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Veröffentlicht am 15.10.2021

Verrückt, verrückter..Caiman im Magierland!

Dorohedoro 1
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Caiman hat ein Problem: In seinem Hals sitzt ein Mann, der wütender nicht sein könnte. Er möchte herausfinden, welcher Magier ihm das angetan hat und so durchstreifen Caiman und seine Freundin Nikaido ...

Caiman hat ein Problem: In seinem Hals sitzt ein Mann, der wütender nicht sein könnte. Er möchte herausfinden, welcher Magier ihm das angetan hat und so durchstreifen Caiman und seine Freundin Nikaido das Loch auf der Suche nach Antworten. Allerdings gestaltet sich diese Suche schwieriger als anfangs gedacht, denn die wenigsten Magier, die sich ins Loch verirren, sind derart begabt, einen solchen Zauber zu wirken. Aus diesem Grund beschließen Nikaido und Caiman der Welt der Magier einen Besuch abzustatten, auch wenn es ihnen strengstens verboten ist.

Es gibt eigentlich nur wenige Worte, die diesen Manga treffend beschreiben könnten und eins dieser Wörter ist definitiv „verrückt“. Die Geschichte von Caiman gestaltet sich als wilde Achterbahnfahrt quer durch eine Welt, die ihresgleichen sucht. Wenn man am Anfang noch dachte, dass die Sache mit Caiman, der einen Mann in seinem Hals sitzen hat, das Ungewöhnlichste sein muss, was in diesem Manga passieren kann, wird man spätestens als man die Magier mit ihren Teufelsmasken kennenlernt, eines Besseren belehrt.

Denn jeder Magier hat besondere Fähigkeit, während Noi jede Wunde, auch wenn sie noch zu schwer ist, heilen kann, kann En alle Lebewesen in Pilze verwandeln und sie danach genüsslich verspeisen. Die Magier wirken so ein wenig wie Götter, die über den Bewohnern des Lochs stehen und ihre Fähigkeiten an ihnen austesten und verbessern. Ich fand es sehr spannend herauszufinden, was hinter dem Geheimnis der Teufelsmasken steckt und warum die Magier einen Groll gegen die Bewohner des Lochs haben.

Zudem hat mir der generelle Zeichenstil des Manga-ka Q-Hayashida sehr gut gefallen. Der Zeichenstil ist sehr detailreich und wirkt an manchen Stellen ziemlich rotzig und aggressiv, was aber auch den Charme dieses Mangas ausmacht. Er möchte eben nicht lieb und nett sein, sondern aus der Norm fallen. Dadurch ist es aber auch gleichzeitig kein Manga für zartbesaitete Naturen, denn man sieht detailreich, wie die Gegner von Caiman in ihre Einzelteile zerlegt werden. Allerdings sind diese Szenen auch in wirklich guten schwarzen Humor gepackt, der mich an manchen Stellen sehr zum Lachen gebracht hat. Am besten haben mir dabei die Kapitel "Caiman im Magierland" und "die Nacht der lebenden Toten" gefallen.

Darüber hinaus fand ich es schön, dass es in dieser brutalen Welt auch so etwas wie Freundschaft gibt, denn Caiman muss sich nicht allein den Magier stellen, sondern bekommt Unterstützung von der Restaurant-Besitzerin Nikaido. Zwar birgt auch Nikaido ein Geheimnis, doch sie steht loyal zu Caiman und füttert ihn im wahrsten Sinne des Wortes durch. Ich habe sehr gerne den Schlagabtausch zwischen den beiden verfolgt und zu jeder Zeit mit ihnen mitgefiebert, ob sie das Geheimnis um Caiman lösen werden.

Aus diesem Grund kann ich jedem diesen Manga empfehlen, der einfach mal etwas anderes lesen möchte und sich auf einen wilden Trip durch eine verrückte Welt einlassen kann.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Der Tod ist nicht das Ende, sondern nur die Wende und der Beginn der Ewigkeit

Corvus
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Ein ganz normaler Tag beginnt für den ehemaligen Computerspiel-Programmierer Richard Forthrast, genannt Dodge. Nie hätte er für möglich gehalten, was an dessen Ende steht, denn er wird diesen Tag nicht ...

