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Veröffentlicht am 16.02.2024

Absolut fantastisch!

Die Stadt ohne Wind
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Review enthält leichte Spoiler. Ich vermeide Details über relevante Handlungsteile, aber vereinzelt können Andeutungen über die Welt, die Charaktere oder die Handlung auftreten.

Bin zufällig im Laden ...

Review enthält leichte Spoiler. Ich vermeide Details über relevante Handlungsteile, aber vereinzelt können Andeutungen über die Welt, die Charaktere oder die Handlung auftreten.

Bin zufällig im Laden über das Buch gestolpert und fand das Cover toll, also hab ich mal den Klappentext gelesen und spontan zugeschlagen. Große Hoffnungen hatte ich eigentlich nicht - aber was wurde ich überrascht ^^

Das Buch hat es ganz schnell in das Regal meiner Lieblinge geschafft. Es besitzt die gleiche Art von Zauber, wie viele Kinderbücher - ein Zauber, der einen in eine Welt hineinsaugt, die so unglaublich magisch ist, dass man alles um sich herum vergisst. Aber in diesem Fall für Erwachsene.

Die Handlung folgt zwei verschiedenen Hauptcharakteren.
Arka ist ein 13-jähriges Mädchen, die, nur begleitet von ihrem Pferd, in die sagenumwobene Stadt Hyperborea reist. Dort leben die Magier dieser Welt und Arka hofft darauf, darunter ihren Vater zu finden. Als junges Mädchen ohne jegliche Kontakte oder Besitztümer ist es aber schwierig, sich in der großen Stadt zurecht zu finden.
Lastyanax ist einer dieser Magier und trotz seines jungen Alters hat er es zum Minister geschafft. Anstatt sich aber mit voller Kraft darauf konzentrieren zu können, die Zustände der Stadt zu verbessern, muss er sich auf die Suche nach einem Mörder machen, der sein Unwesen treibt und seinen ehemaligen Mentor ermordet hat.
Als Arka und Last aufeinander treffen, müssen sie zusammen arbeiten, um ihre jeweiligen Ziele erreichen zu können.

Die Handlung erscheint relativ simpel. Arka will ihren Vater finden, Last sucht einen Mörder und währenddessen erleben die beiden einige spannende Abenteuer. Gerade diese Abenteuer machen das Buch aber so interessant und - auch wenn es ein Fantasy-Buch ist - erstaunlich realistisch. Die beiden stoßen auf Sackgassen, werden auf falsche Fährten gelockt und müssen sich nebenher um einen Haufen nebensächlicher Sachen kümmern. Es geht eben nicht immer nur darum die Welt zu retten. Erst nach und nach finden die Fäden zusammen und man merkt, was eigentlich auf dem Spiel steht. Genau diese Art von Buch liebe ich.

Das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen, vor allem, weil es nur wenig Erklärungen dafür gibt, warum etwas so ist, wie es ist. In vielen Fantasy-Büchern wird versucht, die Welt auf einer naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ebene zu erklären. Alles, was anders als in unserer Welt ist, benötigt irgendeine sinnvolle Erklärung. Manchmal sind diese Erklärungen wirklich gut durchdacht, interessant und haben einen Einfluss auf die Handlung. Manchmal ist es einfach nur unnötig und man hat den Eindruck, dass der Autor unbedingt seine tollen Ideen teilen wollte, egal, ob sie zur Geschichte passen, oder nicht.
Dieses Buch bietet keine unnötigen Erklärungen. Wenn etwas relevant ist, natürlich schon, aber ich würde doch auch keiner anderen Person erklären, warum man eine Katze als Haustier haben kann, oder? Manche Sachen sind einfach so wie sie sind und man wird nicht mit Erklärungen überladen. Gerade das sorgt aber für diese magische Atmosphäre eines Kinderbuches.
Hyperborea eine Stadt unter einer Kuppel und dort in verschiedene Ebenen aufgeteilt. Auf der untersten wohnen die Ärmsten der Stadt, ganz oben thronen die Magier. Die unterschiedlichen Ebenen werden sehr realistisch beschrieben und es gibt ein paar sehr nette Extras. Wie reist man am besten auf den Kanälen durch die Stadt? Riesige Schildkröten? Warum nicht? Auch die Magie dieser Welt fand ich sehr schön strukturiert.
Von der Welt außerhalb der Kuppel erfährt man zunächst leider nur wenig - es gibt aber Hinweise darauf, dass sich dies in weiteren Büchern ändern wird und was man bisher davon erfahren hat, deutet auf eine farbenfrohe, vielseitige Welt hin.

