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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2021

Die Liebe, das Leben und das Kochen!

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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“Die Familie ist das Allerwichtigste” ist der Leitspruch von Sophie Hartmann, 49 Jahre alt, verwitwet, Mutter von 2 Töchtern: Pauli und Liv. Pauli hat Liebeskummer und Liv möchte ein Restaurant eröffnen. ...

“Die Familie ist das Allerwichtigste” ist der Leitspruch von Sophie Hartmann, 49 Jahre alt, verwitwet, Mutter von 2 Töchtern: Pauli und Liv. Pauli hat Liebeskummer und Liv möchte ein Restaurant eröffnen. Am Tag der Eröffnung hat sie einen Unfall. Sophie hat viele Talente, doch Kochen gehört nicht dazu. Das Schicksal meint es gut mit ihr, denn auf Mallorca macht sich Unternehmensberater und Hobbykoch Marc auf den Weg nach Hamburg. Er muss sich von einer Panikattacke erholen und läuft zufällig Sophie über den Weg. Kurzentschlossen springt Marc ein. Während Sophie mit Marc an ihrer Seite und mit ihrer Familie den Kampf um das Restaurant aufnimmt, erkennt sie, dass sie sich irgendwie verloren hat.

Den Roman “Ich dachte schon, du fragst mich nie” mit 320 Seiten hat Gabriella Engelmann am 1. März 2021 gemeinsam mit dem Verlag Knaur herausgebracht. Das wunderschöne Cover weckt bereits meine Gedanken an eine Auszeit und lässt mich auf Anhieb entspannen: Mittelmeer, Mandelblüte, Wein, Tortilla, Esel und Mallorca. Die Autorin hat einige Sommer in ihrer Kindheit auf dem ländlichen Teil von Mallorca verbracht und liebt den ländlichen Charme der Insel. Der Roman spielt an zwei Orten: in Hamburg und auf Mallorca. Mit ihrem heiteren Schreibstil transportiert Gabriella Engelmann mich in nur wenigen Sätzen sofort in eine Wohlfühlatmosphäre und bringt mich zum Schmunzeln. Dem Erzählstrang ist leicht zu folgen. Er wechselt zwischen Sophie und Marc. Wir lernen die zwei und ihre Gedanken kennen und wissen immer ein wenig mehr als sie. Mich hat dieser Roman so sehr beschäftigt, dass ich ihn in zwei Abschnitten durchgelesen habe. Hier geht es nicht nur um lockere, leichte Unterhaltung. Die Hauptpersonen haben schon viel erlebt. Der Roman beschäftigt sich mit dem Verlust von geliebten Menschen und dem Mut zur Liebe. Sophie hat vor 5 Jahren ihren Mann verloren. Marc wurde am Traualtar stehen gelassen und kämpft heute noch mit diesem Trauma. Denn er sich wünscht sich nichts so sehr, wie eine Familie. Es geht um gutes, regionales Essen, den nachhaltigen Anbau von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und um das Erlebnis Kochen. Zu meinem persönlichen Küchenglück finde ich im Buch ein Rezept für eine mallorquinische Mandelsuppe das ich sicherlich bald ausprobieren werde.

Mit “Ich dachte schon, du fragst mich nie” ist Gabriella Engelmann ein heiterer Wohlfühlroman mit liebenswerten Protagonisten gelungen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich eine Lesepause und ein paar Stunden auf Mallorca gönnen möchten.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 08.02.2021

Spannender Thriller mit einem ausgezeichneten Schreibstil!

Flieh, so weit du kannst
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Ava verlässt ihren Mann Charlie, mit dem sie gemeinsam eine Wohnung bewohnt. Charlie ist ein aggressiver Schlägertyp und mehrfach Ava gegenüber handgreiflich geworden. Mit einem unguten Gefühl nimmt sie ...

Ava verlässt ihren Mann Charlie, mit dem sie gemeinsam eine Wohnung bewohnt. Charlie ist ein aggressiver Schlägertyp und mehrfach Ava gegenüber handgreiflich geworden. Mit einem unguten Gefühl nimmt sie das Angebot von ihrem Chef David an, in dem Haus seiner toten Tochter einzuziehen. Doch schon bald fühlt Ava sich gestalkt, bedroht und nicht mehr sicher. Ehe sie sich versieht, muss sie um ihr Leben fürchten.

Mit dem Buch “Flieh, so weit du kannst” hat die Autorin Naomi Joy gemeinsam mit dem Verlag lübbe einen Thriller veröffentlicht, der am 29.Januar 2021 erschienen ist. Das Cover hat mich gleich gepackt. Es entspricht meinem Geschmack. Eine dunkle, düstere Umrahmung für das Blatt mit blutroter Farbe. Es sieht aus, als tropfe Blut daraus. Die hellere Blattpartie und die Kombination der Farben erinnert mich an Schneewittchen und ihre böse Stiefmutter. Das Buch beginnt mit einem Hammer. Olivia, die Tochter von David Stein ist tot. Vermutlich Selbstmord, denkt die Polizei. Sie sieht keinen Ansatz für Ermittlungen. Die Art und Weise wie sie starb ist die gleiche, wie bei ihrer Mutter. Nun, wir wären hier nicht in einem Thriller, wenn das so stimmen würde.

Mit ihrem flüssigen, bildhaften und atmosphärisch dichtem Schreibstil hat die Autorin mir den Einstieg leicht gemacht. Die wechselnde Erzählperspektiven machen das Lesen interessant und ehe ich mich versehe habe ich bereits den ersten Abschnitt gelesen, der mich in die Werbeagentur von David führt. Davids tote Tochter Olivia ist eine Freundin von Ava und Jade, die in der Werbeagentur arbeiten. Das Klima ist beherrscht von einem Konkurrenzkampf untereinander, denn beide wollen die ausgeschriebene Teamleiterstelle ergattern. Der zweite Abschnitt zieht sich leicht in die Länge. Recht zügig habe ich einen Verdacht, der sich letztendlich als völlig richtig erweist. Trotzdem habe ich immer wieder überlegt, ob es vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt. Der 3. Abschnitt punktet dann mit Tempo und Hochspannung. Es kommt zu einem ausgezeichneten Showdown mit vielen Toten. Für die volle Punktzahl fehlt mir im Mittelteil eine unerwartete Wendung. Im 3 Abschnitt findet sich eine für mich überflüssige Szene mit Jade, in dem die Autorin leider die Grenze des guten Geschmacks verlässt. Der Thriller endet mit einem Cliffhanger, der unnötige Fragen aufwirft. Ein geschlossenes Ende hätte aus meiner Sicht besser gepasst.

Mit dem Thriller “Flieh, soweit du kannst” hat Naomi Joy einen Thriller geschrieben, der mich zu jeder Zeit sehr gut unterhalten hat. Sie punktet mit einem ausgezeichneten Schreibstil und bekommt von mir verdiente 4 Lesesterne!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Nichts für schwache Nerven!

Blutzeit
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Lina Saint-George verläßt ihren Mann und kehrt zurück nach Hachenburg in den beschaulichen Westerwald, wo sie aufgewachsen ist. Kaum dort angekommen erschüttern grausame Morde die Region. Die Toten haben ...

Lina Saint-George verläßt ihren Mann und kehrt zurück nach Hachenburg in den beschaulichen Westerwald, wo sie aufgewachsen ist. Kaum dort angekommen erschüttern grausame Morde die Region. Die Toten haben alle etwas gemeinsam: Sie kommen aus dem näheren Umfeld von Lina Saint-George. Lina schaltet sich eigenmächtig in die Ermittlungen von Kriminalhauptkommissar Manfred Neuer ein und eckt damit an. Ehe sie sich versieht, ist ihr Leben selbst in Gefahr.