Ein ganz normaler Tag beginnt für den ehemaligen Computerspiel-Programmierer Richard Forthrast, genannt Dodge. Nie hätte er für möglich gehalten, was an dessen Ende steht, denn er wird diesen Tag nicht überleben. Nach einem Routineeingriff in einer Klinik schaffen es die Ärzte nicht mehr, sein Herz zum Schlagen zu bringen. Die Hinterbliebenen von Richard sind entsetzt und können nicht begreifen, wie so etwas geschehen konnte. Allerdings ist dies noch nicht der letzte Schock, den sie verdauen müssen, denn Richard hat in seinem Testament verfügt, dass sein Gehirn konserviert werden soll, bis die Technologie es eines Tages ermöglicht, die Daten seines Bewusstseins zu erfassen und hochzuladen. Es müssen viele Jahre vergehen, bis endlich die „Bitworld“ ins Leben gerufen werden kann.

Ich empfand dieses Buch als außerordentlich komplex und musste es immer mit völliger Aufmerksamkeit lesen, denn ansonsten hätte ich viele Geschehnisse innerhalb des Buches nicht richtig begreifen können. Demnach eignet sich das Buch eher weniger als Lektüre zum Entspannen, sondern dieses Buch möchte, dass man darüber nachdenkt und vor allem darüber spricht. Ich fand es wirklich spannend, den Prozess zu verfolgen, wie aus einer von unserem heutigen Standpunkt „verrückten Idee“ plötzlich eine Möglichkeit wird, den eigenen Tod zu verhindern. Zwar verliert man seinen Körper und auch sonst alle vertrauten Gegebenheiten der Welt, um in eine digitale Welt einzutauchen, allerdings wird in diesem Prozess der Umwandlung auch schnell klar, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, sich von der Welt endgültig loszusagen.

Denn ein Umstand, den ich ziemlich interessant fand, war, dass die Menschen, die ihr Gehirn in die Bitworld hochgeladen haben, in dieser digitalen Welt wieder angefangen haben, ihre Leben in derselben Art und Weise fortzusetzen wie auf der Erde. Sie erschaffen sich Häuser, bauen Nahrung an und leben in Gemeinden, obwohl sie weder Schlaf noch Nahrung noch Nähe bräuchten, als ob ihr Geist nicht zu mehr Kreativität fähig ist, wie man noch leben könnte. Allerdings gibt es davon auch Ausnahmen wie z.B. Dodge, der auch mal als Blatt oder Wurm in der Bitworld lebt und dieses Leben ausprobiert.

Die Geschichte rund um Dodge erlebt man so aus zwei Perspektiven. Einmal aus der Sicht von Dodge selbst, der die Bitworld erkundet und sich sein eigenes digitales Reich erschafft und einmal aus der Sicht von Richards Hinterbliebenen, die versuchen Dodge, das Leben so angenehm wie möglich zu machen und auch andere Verstorbene in die Bitworld hochzuladen. Dabei wirkt die Erkundung von Doge in der Bitworld sehr abstrakt und künstlerisch erzählt, während die Geschichte der Hinterbliebenen fast, wie ein Krimi wirkt, denn es geht bald nicht mehr nur um die Möglichkeit, mit dieser Bitworld Verstorbenen ein neues Leben zu ermöglichen, sondern ganze Staaten werden in diese Sache mithineingezogen. Da die Bitworld nach einiger Zeit eine Menge Ressourcen verschlingt, kann sie von außen nicht mehr effizient kontrolliert werden, was viele Menschen in den höheren Regierungsrängen sehr nervös macht. Damit beginnt der Kampf auf beiden Seiten sowohl in der Bitworld als auch in der realen Welt um das digitale Leben, das neu erschaffen wurde.

