Profilbild von thebookchaser

thebookchaser

Lesejury Profi
offline

thebookchaser ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thebookchaser über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2020

Erneuter Geniestreich von Anne Freytag!

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte
0

Zunächst war ich skeptisch, denn Rosa und Frank sind beide sehr verschlossene junge Menschen, die wenig reden, sondern eher mit ihren Gesten und Mimik kommunizieren. Es ist zwar ungewohnt, aber äußerst ...

Zunächst war ich skeptisch, denn Rosa und Frank sind beide sehr verschlossene junge Menschen, die wenig reden, sondern eher mit ihren Gesten und Mimik kommunizieren. Es ist zwar ungewohnt, aber äußerst interessant! Wir treffen zu Beginn der Geschichte also erst auf zwei Fremde, die sich selbst und den anderen nicht wirklich kennen – da sie gerade erst zufällig aufeinandergestoßen sind – und lernen sie Schritt für Schritt, Kapitel für Kapitel näher kennen. Rosa und Frank entpuppen sich als sensible Persönlichkeiten, die „Päckchen“ zu tragen haben, teils von Selbstzweifel zerfressen sind und vor allem „Müdigkeit“ und „Traurigkeit“ ausstahlen. Junge Menschen mit Träumen und Hoffnungen, die aber noch kein Lebensziel für sich gefunden haben und nach der Schule erst herausfinden müssen, wie es weitergehen soll. Sie fesseln den Leser mit einschneidenden, ehrlichen und beindruckenden Erlebnissen, einer rasanten positiven Entwicklung und gewinnen meinen Respekt, da sie dem Leser ihr gesamtes wirres Innenleben preisgeben.

Gerade als der Leser Rosa und Frank ins Herz geschlossen hat, taucht ein dritter Charakter auf, der die behagliche und zarte Freundschaft zwischen Rosa und Frank gründlich durcheinanderbringt. David ist Franks bester Freund – zerstritten – und mit seiner draufgängerischen und provokanten Art ist er kurz davor, die Reise, und alles was sich beide in kurzer Zeit emotional aufgebaut haben, zu zerstören. Spannung; Unruhe; Geheimnisse, die ans Licht kommen; Gefühle, die zugelassen werden! Die Geschichte ist gewaltig! „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ ist so viel mehr als ein unterhaltsames Jugendbuch: Es hat mich auf jeder emotionalen Ebene tief berührt, mich inspiriert und mich zur Reflexion angeregt.

Ich bin fasziniert, wie wortgewandt und poetisch Anne Freytag wieder ist. Man braucht nicht viele Worte in Dialogen, um Gefühle zu vermitteln und Anne schafft es wieder, mit einfachen Worten Gänsehaut zu verschaffen. Die Worte, die Anne auswählt, sind stark und erzielen eine unfassbar große Wirkung im Kontext und gehen direkt ins Herz. Der Schreibstil ist wieder locker, unkompliziert und authentisch ehrlich! Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Rosa, Frank und David (Ich-Perspektive), die 24/7 aufeinanderhocken, sich dementsprechend nicht aus dem Weg gehen können und ihre eigene Geschichte erzählen und erleben. Keiner kann ohne den anderen; keiner ist wie der andere; zusammen sind sie eine Einheit. Großartig! Das, was mir nach dem Lesen bleibt, ist eine einprägende Erinnerung und viele gefühlvolle Zitate, die ich ab und zu wieder zu Gemüte führen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Überhaupt nicht meins :(

Renegades - Gefährlicher Freund
0

"Renegades: Gefährlicher Freund" von Marissa Meyer klang für mich nach einer interessanten YA-Dystopie, mit Fantasy- und Science-Fiction Elementen gemixt, die ich umbedingt lesen wollte. Nur leider stellte ...

"Renegades: Gefährlicher Freund" von Marissa Meyer klang für mich nach einer interessanten YA-Dystopie, mit Fantasy- und Science-Fiction Elementen gemixt, die ich umbedingt lesen wollte. Nur leider stellte sich dieser Roman für mich als echte Enttäuschung heraus, da das Buch sich streckenweise sehr gezogen hat und mich die Geschichte überhaupt nicht mitreißen konnte.

