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Veröffentlicht am 12.04.2017

Solider Auftakt

Die Dunkelmagierin
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Fejas schlägt sich eher schlecht als Recht durchs Leben. Durch puren Zufall gelangt Fejas in die Hände der grauen Magier. Sie stellen fest, dass sie eine außergewöhnlich große Kraft besitzt und so schließt ...

Fejas schlägt sich eher schlecht als Recht durchs Leben. Durch puren Zufall gelangt Fejas in die Hände der grauen Magier. Sie stellen fest, dass sie eine außergewöhnlich große Kraft besitzt und so schließt sich Fejas den grauen Magiern an und wird an der Schule der Magier unterrichtet. Schnell wird sie zu einem Spielball der Mächtigen, denn manche Magier möchten den Orden wieder in seiner alten Macht erstrahlen lassen.

Schon die ersten Seiten deuten darauf hin, was man von dem Roman erwarten kann. Eine düstere Geschichte, voller Intrigen, Tod und auch Leid. Durch den Prolog erhält man einen guten Einblick in einen der zentralen Konflikte: Uhreinwohner gegen die Eroberer. Die Eroberer reißen alles an sich und zerstören und verändern die Magie des Landes. Mir hat vor allem dieser geschichtliche Einschub gefallen, da der Konflikt so wesentlich greifbarer wird und man eben nicht, wie so oft, mit: Der Konflikt herrscht schon seit ewigen Zeiten etc. abgespeist wird.
Nach dem Prolog hatte ich jedoch tatsächlich Einstiegsschwierigkeiten und bin einfach nicht so richtig in die Geschichte gekommen. Vor allem Meister Adach, ein Uhreinwohner, hat für mich alles etwas kompliziert. Er spricht von sich in der dritten Person und äußerst sich zudem des Öfteren einfach unverständlich, sodass ich die Sätze teilweise mehrmals lesen musste. So musste ich mich durch die ersten Seiten durchkämpfen. Zum Glück legte sich das nach und nach und ich kam immer besser in die Geschichte rein.
Zusammen mit der Protagonistin Fejas entdeckt man nach und nach wie die Magie funktioniert und was benötigt wird, um eben diese zu wirken. So gibt es verschiedenen Magierorden, wie z. B. der Dunkle oder auch des Feuers die sich gegenseitig Bekämpfen, um die größte Macht über das reich zu erhalten.
Und was wäre eine Magierschule ohne Konflikte und Konkurrenz unter den Schülern und Schülerinnen? Fejas hat es daher von Anfang an vor allem bei den Jungen nicht so leicht und muss sich oft behaupten und zu Wehr zu setzen. Ich wusste nie, was die Jungs planen und habe hinter jeder Ecke einen fiesen Streich von ihnen erwartet.

Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, sodass man als Leser oder Leserin immer bestens informiert ist und oft wesentlich mehr als die Gegenseite weiß. Aufgrund der verschiedenen Perspektiven erhält man Einsicht in die verschiedenen Motive und Beweggründe für die Intrigen und Konflikte.
Insgesamt ist der Schreibstil sehr flüssig und leicht zu lesen. Es gibt nur wenig unbekannte Wörter und wenn doch, werden diese schnell im Kontext geklärt oder durch die schulische Erziehung der Protagonistin sogar erklärt. Leider gelingt es dem Autor jedoch stellenweise nicht, die Gefühle der Figuren authentisch zu beschreiben, sodass Liebesbeziehungen oder gar Freundschaft etwas oberflächlich wirkten.

Zwischen Feja und mir herrschte eine gewisse Hassliebe. Zum einen mochte ich ihre widerspenstige und aufbrausende Art, denn sie kann recht gut auf sich allein aufpassen und benötigt keinen glorreichen Beschützer. Sie ist jedoch stellenweise einfach viel zu naiv und erkennt das Offensichtliche nicht. Manchmal hätte sie einfach nur Nachdenken müssen, um gefährlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. So fällt sich bei den anderen Schülern immer auf die gleiche Masche rein und bringt dabei leider nicht nur sich in Gefahr.


Alles in allem ist „Die Dunkelmagierin“ trotz kleinen Schwächen ein gelungener Reihenauftakt. Vor allem Fejas Ausbildung fand ich absolut interessant und spannend. Ich bin daher gespannt, wie es mit den Konflikten zwischen den Bewohnern des Landes und auch der Orden weitergeht.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.04.2017

Emotional

Die wirkliche Wahrheit
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Mark sollte eigentlich ein ganz normales Leben führen, denn er hat den besten Hundefreund der Welt Beau und auch seine beste Freundin Jessi steht ihm immer zur Seite. Er liebt es zu fotografieren, zu dichten ...