Auch die Charakterisierungen haben mir wirklich sehr gut gefallen, nicht zu letzt dadurch, dass sie sehr realistisch gehalten sind.
Arka ist 13 Jahre alt. In einem Buch für junge Erwachsene finde ich Kinder selten realistisch. Entweder sind sie zu erwachsen gehalten, oder zu kindisch. Ein 13-jähriges Kind ist nicht dumm, ihm fehlt lediglich die Lebenserfahrung einer erwachsenen Person und es fällt ihm vielleicht schwerer, rational zu handeln, aber auch ein Kind kann schon kritisch denken. In diesem Buch ist genau dieses Mittelding hervorragend getroffen.
Arka ist noch ein Kind und genau das merkt man genau. Sie ist sturköpfig, leichtsinnig, geht unnötige Risiken ein und hat schlechte Ideen. Sie denkt nicht immer für voraus und ist zugleich sehr stolz, weshalb Kritik dafür sorgt, dass sie auch mal schmollt, wie, naja, eben ein Kind. Gleichzeitig ist sie aber wirklich nicht dumm, oder besonders naiv, wie man denken könnte. Sie kann gut kombinieren, lässt sich nicht von ihrem Ziel abbringen und ist ganz einfach intelligent. Trotz ihres Hitzkopfes war sie mir sehr sympathisch und auch wenn ich vielleicht anders gehandelt hätte, waren ihre Handlungen und Reaktionen sehr nachvollziehbar.
Auch Last hat mir sehr gut gefallen. Auch er ist sehr intelligent und bemüht sich wirklich, sowohl seinem Ministeramt als auch der Suche nach dem Mörder gerecht zu werden. Aber er ist noch jung und lernt erst langsam, wie die Politik in ihren Feinheiten funktioniert. Gleichzeitig ist er etwas arrogant und von sich selbst überzeugt. Arka regt ihn regelmäßig auf und es ist offensichtlich, dass er einfach nicht wirklich weiß, wie er mit ihr umgehen soll.
Beide Hauptcharaktere sind nicht perfekt. Beide haben mich hin und wieder sehr frustriert, aber auf eine sehr realistische Art und Weise und nie so sehr, dass ich mich wirklich geärgert habe.
Auch sämtliche Nebencharaktere finde ich schön gestaltet. Über manche erfährt man mehr, über manche weniger, aber alle erscheinen wie wirkliche Personen und nicht nur ein Mittel zum Zweck. Das Buch ist auch nicht komplett schwarz-weiß gehalten - alle Charaktere haben irgendwo ihre Stärken und Schwächen.

Wenn das Buch jetzt aber wie ein wirkliches Kinderbuch erscheint, dann ist das falsch.
Die Sprache ist nicht übermäßig kompliziert, aber doch so anspruchsvoll, dass ein Kind wahrscheinlich Schwierigkeiten damit hätte.
Und abgesehen von dem Mörder-Handlungsstrang ist auch die Geschichte selbst nicht ganz kindergeeignet. Eléonore Devillepoix arbeitet beim Europäischen Parlament Brüssel und das merkt man. Teilweise wird das Buch sehr politisch und juristisch, aber nicht auf die übliche Fantasy-Art mit Messerstechereien und Hochverrat, sondern auf eine beängstigend realistische Art und Weise.

Die Stadt ohne Wind ist wunderschön geschrieben, gut durchdacht und spannend. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und ich kann es kaum abwarten, dass Teil 2 erscheint.

Wer den Zauber von Cornelia Funke vermisst, sich aber nicht mehr mit ihren Kinderbüchern identifizieren kann, wird in diesem Buch vielleicht eine wundervolle Alternative finden.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Sehr berührend!

Like words on our skin
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Dieses Buch ist sehr viel. Man könnte es als eine Romanze bezeichnen – es kommt eine Liebesgeschichte darin vor, die auch eine sehr große Rolle spielt. Aber für mich war es dennoch nicht die zentrale Rolle. ...

Dieses Buch ist sehr viel. Man könnte es als eine Romanze bezeichnen – es kommt eine Liebesgeschichte darin vor, die auch eine sehr große Rolle spielt. Aber für mich war es dennoch nicht die zentrale Rolle. Für mich ist es ein Buch über psychische Gesundheit. Ein Buch über Familie. Ein Buch darüber, sich selbst zu finden.
Genau wie der erste Band hat mich dieser eiskalt damit erwischt, wie gut ich mich in die Charaktere hineinversetzen konnte. Und dabei war es eben schon der zweite Band und hätte mich nicht überraschen sollen.

