu stehen. Sie war seit Jahren nicht mehr dort. In ihrer Jugend hatte sie eine schwierige Zeit, einzig ihre Großmutter hat sich damals um sie gekümmert und sie bei sich aufgenommen. Das Verhältnis zu Ihrer Mutter Camilla ist bis heute sehr angespannt und von Streitereien und Unverständnis gezeichnet. Es gibt kaum Kontakt untereinander. Mit Hilfe des Nachbarn Arvid richtet sie das heruntergekommene Haus sowie den Garten wieder her und will nicht wahrhaben, dass sie Gefühle für ihn entwickelt. Sie ist doch zufrieden in ihrer Beziehung mit Joar oder? Schließlich sind sie schon 7 Jahren zusammen und verlobt.
Der zufällige Fund von Annas Tagebuch sowie eines alten Schwarzweißfotos bringen ganz neue Erkenntnisse, die auch Rebeckas Mutter und ihr Verhalten in ein ganz anderes Licht bringen.
In Rückblenden ins Jahr 1943 erzählt Frida Skybäck Annas Geschichte, die sich als junge Frau in den jungen Italiener Luca verliebt. Doch sie müssen sich verstecken. Denn Luca ist als einfacher Arbeiter nicht nur unter Annas Stand, sondern er kämpft auch für den Widerstand. Als die Judenverfolgung auch in Dänemark anlangt, hilft er zahlreichen Personen zur Flucht über den Öresund, immer in Angst vor der Gestapo. Als Anna in seine Unternehmungen mit hineingezogen wird kommt es zu schicksalhaften Ereignissen, deren Folgen bis in die Gegenwart Annas Familie belasten.
Sowohl Anna, als auch Rebecka sind für mich zwei sehr starke weibliche Charaktere, die sehr von den Erlebnissen in ihrer Vergangenheit geprägt sind. Gerade Annas Geheimnis hat auch großen Einfluss auf das Verhältnis zwischen ihrer Tochter und ihrem Vater gehabt. Als die drei Frauen endlich ein offenes Gespräch führen, schaffen sie eine eine zaghafte Grundlage für die Wiederannäherung der Familie.

Fazit:
Dieses Buch ist weit mehr als ein Feelgood-Roman, es ist eine Geschichte mit Tiefe. Neben einer besonderen Liebesgeschichte sowie der Versöhnung einer Familie über drei Generationen geht die Thematik des Buches viel tiefer. Berührend wird auf die Judenverfolgung über die Grenzen Deutschland hinaus hingewiesen. Ohne Widerstandskämpfer wie Luca, die als Fluchthelfer ihr Leben aufs Spiel setzten, wären nicht zumindest ein paar Menschenleben gerettet worden. Besonders gefallen hat mir auch die Schilderung der Familiensituation der drei Frauen Anna, Rebecka und Camilla. Wie sehr ein Geheimnis in der Vergangenheit doch Einfluss auf alle bis hin in die Gegenwart nimmt. Neben ernsten Momenten gab es jedoch auch viele glückliche und auch lustige Episoden. Gerade der ältere Nachbar Egon hat mich so einige Male zum Schmunzeln gebracht.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Spannender Auftakt zur neuen Bestseller-Trilogie

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Wie es sich für einen Kerstin Gier-Fan gehört, hatte ich das Buch schon lange vorbestellt. Auf Fotos sah die Ausgabe ja schon wunderschön aus, aber in Natura ist es wirklich ein Traum. Sowohl der Schutzumschlag ...

Wie es sich für einen Kerstin Gier-Fan gehört, hatte ich das Buch schon lange vorbestellt. Auf Fotos sah die Ausgabe ja schon wunderschön aus, aber in Natura ist es wirklich ein Traum. Sowohl der Schutzumschlag als auch das Hardcover selbst sind einzigartig gestaltet mit liebevollen Illustrationen und stimmten mich ein für die enthaltende magische Geschichte.
Der Schreibstil ist wie immer herrlich flüssig, gewürzt mit einer gesunden Portion Humor. Die Kapitel sind abwechseln aus Sicht der beiden Hauptcharaktere Quinn und Matilda geschrieben, was mir gut gefiel.
Quinn wirkt anfangs ziemlich arrogant und selbstverliebt, jedoch merkte ich schnell, dass der Schein trügt. Auf der Geburtstagsparty seines besten Freundes Lasse trifft er auf das sonderbare Mädchen Kim und kurz darauf werden die beiden von seltsamen Wesen verfolgt und Quinn beginnt Dinge zu sehen, die es eigentlich gar nicht geben kann. Zu verrückt, als dass er sie jemandem erzählen könnte.
Da steht eines Tages Matilda in seinem Zimmer, eine der „biblischen Plagen“ von gegenüber, der er die Geheimnisse verrät. Doch Matilda ist keinesfalls so wie ihre christliche Familie, die sie enorm unterdrückt und in die Rolle des schwarzen Schafes drängt. Matilda hat mir sofort gefallen. Sie ist liebenswert, hilfsbereit, wenn sie will ziemlich schlagfertig und humorvoll. Und sie liebt Fantasyromane, was ihr und Quinn noch sehr hilfreich wird. Denn nichts ist wie vorher. Es gibt geheimnisvolle Bekanntschaften, Ausflüge in die Zwischenwelt – genannt „Saum“ - und man offenbart Quinn, dass er ein Nachfahre der Arkadier ist. Sein Vater – der vor seiner Geburt starb – war zur Hälfte Arkadier, doch niemand weiß wessen Kind er war. Und dann ist da noch die Prophezeiung, die veranlasst, dass sich einige Verfolger an Quinns Fersen heften. Mit Hilfe von Matilda sowie den Saum-Wesen Fee, Hyazinth, Prof. Cassian und Bax macht er sich auf ins Abenteuer und auf die Suche nach seiner Herkunft.

