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Veröffentlicht am 16.02.2024

Eher historischer Roman als Fantasy

She Who Became the Sun
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Ich wollte dieses Buch lieben. Asiatisches Fantasy, Mulan-Neuerzählung, wunderschönes Cover, richtig gute Bewertungen? Das klang für mich nach einem garantierten 5-Sterne-Buch.
Leider wurde ich enttäuscht.

Das ...

Ich wollte dieses Buch lieben. Asiatisches Fantasy, Mulan-Neuerzählung, wunderschönes Cover, richtig gute Bewertungen? Das klang für mich nach einem garantierten 5-Sterne-Buch.
Leider wurde ich enttäuscht.

Das erste Drittel war super. Sehr atmosphärisch, richtig toller Schreibstil. Die Spannung wurde langsam aber stetig aufgebaut, die Charaktere waren echt interessant. Aber kaum, dass die eigentliche Handlung angefangen hat, hat es stark nachgelassen.

Dieses Buch ist eine Neuerzählung von Mulan und dabei nicht die erste, die ich gelesen habe. Mulan ist eine tolle Geschichte, daraus kann man wirklich etwas machen. Im Gegensatz zu den meisten Neuerzählungen dieser Art ist She Who Became the Sun aber erstaunlich realistisch. Es gibt keine Drachen, keine Magie. Die Sprache schien mir sehr passend an die Ausdrucksweise in der chinesischen Kultur angelehnt, was zwar teilweise etwas ungewohnt, aber dafür authentisch klang. Das Buch ist stark an die Realität angelehnt, es kommen tatsächliche historische Persönlichkeiten und Begebenheiten vor. Eigentlich ist diese Art von Buch somit sehr viel passender, als die Disney-Neuerzählung.
Aber ich muss wirklich nicht 300 Seiten über Kampftaktiken, Intrigen und Gespräche von irgendwelchen Generälen lesen. Ein Buch über diesen Abschnitt der chinesischen Geschichte ist spannend - aber wenn ich so etwas lesen möchte, dann lese ich einen historischen Roman und nicht Fantasy.
Überhaupt war der Fantasy-Anteil dieses Buches minimal. Eigentlich hätte er auch komplett weggelassen werden können. An sich stört mich so etwas nicht - aber dann sollte das Buch entsprechend vermarktet werden. Ich kann das hier wirklich nicht als Fantasy bezeichnen. Es ist ein historischer Roman. Hätte ich das erwartet, wäre meine Meinung vielleicht besser ausgefallen, aber wenn ich Fantasy erwarte, möchte ich auch Fantasy kriegen.

Das ganze Kriegsgerede war allerdings auch nicht sonderlich spannend umgesetzt. Es gab durchaus immer wieder ansprechende Szenen, aber die Hälfte ist mir nicht nachhaltig in Erinnerung geblieben und hatte gefühlt keine Relevanz für die Handlung. Dafür hat sich das ganze einfach zu sehr gezogen.

Was ich mochte, war die LGBTQ Repräsentation, die wirklich hervorragend in die Geschichte gepasst hat. Einen Vergleich mit dem Lied des Achill halte ich trotzdem nicht für angebracht, da die beiden Werke an sich bereits überhaupt nicht zu vergleichen sind.

Trotz der ganzen Kritik muss ich aber auch ein Lob aussprechen. Man merkt wirklich, wie viel Arbeit Shelley Parker-Chan in das Buch gesteckt hat. Ich kenne mich nicht genügend mit der chinesischen Geschichte aus, um zu beurteilen, wie wahrheitsgetreu dieses Buch tatsächlich ist, aber man merkt, dass jede Menge Recherche betrieben wurde und sehr viel Herzblut in dieses Buch geflossen ist.

Es ist kein schlechtes Buch, wirklich nicht. Aber es ist eher ein historischer Roman als Fantasy.

Vielen Dank an NetGalley und Cross Cult für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Sehr atmosphärisch!

Die Bibliothek im Nebel
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1913: Artur verliebt sich in die eindrucksvolle Mara. Vier Jahre später flieht er vor der Russischen Revolution nach Deutschland und hofft, dort seine Liebe wiederzufinden.
1928: Liette verbringt ihre ...

1913: Artur verliebt sich in die eindrucksvolle Mara. Vier Jahre später flieht er vor der Russischen Revolution nach Deutschland und hofft, dort seine Liebe wiederzufinden.
1928: Liette verbringt ihre Kindheit in dem verlassenen Hotel ihrer Eltern. 30 Jahre und einige Geschehnisse und Begegnungen später, macht sie sich auf die Suche nach der mysteriösen Mara.
Vier Zeitstränge, viele Charaktere – so erzählt Kai Meyer eine mitreißende Geschichte.
Anfangs ist es noch etwas verwirrend, aber mit der Zeit verknüpfen sich alle Fäden. Alles dreht sich um Artur und Mara – auch wenn es zeitweise nicht so scheint.

Ich zögere, die Geschichte der beiden romantisch zu nennen. Irgendwo ist sie das schon, aber in meinen Augen streift sie den Grad der Obsession und Manipulation ein wenig zu sehr, um eine klassische Liebesgeschichte darzustellen. Aber es ist auf jeden Fall eine Geschichte der Leidenschaft für Bücher und Mythen.
Mara und Artur sind interessante Charaktere. Insbesondere Mara bleibt ein Rätsel. Sie ist geheimnisvoll mit einer bedrohlichen Vergangenheit und gnadenlosen Plänen für die Zukunft. Ich kann nicht behaupten, dass sie mir sympathisch wäre, aber sie zieht einen in ihren Bann, so wie sie es auch bei Artur getan hat.
Aber auch wenn der Fokus auf den beiden liegt, gibt es genügend weitere spannende Charaktere, gute wie böse, aber alle mit ihrem eigenen Charakter.

Das Buch hat mich stark an Die Bücher, der Junge und die Nacht erinnert. Ebenfalls ein Buch, das zwischen den Zeiten springt und Geschichte mit Einzelschicksalen verbindet. Beide Bücher teilen dazu ihren Fokus auf der Bücherstadt Leipzig. Auch in diesem Buch hatte ich mehrfach das Bedürfnis, diese Stadt, sowie sämtliche andere beschriebenen Orte aufzusuchen.
Auch hier geht es um ein mysteriöses Buch, eine mysteriöse Bibliothek und auch dieses Buch ist gespickt mit seltsamen Vorkommnissen, Mythen und Sagen. Die beiden Geschichten stehen aber nur im weitesten Sinn miteinander in Verbindung und sind unproblematisch getrennt zu lesen.
Es hat mich aber sehr gefreut, einen bestimmten Charakter wieder auftauchen zu sehen. Für Leser des vorherigen Buches bestimmt ein nettes Extra.

Gut gefallen hat mir, dass sich in diesem Buch die unerklärbaren Geschehnisse in Grenzen gehalten haben und es somit trotz all der erstaunlichen Zusammenhänge relativ realistisch war, auch wenn dies zugegebenermaßen einen Teil der mysteriösen Atmosphäre genommen hat.

Kai Meyer wird für mich immer der Autor der Wellenläufer-Trilogie bleiben. Ein Buch von ihm zu lesen, das nicht Jugendfantasy ist, fühlt sich immer noch etwas seltsam an. Aber ich kann nicht bestreiten, dass er sich auch in diesem Genre gut zurecht findet.

Vielen Dank an NetGalley und den Droemer Knaur Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Schöner zweiter Band!

Dunbridge Academy - Anyone
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Es geht zurück nach Schottland. Im zweiten Teil der Dunbridge Academy verfolgen wir die Geschichte von Tori und Sinclair. Beste Freunde, die insgeheim jeweils Gefühle für den anderen haben, sich aber nicht ...

Es geht zurück nach Schottland. Im zweiten Teil der Dunbridge Academy verfolgen wir die Geschichte von Tori und Sinclair. Beste Freunde, die insgeheim jeweils Gefühle für den anderen haben, sich aber nicht trauen, den ersten Schritt zu machen.

Dieses Buch ist unglaublich süß. Tori und Sinclair sind sowas von verliebt ineinander und es macht sehr viel Spaß, über sie zu lesen. Zugegebenermaßen - zwischendurch haben mich die beiden extrem aufgeregt. Ein einziges vernünftiges Gespräch hätte 90% der Probleme sofort gelöst und fehlerhafte Kommunikation ist ein Handlungsaspekt, den ich nicht leiden kann, aber andererseits war ihr Zögern auch sehr gut nachzuvollziehen.

Die feministischen Aspekte in dem Buch haben mir sehr gut gefallen und ich fand es auch toll, wie toxische Beziehungen und andere nicht ganz so rosa-rote Themen behandelt wurden. Manche Handlungsstränge sind mir dabei aber leider etwas zu kurz gekommen - es wurde ein Haufen Probleme angesprochen, aber viele Auflösungen fand ich letztendlich nicht so befriedigend.
Ein Aspekt, der mir aber gut gefallen hat, war der Konflikt mit Olive und ich habe schon, ohne den Klappentext von Teil 3 gelesen zu haben, im Laufe des Buchs darauf gehofft, dass sie die Protagonistin des nächsten Teils wird. Ich freue mich auch schon sehr darauf, noch mehr über sie zu erfahren.

Es war schön, wie Emma und Henry in das Buch eingebracht wurden. Gerade genug, dass es nicht zu viel wurde, immerhin hatten sie schon ihr Rampenlicht, aber trotzdem so viel, dass man den Eindruck hatte, dass sie tatsächlich die selbe Schule besuchen und gut befreundet sind.

Insgesamt eine supersüße Fortsetzung der Dunbridge Academy Reihe.

Danke an NetGalley und den Lyx Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Wie Tolkien, nur nicht so gut

Quendel (Quendel, Bd. 1)
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Wie kann ein Buch mit einem so traumhaft schönen Cover so nervig sein? Dieses Buch hält sich selbst für zu fantastisch. Von der ersten Seite an ist klar, dass es versucht, Tolkiens Stil zu kopieren - das ...

Wie kann ein Buch mit einem so traumhaft schönen Cover so nervig sein? Dieses Buch hält sich selbst für zu fantastisch. Von der ersten Seite an ist klar, dass es versucht, Tolkiens Stil zu kopieren - das Ergebnis ist eine wirre Geschichte, gespickt mit irrelevanten Fakten und unnötigen Abschweifungen.
Kleiner Tipp: Tolkiens Schreibstil ist nicht unbedingt das, was seine Bücher heutzutage noch so erfolgreich macht. Wenn man sich an ihm orientieren möchte, dann bitte an der Sprache und den Allegorien und den Charakteren und nicht an seinen seitenlangen Beschreibungen von Bäumen.

Außerdem gibt es in diesem Buch viel zu viele Namen und Anekdoten über Personen, die nicht persönlich vorkommen. Und was das für Namen sind - ich konnte keinen einzigen davon ernst nehmen. Und nicht auf eine gute Weise, sondern eher auf die Art, dass ich jedes Mal von neuem davon genervt war. Und die Art und Weise wie die Charaktere gesprochen und sich verhalten haben, hat mich an kleine Kinder erinnert.

Und was ist mit dem Wort Schlegel? Ich kann dieses Wort nicht mehr hören! Das soll bitte nur noch im Kontext eines gebratenen (oder nicht gebratenen) Hühnerschlegels verwendet werden und sonst nicht! Die ganze Ausdrucksweise dieses Buchs ging mir tierisch auf die Nerven.

Ich musste mich bisher stark zusammenreißen, den zweiten Teil nicht schon zu kaufen, ohne den ersten gelesen zu haben, weil ich mir so viel davon versprochen habe. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass ich den ersten Band secondhand erworben und kaum Geld dafür ausgegeben habe.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Mal was anderes

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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A Song of Wraiths and Ruin ist ein sehr interessantes und lesenswertes Buch.

Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von westafrikanischer Kultur und Mythologie, die man sonst nur ...

A Song of Wraiths and Ruin ist ein sehr interessantes und lesenswertes Buch.

Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von westafrikanischer Kultur und Mythologie, die man sonst nur selten in Fantasy-Romanen findet. Leider kenne ich mich nicht gut genug mit eben diesen Aspekten aus, um sagen zu können, wie viel davon „echte“ Mythologie ist und wie viel sich Roseanne E. Brown davon selbst ausgedacht oder abgewandelt hat. Insgesamt waren die verschiedenen Wesen und Sagen aber sehr schön beschrieben. Auch die Authentizität der Kultur an sich kann ich nicht beurteilen, aber mir hat die Darstellung gefallen.
Solstasia selbst war eine schöne Idee, aber ich fand es schade, dass man von den Feierlichkeiten nur wenig mitbekommen hat. An dieser Stelle wäre ein bisschen Alltagsdarstellung schön gewesen.

