Besser als anfangs vermutet!
Lost in a KissCover
An sich finde ich das Cover sehr ansprechend, da es nun einmal zum Schema des New-Adult-Genres passt und somit die Leser dieser Abteilung anspricht. Deutlich ist das küssende Pärchen zu sehen, welches ...
Cover
An sich finde ich das Cover sehr ansprechend, da es nun einmal zum Schema des New-Adult-Genres passt und somit die Leser dieser Abteilung anspricht. Deutlich ist das küssende Pärchen zu sehen, welches den dunklen Hintergrund durch seine diamantenförmige Abbildung schneidet. Die Landschaft zeigt Berge, Wald und einen See, was auf jeden Fall zum Inhalt der Geschichte passt und mir deswegen so gut gefällt! Und auch, wie die beiden Personen inszeniert wurden, wurde gut gelöst und bringt etwas Besonderes mit sich, was man sonst nicht sooft sieht.
Inhalt
Bis zu einem gewissen Punkt wusste ich einfach nicht, wie ich dieses Buch finden und bewerten soll. Es war ein Auf und Ab an Momenten, die ich einfach nur genossen habe und die mich etwas genervt haben. Wie gesagt, bis zu einem gewissen Punkt.
Grundsätzlich ist das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben, was mir geholfen hat, mich in Aspen hineinzuversetzen und einige ihrer Entscheidungen nachvollziehen zu können.
Schon in den ersten Seiten erfährt man viel über ihre momentane Situation und ihren Problemen. Außerdem lernen wir gleich am Anfang ihre Mutter kennen, welche ein richtig gelungener Charakter geworden ist! Da bekommt die Autorin ein Riesenplus von mir! Die Mutter leidet zwar sehr unter deren Probleme, allerdings halten diese sie nicht davon ab Spaß am Leben zu haben. Weiters ist sie weise, selbstständig und gibt Aspen stets kluge Worte und Ratschläge auf ihren Weg mit.
Kommen wir zu dem ersten Kritikpunkt. Aspen als Protagonistin hat mich anfangs sehr genervt. Wenn es um reiche Leute ging, ist sie direkt in ein Schubladendenken verfallen, was aber total widersprüchlich war, da ihre beste Freundin Bethany selbst eine Menge an Geld besitzt. Ständig hat sie schlecht über diese betroffenen Menschen geredet und vor allem dann, wenn es sich um Bram handelte. Deren erste Begegnung war nicht die Beste, aber teilweise hat sie es übertrieben.
Das gilt aber nicht nur für Aspen, sondern auch für Bram. Er hat sie ständig für Dinge beschuldigt, die nicht ihre Schuld waren und das bis locker zur Mitte des Romans.
Außerdem konnte man ihn wirklich nicht einschätzen. Er war die meiste Zeit ziemlich ruhig, zurückhaltend und kontrolliert. Stets eine monotone Stimme und ein regungsloses Gesicht. Aspen bevorzugte es, ihn Roboter-Bram oder Blechmann zu nennen. Beides traf definitiv zu ? Aber an einer Stelle (eher am Anfang der Geschichte) war er ein richtiger Retter in der Not. Und ab da habe ich ihn etwas mehr gemocht.
Dennoch hatten die beiden schreckliche Stimmungsschwankungen und sie schienen aufeinander wütend zu werden, teilweise ohne Grund. Es schien ein wenig so, als wäre das alles erzwungen gewesen, um Drama zu kreieren, wo keiner nötig gewesen wäre.
Was mir an Aspen wirklich positiv in Erinnerung geblieben ist, ist, dass sie immer zu ihren Worten steht und niemals ihre eigene Meinung und ihre Prioritäten vergessen hat, nur weil ein hutaussehender junger Mann dahergelaufen kommt. Oft ist das in Liebesromanen leider der Fall, hier aber nicht. Sie ist klug, tough und schlagfertig.
Und Achtung! Wer mit Sarkasmus nichts anfangen kann, ist hier fehl am Platz. Aspens Art trieft nur so davon, aber genau das hat mir gefallen! Man könnte sagen, sie verkörpert ihn. Und das war unheimlich witzig an vielen Stellen.
Was noch ein wenig überflüssig war, waren die zunehmenden Erotikszenen mit der Zeit. Zum Ende hin hat sich das mehr oder weniger wieder gelegt, aber eine zeitlang waren diese ziemlich intensiv, so viel dazu.
Es scheint so, als hätte ich mehr negative Worte, als positive zu sagen und das wäre auch fast so gewesen. Doch dann kam das letzte Drittel. Dann kam der erwähnte gewisse Punkt. Das letzte Drittel hat mich innerlich so zerstört, dass mir beim Lesen die Tränen gekommen sind und die Charaktere waren plötzlich allesamt fest in meinem Herzen festgehalten worden. Ich wollte die Story nicht beenden, aber ich musste wissen, wie es ausgeht, da ich wirklich schon ein anderes Ende befürchtet habe, welches Gott sei Dank nicht der Fall war.
Auf jeden Fall hat dieses letzte Drittel noch einmal alles rausgehauen und mich total überzeugen können!
Fazit
Es war definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin! Sie hat ganz klar ein Talent fürs Schreiben und ich kann die Story jedem ans Herz legen, der Roadtrip-Geschichten mag und sich nicht vor Erotik und temperamentvollen Charakteren scheut!