Obwohl ich vom Klappentext und von der Grundidee der Geschichte her sehr angetan war, musste ich während des Lesens jedoch feststellen, dass dieses Buch einfach überhaupt nicht meins gewesen ist. Das Setting und die Darstellung der Action-Szenen waren meiner Meinung nach zwar wirklich sehr gut umgesetzt, allerdings hatte ich trotzdem so meine Schwierigkeiten in die Story hineinzufinden und obwohl ich es mir sehr gewünscht habe konnte mich die Geschichte bis zum Ende hin nicht fesseln.

Vielleicht habe ich einfach etwas anderes erwartet, aber nichtsdestotrotz konnte ich keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen. Nova's & Adrian's sich langsam entwickelte Liebesgeschichte, war letzendlich eher platt geschrieben und auch die Spionagesequenzen, wie die Charaktere in die Organisation gekommen waren empfand ich eher als langweilig. Für fast 650 Seiten ging die Handlung für mich nur schleppend vorran, meiner Meinung nach hätte man wahrscheinlich vieles rausstreichen und die Story somit kürzen können und hatte trotzdem noch ein und die selbe Geschichte gehabt. Das finde ich sehr schade, weil die Grundidee wie gesagt echt Potential hatte, aber einfach bei mir nicht richtig punkten konnte.

Fazit: "Renegades: Gefährlicher Freund" hat mich leider sehr enttäuscht, da ich überhaupt keine Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte und mir die Story mehr oder wenig egal war. Mir hat einfach dieser Drang gefehlt unbedingt zu wissen wie die Geschichte weitergeht, weswegen ich auch verhältnismäßig lange für das Lesen gebraucht habe. Ich werde diese Reihe nicht fortsetzen, weswegen ich auch keine Leseempfehlung geben kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Guter New Adult Roman für Zwischendurch!

Jade & Shep
0

Dies war nicht mein erstes Buch der Autorin und so war ich mit dem frechen, locker-leichten Schreibstil der Autorin schon vertraut. Auch in diesem Buch hat sie zwei tolle Protagonisten geschaffen, die ...

Dies war nicht mein erstes Buch der Autorin und so war ich mit dem frechen, locker-leichten Schreibstil der Autorin schon vertraut. Auch in diesem Buch hat sie zwei tolle Protagonisten geschaffen, die super zueinander passen. Beide sind schlagfertig und so liefern sie sich oft wunderbar witzige Wordduelle. Sie bieten dem anderen die Stirn, bleiben sich treu und knicken nicht gleich ein. Das hat mir besonders gut gefallen. Die Story wirkte dynamisch und spritzig auf mich und passt einfach perfekt zum Genre. Natürlich wird man hier mit allerhand Klischees bedient und auch die Wendungen sind nicht allzu überraschend. Im Prinzip kann man von vornherein erahnen, wie sich die Sache entwickeln wird, aber das stört mich nicht allzu sehr, obwohl einige Überraschungen schon schön gewesen werden.

Dennoch war das Buch sehr unterhaltsam. Ich habe mit Jade und Shep mitgefiebert, habe gelitten, mich gefreut und wollte in die Seiten kriechen, um sie zur Vernunft zu bringen. Die Entwicklung der beiden Protagonisten war für mich authentisch und nachvollziehbar. Ich habe beide in mein Herz geschlossen und fand es einfach toll, ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich ineinander verlieben und sie jede Hürde dabei überwinden. Natürlich gab es das ein oder andere Hindernis, das die Autorin gekonnt eingebunden hat, und das, trotz der Vorhersehbarkeit, für Spannung gesorgt hat. Ich freue mich auf die anderen Teile der Reihe!

Fazit: „Fair Game: Jade & Shep“ ist ein gelungenes New Adult Buch für zwischendurch. Authentische Charaktere, die sich entwickeln, eine rundum gut durchdachte Handlung und kleine Wendungen, die für den Wind in den Segeln sorgen, konnten mich überzeugen, obwohl mich die Handlung nicht überrascht hat. Falls ihr einen New Adult Roman für zwischendurch sucht, kann ich es euch aber trotzdem weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Gute Sommerlektüre

Ein Sommer auf gut Glück
0

Das Cover fängt die Stimmung des Buches gut auf und passt auch gut zum Inhalt. Es wirkt sommerlich und locker, und es kommen durch Andies Ferienjob auch ziemlich viele Hunde vor.
Andie hatte große Pläne ...