Das Buch ist eine Keule von Emotionen und psychischen Problemen. Der erste Band hat mich mit seiner Thematisierung von Angststörungen schon sehr betroffen – in diesem hier hat mich die Darstellung von Depressionen wirklich mitgenommen. Wer sich von diesem Thema triggern lässt, sollte evtl. von diesem Buch Abstand halten. Es gibt zwar eine Triggerwarnung darin, aber ich wollte es trotzdem noch einmal hervorheben. Das Thema wird sehr ausführlich behandelt, aber im Endeffekt hat mir dieses Buch auch viel Hoffnung gegeben.
Ibrahims Absturz in die Depression war sehr sehr realistisch dargestellt. Am Anfang gab es eine Szene, in der ich ihn für etwas überdramatisch gehalten habe, aber im Laufe des Buchs konnte ich mich immer besser in ihn hineinfühlen. Ich hätte heulen können.
Auch mit Sadia konnte ich mich gut identifizieren. Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten, und mich selbst so gespiegelt zu sehen, war überraschend, hat mir aber sehr gut gefallen.
Die Beziehung zwischen den beiden war sehr schön. Ein bisschen zu viel Seelenverwandtschaft, aber zum Glück nicht zu viel Kitsch und relativ realistisch gehalten. Eigentlich mag ich keine second chance romance. Dieses Buch ist streng genommen nicht nur second chance, sondern auch third chance. Aber es hat so gut gepasst und es war schön, mal über eine Beziehung zu lesen, die nicht nur perfekt läuft und in der die Personen lernen müssen, sich selbst zu priorisieren.

Überhaupt ist der Schreibstil mal wieder fantastisch. Sehr emotional, sehr berührend. Ich bin begeistert. Nur ein kleiner Kritik-Punkt. An sich bin ich niemand, der sich über Popculture in Büchern aufregt, sofern es in die Geschichte und das Setting passt. Tatsächlich fand ich es in diesem Buch schön, wie ab und zu englische Ausdrücke eingeworfen wurden. Immer brauche ich sowas auf gar keinen Fall, aber im heutigen Alltag werden nun mal auch in der deutschen Sprache viele englische Ausdrücke verwendet, besonders von der jüngeren Generation. Sowas macht das Buch nur realistisch und auf eine ganz spezielle Art und Weise relatable (see what I did there?)
Aber man muss es auch nicht übertreiben. Es wurden schon sehr viele Anspielungen verwendet. Und teilweise auch so detailliert, dass ich für etwas gespoilert wurde, was mich schon etwas geärgert hat. Grr. Muss nicht sein.
Neben der teilweise etwas flapsigen Jugendsprache gibt es aber auch wirklich richtig schöne Formulierungen. Es gab einige Zitate, die mir positiv aufgefallen sind, denn generell ist die Sprache echt toll.

Noch ein letzter Punkt, den ich kritisieren muss – aber fairerweise ist das nicht die Schuld des Buchs. Ich kann den Begriff Jus für Rechtswissenschaften nicht leiden. Ich muss da immer an Bratensaft denken. Aber ärgerlicherweise sagen die Österreicher das ja wirklich und ich kann dem Buch nicht ankreiden, die Realität wiederzugeben. Also eine Bitte an die Österreicher – könnt ihr aufhören, das zu sagen? Bitte? Nur für mich?

Insgesamt war es ein wirklich tolles Buch, das mich stark berührt hat.
Vielen Dank an NetGalley und den LYX-Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Fantastische Romantasy!

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Ali Hazelwood schreibt einen Fantasy-Roman. Diese Nachricht hat bei manchen Fans für absolute Begeisterung gesorgt, bei anderen eher für Skepsis. What can I say – sie hat’s hinbekommen.

Natürlich hat ...

Ali Hazelwood schreibt einen Fantasy-Roman. Diese Nachricht hat bei manchen Fans für absolute Begeisterung gesorgt, bei anderen eher für Skepsis. What can I say – sie hat’s hinbekommen.

Natürlich hat unsere Queen of Romance auch in diesem Buch den Fokus auf die Romantik gelegt – das Buch ist Romantasy, heavy on the romance. Aber trotzdem steckt hier weitaus mehr Fantasy drin, als in so manchem anderen Werk.