Mark sollte eigentlich ein ganz normales Leben führen, denn er hat den besten Hundefreund der Welt Beau und auch seine beste Freundin Jessi steht ihm immer zur Seite. Er liebt es zu fotografieren, zu dichten und er liebt Berge. Doch Mark hat Krebs und ist schwer krank. Und so packt Mark alles zusammen und zieht zusammen mit Beau in die weite Welt, um den Gipfel von Mount Rainie zu erklimmen.

Eigentlich versuche ich Romanen, die sich mit dem Tod von Kindern oder auch mit einer schweren Krankheit auseinandersetzten, tunlichst aus dem Weg zu gehen. Wenn die Romane gut sind, reißen sie mich runter und trüben meine Stimmung und wenn die Geschichten zu den eher schlechteren zählen, sind sie oft einfach nicht authentisch. „Die wirkliche Wahrheit“ hebt sich deutlich von den restlichen Romanen ab und besitzt eine ganz eigene schon fast poetische Atmosphäre.
Allein die Kapitel Aufteilung hat mir wahnsinnig gefallen, denn die Kapitelüberschriften zeigen an, wie viel Meilen es noch zu Marks Ziel sind. Abwechselnd wird Marks Weg geschildert und wie es Jessi geht, die daheim geblieben ist und hinter Marks Vorhaben gekommen ist. So erhält man die Einsicht in Marks Gefühlswelt, warum er so handelt und was ihn bewegt aber auch die Sicht der anderen die Trauer und die Angst erhalten Raum und werden beleuchtet.
In nur wenigen Seiten gelingt es dem Autor so viel Inhalt, Wahrheit, wichtige Botschaften und auch Liebe zu verpacken. Der Roman zeigt, was Krebs mit einem machen kann, dass man aufgeben will und das Leid irgendwann nicht mehr ertragen kann. Der Roman zeigt jedoch auch eine gewisse Lebensfreude und der Weg oft das Ziel ist. Für mich war die Geschichte voller Emotionen, denn der Roman zeigt auf, wie sich die betroffenen Kinder aber auch die Eltern fühlen und was sie bewegt. Der Fokus des Romans liegt dabei auf dem, was schlussendlich wichtig ist: Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Hoffnung.

Mit hat vor allem die Beziehung zwischen Mark und seinem absolut grandiosen Hundefreund Beau gefallen, denn der Autor fängt diese perfekt ein. Beide können sich blind vertrauen und bilden eine Einheit, lassen sich nie im Stich und zählen aufeinander. Aber auch die Freundschaft zwischen Mark und Jessie wirkt absolut echt. Sie ist mit sich im Zwiespalt, ob die den Erwachsenen nun die Wahrheit verraten soll oder doch zu ihrem besten Freund halten soll. Jessie versucht Mark zu verstehen und seine Wünsche zu respektieren.

Alles in allem konnte mich „Die wirkliche Wahrheit“ überzeugen. Auch, wenn Mark sich egoistisch verhalten kann, kann ich ihn absolut verstehen, denn manchmal kann man einfach nicht mehr. Ein atmosphärischer Roman voller Wahrheiten.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 08.04.2017

Tolle Idee

Die maskierte Stadt
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Irene Winter und ihr Assistent Kai haben einen neuen Fall von der unsichtbaren Bibliothek zugewiesen bekommen und so befinden sich die beiden auf einer zwielichtigen Auktion, um ein wichtiges und äußert ...

Irene Winter und ihr Assistent Kai haben einen neuen Fall von der unsichtbaren Bibliothek zugewiesen bekommen und so befinden sich die beiden auf einer zwielichtigen Auktion, um ein wichtiges und äußert seltenes Buch zu ersteigern. Nach der Auktion trennen sich Irene und Kai und es passiert das Undenkbare: Kai wird entführt. Irene macht sich auf, um eine Spur zu Kai zu finden und um ihn zu befreien. Ihre Suche führt sie in ein dunkles Venedig voller Chaos…