Leider hat es in meinen Augen relativ lange gedauert, bis die tatsächliche Handlung angefangen hat. Viel Charaktervorstellung und World building. Die Handlung wurde mehrfach angedeutet, aber es gab keine wirkliche Spannung. Dafür war insbesondere der letzte Teil des Buches sehr dynamisch und voller doch eher überraschender Enthüllungen und Plot twists.

Obwohl mir das Buch gut gefallen hat, hat mich aber eine Sache insbesondere daran gestört.
Wenn ich mich nicht irre, soll Karina 17 Jahre alt und Malik ungefähr im gleichen Alter sein. Ich weiß nicht, ob das explizite Alter jemals genau genannt wird. Mir kam es den größten Teil des Buches über so vor, als wäre Karina dreizehn oder maximal vierzehn Jahre alt und Malik vielleicht zwischen zehn und zwölf. Wenn man bedenkt, dass Karina als behütete Prinzessin aufgewachsen ist, kann ich es entschuldigen, dass sie etwas jünger rüberkommt, aber Malik, ein Flüchtling, hat vermutlich genug in seinem Leben erlebt, um deutlich reifer für sein Alter zu sein. Für ein Buch, das als Young Adult angepriesen wird, ist die tatsächliche Altersspanne zutreffend. So wie die beiden auftreten, kamen sie mir aber zu naiv und einfach kindisch vor. Karina ist aufbrausend, unbedacht und impulsiv, aber nicht auf einem Level, was man bei einer fast Erwachsenen hinnehmen könnte. Insbesondere wenn man bedenkt, dass sie die zukünftige Königin ist. Das kann ich auch nicht durch ihr verwöhntes Prinzessinnen-Dasein entschuldigen. Und Malik ist zwar sehr nett und hilfsbereit, aber er macht nicht den Eindruck, als könnte er auch nur einen Tag auf der Straße überleben, wenn er nicht außerordentlich viel Glück hat. Mich wundert es, dass er es überhaupt so weit geschafft hat. Natürlich weiß ich es zu schätzen, dass es mal einen männlichen Charakter gibt, der nicht nur aggressiv ist und hervorragend kämpfen kann, aber er kommt mir nicht seinem Alter entsprechend vor.
Beide Charaktere treffen mehrfach Entscheidungen, die ich absolut nicht nachvollziehen kann und auf den ersten Blick wie eine außerordentlich schlechte Idee klingen.
Dafür fand ich besonders Dedele und Tunde schön geschrieben. Ich hoffe, mehr von den beiden zu sehen.

Auch sonst scheint mir das Buch für jüngere Leute geschrieben zu sein. Die Handlung ist interessant und spannend und insbesondere in den Details gut umgesetzt, aber recht einfach gestrickt und die Charakterisierungen sind simpel gehalten. Gut, teilweise ist das Buch doch etwas brutal und es werden diverse Probleme (auf eine sehr gute Art und Weise) thematisiert, die für jüngere Leser vielleicht nicht zu empfehlen sind (an dieser Stelle danke für die Trigger-Warnungen), aber die Handlung und die Charaktere hätten gerne weiter ausgearbeitet werden können. Insgesamt hätte das Buch ausgeglichener sein können – anfangs mehr Handlung und das World building dafür weiter über das Buch verteilt und auch später noch „friedliche“ Momente.

Zuletzt die Beziehung zwischen Karina und Malik – auf dem Klappentext wird eine enemies-to-lovers Handlung angedeutet. Romantik spielt im Buch insgesamt eine eher kleine Rolle. Malik und Karina verbringen über den größten Teil des Buches nur wenig Zeit miteinander. Die Anziehung zwischen den beiden wird in den Stellen dann aber deutlich. Leider baut sie sich nicht wirklich auf. Karina und Malik sind direkt fasziniert voneinander, ohne jemals wirklich ein Gespräch zu führen. Auch hier wäre etwas mehr Charakterentwicklung angebracht gewesen.

Zusammenfassend – ein vielversprechender Debütroman. Könnte etwas mehr ausgearbeitet sein, aber war schön zu lesen und mal etwas anderes, als die meisten Fantasybücher.


Danke an Droemer Knaur und Netgalley für ein kostenloses Exemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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