Das World Building war tatsächlich richtig cool. Mal was anderes. Die grundlegenden Eckpfeiler einer Vampir-und-Werwolf-Romanze bleiben erhalten, aber mit einigen spannenden Twists. Man merkt wirklich, wie viele Gedanken sie sich dabei gemacht hat.
Der Fantasy-Aspekt wird auch nicht untergebuttert, sondern bleibt durchgehend präsent. Mal durch größere Punkte, dann wieder durch kleinere Anmerkungen. Ich habe keine Sekunde lang vergessen, dass es tatsächlich ein Fantasybuch ist. Da können sich manche Autoren eine Scheibe abschneiden.
Hinter der Romanze gibt es natürlich auch eine größere Handlung. Diese ist gut durchdacht, stiehlt der Romanze nicht die Show, aber bleibt präsent und bietet einen guten Aufhänger für die Beziehung zwischen Misery und Lowe.

Apropos Misery und Lowe – die Charaktere sind, wie immer, super. Natürlich haben wir wieder einen großen starken Werwolf und eine schwächere, wunderschöne Vampirin. Aber beide haben ihre Eigenheiten, die sie trotz der Klischees zu gut ausgearbeiteten Charakteren machen. Ihre Handlungen waren realistisch, ihr Eigenschaften schön gestaltet.
Ich mochte insbesondere, dass uns in diesem Buch auch das STEM-Thema von Ali Hazelwood erhalten bleibt. Bei Fantasy fragt man sich ja doch, inwieweit so etwas umgesetzt werden kann, aber wir befinden uns in einer modernen Welt und unsere sympathische Vampirin ist Hackerin und IT-Spezialistin. Schön gemacht.
Allerdings hätte ich gerne mehr von den anderen Charakteren gesehen. Vielleicht wird es ja noch einen zweiten Band geben, wer weiß, aber trotzdem hätte ich bestimmten Nebencharakteren noch mehr Spielraum gegeben. Ana ist der einzige Charakter, der ansonsten noch wirklich viel Zeit bekommt. Gerade mehr Werwolf-Bonding hätte mir gut gefallen, einfach mit beliebigen Rudelmitgliedern. Es gibt einige, die namentlich erwähnt werden und auch immer mal wieder auftauchen, aber bis auf einen sehr oberflächlichen Charakter erfährt man da nur wenig. Und wenn das Buch dann noch mal 100 Seiten länger geworden wäre – mir egal. Werwölfe sind eine Familie und das wird in diesem Buch auch oft betont, aber ich hätte es gerne noch mehr in Aktion gesehen. In einer standardmäßigen Romanze lege ich selten Wert auf Nebencharaktere, aber gerade in so einer Fantasywelt würde es sehr gut passen.

Was die Romanze selbst angeht – wieder mal echt schön geschrieben. Langsamer, realistischer Aufbau, schöne Umsetzung. Einziger Kritikpunkt ist, wie bei allen Ali Hazelwood Büchern – immer muss es am Ende noch mal einen Punkt geben, warum die Romanze doch noch nicht perfekt ist. Und in diesem Buch war dieser Punkt ganz ehrlich etwas lächerlich und sehr konstruiert. Hätte es nicht gebraucht.
Sonst ist die Auflösung in diesem Band gar nicht mal so schlecht. Keine wirkliche Überraschung, relativ ruhig gehalten, aber gut durchdacht und passend. Es hätte mehr Action geben können, das war aber eigentlich gar nicht nötig. Die Message ist auch so rübergekommen.

Zum Abschluss – ich musste wieder so viel lachen. Der Humor ist großartig, der Schreibstil locker. Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch nicht an einem Abend runterzulesen.

Vielen Dank an NetGalley und die Aufbau Verlage GmbH & Co. KG für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Hatte mehr erwartet

Westwell - Hot & Cold
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Jess und Helena sind zurück!
Von Anfang an wird man wieder mitten in die Geschichte geworfen. Es ist spannend, dramatisch, mitreißend. Der Adrenalinschub lässt aber leider ziemlich bald wieder nach und ...

Jess und Helena sind zurück!
Von Anfang an wird man wieder mitten in die Geschichte geworfen. Es ist spannend, dramatisch, mitreißend. Der Adrenalinschub lässt aber leider ziemlich bald wieder nach und schon dreht sich wieder nur alles um die Beziehung zwischen den beiden. Als hätten wir das Thema nicht schon zwei Bücher lang durchgekaut.
Wenigstens schaffen sie es dieses Mal, miteinander zu kommunizieren, aber es hat mich trotzdem genervt. Inzwischen sollte es genug Handlung geben, dass man nicht schon wieder ein Beziehungsdrama auspacken muss. Können die beiden nicht einfach mal glücklich zusammen sein und gemeinsam den Fall um Adam und Valerie lösen? Die Handlung wiederholt sich einfach zu sehr.