Das Abenteuer rund um Irene, Kai und Vale geht weiter und ich habe mich erneut in die faszinieren Welt der unsichtbaren Bibliothek entführen lassen. Der Kampf zwischen Elfen und Drachen, Chaos gegen Ordnung spitzt sich in diesem Band deutlich zu. Der Roman lässt sich weiterhin nur sehr schwer in ein bestimmtes Genre einordnen, da die unsichtbare Bibliothek eine perfekte Kombination aus phantastischen Elementen, Parallelwelten und auch Kriminalgeschichte ist. Die Welt erhält durch diese Mischung etwas ganz Eigenes und ist voller kreativen Ideen und interessanten Details. Ich hatte von der ersten bis zur letzten Seite einfach nie das Gefühl, dass die Autorin dem Schema F folgt. Es war nie genau klar, wie beispielsweise gefährliche Situationen ausgehen, wer hinter allem steck und vor allem warum.
Irenes Suche nach Kai ist absolut rasant und scheint zu nächst ausweglos, doch Irene ist durchaus kreativ und bereit alles zu Opfern, um ihren Freund Kai aus den Fängen des Gegners zu retten. Irenes kreativen Ideen und ihr Humor bringen einen einfach zum schmunzelten und auch zum mitfiebern.
In diesem Band spielt dabei die unsichtbare Bibliothek eine eher untergeordnete Rolle, da die Rettung von Kai kein Auftrag der Bibliothek ist und es viel mehr um die Elfen und Drachen geht. Aufgrund dessen lernt man die beiden Völker, ihre Politik, ihre Eigenschaften und ihre Art zu leben wesentlich besser kennen. Ich konnte so den Hass zwischen den beiden Wesen so deutlich besser verstehen und nachvollziehen.

Genevieve Cogmans Schreibstil ist detailreich und rasant zugleich. So gelingt es ihr perfekt das viktorianische London oder auch Venedig zu beschreiben, sodass ich mir die verschiedenen Parallelwelten perfekt vorstellen kann. Zugleich baut sie eine konstante Spannung auf und oft passieren die Ereignisse Schlag auf Schlag.

Insgesamt ist „Die maskierte Stadt“ eine absolut rasante und gelungene Fortsetzung. Der Autorin gelingt es eine ganz eigene und grandiose Atmosphäre aufzubauen.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.04.2017

Tolle Fortsetzung

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Darrow hat der Obersicht den Kampf angesagt und will die Herrschaft der Goldenen endgültig brechen. Dafür schließt Darrow sich dem Widerstand an und wird dafür selbst zu einem Goldenen. Er befindet sich ...

Darrow hat der Obersicht den Kampf angesagt und will die Herrschaft der Goldenen endgültig brechen. Dafür schließt Darrow sich dem Widerstand an und wird dafür selbst zu einem Goldenen. Er befindet sich mitten unter seinen Freunden und versucht das System von inneren heraus zu zerstören. Doch Darrow findet unter den Goldenen nicht nur Feinde, sondern auch Freunde und sogar Liebe. Dennoch wartet der Verrat überall…

Der erste Teil der Trilogie konnte mich absolut überzeugen und so war ich umso mehr gespannt, ob es dem Autor gelingt das hohe Level zu halten. Und wie Pierce Brown das Level halten kann! Der zweite Band war eine Achterbahn der Gefühle für mich und hat mich schon nach wenigen Seiten wieder mitgerissen.
In diesem Band nehmen vor allem die SiFi Elemente deutlich zu. Denn Weltenschlachten und das Reisen durch das Universum sind in diesem Band ein zentrales Thema und auch die Raumschiffe werden des Öfteren beschrieben. Dabei wird die Gewalt weder verherrlicht noch heruntergespielt. Pierce Brown schildert die Gewalt und den Tod viel mehr absolut authentisch und im richtigen Maße brutal, rücksichtslos und emotional.
Die Reise von Darrow und seinen Kumpanen ist voller Gefahr, Tod und Gewalt. Aber auch die politischen Intrigen enthalten weiter hin ihren Raum. So verrutscht Darrow mittlerweile einen Bürgerkrieg entstehen zu lassen. Und dabei funktionieren seine Pläne mal mehr oder weniger gut. Doch auch die Pläne seiner Gegner laufen nicht immer reibungslos ab, sodass ich mir nie wirklich sicher war, wer gerade die Oberhand hat und wer nicht. Durch die vielen Intrigen und Auseinandersetzung habe ich noch wesentlich mehr Informationen über das politische System oder die Machtverteilung erhalten. Die Ereignisse häufen sich oft und dies ist absolut positiv gemeint. Ich war so unter Spannung, dass ich einfach immer weiterlesen muss, um zu erfahren, wie es weitergeht und wie sich die Situationen entwickeln.

