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Veröffentlicht am 25.11.2020

Menschen, die durchhalten, obwohl ihnen schon lange die Kraft fehlt, das sind Helden

Der letzte Held von Sunder City
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Fetch Phillips, Mann für alles, bekommt einen Auftrag vom Schuldirektor der Ridgerock-Akademie Mr Burbage den verschwundenen Professor Edmund Albert Rye zu finden. Allerdings gestaltet sich dieses Unterfangen ...

Fetch Phillips, Mann für alles, bekommt einen Auftrag vom Schuldirektor der Ridgerock-Akademie Mr Burbage den verschwundenen Professor Edmund Albert Rye zu finden. Allerdings gestaltet sich dieses Unterfangen als schwieriger als gedacht. Bei dem verschwundenen Professor handelt es sich um einen betagten Vampir, dessen Lebenserwartung seit einigen Jahrhunderten abgelaufen. Sein natürliches Ableben ist für Fetch die einzig mögliche Erklärung. Denn seit der Coda, die mehr oder weniger von ihm ausgelöst wurde, ist die Magie aus der Welt verschwunden und mit ihr sterben auch ihre Nutzer. So auch die Vampire. Allerdings stößt Fetch auf immer mehr Ungereimtheiten und deckt ein Geheimnis auf, dessen Ursprung in seiner Vergangenheit liegt. Wird Fetch es schaffen, die Fehler seiner Vergangenheit wieder auszubügeln?

Ich fand die Grundidee des Buches richtig klasse: Die Magie verschwindet aus der Welt und die magiebegabten Wesen verfallen, da sie die Magie zum Leben brauchen. Einen ähnlichen Ansatz habe ich bis jetzt in keinem anderen Buch gelesen. Meistens benutzen die Elfen und Vampire in anderen Büchern ihre Kräfte wie selbstverständlich, und es wird nicht hinterfragt, woher sie ihre Kräfte beziehen. Demnach war ich gespannt auf die Auswirkungen auf die Welt und im Speziellen auf Sunder City. Es wird ein düsteres Bild einer Stadt gezeichnet, die immer mehr zu zerfallen droht. Die Feuerquellen unter der Stadt sind versiegt und die Stahlindustrie kommt zum Erliegen. Arbeitslose Zwerge und andere Völker sind die Folge und die Straßen sind überfüllt von Bettlern.

Doch alle magiebegabten Völker haben eine Gemeinsamkeit: Sie hassen die Menschen. Ihnen haben sie es zu verdanken, dass die Magie verschwunden ist. In mehreren Rückblenden erfährt man, warum gerade Fetch Phillips der Auslöser der Coda und damit der Katastrophe sein soll. Da ich am Anfang nicht ganz glauben konnte, dass ein Mensch allein eine solche Folge herbeiführen kann, fand ich es ziemlich spannend, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Zudem finde ich Fetch Phillips einen ziemlich interessanten „Helden“. Er ist sehr zynisch, wenn er aus seiner Perspektive von Sunder City und der Welt redet und man erlebt die Geschichte aus seinen Augen. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund. Zudem ist er auch alkoholabhängig und nimmt ein Schmerzmittel namens Clayfield, um den Schmerz in sich zu betäuben. Man merkt ziemlich schnell, dass er sehr darunter leidet Auslöser der Katastrophe zu sein, auch wenn er immer so handelt, als ob ihm alles egal wäre. Er leidet still, unfähig, die Folgen seines Handelns zu akzeptieren, da er immer noch das Herz am rechten Fleck trägt. Dies merkt man daran, dass er sich im Laufe der Geschichte dennoch an die Hoffnung klammert, dass er alles wiedergutmachen kann.

Ebenso finde ich die Sprache des Buches klasse. Ich musste mehrmals herzlich lachen, wenn Fetch solche Dinge gedacht hat wie: „Ein Impressionist hatte versucht, ein Porträt von mir zu malen, während er auf einer Kutsche saß“, als er einen Blick in den Spiegel wirft. Wer sowieso einen eher schwarzen Humor hat, wird hier vollkommen auf seine Kosten kommen.

Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der mal ein etwas anderes Fantasybuch lesen möchte, über das Gedankenspiel: Was passiert, wenn die Magie aus der Welt verschwindet? Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Jeder schreibt sein eigenes Schicksal oder etwa nicht?

Die 12 Häuser der Magie
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Nach dem Cliffhänger am Ende von Band 1 geht es im zweiten Band turbulent weiter. Nic, Matt, Jane und Liz gelingt die Flucht durch den schwarzen Spiegel, allerdings werden die Freunde getrennt. Nic und ...

Nach dem Cliffhänger am Ende von Band 1 geht es im zweiten Band turbulent weiter. Nic, Matt, Jane und Liz gelingt die Flucht durch den schwarzen Spiegel, allerdings werden die Freunde getrennt. Nic und Liz schaffen es in ihren geheimen Unterschlupf in London, dagegen treffen es Matt und Jane nicht so gut. Jane ist in den Schatten zwischen den Spiegeln gefangen und Matt landet in einer anderen Zeitebene in der Zeit von Egmont Chavale. Werden die Freunde es schaffen, wieder zueinander zu finden? Und können sie Ines aufhalten, die immer noch vor hat das zweite Regnum herbeizuführen?

Nach dem Ende des ersten Bandes war ich schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird, und ich wurde nicht enttäuscht. Die Spannung bleibt auch weiterhin erhalten und Nic und seinen Freunden bleibt kaum Zeit die Ereignisse, aus dem ersten Band zu verdauen. An diesem Punkt fand ich gerade die Überleitung von Band 1 zu Band 2 besonders gut gelungen. Dadurch, dass Nic und Liz in ihrem Unterschlupf erst mal auf Angelo treffen, müssen sie ihm natürlich erst mal erzählen, was passiert ist. So erfährt der Leser auch noch mal in Kurzfassung, was in Band 1 geschehen ist.

Auch Band 2 hat wieder einige spannende Wendungen zu bieten, die ich so nicht vorhergesehen hätte. Man wird ständig überrascht und Kleinigkeiten, denen man in Band 1 keine große Bedeutung beigemessen hat, werden mit den neuen Ereignissen spannend verwoben. So erfährt man z.B. dass vieles in Band 1 von jemanden bewusst herbeigeführt wurde und gibt der Geschichte nochmal eine interessante Perspektive.

Da ich das Buch in der Hörbuchfassung gehört habe, möchte ich noch einige Worte über den Sprecher verlieren. Ich finde, Jan Katzenberger hat einen fabelhaften Job gemacht, um der Welt von Schicksalskämpfer Leben einzuhauchen. Nur hier und da fand ich einige Betonungen merkwürdig, wie z.B. „Jasper“. Das hätte ich eher englisch ausgesprochen, aber das sind auch nur Kleinigkeiten, die das Hörerlebnis in keinster Weise beeinträchtigen.

Demnach kann ich jedem dieses Hörbuch empfehlen, der eine interessante Geschichte rund um die Eigenarten des Schicksals hören möchte und wissen möchte, wie es mit Nic und seinen Freunden weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Der Weg zum Gipfel ist wie der Weg zu sich selbst

Let's go Himalaya!
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„Hatten Sie schon einmal das Gefühl, ein Hamster im Laufrad des alltäglichen Wahnsinns zu sein, ohne Aussicht darauf, dass dieser Zustand sich in absehbarer Zeit ändern könnte?“. So beginnt der Anfang ...

„Hatten Sie schon einmal das Gefühl, ein Hamster im Laufrad des alltäglichen Wahnsinns zu sein, ohne Aussicht darauf, dass dieser Zustand sich in absehbarer Zeit ändern könnte?“. So beginnt der Anfang des Buches von „Let’s go Himalaya!“ von Katja Linke. Der Anfang einer wunderbaren Reise hin zu einem Sehnsuchtsort, aus dem man neue Lebenskraft schöpfen kann. Die Hausärztin Dr. med. Katja Linke erzählt in diesem Buch von ihrer Reise nach Tibet. Aber sie tritt diese Reise nicht allein an, sondern wird von ihrer Tochter Julia begleitet, die während der Geschichte sich immer mehr zu einer wertvollen Reisepartnerin entwickelt. Man erhält einen detaillierten Einblick in die Höhen und Tiefen, die eine solche Reise mit sich bringt und erfährt allerhand interessante Informationen über die Kultur, das Land, die Leute und vor allem die Religion. Natürlich darf neben einer Besichtigung des Potala-Palastes in Lhasa oder dem Kloster in Sera auch nicht eine Mount Everest Besteigung fehlen. Ein Buch, das auf jeden Fall die Sehnsucht zu Reisen weckt!