Ich fand es sehr spannend, Dodge und seine Familie auf ihrer Reise zu begleiten, aber man muss sich auch auf das Buch einlassen können und vor allem offen für dieses Thema sein. Wenn man kein Problem mit komplexen Büchern hat, kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der sich mit der Frage beschäftigen möchte, was passiert, wenn es möglich ist, sein Gehirn digital in eine andere Welt hochzuladen und damit den Tod zu überwinden.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Black is my happy colour

Sternengeflimmer
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Nachdem Maya dem Leistungsdruck, den ihre Eltern aufgebaut haben, als sie von einem privaten Internatsgymnasium geflogen ist, nicht mehr standhalten kann, flieht sie in eine blinkende Scheinwelt. Anstatt ...

Nachdem Maya dem Leistungsdruck, den ihre Eltern aufgebaut haben, als sie von einem privaten Internatsgymnasium geflogen ist, nicht mehr standhalten kann, flieht sie in eine blinkende Scheinwelt. Anstatt zu lernen und das zu tun, was ihre Eltern von ihr verlangen, verliert sie sich lieber im Bass eines Clubs und blendet die Realität um sich herum aus. In dieser Zeit ist ihr Leben perfekt und leicht, wenn es auch einige Risiken birgt wie z.B. in die Fänge eines Drogenkartells zu geraten. Als Maya eben bei solch einem Kartell Schulden aufbaut, kann ihr nur noch Don helfen..

Ich habe die Geschichte von Maya und Don sehr gerne gelesen, denn sie zeigt wieder einmal, wie schnell man auf die schiefe Bahn geraten kann, wenn einem das Leben und die alltäglichen Konflikte einfach mal zu viel werden. Maya muss mit dem ständigen Druck leben, perfekt und makellos zu sein. Sie soll die Tochter sein, die sich ihre Eltern immer gewünscht haben. Doch leider kann Maya ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen und zerbricht nach und nach daran. Zwar sollte das Konsumieren von Drogen nie die Lösung eines Problems sein, aber was ist, wenn man einfach keinen anderen Ausweg sieht?

Genau so habe ich Mayas Verzweiflung aufgenommen, dass sie einfach keinen anderen Ausweg gesehen hat, als sich zu berauschen und die Nacht durchzutanzen, als ob sie keine Probleme hätte. Ich fand den inneren Konflikt von Maya sehr gut dargestellt und auch die Art, wie ihre Geschichte erzählt wird. Obwohl es sich hierbei um eine Kurzgeschichte handelt, wird sich immer an den betreffenden Stellen die Zeit genommen, in Rückblenden Mayas Geschichte zu erzählen. Ich fand das Leseerlebnis so noch intensiver, da auch keine unnötigen Informationen erzählt worden sind.

Ebenso fand ich, dass ihr „Retter“ Don einen interessanten Charakter hatte. Er hat ebenso wie Maya mit inneren Konflikten zu kämpfen, denn er muss sich zwischen seiner Tätigkeit bei der Mafia oder dem Schutz von Maya entscheiden. Eigentlich will er sie nicht näher an sich heranlassen, denn wenn sie ihm näherkommt, kann er sie nicht mehr vor dieser dunklen Welt, in der die Mafia operiert, heraushalten. Es ist ein Spiel mit dem Feuer und genau das fand ich ziemlich spannend umgesetzt, denn man merkt die Leidenschaft und Obsession von Don sehr gut.

Die Kurzgeschichte endet auch genauso packend, wie sie angefangen hat und man würde am liebsten direkt weiterlesen. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Liebesgeschichte lesen möchte, die nie hätte so passieren dürfen und dadurch die Macht hat, die bisherige Welt der beiden Liebenden nachhaltig zu zerstören.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Wenn Wissenschaft auf Kunst trifft, dann entsteht Magie

Anarchie Déco
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Auf der Solvay-Konferenz des Jahres 1927 wird Ungeheuerliches aufgedeckt: die duale Magie. Bei einem Zusammenspiel zwischen Kunst und Wissenschaft, Mann und Frau soll es möglich sein zu zaubern. Was die ...