Das Cover fängt die Stimmung des Buches gut auf und passt auch gut zum Inhalt. Es wirkt sommerlich und locker, und es kommen durch Andies Ferienjob auch ziemlich viele Hunde vor.
Andie hatte große Pläne für den Sommer, bis sie plötzlich ohne dasteht. Da die guten Sachen auch schon längst weg sind, landet sie bei einem Hunde-Ausführ-Service, da sie zumindest irgendwas tun möchte. Da ihr Vater aufgrund eines Skandals auch Ferien hat, verbringt sie mehr Zeit mit ihm als seit fünf Jahren. Darüber ist sie wenig begeistert, denn ihr Vater hat ihr seit dem Tod ihrer Mutter nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt und hat auch keine Ahnung, wie es ihr geht und was sie bewegt.
Wegen der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit muss sie immer aufpassen, dass sie nichts tut, das dem Image ihres Vaters schaden könnte, was sie vor allem deswegen stört, weil ihr Vater sich eben kaum um sie zu kümmern scheint. Sie geht heimlich auf unauffällige Partys und hat nur oberflächliche Beziehungen, die nie länger als drei Wochen halten. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihren drei besten Freundinnen, die alle ihre Eigenheiten haben, die das Buch unterhaltsamer machen.

Andie entwickelt sich gut weiter, als langsam der Druck auf ihr nachlässt und sie alles etwas lockerer sieht. Sie sieht sich zu oft im Mittelpunkt und denkt öfter mal an ihr eigenes Wohl, sie vermisst ihre Mutter und betrauert ihren Tod, was sie oft etwas zu empfindlich macht, aber sie beginnt, mehr Verständnis zu zeigen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich sie mag oder nicht, oft hatte ich Mitleid oder Verständnis für sie, aber manchmal eher weniger, doch letztendlich war sie eben nur eine Jugendliche, die ihren eigenen Weg findet und dabei einige Hürden meistert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Einfach nur ATEMBERAUBEND!

Strafe
0

Ein Buch ist für mich nur dann gut, wenn ich Nachts einfach durchlese und es nicht weglegen kann, obwohl ich Morgens früh raus muss und ich traurig bin, wenn es dann zu Ende ist. Und genauso ging es mir ...

Ein Buch ist für mich nur dann gut, wenn ich Nachts einfach durchlese und es nicht weglegen kann, obwohl ich Morgens früh raus muss und ich traurig bin, wenn es dann zu Ende ist. Und genauso ging es mir auch bei "Strafe". Ich bin süchtig nach Ferdinand von Schirachs Erzählungen. Auch wenn es etwas beängstigend ist, dass es sich bei jeder Geschichte um eine wahre Begebenheit handelt.

In kurzen und prägnanten Geschichten behandelt der Autor in diesem Buch die Begriffe gut und böse, Gerechtigkeit und Recht und Strafe. Ich saß genau so fassungslos vor diesem Buch wie es die junge Strafverteidigerin in einer der Stories ist, die, selbst aus unterdrückten Verhälnissen kommend, einen Mädchenhändler verteidigen muss, dessen Schuld bewiesen ist, und den sie dann mithilfe des Aufzeigens eines Formfehlers frei bekommt.

Ferdinand von Schirach verurteilt seine Figuren nicht, er beobachtet nur. Die Charaktere sind in den seltensten Fällen böse, sie sind allein, überfordert oder vielleicht auch rachsüchtig und persönlich betroffen. Ob sie ihre Strafe erhalten oder nicht hat nichts mit der wirklichen Tat zu tun, sondern mit Zusammenhängen, die aufgedeckt oder eben unter den Teppich gekehrt werden. Mich haben die Erzählungen sehr bewegt. Besonders wie abwechslungsreich und verschieden die Situationen waren, hat mir außerordentlich gut gefallen.

Fazit: "Strafe" ist ein großartiges Buch, eine Sammlung von Erzählungen Ferdinand von Schirachs, der einem das Wesen der Menschen vor Augen führt und die Leser berührt durch die Darstellung seiner Figuren. Ein großartiges, kurzweiliges Buch, das viel zu schnell zu Ende war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere