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Veröffentlicht am 27.05.2021

Gelungener Auftakt der Invita-Reihe!

Fortunas Rache
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Aufruhr im Haus des Statthalters. Der Sklave Modestus ist nicht zurück gekehrt. Die Sklavin Invita gerät in den Verdacht, etwas mit seinem Verschwinden zu tun zu haben. Um der drohenden Strafe zu entgehen, ...

Aufruhr im Haus des Statthalters. Der Sklave Modestus ist nicht zurück gekehrt. Die Sklavin Invita gerät in den Verdacht, etwas mit seinem Verschwinden zu tun zu haben. Um der drohenden Strafe zu entgehen, beginnt Invita Nachforschungen anzustellen. Diese Nachforschungen gefallen nicht jedem und bringen Invita von einer schwierigen Situation in die nächste. Ehe Invita sich versieht, muss sie um ihr Leben fürchten.

Maria W. Peter, Homer-Preisträgerin 2018, hat den historischen Kriminalroman “Fortunas Rache” gemeinsam mit dem Verlag Piper herausgebracht. Es ist der Auftaktroman der “Invita-Reihe”. Das wunderschöne Cover ist passend zur Römerzeit gestaltet. Der Roman ist 320 Seiten stark. Am Ende findet sich ein informatives Nachwort und ein Plan vom römischen Trier sowie ein Glossar, das mit wenigen Worten einige, wichtige Begriffe erklärt.

Mit ihrem ungewöhnlichen, flüssigen und bildhaften Schreibstil hat die Autorin mich mit wenigen Sätzen gleich zu der Sklavin Invita in das römische Trier gebracht. Invita ist eine gebildete Sklavin mit einer ungewöhnlich gute Auffassungsgabe, Mut, Humor und einer gewisse Portion Eigensinn. Sie ist mir sofort sympathisch gewesen. Schon nach wenigen Sätzen wird dieser Roman spannend und bleibt es bis zum Ende, denn Invita scheint bei Fortuna ein Abo für schwierige Situationen gebucht zu haben. Am liebsten hätte ich die ganze Geschichte an einem Stück gelesen, denn ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders gut gefallen haben mir die Szenen mit Selena und bei den Passagen mit Flavus habe ich häufig geschmunzelt. Maria W. Peter vermittelt in diesem Roman viel Wissen über die damaligen Sitten und Gebräuche, die Situation der Sklaven und der Römerzeit ohne dabei je den Unterhaltungscharakter zu verlieren. Sie beschreibt die üblichen Grausamkeiten anhand von vielen, verschiedenen Situationen ohne diese dabei auszuschlachten oder zu grausam werden zu lassen. Am besten ist, dass sie ihrem Leser auch mal eine kurze Verschnaufpause zum Schmunzeln gönnt. Wo Maria W. Peter drauf steht, ist gute Unterhaltung garantiert!

Maria W. Peter unterhält in einem ausgezeichneten Schreibstil mit einem spannenden Roman aus dem römischen Trier und einer mutigen, sympathischen Protagonistin alle Liebhaber des historischen Romans!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Unterhaltsamer Cosy Krimi mit italienischem Flair

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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Es ist 1958. Sonja und Elke, zwei deutsche Touristinnen, machen sich mit dem Roller auf den Weg nach Italien. An der Adriaküste checken sie in die kleine Pension von Frederica Pellegrini ein. Kaum sind ...

Es ist 1958. Sonja und Elke, zwei deutsche Touristinnen, machen sich mit dem Roller auf den Weg nach Italien. An der Adriaküste checken sie in die kleine Pension von Frederica Pellegrini ein. Kaum sind sie dort angekommen, wird der Lehrer des Ortes tot aufgefunden. Im Ort galt er als Frauenheld, war unbeliebt und hat sich gegen den Tourismus eingesetzt. Commissari Pellegrini nimmt die Ermittlungen auf. Auch Frederica beginnt sich mit der Frage zu beschäftigen, ob der Tod des Lehrers ein Unfall oder ein Mord gewesen ist. Im Dorf und beim Commissari treffen die Ermittlungen der Pensionswirtin auf wenig Gegenliebe...