Gefühlt erst, als Dreiviertel des Buches rum sind, geht die Handlung wieder weiter und es passiert etwas. Von da an gibt es auch wieder mehr Spannung. Ein paar Aspekte, bei denen ich schon die Hoffnung aufgegeben hatte, dass sie noch relevant werden, werden wieder aufgegriffen, wenn auch leider nur in ziemlich flachem Umfang. An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, wie absolut unnötig 90% des zweiten Teils waren. Hier ist es letztendlich leider kaum anders. Man hätte die ganze Trilogie problemlos in zwei Bücher, wenn nicht sogar in eins packen können und es wäre deutlich spannender und interessanter gewesen. So hat sich alles nur unendlich in die Länge gezogen angefühlt.

Das Ende selbst fand ich enttäuschend. Die Auflösung kam mir unlogisch, schlecht durchdacht und ziemlich weit hergeholt vor. Als ich kurzzeitig dachte, dass sie noch gut werden könnte, war das Buch aber auch schon vorbei. Das wäre die Gelegenheit für Drama und Action gewesen, aber letztendlich war dieser Aspekt der Geschichte wohl nicht wichtig genug. War ja nur der Auslöser und größte Vorantreiber der Handlung.

Der Schreibstil war trotzdem nett. Das Buch war ein weiteres Mal locker geschrieben und sehr angenehm zu lesen. Es gab ein paar sehr schöne Szenen und insbesondere die romantischen Momente zwischen Jess und Helena waren wirklich süß.

Insgesamt konnte sich das Buch nicht entscheiden, was es sein wollte. Es war nicht spannend genug, um die Handlung mit Adam und Valerie zu rechtfertigen, aber ohne die hätte es gar keine Substanz mehr gehabt.
Sehr schade.

Danke an NetGalley und den LYX-Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Nett, aber kaum Handlung

Westwell - Bright & Dark
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Leider kommt Westwell Bright & Dark bei weitem nicht an den ersten Teil der Reihe heran. Es leidet unter einem typischen Fall von Mittelband-Syndrom. In zu vielen Trilogien ist der zweite Band nur ein ...

Leider kommt Westwell Bright & Dark bei weitem nicht an den ersten Teil der Reihe heran. Es leidet unter einem typischen Fall von Mittelband-Syndrom. In zu vielen Trilogien ist der zweite Band nur ein Lückenfüller, in dem relativ wenig passiert und so auch in diesem.

Der erste Band von Westwell war klasse. Enemies to lovers, Romeo-und -Julia-Setting mit etwas murder mystery dabei. Spannung, Romantik, Geheimnisse.
Dieser Teil... naja. Jess und Helena dürfen keinen Kontakt zueinander haben, damit Helenas Familie nicht ruiniert wird. Gleichzeitig sucht Helena immer noch nach der Todesursache ihrer Schwester. Und... das war's. Im ganzen Buch ändert sich nicht wirklich etwas daran.
Sämtliche Handlungsstränge fühlen sich irrelevant an, wie eine nette kleine Unterhaltung für nebenbei, ohne dass die eigentliche Geschichte voran geht. Nach Dreivierteln des Buchs ist die Situation immer noch die gleiche wie am Anfang. Erst in den letzten paar Kapiteln passiert wieder etwas, aber auch nicht genug, um das Buch noch auf vier Sterne zu heben.

Der Schreibstil ist weiterhin schön, die Charaktere sind gut beschrieben und ich mag sie immer noch. Aber die Handlung ist einfach nur flach. Es gibt jede Menge Drama, aber 99% davon ist für die Geschichte nicht relevant und das sorgt dafür, dass es einfach langweilig ist. Nachdem ein Handlungsstrang abgeschlossen ist, scheint er auch nicht mehr erwähnt zu werden. Sehr frustrierend.
Man hätte das Buch locker um die Hälfte, wenn nicht sogar Dreiviertel, kürzen können, ohne auch nur das geringste an Handlung zu verlieren.
Sehr schade, von so einem tollen ersten Teil so viel Qualitätsverlust zu haben.

Das Ende ist zugegebenermaßen vielversprechend und ich erhoffe mir einiges für den dritten Teil. Aber ich vermute, dass man besser eine Dilogie aus der Reihe hätte machen können.

Danke NetGalley und LYX-Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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