Cover-Bild Anarchie Déco
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: historisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 25.08.2021
  • ISBN: 9783104915142
J. C. Vogt

Anarchie Déco

Roman
Babylon Berlin mit Magie: ein historischer Fantasy-Roman aus der Weimarer Republik.
Das Leben im Berlin der Zwanzigerjahre gleicht einem Tanz auf dem Vulkan. Zumal sich die Magie auf der Straße und im Nachtleben breitmacht. Eine Frau verschwindet und taucht wenig später als Steinstatue wieder auf. Nazis machen mit einem aus dem Nichts beschworenen Adler Jagd auf politische Gegner, und selbst das Varieté fügt den ohnehin schon abgefahrenen Nummern ein paar übernatürliche hinzu. Sogar der Reichstag berät über die Möglichkeit einer Wiederbewaffnung mit magischen Mitteln.
Die junge Physikerin Nike Wehner arbeitet nicht nur wissenschaftlich daran, das neue Phänomen zu verstehen, sondern hilft auch der Berliner Polizei bei der Aufklärung magischer Verbrechen. Zur Seite stehen ihr der Bildhauer Sandor Černý und der kurz vor der Pension stehende Kommissar Seidel. Zusammen bilden sie die erste Spezialeinheit einer neuen Magiepolizei.
Für Leser*innen von Neil Gaiman, Ben Aaronovitch, Volker Kutscher und Fans der "Phantastischen Tierwesen".

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2021

Wenn Wissenschaft auf Kunst trifft, dann entsteht Magie

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Auf der Solvay-Konferenz des Jahres 1927 wird Ungeheuerliches aufgedeckt: die duale Magie. Bei einem Zusammenspiel zwischen Kunst und Wissenschaft, Mann und Frau soll es möglich sein zu zaubern. Was die ...

Auf der Solvay-Konferenz des Jahres 1927 wird Ungeheuerliches aufgedeckt: die duale Magie. Bei einem Zusammenspiel zwischen Kunst und Wissenschaft, Mann und Frau soll es möglich sein zu zaubern. Was die Wissenschaft vor einige Rätsel stellt, nimmt die Politik bereitwillig als neues Mittel in ihrem Wahlkampf auf, um gegen die anderen Parteien zu gewinnen. Die Braunen nutzen die Magie, um z.B. zu zeigen das jüdische Kabbalisten die Stadt terrorisieren, die Roten dagegen kämpfen z.B. dafür, dass jeder ungehinderten Zugang zur Magie hat. In diesem Schmelztiegel aus Emotionen versuchen Oberkommissar Seidel und seine wissenschaftliche Beraterin Nike einen Mord aufzuklären.

Am Anfang hatte ich zunächst meine Probleme zu verstehen, wie genau diese duale Magie funktioniert, da schon viele Begriffe der Physik benutzt worden sind, die mir nur noch stellenweise etwas gesagt haben. Allerdings änderte sich dies im Laufe der Geschichte und ich fand es ziemlich interessant, wie die Magie in der Geschichte umgesetzt worden ist. Denn es ist nicht einfach nur Magie, die man mithilfe eines Zauberstabs oder durch Zaubersprüche wirkt, wie man es aus sonstigen Fantasy-Büchern kennt, sondern diese Magie funktioniert nur in Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst und vor allem in Verbindung zwischen Mann und Frau. Mit dieser Grundprämisse eröffnen sich viele neue Möglichkeiten und gleichzeitig auch Probleme, denn wann genau ist man denn eine Frau oder ein Mann? Und wie erkennt die Magie das?

Genau an diesem Punkt wird es interessant, denn die wissenschaftliche Beraterin der Polizei, Nike befindet sich in einem inneren Konflikt, wer sie eigentlich ist. Sie fühlt sich als Frau eher unwohl und trägt sehr gerne abgetragene Männeranzüge, aber warum sie das gerne macht, kann sie sich nicht erklären. Erst als sie die selbstbewusste Georgette kennenlernt, die tagsüber als Mann in einer Heilanstalt arbeitet und keine genauen Grenzen zwischen ihrem Geschlecht zieht, wird Nike immer bewusster, wer sie eigentlich ist. Ich fand es sehr schön, Nike auf ihrem Weg zu begleiten, zu erkennen, dass sie nicht „komisch“ ist, sondern es völlig normal ist, so zu fühlen, wie sie fühlt fernab von alten, festgefahrenen gesellschaftlichen Normen.