Den 330 Seiten starken Roman “Adria Mortale, Bittersüßer Tod” hat Margherita Giovanni gemeinsam mit dem Verlag Lübbe am 28. Mai 2021 herausgebracht. Das auffällige Cover zeigt die italienische Adriaküste mit einem Auto passend zur Spielzeit des Krimis um 1958. Margherita Giovanni ist ein Pseudonym der Autorin Brigitte Pons.
Der flüssige und bildhafte Erzählstil der Autorin trifft ausgezeichnet das Flair der italienischen Adriaküste und beschreibt die Menschen, wie ich sie dort kennengelernt habe. Das Dorf stelle ich mir klein, ruhig und unscheinbar vor. Die Aprikosenhaine gefallen mir sehr gut. Der Krimi startet langsam und wir lernen die Gegend, die Dorfbewohner und die Schwierigkeiten des Dorfes kennen. Die beiden deutschen Touristinnen Sonja und Elke finde ich niedlich. Zwei junge Frauen auf erster Tour mit der Vespa nach Italien. Was für ein Erlebnis! Die Koffer vollgepackt, keinen Cent über, zu wenig/knappes Benzin im Tank...und vor allem die Liebe, Sonne, Strand und Meer im Kopf. Ihre Pensionswirtin Federica macht einen taffen Eindruck auf mich. In Federicas Pension finden wir typisch deutsche Gäste, die mich häufiger zum Schmunzeln gebracht haben. Der Lehrer hat dort ebenfalls ein Zimmer bezogen und wird zügig tot aufgefunden. Recht schnell kommt der Verdacht auf, dass jeder im Dorf etwas zu verbergen hat. Im Mittelteil plätschert der Krimi dahin, ohne jedoch seinen Unterhaltungscharakter zu verlieren. Den letzten Abschnitt habe ich dann genossen. Er hat mich für den länglichen Mittelteil entschädigt. Die Autorin hat mit einer unerwarteten Wendung eine gelungen Auflösung präsentiert.

Margherita Giovanni hat mit dem Kriminalroman “Adria Mortale, Bittersüßer Tod” einen Cosy Krimi mit italienischem Flair auf den Büchermarkt gebracht, der mit einer atmosphärisch starken Erzählkunst glänzt. Alles in allem gibt es von mir 4 verdiente Lesesterne.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Spannender, historischer Roman aus dem Mittelalter

Paracelsus - Die Fragen der Toten
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Im mittelalterlichen Basel wütet die Pest. Caspar, der Freund von Paracelsus, steht der Ausbreitung und der Bekämpfung der Seuche hilflos gegenüber. Paracelsus, frisch ausgezeichnet als Arzt beider Arzneien, ...

Im mittelalterlichen Basel wütet die Pest. Caspar, der Freund von Paracelsus, steht der Ausbreitung und der Bekämpfung der Seuche hilflos gegenüber. Paracelsus, frisch ausgezeichnet als Arzt beider Arzneien, kommt auf seiner Wanderschaft heim nach Basel. Verfolgt vom dem alten Zauberorden des roten Gürtels und weiterhin auf der Such nach der Seele. Mit der Ankunft von Paracelsus und Simon, seinem Gefolgsmann, kommt es zu einer mysteriösen Häufung von Todesfällen. Der verzweifelte Caspar sucht den Mörder. Seine langjährige Freundschaft zu Paracelsus wird auf eine harte Probe gestellt. Hat Paracelsus etwas mit den mysteriösen Toten zu tun?

Das 368 Seiten starke Taschenbuch “Die Fragen der Toten” hat Eva-Isabel Schmid am 3. Mai 2021 gemeinsam mit dem Verlag Piper herausgebracht. Es ist der 2. Teil der Paracelsus Dilogie, der ohne Vorkenntnisse aus dem 1. Teil gelesen werden kann. Aufgrund der Vielzahl der Personen empfehle ich eine Liste mit den wichtigsten Protagonisten.

