Enttäuschend
AtlantiaMit ,,Atlantia“ entführt Ally Condie die Leser in eine spannende und kreative Unterwasserwelt. Grade der Anfang des Jugendromans besticht durch einen ganz eigenen Charme. Denn dank der tollen Beschreibung, ...
Mit ,,Atlantia“ entführt Ally Condie die Leser in eine spannende und kreative Unterwasserwelt. Grade der Anfang des Jugendromans besticht durch einen ganz eigenen Charme. Denn dank der tollen Beschreibung, habe ich schon in den ersten Seiten einen Einblick in die interessante Welt Atlantias erhalten. Die Stadt ist schön und schrecklich zu gleich, eine Unterwasserstadt die viele Geheimnisse birgt.
Die kurzen Kapitel und der, für Jugendbücher typischer, leichter Schreibstil ermöglicht es, schnell in die Geschichte einzutauchen und die Seiten fliegen nur so dahin.
Die beiden Schwestern Rio und Bay scheinen, grade nach dem Tod ihrer Mutter, eine enge Bindung zu haben und so lässt sich Rio das Versprechen abnehmen, dass sie unten bleiben wird und nicht, wie es ihr größter Wunsch ist, nach oben zu gehen. Umso geschockter ist sie, als Bay sich entscheidet nach oben zu gehen. Plötzlich ist sie ganz alleine in der Unterwasserwelt. Die Autorin schafft es, Rios Gefühle der Einsamkeit eindringlich und authentisch darzustellen. Ich konnte sofort nachvollziehen, wie sich Rio fühlen muss und habe aber den ersten Seiten mit ihr gelitten. Jedoch gelingt es der Autorin nicht, Rio zu einem starken und mehrdimensionalen Charakter heranwachsen zu lassen. Alles bleibt relativ oberflächlich. Und auch die Liebesbeziehung zwischen Rio und True wirkt einfach zu flach. Ich hatte das Gefühlt, dass die Autorin der Meinung ist, dass zu einem Jugendbuch unbedingt eine Liebesgeschichte gehört und sie nur wenig Wert auf die Tiefe der Beziehung gelegt hat. True wirkt wirklich nett. Er gehört zu der Sorte, die jede Schwiegermutter mit Kusshand nehmen würde. Er ist intelligent, charismatisch und sehr aufmerksam. Mir ist der Charakter jedoch etwas zu stereotypisch und er könnte noch ein paar Ecken und Kanten gebrauchen. Auch Rios Tante Maire gelingt es nicht, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie ist jedoch der vielschichtiges Charakter und besteht nicht nur aus schwarz oder weiß. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt auf welcher Seite sie wirklich steht und welchen Plan sie verfolgt.
Der Abschluss wurde meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt. Grade die Fragen und Probleme wurden mir zu schnell und zu einfach erklärt und die vielen Zufälle wirken einfach zu gestellt. Der Showdown war also viel zu schnell und ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte wirklich gut getan.
Der Anfang von ,,Atlantia“ hat mich wirklich begeistert. Die tollen Beschreibungen haben mich sofort in den Bann gezogen und ich konnte mir die Unterwasserwelt richtig gut vorstellen. Grade in den ersten Kapiteln habe ich mit Rio mitgefiebert und gehofft, dass sie einen Weg aus dieser schrecklichen Situation findet. Ich hätte mir zudem noch mehr Beschreibungen zum Oben gewünscht, so kann ich mir die Welt leider nur Schemenhaft vorstellen. Aber zum Ende hin verlor die Geschichte immer mehr ihren Charme. Es wirkte auf mich alles viel zu oberflächlich. Die Protagonisten Handel fragwürdig. Der Geschichte fehlen eindeutig ein paar Seiten damit die Protagonisten, das Oben und auch das Ende glaubwürdiger erscheinen.
Drei von sechs Buchherzen.