Süß, aber etwas überdramatisiert
No Flames too wildDie Beschreibung von No Flames Too Wild klang sehr vielversprechend. Eine junge Frau, die ein Jahr Work & Travel in Australien macht, um mehr über ihren verstorbenen Vater herauszufinden. Dabei trifft ...
Die Beschreibung von No Flames Too Wild klang sehr vielversprechend. Eine junge Frau, die ein Jahr Work & Travel in Australien macht, um mehr über ihren verstorbenen Vater herauszufinden. Dabei trifft sie auf Liam, der ebenfalls persönliche Schwierigkeiten hat, aber gemeinsam können sie alles schaffen.
Das war jedenfalls die Vorstellung, die ich von dem Buch bekommen habe, nachdem ich die Klappe gelesen habe. Einfach eine tolle Australien-themed Romanze mit bisschen Drama um Koalas.
Direkt am Anfang bekam meine Vorfreude einen Dämpfer. Isabel hat nicht den Eindruck gemacht, als wäre sie gerne in Australien. Melbourne fand sie doof (was ich allein ja noch akzeptieren könnte) und überhaupt kam sie mehr sehr unmotiviert und passiv vor. Ihre Freundin hat sich informiert und kennt sich aus, dabei war sie selbst es, die den Vorschlag gemacht hat, ins Ausland zu gehen.
Dann auch solche Zitate wie "Kängurus sind alles andere als klein und irgendwo hab ich gelesen, dass sie einen treten können!"
Irgendwo hab ich gelesen. Spricht man so? Würde man nicht einfach sagen "Kängurus sind alles andere als klein und können einen treten"? Das klingt ja so, als hätten die beiden noch nie einen Fuß auf australischen Boden gesetzt, dabei sind sie angeblich schon ein paar Wochen da.
Aber ich muss zugeben, dass sich das auch gegeben hat und im Laufe des Buchs ist Isabel stark aufgeblüht.
Dafür hat es mich irritiert, wie wenig die Suche nach ihrem Vater relevant war, dafür, dass sie selbst so ein Theater darum gemacht hat und deswegen unbedingt nach Australien wollte.
Auch ein paar andere Sachen haben mich gestört. Selbstgebackenes Brot frisch aus dem Ofen? In Australien?
Beim Whale Watching so nah an die Wale ranfahren, dass man sie streicheln kann und das auch noch tun? Das ist garantiert tierschutzwidrig. Mit so einem unverantwortlichen Anbieter würde ich garantiert nicht rausfahren wollen. Klar, das soll romantisch sein, aber als Autorin, die die ganze Zeit toll über bedrohte Koalas aufklärt, so etwas befürworten... das kann ich nicht gut heißen. Die armen Wale.
Auch hat mich der ganze Konflikt mit Isabels Angst vor Tieren irritiert, bzw. wie schnell sie darüber hinweg gekommen ist. Erst kriegt sie panische Angst schon beim Gedanken daran, in die Nähe eines Koalas zu kommen und dann plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, will sie sich quasi alleine um einen kümmern und auch sonst ist es kaum mehr ein Problem. Da kann die Angst ja nicht so groß gewesen sein.
Schön an dem Buch fand ich aber den informativen Aspekt. Tatsächlich habe ich noch ein paar Kleinigkeiten über Koalas gelernt und obwohl ich gerne noch mehr Aufklärung im Thema Brandschutz gehabt hätte, war es schön, das Thema angesprochen zu sehen.
Auch die Romanze war süß. Liam hat mich zwar ziemlich aufgeregt, aber Isabel war eigentlich ganz cool und auch ihre Marketing-Handlung hat mir gut gefallen.
Insgesamt schon ein süßes Buch, aber mir wurde die ganze Situation zu intensiv aufgebaut, um dann ohne Probleme innerhalb kürzester Zeit gelöst zu werden. Auch wurde mir die Thematik etwas zu sehr romantisiert. Klar, es ist eine Romanze, aber mir war es dann doch einen Ticken zu unrealistisch.
Danke NetGalley und Droemer Knaur für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.