Auf der Solvay-Konferenz des Jahres 1927 wird Ungeheuerliches aufgedeckt: die duale Magie. Bei einem Zusammenspiel zwischen Kunst und Wissenschaft, Mann und Frau soll es möglich sein zu zaubern. Was die Wissenschaft vor einige Rätsel stellt, nimmt die Politik bereitwillig als neues Mittel in ihrem Wahlkampf auf, um gegen die anderen Parteien zu gewinnen. Die Braunen nutzen die Magie, um z.B. zu zeigen das jüdische Kabbalisten die Stadt terrorisieren, die Roten dagegen kämpfen z.B. dafür, dass jeder ungehinderten Zugang zur Magie hat. In diesem Schmelztiegel aus Emotionen versuchen Oberkommissar Seidel und seine wissenschaftliche Beraterin Nike einen Mord aufzuklären.

Am Anfang hatte ich zunächst meine Probleme zu verstehen, wie genau diese duale Magie funktioniert, da schon viele Begriffe der Physik benutzt worden sind, die mir nur noch stellenweise etwas gesagt haben. Allerdings änderte sich dies im Laufe der Geschichte und ich fand es ziemlich interessant, wie die Magie in der Geschichte umgesetzt worden ist. Denn es ist nicht einfach nur Magie, die man mithilfe eines Zauberstabs oder durch Zaubersprüche wirkt, wie man es aus sonstigen Fantasy-Büchern kennt, sondern diese Magie funktioniert nur in Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst und vor allem in Verbindung zwischen Mann und Frau. Mit dieser Grundprämisse eröffnen sich viele neue Möglichkeiten und gleichzeitig auch Probleme, denn wann genau ist man denn eine Frau oder ein Mann? Und wie erkennt die Magie das?

Genau an diesem Punkt wird es interessant, denn die wissenschaftliche Beraterin der Polizei, Nike befindet sich in einem inneren Konflikt, wer sie eigentlich ist. Sie fühlt sich als Frau eher unwohl und trägt sehr gerne abgetragene Männeranzüge, aber warum sie das gerne macht, kann sie sich nicht erklären. Erst als sie die selbstbewusste Georgette kennenlernt, die tagsüber als Mann in einer Heilanstalt arbeitet und keine genauen Grenzen zwischen ihrem Geschlecht zieht, wird Nike immer bewusster, wer sie eigentlich ist. Ich fand es sehr schön, Nike auf ihrem Weg zu begleiten, zu erkennen, dass sie nicht „komisch“ ist, sondern es völlig normal ist, so zu fühlen, wie sie fühlt fernab von alten, festgefahrenen gesellschaftlichen Normen.

Darüber hinaus fand ich auch die unterschiedlichen politischen Parteien sehr gut dargestellt. Jede Partei hat ein anderes Anliegen, warum sie die Magie für ihre Zwecke benutzen will und natürlich steht auch wieder im Raum, die Magie als Waffe zu benutzen, ähnlich wie damals über die Nutzung von Atombomben diskutiert worden ist. An dieser Stelle wird auch der Magiepartner von Nike interessant, der von der Prager Universität nach Berlin geschickt worden ist. Der Künstler Sandor Cerny ist nicht nur ein Künstler, sondern eigentlich im Auftrag der Roten unterwegs und gerät immer wieder in moralische Konflikte, wem seine Treue wirklich gehört: der Wissenschaft oder den Roten.

Alles in allem hat mir das Buch im Berlin der 20er-Jahre sehr gut gefallen und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der einen Fantasyroman mit Krimielementen rund um Physik, Kunst und Magie sucht.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Echte Liebesgeschichten gehen nie zu Ende

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Die junge Witwe Consuelo ist gerade mit dem Schiff auf dem Weg nach Buenos Aires, als sie ihren alten Freund Benjamin Crémieux wiedertrifft. Er lädt sie auf einen Empfang ein, auf dem er ihr den talentierten ...