Mit dem Buch “Blutzeit: Das Böse wartet auf Dich” hat die Autorin Doris Litz gemeinsam mit dem Verlag beTHRILLED ein Ebook veröffentlicht, das am 1. Dezember 2020 erschienen ist.
Das Cover hat es schon in sich: rote Blockbuchstaben auf weißem Hintergrund. Der Name der Autorin und das Genre ist deutlich sichtbar. Ein Messer fällt gleich ins Auge. An dieser Stelle ist schon klar, dass der Mörder nicht zimperlich ist. Nicht zimperlich ist auch der Prolog, der aus der Sicht eines brutalen, sadistischen Mörders geschrieben ist und auf den Thriller einstimmt. Mit ihrem flüssigen, bildhaften und atmosphärisch dichtem Schreibstil hat Doris Litz mir den Einstieg leicht gemacht und so gleich war ich Part der Geschichte rund um Lina, und ihren Bekannten. Sie greift mutig mit ihrem Thriller ein Thema auf, dass an sich schon umstritten ist: Die Jagd und das Abnicken. Die Autorin ist ehrenamtlich beim Tierschutz engagiert. Gemeinsam mit Lina Saint-George habe ich mich auf die Tätersuche begeben und Doris Litz hat mir mehrere Tatverdächtige vorgestellt und mich mit späteren Informationen immer wieder Umdenken lassen. Bis ich den richtigen Täter am Wickel hatte, war ich im Buch bereits sehr weit fortgeschritten. Die Beschreibung der vielen Morde an den Tieren und an den Menschen sowie der Zustand der Leichen sind zumeist recht kurz gehalten. Für meinen Geschmack wird die Grenze, wo es mir persönlich zu grausam wird, 2 Mal überschritten. Das Buch ist vom Anfang bis zum Ende sehr spannend und endet mit einem fulminanten Showdown, den ich so nicht erwartet habe.

Mit dem Buch “Blutzeit: Das Böse wartet auf Dich!” hat Doris Litz einen mutigen Thriller geschrieben, der sich mit den Abgründen des menschlich Bösen beschäftigt. Wer sich nicht sicher ist, ob es das Richtige Buch ist, dem sei das Lesen des Prologs in der Buchhandlung oder “der Blick ins Buch” im Online-Handel empfohlen. Ein starkes Nervenkostüm ist vorteilhaft. Ich fand dieses Buch so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen mochte!

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Namasté!

Heimweh nach uns
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Lena und Malte sind seit 23 Jahren ein Paar, was auf den ersten Blick glücklicher nicht sein könnte. Sie haben alles, was sie sich je gewünscht haben: 2 tolle Kinder, 1 kleine Doppelhaushälfte, 2 verantwortungsvolle ...

Lena und Malte sind seit 23 Jahren ein Paar, was auf den ersten Blick glücklicher nicht sein könnte. Sie haben alles, was sie sich je gewünscht haben: 2 tolle Kinder, 1 kleine Doppelhaushälfte, 2 verantwortungsvolle Jobs und eine Familie, auf die sie sich verlassen können. Doch Lena merkt, dass ihr das alles zu viel wird. Dann bekommt sie von ihrer Schwester Judith einen Yogakurs bei Reik geschenkt. Lena, die nichts von Yoga hält, zieht sich einen Hexenschuss zu. Kurzerhand nimmt sie ihren Geschenkgutschein und geht zum Yoga. Auf den ersten Blick verliebt sie sich in die Leichtigkeit von Reik. Doch was passiert mit ihrem Leben? Mit ihren Kindern, die sie liebt? Mit ihrem Ehemann Malte? Und mit dem Haus, was sie gemeinsam kaufen wollten?

Den Roman “Heimweh nach uns” hat Helen Schreiber am 11. Februar 2021 gemeinsam mit den Verlag FeuerWerke herausgebracht. Das wunderschöne und beruhigend anzusehende Cover ist ganz in blau gehalten und zeigt Lena beim Yoga. Die weiße Schreibschrift ist deutlich lesbar und ist in einer Schriftart geschrieben, die auf den ersten Blick einen Wohlfühlroman erkennen lässt. Dem Erzählstrang ist leicht zu folgen. Helen Schreiber hat mich mit ihrem flüssigen und humorvollen Schreibstil in der ersten Hälfte oft zum Schmunzeln gebracht. Lena und ihre Familie sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Von Malte hätte ich mir mehr Gedankengänge gewünscht, die erst im letzten Teil zu Lesen sind. Reik ist der Inbegriff eines Yogalehrers, der von der Autorin in dieser Geschichte als Gegenpol zum Leben von Lena und Malte gesetzt wird. Sie äußert damit eine leise Kritik an unsere Gesellschaft, die sich eher an Werten als an Normen orientiert.