Manchmal wusste ich wirklich nicht, ob ich die Figuren jetzt Hassen oder doch Lieben soll. Jede Figur Besitz eine ganz eigene Rolle im großen Ganzen. Sie passen sich den Situationen an und verändern sich durch das Erlebte. Oft hätten sie, ehe sie dies alles durchlebt haben, anders verhalten und sich auch anders entschieden, dies macht die Figuren jedoch wesentlich authentischer und verleiht allen eine gewisse Mehrdimensionalität.

Insgesamt ist der zweite Band eine rasante Fortsetzung, die dem ersten Teil in nichts nachsteht. Die Geschichte ist voller überraschenden Wendungen und hat mich das ein oder andere Mal atemlos zurückgelassen. Die gut ausgearbeiteten Figuren und der packende Schreibstil rundet den Roman zu einem grandiosen Abenteuer ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.04.2017

Grandios

Red Rising
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Darrows Welt ist hart und unerbittlich. Die Roten müssen für den Wohlstand der anderen in den Minen des Mars schuften. Die Roten führen ein Leben voller Armut und Anstrengung. Doch eines Tages passiert ...

Darrows Welt ist hart und unerbittlich. Die Roten müssen für den Wohlstand der anderen in den Minen des Mars schuften. Die Roten führen ein Leben voller Armut und Anstrengung. Doch eines Tages passiert etwas in Darrows Leben, was ihn für immer verändern wird. Darrow sagt den Goldenen, die Obersicht seiner Welt, den Kampf an und schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein…


Ich habe vor einigen Jahren den Einstieg in das Science-Fiction Genre in Angriff genommen und bin kläglich gescheitert und war daher umso gespannter auf Red Rising, da der Roman eine Mischung aus SiFi und Dystopie sein soll. Ich kann schon vorne weg sagen, dass mich der Roman positiv überrascht hat und mich dazu ermuntern dem Genre noch mal eine Chance zu geben. Red Rising thematisiert den Kampf gegen die Unterdrückung und die Frage, wie weit man gehen darf, um nicht wie die gehassten Feinde zu werden. Dabei geht es im ersten Teil um keinen großen und offenen Kampf zwischen Rebellen und Unterdrücker. Die Rebellen versuchen zunächst die Goldenen von innen heraus zu zerstören.
Farben stehen für die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft, dabei sind die Berufe zur Einteilung zentral. Die Bergarbeiter, die auf dem Mars arbeiten, sind die Roten und gehören zur untersten Schicht der Gesellschaft. Die Roten müssen Tag für Tag in den Mienen arbeiten und riskieren viel zu oft dabei ihr Leben. Sie besitzen kein Komfort und auch keine Anerkennung. Die Unterteilung in Farben hat mir sehr gut gefallen, da ich dadurch das komplexe System super gut verstehen und merken konnte, da die Farben einprägsamer sind als neu erdachte Wörter. Nach und nach erkundet man zusammen mit Darrow das Universum und die Regeln. Denn zunächst wird Darrows Alltag geschildert und was er alles leisten muss. Nachdem sich Darrow bei den Goldenen eingeschlichen hat, erfährt man auch immer mehr über die Regeln der Oberklasse. Insgesamt erhält man so die Möglichkeit sich mit der Welt und den Regeln nach und nach auseinanderzusetzen, sodass man nicht mit neuen Informationen überschüttet wird.

Pierce Brown hat eine große Vorliebe für dramatische Beschreibungen, sodass ich in brenzligen Situationen richtig hibbelig geworden bin, da ich dank der dramatischen aber auch authentischen Beschreibungen mir alles genau vorstellen konnte und mich die Atmosphäre mitgerissen hat.

Darrow ist für mich einer der sympathischsten Protagonisten seit langem. Durch die Ich Perspektiv erfährt man einfach alles über seine Gefühle und Gedanken, sodass ich seine Entscheidungen oft verstehen konnte. Darrow ist voller Hass und Wut, ist hart und unnachgiebig und zugleich furchtbar verletzlich und er würde alles für seine Familie tun. Aufgrund seiner widersprüchlichen Gefühle macht er Fehler und er ist gewiss nicht perfekt. Dabei wirken seine Fehler jedoch einfach echt und nachvollziehbar und ich habe mich nie gefragt, warum er jetzt so eine blöde Entscheidung trifft.

Alle in allem konnte mich der erste Teil der Trilogie absolut überzeugen, denn bei diesem Roman stimmt einfach alles. Die Welt als auch die Figuren sind grandios und authentisch ausgearbeitet und der dramatische Schreibstil des Autors rundet alles perfekt ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de