Darüber hinaus fand ich auch die unterschiedlichen politischen Parteien sehr gut dargestellt. Jede Partei hat ein anderes Anliegen, warum sie die Magie für ihre Zwecke benutzen will und natürlich steht auch wieder im Raum, die Magie als Waffe zu benutzen, ähnlich wie damals über die Nutzung von Atombomben diskutiert worden ist. An dieser Stelle wird auch der Magiepartner von Nike interessant, der von der Prager Universität nach Berlin geschickt worden ist. Der Künstler Sandor Cerny ist nicht nur ein Künstler, sondern eigentlich im Auftrag der Roten unterwegs und gerät immer wieder in moralische Konflikte, wem seine Treue wirklich gehört: der Wissenschaft oder den Roten.

Alles in allem hat mir das Buch im Berlin der 20er-Jahre sehr gut gefallen und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der einen Fantasyroman mit Krimielementen rund um Physik, Kunst und Magie sucht.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Urban Fantasy im Berlin der Goldenen Zwanziger

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Das neuste Werk des Autorenduos J. C. Vogt heißt "Anarchie Déco" und ist ein historischer Urban-Fantasy-Roman, der im Berlin der Roaring Twenties des letzten Jahrhunderts spielt.

Worum es geht
Im Jahr ...

Das neuste Werk des Autorenduos J. C. Vogt heißt "Anarchie Déco" und ist ein historischer Urban-Fantasy-Roman, der im Berlin der Roaring Twenties des letzten Jahrhunderts spielt.

Worum es geht
Im Jahr 1927, knapp zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, befindet sich Berlin im Umbruch. Das ausschweifende, sexuell freizügige Nachtleben floriert, die Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch, und aus der Kombination von Kunst und Wissenschaft entsteht Magie, ein bisher kaum erforschtes Phänomen, welches sich aber auch außerhalb der Forschungslabors nicht nur in den Nachtclubs sondern auch auf den Straßen der Stadt ausbreitet. Statuen beginnen plötzlich zu leben, eine verschwundene Frau wird versteinert aufgefunden, und ein kommunistischer Politiker steckt tot in verflüssigtem Beton. Die junge Physikerin Nike Wehner, die gerade an ihrer Dissertation arbeitet, ist Expertin für das neue Phänomen und ist der Lage, auch selbst Magie anzuwenden. Nebenberuflich arbeitet sie für die Berliner Kriminalpolizei, denn mittels Zauberei lassen sich auch hervorragend Verbrechen begehen. Da Magie zusätzlich die Dualität von Mann und Frau braucht, erhalten Nike und die Ermittler Unterstützung durch den Künstler und Anarchisten Sandor Černý. Als sich herausstellt, dass auch unter den aufstrebenden Nazis Magier aktiv sind, droht die Situation Nike und Sandor zu überfordern, zumal immer unklarer wird, wem sie überhaupt noch vertrauen können.
Kritik

"Anarchie Déco" hat viele Aspekte: Einerseits ist es ein sauber recherchierter Roman über das Berlin der 1920er Jahre, in dem auch historische Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder der legendäre Leiter der Mordkommission Ernst Gennat auftreten, welcher auch in Volker Kutschers Gereon-Rath-Zyklus vorkommt. Insofern weist das Buch gewisse Parallelen mit "Babylon Berlin" auf. Gennat zur Seite gestellt ist der fiktive Kommissar Seidel, welcher einer inoffiziellen Arbeitsgruppe für Magie vorsteht. Andererseits geht es aber auch um Generationskonflikte, Politik und Verschwörungstheorien. Gender mit LGBTQ+ Aspekten sind − gerade im Mittelteil − ein zentrales Thema. Darin eingebettet ist eine spannende Whodunit-Kriminalgeschichte, in der es auch um Grundstücksspekulationen und den damaligen Bauboom geht. Auch wenn man den Roman ins Genre der Urban Fantasy einordnen kann, spielen die phantastischen Elemente eher untergeordnete Rolle. Wer eine übernatürliche Handlung wie in den Serien "Die Flüsse von London" oder "Lockwood & Co." erwartet wird vielleicht eher enttäuscht sein. Denn erst zum Finale kommen die Fantasy-Elemente verstärkt zum Tragen.