Ich hatte sehr viel Freude mit diesem Buch. Zunächst war ich etwas skeptisch, ob dieses Buch meinen Geschmack trifft, da ich eher weniger der Typ bin, der gerne Reiseberichte liest. Ich gehe lieber selbst auf Erkundungstour und schreibe danach gedanklich meinen eigenen Reisebericht. Da dies momentan aus vielfältigen Gründen nicht möglich ist und ich schon immer mal nach Tibet reisen wollte, habe ich aber bewusst den Versuch gewagt und mich auf dieses Buch eingelassen. Nach dem Beenden des Buches muss ich sagen, ich bereue es mit keiner Sekunde.

Ich fand es sehr spannend, von dieser Reise durch Tibet zu lesen. Ich war fasziniert von der Andersartigkeit dieser Kultur und habe jeden Informationsschnipsel aufgesaugt. Besonders gut gefallen hat mir, dass Katja Linke die Balance gefunden hat, aus vielen verschiedenen Disziplinen Informationen in das Buch einfließen zu lassen. So erfährt man die Unterschiede der tibetischen Medizin zur westlichen Medizin, die Einstellung der Menschen zum Dalai Lama, die Probleme des Schulsystems, die Lebensbedingungen der Menschen am Mount Everest und vieles mehr. Ich fühle mich nach der Lektüre umfassend informiert und habe nur noch den Wunsch, diese Dinge selbst erleben zu können.

Allerdings muss ich aber auch sagen, dass ich vor der Lektüre eine sehr „romantische“ Sichtweise auf Tibet hatte. Nachdem ich gelesen habe, wie die Menschen in Tibet „festgehalten“ werden, indem sie keine Möglichkeit bekommen, aus Tibet auszureisen, da sie keinen Reisepass ausgestellt bekommen, war ich etwas geschockt. Zudem dürfen die Menschen auch nicht einfach ihren Wohnort verlassen. Überall sind Grenzkontrollen postiert, die darauf achten, dass niemand ohne Grund durch das Land reist. Ebenso scheint es viele Streitpunkte in Bezug auf den Dalai Lama zu geben. Ich fand diese Kapitel, in denen Katja Linke mit dem Mönch Tashi über das Problem mit dem Dalai Lama und der Situation Tibets in Bezug auf China gesprochen hat, mit am spannendsten.

Ein weiterer Grund, sich unbedingt dieses Buch zu kaufen, ist Julia. Mir war sie von Anfang an unfassbar sympathisch und hat dieses Buch mit ihren Kommentaren sehr bereichert. Für ihr Alter sagt sie sehr weise Dinge, die mich wiederum inspiriert haben. Ein Zitat, das mir in Erinnerung geblieben ist, als sie darüber spricht, warum die Leute ihr Leben riskieren, um auf den Mount Everest zu gelangen, ist Folgendes: Warum wollen die Menschen da hoch? Vielleicht denken diese Menschen, dass sie auf dem Gipfel des höchsten Berges der Erde das ganz große Glück finden. Aber das stimmt nicht. Ich bestimme doch selbst, wann und wo ich glücklich bin. Dafür muss ich nicht nach Tibet fahren.“ Da hast du so recht Julia, bleib bitte so, wie du bist!

Aus diesem Grund kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, der Sehnsucht nach dem Reisen hat und einfach mal in eine Welt eintauchen möchte, die so anders und trotzdem wunderschön ist. Dieses Buch ist nicht einfach nur ein Reisebericht. Dieses Buch macht Mut, seine Träume nie aufzugeben. Eine Lektüre, die wie für diese Zeit geschaffen ist!