Die junge Witwe Consuelo ist gerade mit dem Schiff auf dem Weg nach Buenos Aires, als sie ihren alten Freund Benjamin Crémieux wiedertrifft. Er lädt sie auf einen Empfang ein, auf dem er ihr den talentierten Nachwuchsschriftsteller Antoine de Saint-Exupéry vorstellen möchte. Zwar ist sie zunächst wenig begeistert von dieser Einladung, aber nimmt sie doch gerne an. Dort trifft sie wieder viele alte Bekannte, die nicht verstehen können, wie sie so früh Witwe werden konnte, allerdings fehlt von dem talentierten Schriftsteller jede Spur. Als sie schon im Begriff ist, den Empfang zu verlassen, taucht überraschend Antoine auf und ihr Welt ist nicht mehr so, wie sie vorher war.

Ich fand die Liebesgeschichte von Consuelo und Antoine, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, sehr schön beschrieben. Immer wieder wechseln sich verschiedene Episoden ihres Lebens miteinander ab und verbinden sich zu einer einheitlichen Geschichte, an deren Ende die Erschaffung des Buches „der kleine Prinz“ steht. Man erhält einen Einblick in die Entstehung der Figuren des kleinen Prinzen wie die Rose oder den Fuchs, die dem kleinen Prinzen auf seinen Abenteuern begegnen und gleichzeitig lernt man so auch nach und nach den Menschen Antoine de Saint-Exupéry, der dahinter steht, kennen.

Denn er ist wahrlich kein einfacher Zeitgenosse und die Parallelen zu einem „kleinen Prinzen“ werden während des Lesens immer deutlicher. Zwar scheint er Consuelo wahrhaftig zu lieben, aber es erscheint immer wieder wie eine sehr einseitige Beziehung, da Antoine scheinbar nicht so weit denkt, Consuelo auch in sein Leben miteinzubeziehen. Immer wieder trifft er Entscheidungen für sich, die aber unmittelbar auch Consuelo betreffen wie z.B. ein Jobangebot in Casablanca anzunehmen. Er lässt Consuelo nie am Entscheidungsprozess teilhaben, sondern stellt sie immer vor vollendete Tatsachen. Damit wirkt er wie ein Kind, dass eine Entscheidung trifft, aber nicht die ganzheitlichen Konsequenzen bedenkt.

Zwar wirft dieses Verhalten Consuelo immer wieder aus der Bahn und sie muss sich ständig auf neue Gegebenheiten einstellen wie z.B. ihr Traum von einem Studium in Paris hinten anstellen, um mit Antoine nach Casablanca zu ziehen, aber jedes Opfer geht sie bereitwillig ein. Sie liebt Antoine aufrichtig, auch wenn es so aussieht, als ob sie sich dabei selbst vergisst. Sie kann eben nicht ohne ihren Antoine, der immer den Kopf in den Wolken hat und fernab der Realität zu leben scheint.

Ich fand Consuelo trotz dieser Selbstaufopferung ihrem Antoine gegenüber doch unheimlich stark, denn sie lässt sich von Rückschlägen nicht unterkriegen. Auch als sie sich kurz von Antoine trennt, gibt sie ihn nicht auf und ist für ihn da, als er wirklich ihre Hilfe braucht. Ganz anders sieht es da bei Antoine aus. Ich hatte wirklich meine Probleme mit diesem Charakter, denn er ist einfach ein vollkommener Egoist z.B. als Consuelo ihm zu Hilfe eilt, als er schwer verwundet in einem Krankenhaus in New York liegt, freut er sich zwar, dass sie da ist, aber sobald es ihm wieder besser ging, verlässt er sie ein weiteres Mal, weil sie sich ja getrennt hätten. Er denkt nicht darüber nach, wie sein Verhalten auf andere wirkt. Ich persönlich wäre wohl nicht lange mit Antoine ausgekommen.

Allerdings bleibt es trotz des schwierigen Charakters von Antoine eine wunderschöne Liebesgeschichte, die auch, da bin ich mir sicher in den nächsten Jahrhunderten noch erzählt werden wird.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Liebesgeschichte sucht, die auf wahren Begebenheiten beruht und herausfinden möchte, wie das Buch „der kleine Prinz“ entstanden ist.

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