Die Autorin versteht es mit ihrem flüssigen und der Zeit angepassten Ausdrucks- und Erzählweise geschickt einen Spannungsbogen zu gestalten, der mich bereits mit den ersten Sätzen in das Mittelalter katapultiert und dann nicht mehr losgelassen hat. Im ersten Erzählstrang flieht Paracelsus mit Simon auf der Flucht vor dem Zauberorden und auf der Suche nach der Seele nach Basel. Hier handelt es sich um einen Fantasy-Anteil, der mich überrascht hat. Besonders spannend fand ich den 2. Erzählstrang mit dem Arzt Caspar. Mit Caspar erleben wir mittelalterliche Behandlungsmethoden, die Ankunft und den Ausbruch der Pest mit all ihren menschlichen und gesellschaftlichen Folgen. Ebenso erleben wir den Hass auf die Juden, denen die Schuld für den Ausbruch der Pest gegeben wird. Das Wiedersehen von Paracelsus und Caspar ist geprägt von alten, ungelösten Konflikten, u. a. der Liebe von Paracelsus zu der Frau Caspars und der Frage nach der Ursache der mysteriösen Todesfälle in und um Basel.

Eva-Isabel Schmid unterhält mit einer gelungenen und sehr spannenden Mischung aus historischen Roman und einem Hauch von Fantasie ihre Leser. Diesen Roman kann ich all denen empfehlen, die sich neben Paracelsus Suche nach der Seele auch für die gesellschaftliche Situation in Basel zu Zeiten der Pest und für die Medizin im Mittelalter interessieren.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Glänzender Lesegenuß!

Das Kaffeehaus - Falscher Glanz
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Sophie von Werdenfels wird als Hofdame an den Kaiserhof gerufen. Sie soll Kaiserin Sisi vorlesen. Kaiserin Sisi will sich mit ihrer Berufung das Schweigen von Sophie versichern. Sophie kennt ein Geheimnis, ...

Sophie von Werdenfels wird als Hofdame an den Kaiserhof gerufen. Sie soll Kaiserin Sisi vorlesen. Kaiserin Sisi will sich mit ihrer Berufung das Schweigen von Sophie versichern. Sophie kennt ein Geheimnis, das dem Ansehen des Hofes schaden könnte. Sophie hat es auf dem Hof nicht leicht, denn ihr Ankommen dort stößt nicht überall auf Gegenliebe. Sisi jedoch findet gefallen an Sophie, die schnell zu ihrer Vertrauten und Begleiterin wird. An Sisis Seite erlebt Sophie das vordergründig glamouröse und gleichzeitig zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof. Zeitgleich muss sie mit ansehen, wie ihre große Liebe Richard eine andere Frau heiratet. Sophie soll gegen ihren Willen mit einem deutlich älteren Herren verheiratet werden, den sie tief verabscheut. Ihr Patenonkel erkrankt schwer und Sophie flieht vom Hof um das Kaffeehaus ihres Onkels zu retten. Wir wird Sisi reagieren?

Das 746 Seiten starke Taschenbuch “Das Kaffeehaus, Falscher Glanz” hat Marie Lacrosse am 13.04.2021 gemeinsam mit dem Goldmann Verlag herausgebracht. Es handelt sich um den 2. Teil der Kaffeehaus Saga. Dieser Teil kann ohne Vorkenntnisse des ersten Teils gelesen werden. Zu Beginn finden sich ein paar Karten über die Landesgrenzen und ein Stadtplan aus Wien um 1890. Die wichtigsten Persönlichkeiten sind kurz vorgestellt. Hier kann man nachlesen, welche historische Persönlichkeiten wirklich gelebt haben und welche Aufgaben sie hatten. Am Ende finden wir ein Glossar, das ergänzend noch einige historische Begriffe erklärt.

Die Autorin versteht es mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil geschickt einen Spannungsbogen zu gestalten, der mich bereits mit den ersten Sätzen in das historische Wien katapultiert und dann nicht mehr losgelassen hat. Die starke Persönlichkeit von Sophie von Werdenfels hat mir einfach Spaß gemacht. Da ich selbst vor einigen Jahren für ca. 3 Monate in Wien gearbeitet habe, kenne ich mich dort recht gut aus und habe u. a. auch die Hofburg besichtigt. Einige Zeit habe ich im Raimundstheater verbracht, in der das Musical “Elisabeth” aufgeführt wurde. Es war mir eine Freude, mich wieder in diese Zeit erinnern zu dürfen. Mit Kaiserin Elisabeth (hier: Sisi) habe ich mich ausführlich beschäftigt und war gespannt, wie Marie Lacrosse die Persönlichkeit von Sisi in diesem Buch darstellen wird. Ich war begeistert! In kurzen, knappen Sätzen hat sie sowohl die Atmosphäre an der Hofburg, das Verhältnis zu Kaiser Franz-Josef und ihre Persönlichkeit (nach dem Tode ihres Sohnes) exzellent dargestellt, ohne den unterhaltenden Charakter zu verlieren.