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Lass niemals den Schmerz aus der Vergangenheit deine Gegenwart bestrafen und deine Zukunft lähmen

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Nachdem in Südost-London überall verstreut menschliche Körperteile gefunden werden, wird Anjelica Henley, Detective Inspector bei der SCU (Londoner Serial Crimes Unit) zur Watergate Street geschickt, um ...

Nachdem in Südost-London überall verstreut menschliche Körperteile gefunden werden, wird Anjelica Henley, Detective Inspector bei der SCU (Londoner Serial Crimes Unit) zur Watergate Street geschickt, um das Verbrechen aufzuklären. Ihr zur Seite stehen soll der neue Azubi Salim Ramouter, worüber sie nicht gerade erfreut ist. Dementsprechend unterkühlt gestaltet sich anfangs ihre Zusammenarbeit. Als jedoch immer mehr Beweise auftauchen, die die Morde in Verbindung mit einem Serienkiller bringen, der schon vor Jahren verurteilt worden ist und eigentlich in Einzelhaft im Gefängnis sitzt, beginnen die Probleme. Kann es sein, dass der Jigsaw-Killer aus dem Gefängnis heraus seine Fäden zieht?

Anfangs hatte ich meine Probleme in das Buch zu finden. Zu undurchsichtig waren mir anfangs die beiden Ermittler, die über weite Strecken blass und emotionslos wirkten. Ich konnte keine emotionale Verbundenheit mit ihnen herstellen und es war mir quasi egal, was das Schicksal für sie bereithält. Nach einer Weile beginnt man aber zu verstehen, warum sie so sind, wie sie sind. Vor allem Henley hat eine bewegte Vergangenheit und kämpft immer noch mit ihren inneren Dämonen. Darunter muss leider auch ihr Umfeld leiden und sie sieht sich in der Folge mit einer kaputten Ehe konfrontiert, die immer wieder in die Ermittlungen hineingezogen wird.

Spätestens als der Jigsaw-Killer in Erscheinung tritt und man mehr über die Hintergründe erfährt, warum er damals 7 Menschen kaltblütig ermordet hat, wird das Buch zunehmend spannend. Ab diesem Zeitpunkt habe ich das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer die neueren Morde begangen hat. Ich empfand es als sehr spannend herauszufinden, was einen Menschen dazu bewegt andere Menschen umzubringen und darüber hinaus auch noch ihre Körper zu zerteilen. Dabei wirkt Peter Olivier nicht wie ein Serienkiller. Er ist gebildet und lässt seinen Charme bei den Frauen spielen, die ihm reihenweise verfallen. Gerade dieser Kontrast fand ich sehr interessant und wurde gut psychologisch untermauert und aufgelöst.

Allerdings muss ich auch eine kleine Warnung aussprechen, wenn man sich dazu entscheidet dieses Buch zu lesen. Man darf auf keinen Fall zartbesaitet sein. Schon auf den ersten Seiten wird detailliert beschrieben, wie die Leichenteile aussehen und wie sie wahrscheinlich vom Körper entfernt worden sind. Zudem erfährt man auch später den genauen Tathergang, wie der Mörder seine Opfer hingerichtet hat. Generell spart das Buch nicht mit Details, sodass sogar den gestandenen Mordermittlern beim Anblick der Leichen schlecht wird.

Eine Sache, die ich auch als positiv empfand, waren die kurzen Kapitel von „Jigsaw-Man“. Das Buch beinhaltet 82 Kapitel, die aber nie länger als 5 Minuten dauern, sodass ich immer mal wieder Zeit hatte reinzulesen, egal wo ich mich gerade befunden hat.

Trotz dem zähen Einstieg kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einen packenden Thriller sucht, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Ein ideales Buch, um sich in der Halloweenzeit nochmal richtig zu gruseln!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Beste Freunde gehen füreinander durchs Feuer und lernen zur Not auch fliegen

Feuererwachen
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Eine Revolution angeführt von Atreus, der später als erster Protektor der neuen Ordnung gefeiert wird, beendet die alte Herrschaftsordnung der Drachenherren von Callipolis und damit auch das Leben der ...