Judith und Christian Vogt erzählen ihre gesellschaftskritische Geschichte mit wechselnden Perspektiven in einem flüssig zu lesenden Stil mit teils bissigem Humor. Der Genremix ist durchaus faszinierend, der Flair den Goldenen Zwanziger, aber auch die teils düstere politische Stimmung werden geschickt eingefangen. Handlung und Protagonisten wird ausreichend Zeit eingeräumt, sich zu entwickeln. Die Verknüpfung von Physik, Kunst und Magie ist ein faszinierendes Konzept. Leider wirkt der Roman thematisch etwas überladen, und Teilaspekte wie eine gendergerechte Sprache passen im Detail nicht in die Epoche. Viele der angerissenen Themen wie Antisemitismus, Wohnungsnot, Bauspekulation, koloniale Raubkunst sowie die Diskriminierung von Frauen und sind auch hundert Jahre nach der Handlungszeit des Romans immer noch aktuell. Insgesamt bricht das Buch eine Lanze für Diversität und individuelle Lebensentwürfe.

Fazit
Zusammenfassend erzählt "Anarchie Déco" eine interessante Geschichte mit vielen wichtigen Themenbereichen, wobei die Fülle dieser Themen etwas zu Lasten der Spannung und der Phanstasik geht. Ob als Einzelroman oder Auftakt zu einer Serie hat der Roman jede Menge Potential, den Leser gut zu unterhalten.

Mein Dank gilt Fischer TOR und NetGalley für dieses Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Urban Fantasy und Krimi - keine leichte Kost

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Dieser (Kriminal)Roman spielt im Berlin der 1920er Jahre. Die Physikerin Nike Wehner versucht mittels Experimenten die magischen Vorgänge in der Stadt zu verstehen, die der Polizei Rätsel aufgibt. Eine ...

Dieser (Kriminal)Roman spielt im Berlin der 1920er Jahre. Die Physikerin Nike Wehner versucht mittels Experimenten die magischen Vorgänge in der Stadt zu verstehen, die der Polizei Rätsel aufgibt. Eine Frau verschwindet und taucht als versteinerte Statue wieder auf. Andere Statuen werden vorübergehend lebendig.

Der Klappentext dieses Buchs hat mein Interesse geweckt. Ein Urban Fantasy Roman mit Krimicharakter lässt den Leser Magie erwarten. Teilweise wurde diese Erwartung erfüllt, allerdings mit vielen wissenschaftlichen Erklärungsversuchen, was den Einstieg in diese Geschichte etwas erschwert hat. Die Autoren liefern im Internet eine einführende Vorgeschichte, was für das Verständnis der Zusammenhänge anfänglich sehr hilfreich ist.

Das Leben in den 1920er Jahren im lebenshungrigen Berlin wird sehr gut beschrieben. Die Protagonistin Nike, ihr Partner auf Zeit Sandor, Georgette - eine Varieté Tänzerin und der Polizist Seidel bilden ein Team, das versucht gemeinsam hinter die Geheimnisse der magisch anmutenden Veränderungen der Materie zu kommen.

Es ist für alle nicht leicht, sich aufeinander einzustellen, dennoch gelingt eine Zusammenarbeit. Physikalische Erklärungen, die Erkenntnis, dass Wissenschaft und Kunst sich verbinden müssen, um Magie zu erschaffen und die Realität dieser Zeit, in der Einstein, Bohr und Co die Experimente der jungen Frau, die sich gern männlich kleidet, mit Argusaugen beobachten sind sehr gut nachvollziehbar.

Dieser Roman kann nicht wirklich in ein Genre eingeordnet werden, er sprengt die bekannten Grenzen. Der Wechsel zwischen Wissenschaft, Magie und Krimi macht das Buch spannend, behindert allerdings auch ein wenig den Lesefluss. Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, habe jedoch einiges über diese Zeit, physikalische Experimente und den Einfluss der Nazis bereits in diesen Jahren gelernt.

Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, es lohnt sich aber, sich darauf einzulassen. Ich gebe 4 Sterne und eine Empfehlung an Freunde ungewöhnlicher Bücher mit dem Flair der 1920er Jahre.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Metropolis Berlin

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Ja, Berlin ist unheimlich Dem kann ich als gebürtige Berlinerin nur zustimmen. Das hat auch das Autorenpaar schön herausgearbeitet, indem sie das Berlin der Goldenen Zwanziger des vorigen Jahrhunderts ...

Ja, Berlin ist unheimlich Dem kann ich als gebürtige Berlinerin nur zustimmen. Das hat auch das Autorenpaar schön herausgearbeitet, indem sie das Berlin der Goldenen Zwanziger des vorigen Jahrhunderts zum Handlungsort ihres Genre-Mix Urban Fantasyromans machen.

1927 öffnet sich hier quasi eine historische Alternativwelt, als am Kulminationspunkt von Physik und Kunst plötzlich Magie entsteht. Die junge Physikerin Nike Wehner ist Expertin für das neue Phänomen und versteht es auch selbst anzuwenden. Nebenher arbeitet sie für die Polizei, denn die Magie eignet sich hervorragend für Missbrauch. Plötzlich fangen nicht nur Statuen an zu leben, sondern eine vermisste Vermieterin wird versteinert wiedergefundenund ein Politiker steckt tot in verflüssigtem Beton.

Da die Magie die Dualität von Mann und Frau sowie Physik und Kunst braucht, erhalten Nike und die Polizei Unterstützung vom Künstler Sandor.

Nike und Sandor gaben für mich zunächst ein äußerst interessantes Ermittlerduo ab, ebenso wie mich all die Ausflüge in Politik und Baukunst des historischen Berlins fesselten. Leider trennen sich aber ab der Mitte des Buches Nikes und Sandors Wege oft und ich hatte den Eindruck, dass sich die Geschichte von da ab immer mehr auf Genderfragen und -diversitäten, vor allem rund um Nike, fokussiert. Dies war für mich nicht nur unerwartet, sondern auch etwas zu viel. Beinahe jeder deutsche Fantasyroman, den ich in letzter Zeit zur Hand genommen habe, hat dies thematisiert. Nun bin ich zwar sensibler geworden, wie man sich fühlt, wenn man ständig Sexualität vorgesetzt bekommt, die nicht der eigenen entspricht, aber ich finde als heterosexuelle Frau einfach in Fantasy, die nicht den Anspruch hat, alle Facetten des LGBTQ zu illustrieren, nun mal zwangsläufig einfach viel mehr Identifikationspunkte.

Insgesamt hat mich aber die einfallsreiche, innovative Geschichte mit tollem Setting dennoch begeistert.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Etwas skurril.

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Wir befinden uns in Berlin der 20iger Jahre, so schön so gut. Man erfährt einiges an Physik, Kunst & auch Lebensgegebenheiten bzw. einige verruchte Nischen dieser Zeit. Der Schreibstil an sich liest sich ...

Wir befinden uns in Berlin der 20iger Jahre, so schön so gut. Man erfährt einiges an Physik, Kunst & auch Lebensgegebenheiten bzw. einige verruchte Nischen dieser Zeit. Der Schreibstil an sich liest sich recht flüssig, allerdings ist es inhaltlich manchmal etwas skurril zu verfolgen wie mehrere Genre miteinander korrelieren. Schön fand ich, das es auch altmodische zu wie berlinerische Wörter & Aussprachen gab. Das Werk hatte für mich ein paar Längen. Die beiden Protagonisten, Physikerin Nike & Bildhauer Sandor müssen in einem Kriminalfall gemeinsam der Polizei zur Seite stehen, um den seltsamen Fall zu klären. Dieses Werk ist der Urbanfantasy zugeordnet und hat einiges zu bieten, neben dem Erwähnten zudem auch weitere wichtige Themen wie: Diskriminierung, Sexismus, Antisemitismus, Nationalsozialismus und Weitere. Ich mochte das Zusammenspiel von Kunst, etwas Magie & Physik, aber wie schon gesagt war es mir teilweise etwas zu skurril, allerdings wurde ich gut unterhalten. :)

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