Marie Lacrosse unterhält mit einer gelungenen Mischung aus Liebe, Spannung, Wissen, Phantasie und Geschichte in einer ausgezeichneten Art und Weise. Mit Sophie von Werdenfels hat sie eine starke und mutige Protagonistin geschaffen, die Lust auf mehr macht. Dieser Band ist für alle Liebhaber des historischen Romans geeignet, die sich für Wien um 1890 und die Kaiserin Sisi interessieren. Von mir gibt es in allen Punkten 5 Lesesterne!

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Spannender Regionalkrimi aus dem Ruhrgebiet!

Doppelbock
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In Essen wird ein Umweltaktivist tot aufgefunden. Frederike Stein, Hauptkommissarin im Ruhestand, kann es nicht lassen und beginnt, die Suche nach dem Mörder aufzunehmen. Schließlich ist der Tote ein Bekannter ...

In Essen wird ein Umweltaktivist tot aufgefunden. Frederike Stein, Hauptkommissarin im Ruhestand, kann es nicht lassen und beginnt, die Suche nach dem Mörder aufzunehmen. Schließlich ist der Tote ein Bekannter von ihr. Dieser war einem Umweltskandal auf der Spur und ist dabei angeeckt. Je mehr Frederike sich mit dem Interessensgebiet ihres Bekannten beschäftigt, desto weniger stößt ihr Interesse auf Gegenliebe. Ehe sie sich versieht, wird sie bedroht und muss um ihr Leben fürchten.

Den Regionalkrimi “Doppelbock” hat Thomas Salzmann gemeinsam mit dem Emons Verlag im April 2021 herausgebracht. Das auffällige Cover zeigt die schönste Zeche der Welt, den Doppelbock-Förderturm, die Zeche Essens und UNESCO-Weltkulturerbe. Die Farben des Förderturms sind in gelb-orange gehalten, dahinter ein blauer Himmel, den ich mir gerne etwas dunkler gewünscht hätte.
Der Erzählstil des Autors trifft ausgezeichnet die Atmosphäre im Ruhrgebiet und beschreibt die Menschen, wie ich sie dort kennengelernt habe. Somit hat es nur ein paar wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich im Ruhrgebiet eingefunden. Im Vordergrund dieses Krimis stehen die Ermittlungen von Frederike, die aus dem aktiven Polizeidienst ausgeschieden ist, gerade aus der Reha-Klinik kommt und ein gesundheitliches Problem mit dem Herzen hat. In der Reha-Klinik hat sie den Kinderarzt Hartmut kennengelernt und sich mit ihm angefreundet. Die Beziehung zwischen den beiden ist noch ganz frisch und etwas bezaubernd erfrischendes an sich. Für Frederike, die keinen Schwierigkeiten aus dem Wege geht, auch wenn sie noch so unnötig sind, ist das eine völlig neue Erfahrung und manchmal wirkt sie ein wenig unbeholfen, was mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht hat. Thomas Salzmann fackelt nicht lange, bis er dem Leser den ersten Toten präsentiert. Der Spannungsbogen führt sauber und recht gleichbleibend hoch durch den Krimi und steigt kurz vor Schluss noch einmal ordentlich an. Begleitet wird die Ermittlungsarbeit von Frederike durch ihren Nachfolger Patrick bei der Polizei. Hier hätte ich mir eine kurze Erklärung gewünscht, warum Patrick ihr meistens freiwillig zuarbeitet, während das einstige, geschäftliche Verhältnis der beiden recht kühl gewesen sein soll.
Thomas Salzmann hat mit der Ex-Hauptkommissarin Frederike Stier eine charismatische Ermittlerin geschaffen, die keinen Schwierigkeiten aus dem Weg geht und auch einstecken kann. An den richtigen Stellen hat er eine feine Prise Humor eingestreut. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde des Regionalkrimis. Ich freue mich schon auf sein nächstes Werk mit Frederike!

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