Eine Revolution angeführt von Atreus, der später als erster Protektor der neuen Ordnung gefeiert wird, beendet die alte Herrschaftsordnung der Drachenherren von Callipolis und damit auch das Leben der Herrscherfamilie. Der einzige Überlebende dieses blutigen Umsturzes ist Leon Sturmpfeils Sohn Leo. Unter dem Namen „Lee“ findet er Schutz im Waisenhaus in Alban und muss fortan seine Identität geheim halten. Hilfe, diese schwere Zeit zu überstehen, seinem Zuhause und seiner Familie beraubt, erhält er von dem Waisenmädchen Antigone, die von allen Annie genannt wird. Sie verlor ausgerechnet ihre Familie durch ein Drachenfeuer, das Lee’s Familie verschuldet hat. Doch beide brauchen einander und wachsen immer enger zusammen. In beiden wächst unabhängig voneinander ein Wunsch: Sie wollen Drachenreiter in der Flotte von Callipolis werden. Möglich macht dies ein leistungsabhängiges Auswahlverfahren, indem die Drachen ihre Reiter selbst auswählen. Als Annie und Lee beide von Drachen ausgewählt werden beginnt der Kampf um die Unabhängigkeit von Callipolis.

Ich war sehr begeistert von der Welt, die „Feuerwachen“ zum Leben erweckt hat. Als ich das Buch gelesen habe, musste ich zunächst an Bücher wie „die Bestimmung“ oder „die Tribute von Panem“ denken, allerdings erschafft die Autorin eine vollkommen neuartige Welt. Sie ist aber nicht minder beängstigend, denn in Callipolis werden die Menschen nach einem Test in Stände eingeteilt. So unterteilt man die Menschen in Bronze, Eisen, Silber, Gold und einer Mischung aus Silber und Gold, die den Drachenreiterin vorbehalten ist. Die Menschen der unterschiedlichen Stände leben auch separiert voneinander und jeder Stand hat seinen Tätigkeitsbereich. Der Eisenstand besteht z.B. aus ungelernten Handwerkern, die in Fabriken arbeiten. Dagegen besteht der Goldstand aus Gelehrten und Politikern. Darüber hinaus stellt das Drachenreiter-Programm eine interessante Abwechslung dar. Jeder unabhängig seiner Herkunft kann ein Drachenreiter werden, wenn man von einem Drachen erwählt wird. Dies führt innerhalb des Landes wieder zu Spannungen, da z.B. Annie eine Leibeigene ist und als Drachenreiter plötzlich über dem Goldstand steht. Gerade diese Konflikte, zusammen mit der Frage „war die Revolution wirklich eine Besserung der Umstände für Callipolis?“ empfand ich als sehr spannend und ich konnte das Buch fast kaum zur Seite legen.

Zudem fand ich das Verhältnis zwischen Lee und Annie sehr schön. Beide haben viel im Leben durchgemacht, aber sie schaffen es, trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft, sich zusammenzuraufen und überwinden im Laufe des Buches ihre Ängste. Umso mehr hat es mich getroffen als sich Annie und Lee, währen der Ereignisse in Callipolis immer weiter voneinander entfernen. Die Autorin hat es geschafft zwei Charaktere zu erschaffen, die einem direkt ans Herz wachsen und mit denen man automatisch mitfiebert. Vor allem Annie hat einen Platz in meinem Herzen gefunden, da sie zeigt, dass es nicht darauf ankommt, woher man stammt, sondern was man aus seinen Möglichkeiten macht.

Auch fand ich die Kampfszenen zwischen den Drachenreitern sehr spannend und konnte kaum aufhören zu lesen, bis ich wusste, wer den Kampf für sich entschieden hat. Da ich mich sonst mit Kampfszenen in Büchern schwertue und meist nur schnell quer lese, je nach Länge der Kampfszene, war ich bei „Feuererwachen“ positiv überrascht.

Demnach kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, der nur ansatzweise etwas für dystopische Geschichten übrig hat und Lust hat eine neue Welt zu entdecken, in der es noch Drachen gibt!

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