Fazit:
Kerstin Gier schafft es immer wieder mich nach wenigen Zeilen mit ihren Fantasy-Büchern in ihren Bann zu ziehen. Wie schon bei der Edelstein- und Silber-Trilogie hat sie mit dem Auftakt dieser Trilogie liebenswerte und detailreiche Charaktere und Wesen geschaffen. Durch die bildhaften Beschreibungen gestaltete sich in meinem Kopf auch die „Zwischenwelt“ mit all ihren Facetten. Mit einer großen Portion Magie und Spannung bewegte ich mich zügig durch die Geschichte, deren vorzeitiges Ende viel zu schnell kam. Vielen Dank Kerstin Gier, dass Du immer wieder neuen Schwung in mein jung gebliebenes Fantasy-Herz bringst. Falls mir die Wartezeit auf Band 2 zu lang wird, werde ich mit Hilfe von „Angelika“ einen gedanklichen Ausflug in den Saum unternehmen.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Überraschend guter Auftakt

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Eigentlich hatte ich mir dieses Hörbuch nur zur leichten Unterhaltung runtergeladen in der Erwartung einer durchschnittlichen, netten Geschichte. Schon noch kurzer Zeit viel mir jedoch auf, dass die Geschichte ...

Eigentlich hatte ich mir dieses Hörbuch nur zur leichten Unterhaltung runtergeladen in der Erwartung einer durchschnittlichen, netten Geschichte. Schon noch kurzer Zeit viel mir jedoch auf, dass die Geschichte viel mehr Potential bietet und habe mich regelrecht geärgert, mir nicht die Printausgabe zugelegt zu haben. Die Lesung durch die eingesetzten Hörbuchstimmen gefiel mir extrem gut.
Wie der Inhalt schon verrät, befinden wir uns in Metz, Elsass-Lothringen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Schilderung einer ehrgeizigen jungen Frau, die ihre Träume verwirklichen möchte und gegen die Zwangsheirat ihrer Eltern aufbegehrt ist keineswegs neu. Die Autorin Clara Langenbach hat es jedoch geschafft, dass mir Emma sofort ans Herz gewachsen ist. Wie sehr hat sie sich unter Druck gesetzt, den Erwartungen der Gesellschaft und der Eltern zu entsprechen, ihre Träume und Wünsche zu verdrängen. Als dann endlich Frauen zum Studium zugelassen werden, nimmt sie die Chance wahr und lernt heimlich fürs Abitur.
In Emma´s Leben gibt es zwei Männer die ihre Gefühlswelt ganz schön durcheinanderbringen. Zum einen Carl, der ruhig und besonnen sein Ziel einer eigenen Senffabrik verfolgt, was in der Familie natürlich auf Ablehnung stößt. Ist er wirklich bereit, dem traditionsreichen Familienunternehmen den Rücken zu kehren? Dann ist da noch Antoine, der beste Freund von Carl. Selbstverliebt, arrogant und gutaussehend ist er der Auffassung alles zu bekommen was er will. Doch dies wird ihm zum Verhängnis und der Neid auf Carl lässt ihn zu erschreckenden Mitteln greifen.
Doch lest selbst, ob sich Emma´s und Carl´s Träume verwirklichen lassen …

Fazit:
Diese Geschichte war für mich ein unerwartetes Highlight. Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen Schreibstil und den bildhaften Schilderungen lebhaft ins Jahr 1908 eintauchen lassen. Gut recherchiert konnte ich mir das Leben nach dem deutsch-französischem Krieg sehr gut vorstellen. Starke Charaktere, Dramatik, Gefühl und ein Hauch Selbstironie auf Seiten von Emma, all dies sind wichtige Kriterien, die für mich ein gutes Buch ausmachen. Mit Freude warte ich auf ein Wiedersehen mit Emma und Carl in Teil 2, welcher am 27.10.2021 erscheinen wird. Und diesmal greife ich gerne zur Printausgabe.

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