Mit “Heimweh nach uns” ist Helen Schreiber ein munterer Wohlfühlroman mit einer liebenswerten Familie gelungen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich eine Lesepause gönnen möchten. Namasté.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Finster, finsterer, Finstenholz!

Und es wurde finster
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Auf dem Bauernhof Finsterholz wird ein brutaler Mehrfachmord verübt. 4 Tote, die grausam zugerichtet sind. Kriminalhauptkommissar Brauner und sein Team tun sich mit den Ermittlungen schwer. Die Dorfbewohner ...

Auf dem Bauernhof Finsterholz wird ein brutaler Mehrfachmord verübt. 4 Tote, die grausam zugerichtet sind. Kriminalhauptkommissar Brauner und sein Team tun sich mit den Ermittlungen schwer. Die Dorfbewohner vertrauen eher auf Gott als mit der Polizei zusammen zu arbeiten. Jeder hat Dreck am Stecken. Je mehr Brauner ermittelt, desto mehr offenbaren sich Parallelen zu einem alten Fall, der bis heute nicht geklärt wurde. Paul ist verschwunden. Paul arbeitet als landwirtschaftlicher Helfer auf dem Hof. Die einzige Überlebende der Bluttat ist die 14-jährige Zeugin Amelie. Amelie leidet unter Trisomie 21 und kann nicht sprechen. Sie übergibt Brauner Zeichnungen. Doch was will sie ihm damit sagen? Wird Brauner den Mörder fassen?

Mit dem Kriminalroman “Und es wurde finster: Ein Donaukrimi” hat Alexander Lorenz Golling sein 3. Buch mit dem Verlag Midnight am 3. September 2018 veröffentlicht. Das Cover hat mich gleich angesprochen. Es zeigt einen alten Holzschuppen in einer ländlichen Gegend. Darüber zieht sich ein Unwetter zusammen. Der Titel ist in blutroten Blockbuchstaben gehalten und der Namen des Buches leuchtet in weißen Blockbuchstaben zwischen den dunklen Wolken hervor. Der Gesamteindruck des Covers ist vor allem eines: Düster! Düster ist auch Prolog, der aus der Sicht eines psychisch gestörten Menschen geschrieben ist und beängstigend wirkt. Mit seinem flüssigen, bildhaften und atmosphärisch dichtem Schreibstil hat Alexander Golling mir den Einstieg leicht gemacht. Die Beschreibung der Morde und der Zustand der Leichen sind eher kurz gehalten. Für meinen Geschmack ist das absolut ausreichend. So wird es nicht zu grausam. Gemeinsam mit Kommissar Brauner (geschieden, 1 Tochter) und seinem Team habe ich mich auf Mördersuche begeben. Zügig hatte ich einen Verdacht. Diesen Krimi, den ich eher als Psychothriller bezeichnen würde, hat mir rund herum sehr gut gefallen. Er ist von Anfang bis zum Ende spannend. Alle Persönlichkeiten sind gut angelegt und ihre Handlungen sind bezogen auf ihre Charaktere zu jeder Zeit nachvollziehbar. Alexander Lorenz Golling hat mich immer wieder nachdenken lassen und mich letztendlich mit einer unerwarteten Wendung und einem Ende überrascht, das ich so nicht erwartet habe.

Mit dem Kriminalroman “Und es wurde finster: Ein Donaukrimi” hat Alexander Lorenz Golling den ersten Roman einer Krimiserie veröffentlicht, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und bestens unterhalten hat. Ich bin bereits jetzt auf weitere Ermittlungen mit Kriminalhauptkommissar Brauner und seinem Team gespannt!

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